Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 4, S. 56-66
Inhalt: In diesem Beitrag wird der "Lebenslagen-Ansatz" in der Forschung aufgegriffen und aus der Perspektive der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung geschlechtsdifferenziert weiterentwickelt. Zunächst erörtern die Autorinnen, durch welche Aspekte der Begriff der "Lebenslage" in der bisherigen Theorie gekennzeichnet ist. Anschließend werden dieser Begriffsdefinition aus der Perspektive der Frauenforschung drei weitere Charakterisierungen hinzugefügt. Abschließend wird an Beispielen verdeutlicht, inwiefern im "Lebenslagen-Ansatz" die Chance liegt, die Opferperspektive bzw. den Defizitansatz aufzubrechen. (ICE)
Zur Arbeit der Vernetzungsstelle für kommunale Gleichstellungsbeauftragte
Titelübersetzung:Work of the networking center for municipal equal opportunity officers
Autor/in:
Wrangell, Ute von; Cornelißen, Waltraud
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 4, S. 103-131
Inhalt: Zunächst werden die Entstehungsgeschichte kommunaler Frauenbüros skizziert und die Anfänge der Vernetzung erläutert. Anschließend werden die Aufgaben und Arbeitsgebiete der Vernetzungsstelle anhand empirischer Daten ausführlich vorgestellt. Es folgt eine kurze Erörterung von Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Vernetzungsstelle sowie eine Darstellung ihrer Arbeitsergebnisse. Abschließend plädiert die Autorin für die Wiedereinrichtung der bundesweiten Vernetzungsstelle für kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. (ICE)
Quelle: Informatik-Spektrum : Organ der Gesellschaft für Informatik e.V., Bd. 22 (1999) H. 1, S. 13-23
Inhalt: "Frauen sind in der Informatik stark unterrepräsentiert. Bei den StudienanfängerInnen im Fach Informatik liegt ihr Anteil momentan bei nur 7-8 Prozent. Betrachtet man den Zugang von Frauen und Männern zum Informatikstudium, zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während Männer schon in früher Jugend in und außerhalb der Schule viel Umgang mit Computern haben und darin von Eltern und LehrerInnen gefördert werden, bekommen Frauen diesbezüglich aus ihrem Umfeld weit weniger Anregungen und Unterstützung. Elternhaus und Schule, die zentralen Sozialisationinstanzen, wirken auf Frauen hemmend im Hinblick auf die Ausbildung eines Interesses an Informatik. Dementsprechend fassen Frauen häufig erst nach dem Abitur den Entschluß, Informatik zu studieren und das aus sehr rationalen Überlegungen heraus. Berufliche Möglichkeiten und Arbeitsplatzsicherheit sind für sie genauso wichtige Gründe wie ihr Interesse am Fach. Die gängige These einer weiblich-intrinsischen versus männlich-extrinsischen Motivation bei der Studienfachwahl läßt sich also bei den Informatikstudentinnen und -studenten nicht bestätigen, das Gegenteil ist hier der Fall. Was die Studiensituation angeht, zeigen sich bei der Einschätzung und Beurteilung des Studiums auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zwischen den weiblichen und männlichen Studierenden: Ihre Erwartungen erweisen sich gleichermaßen als ziemlich realistisch, ihre Leistungsbereitschaft als angemessen. Die Lehre beurteilen Männer wie Frauen überwiegend positiv, ebenso die Atmosphäre während der Lehrveranstaltungen. Auffallend sind aber die (z.T. erheblichen) geschlechtsspezifischen Unterschiede beim subjektiven Erleben des Studienalltags. Die Frauen zweifeln viel stärker an ihren Fähigkeiten und ihrer Eignung für das Fach. Die Gespräche unter den Studenten verunsichern sie, vor allem in der frühen Phase des Studiums. Und obwohl sie die Studentensituation nicht negativer beurteilen als ihre männlichen Kollegen, denken sie doch wesentlich häufiger an einen Fachwechsel oder Studiumabbruch. Diese Befunde zeigen, daß ein Informatikstudium Frauen über die fachlichen Anforderungen hinaus vor besondere Schwierigkeiten stellt, weil sie sich nach wie vor bestehenden geschlechtstypischen Rollenerwartungen widersetzen und in einer männergeprägten Kultur bewähren müssen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wenig Hausaufstiege : deutsche Hochschullehrer beruflich mobil
