Elternschaftsabsichten in Deutschland unter dem Einfluss von Modernisierungs- und Prekarisierungsprozessen
Titelübersetzung:The impact of modernization processes of life forms and precarious work on fertility intentions in Germany
Autor/in:
Baron, Daniel; Schulze-Oeing, Caroline
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2, S 228-250
Inhalt: "Während die Einflüsse der Partnerschaftsqualität von sozioökonomischen Faktoren auf die Elternschaftsabsichten junger Erwachsener in Deutschland inzwischen empirisch gut erforscht sind, ist vergleichsweise wenig bekannt über die konkurrierenden Auswirkungen subjektiv verarbeiteter Modernisierungs- und Prekarisierungsfolgen. Basierend auf austauschtheoretischen Ansätzen, führen egalitäre Geschlechterrollenbilder zu einer signifikanten Abschwächung von Elternschaftsabsichten. Dieser Effekt verschwindet sobald nach Geschlechtergruppen getrennte Modelle berechnet werden. Für Männer zeigt sich zudem, dass schwächere subjektive Prekaritätswahrnehmungen mit erhöhten Elternschaftsabsichten einhergehen, während ein hoher Anteil befristeter Beschäftigung im Lebenslauf ebenfalls zur Verstärkung von Elternschaftsintentionen führt. Bei Frauen spielen hingegen weder Prekarisierungs noch Modernisierungseffekte eine Rolle - hier zeitigt lediglich die Partnerschaftszufriedenheit einen signifikant positiven Effekt auf Elternschaftsabsichten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Although pluralization of life forms and effects of precarious work have recently been matters of debate among scholars in the social sciences, only little is known about the impact of both processes on fertility intentions. Focusing individual attitudes of young German adults towards these issues, this paper investigates whether pluralization of life forms or effects of precarious work lead to lower rates of fertility intentions. Based on social exchange theory, empirical results show a significantly negative impact of modern gender role attitudes on fertility intentions. When conducting separate analyses for each gender group, this effect vanishes. Controlling for males, subjective precariousness exerts a negative effect, whereas a high amount of fixed-term contracts during professional career exerts a positive effect on fertility intentions. However, females' fertility intentions are positively affected in a significant manner by a high degree of satisfaction with partnership." (author's abstract)
Schlagwörter:junger Erwachsener; young adult; Partnerschaft; partnership; Familiengründung; family formation; Kinderwunsch; desire for children; Modernisierung; modernization; Prekarisierung; precariousness; Geschlechtsrolle; gender role; Beschäftigungsform; type of employment; Flexibilität; flexibility; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; Austauschtheorie; exchange theory
Einflüsse von akademischer Sozialisation und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen
Titelübersetzung:Effects of academic socialization and emotional closeness to parents on children's and adolescents' school achievement
Autor/in:
Walper, Sabine; Thönnissen, Carolin; Alt, Philipp
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2
Inhalt: "Mit Blick auf die Bildungsbedeutung der Familie untersucht diese Studie längsschnittliche Einflüsse des elterlichen Schulengagements und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulische Leistungsentwicklung im 2-Jahres-Zeitraum. Im Mittelpunkt stehen zwei Aspekte akademischer Sozialisation: die Bildungsorientierung der Eltern und deren Interesse an schulischen Belangen der Kinder. Die Daten für 469 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren stammen aus dem Deutschen Beziehungsund Familienpanel pairfam. In multiplen Regressionen, die zahlreiche Hintergrundfaktoren, den früheren Leistungsstand sowie das Problemverhalten der Kinder kontrollieren, erweist sich lediglich die Bildungsorientierung der Eltern als relevant. Während das Alter der Kinder keinen moderierenden Einfluss auf die Bedeutung akademischer Sozialisation und die Verbundenheit mit den Eltern hat, trägt die Bildungsorientierung nur bei hoher Verbundenheit der Kinder mit den Eltern zu besseren schulischen Leistungen bei. Die Befunde unterstreichen die Bedeutung elterlicher Bildungsaspirationen, vor allem im Kontext einer positiven Eltern-Kind-Beziehung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Focusing family influences on children's academic development, the present study investigated longitudinal effects of parental school involvement as well as children’s closeness to parents as predictors of school achievement across two years. Two aspects of academic socialization were of particular interest: parents' aspirations for higher education and their interest in children's schooling. Data for 469 children (age 8 to 16 years) came from the German Family Panel pairfam. Multiple regression analyses controlling for a variety of background factors, children's previous grades, and their problem behavior revealed significant effects of parents' educational aspirations only. Whereas children's age did not moderate the effects of closeness to parents or those of academic socialization, higher closeness to parents proved to facilitate effects of parents' educational aspirations. The findings emphasize the role of parental aspirations, particularly in the context of a positive parent-child relationship." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Schulleistung; academic achievement; Elternhaus-Schule; home-school interaction; Bildungsverhalten; education behavior; Motivation; motivation; familiale Sozialisation; family socialization; Bildungsniveau; level of education; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; gender-specific factors; soziale Herkunft; social background; Federal Republic of Germany; elterliches Schulengagement