Titelübersetzung:Fewer in-house promotions : German university teachers are mobile in their career
Autor/in:
Enders, Jürgen
Quelle: Forschung & Lehre : Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes, Jg. 6 (1999) H. 2, S. 65-68
Inhalt: "Fragen der beruflichen Mobilität der Hochschullehrer in Deutschland haben insbesondere durch die häufiger geäußerte Vermutung, daß institutionelle Mobilität in der Hochschulkarriere nicht häufig genug erfolge, Beachtung gefunden. Zwar ist die interne Berufung zum Hochschullehrer in der Laufbahn des Universitätsprofessors in Deutschland durch das sogenannte Hausberufungsverbot traditionell weitgehend ausgeschlossen worden, gleichzeitig wird aber häufig die Vermutung geäußert, daß die Tendenz zum Wechsel der Hochschule während der Nachwuchsphasen und nach der Erstberufung nicht sehr ausgeprägt sei. Im Rahmen einer international vergleichenden Hochschullehrerstudie wurden im Jahre 1992 Hochschullehrer aus 15 Ländern zu ihren beruflichen Vorstellungen, Aufgaben und Rahmenbedingungen befragt. Insgesamt bezogen sich die Fragen primär auf die institutionellen und organisatorischen Bedingungen des beruflichen Handelns und auch auf die Einschätzung der beruflichen Situation, kaum jedoch auf die Substanz und die Prozesse der Forschung und der Lehre. Es ging vor allem um die institutionellen Bedingungen des Berufs. Die vergleichende Analyse bezieht sich auf Antworten von 19.161 Befragten aus 13 Ländern. (Zwei Länder - Ägypten und Rußland - wurden wegen besonderer Mängel in der Auswahl der Institutionen bzw. in den Antworten nicht in die Auswertung einbezogen.) In der BRD (alte Bundesländer) beteiligten sich 2.800 Lehrende und Forschende an der schriftlichen Befragung. Es wurde nach der beruflichen Mobilität im Hochschulwesen, nach inner- und außerschulischen Berufserfahrungen und internationalen Aktivitäten, Kontakten oder Kooperationen gefragt." (HoF/Text teilweise übernommen)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hochschul-Ranking : Übersicht und Methodenkritik
Titelübersetzung:University ranking : overview and method criticism
Autor/in:
Bayer, Christian R.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Sonderheft, (1999) H. 1999, 106 S.
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist es zu untersuchen, in wie weit die in den Publikumszeitschriften Spiegel, Stern, Manager Magazin, Focus, Stiftung Warentest und US News verwendeten Kennzahlen geeignet sind, dem Anspruch, die Qualität einer Universität zu messen, gerecht werden. Ausgehend von einer leicht modifizierten Version des quantifizierbaren Wirkungsmodells einer Universität (Syrbe und Bayer 1997) werden die in den einzelnen Publikationen verwendeten Fragen und Kennzahlen in Input-/Outputgrößen und Prozessgrößen klassifiziert. Der Verfasser zeigt, dass alle untersuchten Hochschul-Rankings schwerwiegende methodische Mängel aufweisen. Vor diesem Hintergrund wird eine Methodik zur Erstellung eines Ranking-Modells vorgeschlagen. Breiten Raum nehmen Überlegungen zum Vergleich zwischen den Hochschul- und Hochschulrankingsystemen der USA und der Bundesrepublik ein. (ICE2)
Titelübersetzung:Female engineers in east Germany after the political transformation
Autor/in:
Hiller, Karin-Eva; Hiller, Hans-Jürgen
Quelle: Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesagentur für Arbeit : Zeitschrift für berufskundliche Information und Dokumentation, (1999) Nr. 13, S. 1049-1059
Inhalt: Die Autor/innen untersuchen anhand von Daten aus dem Arbeitsmarkt-Monitor den beruflichen Verbleib von ostdeutschen Ingenieurinnen im Jahr 1994 im Vergleich zum Jahr 1989. Wesentliche Ergebnisse: "Von den 531.000 ehemals in einem Ingenieurberuf Tätigen verblieben bis 1994 71 Prozent in Erwerbstätigkeit - aber nur 42 Prozent arbeiteten noch oder wieder in ihrem Ausbildungsberuf. Ingenieurinnen mit einer Verbleibsquote von immerhin 85 Prozent verblieben oder mündeten wieder nur zu 28 Prozent in ihrem Ausbildungsberuf ein - 72 Prozent nahmen artfremde Tätigkeiten auf, die teilweise weit unter ihrem Ausbildungsniveau liegen. Demgegenüber haben Männer bei einer Verbleibsquote von nur 67 Prozent - aber mit 46 Prozent im Fachgebiet zu verbleiben oder wieder darin einzumünden - eine weit höhere berufliche Chance." (IAB2)
Schlagwörter:Ingenieur; Berufsverlauf; Beruf; Frauenerwerbstätigkeit; Wiedervereinigung; neue Bundesländer; DDR
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Internet - (k)eine Männerdomäne : geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Onlinenutzung und -bewertung
Titelübersetzung:Internet - (not) a male domain : gender-specific differences in online use and evaluation
Herausgeber/in:
ARD-ZDF-Arbeitsgruppe Multimedia
Quelle: Media Perspektiven, (1999) Nr. 8, S. 423-429
Inhalt: "Der Beitrag analysiert Daten der ARD/ ZDF-Online- und Offline-Studie unter dem Gesichtspunkt geschlechtsspezifischer Unterschiede bei Nutzung und Bewertung des neuen Mediums Internet. Waren es bis vor kurzem vornehmlich jüngere, hochgebildete Männer die sich dem neuen Medium meist aus funktionalen Gründen, aber auch aus technischem Interesse zuwandten, haben inzwischen immer mehr Frauen, meist aus dem mittleren und höheren Bildungssegment, das Netz entdeckt. Ihr Anteil unter den Onlineanwendern stieg von 27 Prozent in 1997 auf 28 Prozent in 1998 und lag 1999 bei 35 Prozent. Damit sind Frauen jedoch noch immer unterrepräsentiert. Eine Ursache ist sicherlich darin zu sehen, daß lnternet und Computer generell auf Frauen nicht eine solche Faszination wie auf viele Männer ausüben. Außerdem neigen Frauen stärker als Männer dazu, den konkreten Nutzwert der online bereitgestellten Angebote für ihren individuellen Bedarf zu hinterfragen. So spielen beispielsweise berufliche oder ausbildungsrelevante Notwendigkeiten bei Frauen, die einen Netzzugang haben, eine größere Rolle als bei Männern. Für die Internetzurückhaltung nicht angeschlossener Frauen bilden aber nicht Kostenargumente oder die Befürchtung, mit der Internettechnologie nicht umgehen zu können, die größte Zugangsbarriere. Entscheidend ist vielmehr, daß ein persönlicher Bedarf nicht gesehen wird, sei es in beruflicher oder in privater Hinsicht. Männliche Onlineanwender, dies zeigen die Daten außerdem, haben das Angebot im Netz stärker als Frauen in ihren Alltag eingebunden. Häufiger und habitualisierter nutzen sie das Angebot, etwa um aktuelle Informationen und Reiseverbindungen abzufragen, für Onlineshopping oder um Bankgeschäfte abzuwickeln - Anwendungen aus dem Servicebereich, die prinzipiell auch und gerade für (berufstätige) Frauen von hohem Interesse sein dürften. Verbesserungen in der Kommunikation und in den Angeboten könnten den konkreten Bedarf hier möglicherweise positiv beeinflussen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women in science: an exploratory analysis of trends in the United States
Autor/in:
Link, Albert N.; Link J. R.
Quelle: Science and public policy : journal of the Science Policy Foundation, Vol. 26 (1999) No. 6, S. 437-442
Inhalt: "The number and percentage of degrees awarded to women by US academic institutions has increased since 1996. This paper explores three economic factors associated with these observed trends: the establishment and growth of public policies designed and initiated to encourage women to enter graduate studies in science; specific unexpected events that bring widespread attention to the accomplishments of women in science; and financial incentives to encourage the pursuit of a science-related career. The findings suggest that all three factors are significant." (author's abstract)
Schlagwörter:USA; Akademikerin; Nordamerika
CEWS Kategorie:Statistik und statistische Daten, Hochschulen
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 4, S. 67-79
Inhalt: Zunächst wird der gesellschaftspolitische Hintergrund von Mentoring-Programmen für Frauen erörtert. Anschließend werden das Konzept des Mentoring sowie verschiedene Formen von Mentoring-Programmen erläutert. Es folgt eine Präsentation einiger Ergebnisse einer Evaluation verschiedener Mentoring-Programme. Abschließend stellen die Autorinnen Kriterien auf, deren Berücksichtigung eine erfolgreiche Durchführung von Mentoring-Programmen ermöglichen soll. (ICE)