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 3, S 331-346
Inhalt: "In der Forschungsliteratur wird häufig ein negativer Zusammenhang zwischen einem frühen Zeitpunkt der ersten Geburt und dem Wohlbefinden im späteren Leben beobachtet. Die Effekte der späten Elternschaft werden durch eine Mischung aus unterschiedlichen sozialen und physiologischen Mechanismen sowie durch Selektionsprozesse für den Zeitpunkt der ersten Geburt bewirkt. Dieser Artikel erweitert bisherige Befunde durch Anwendung des Propensity Score Matching zur Schätzung der Effekte des Timings der ersten Elternschaft auf die Lebenszufriedenheit unter der Kontrolle beobachteter Selektivität. Durch eine Sensitivitätsanalyse mittels Rosenbaum Bounds werden Hinweise auf verbleibende unbeobachtete Selektivität gegeben. Die Analyse auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (GSOEP) zeigt, dass der Zeitpunkt der ersten Geburt keinen Einfluss auf das spätere Wohlbefinden von Frauen und Männer hat. Im Falle des naiven Schätzers sind die negativen Effekte früher Geburten und die positiven Effekte später Geburten für Frauen auf Selektionsprozesse zurückzuführen." (Autorenreferat)
Inhalt: "A large body of literature has documented a negative association between early childbearing and well-being in later life. The effects of late parenthood are mixed, due to different social and physiological mechanisms as well as selection processes for the timing of first birth. This article extends the literature by employing propensity score matching to estimate effects of birth timing on life satisfaction net of observed selectivity. A sensitivity analysis using Rosenbaum bounds provides hints on remaining unobserved selectivity. The analysis of data from the German Socio-Economic Panel shows that the timing of first birth has no effect on well-being in later life both for women and men. In the case of the naïve estimator, the negative effects of early births and positive effects of late births for women are caused by selection processes." (author's abstract)
Schlagwörter:Elternschaft; Geburt; well-being; birth; age; Wohlbefinden; parenthood; Lebensalter; Mutterschaft; motherhood; Lebenszufriedenheit; satisfaction with life
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
The effects of the first birth timing on women's wages: A longitudinal analysis based on the German Socio-Economic Panel
Titelübersetzung:Die Einkommensseffekte des Zeitpunkts der ersten Geburt: Eine Längsschnittanalyse auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels
Autor/in:
Putz, Tobias; Engelhardt, Henriette
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 3, S 302-330
Inhalt: "Während der Effekt einer Geburt auf das Einkommen unter dem Stichwort 'motherhood wage gap' bereits eingehend untersucht wurde, existieren bisher nur vereinzelt Arbeiten, die die Effekte des Zeitpunkts dieses Ereignisses analysieren. Die große Mehrheit bestehender Befunde basiert darüber hinaus auf amerikanischen Daten. Untersuchungen, die andere Datenquellen nutzen, wie zum Beispiel Studien auf Basis deutscher Daten, fehlen bisher fast vollständig. Der vorliegende Beitrag versucht diese Lücke zu schließen. Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung des kausalen Effekts des Geburtszeitpunkts auf das Einkommen im weiteren Lebenslauf (bis zum 45. Lebensjahr). Die Schätzungen von Fixed-Effects-Panel-Modellen mit Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) deuten darauf hin, dass die negativen Einkommenseffekte, die durch die Geburt des ersten Kindes entstehen, vor allem für solche Frauen beobachtet werden können, die ihr Kind zu einem relativ späten Zeitpunkt zur Welt bringen. Die negativen Effekte des Geburtstimings zeigen sich insbesondere für niedrig- und mittelgebildete Frauen sowie für verheiratete Frauen und verlieren für frühe Mütter mit dem Abstand vom Geburtsereignis an Einfluss. Darüber hinaus nehmen die negativen Effekte einer Geburt für späte Mütter mit der Länge der kindesbedingten Erwerbsunterbrechung zu. Im Gegensatz zur vorliegenden Literatur deuten die Befunde damit auf negative Einkommenseffekte durch eine späte Mutterschaft hin, so dass in Anlehnung an die bereits bekannte 'motherhood wage gap' eher von einer 'late motherhood wage gap' gesprochen werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "While the wage effects of a birth, the so-called 'motherhood wage gap', have already been analyzed in more detail, studies exploring the timing of this life event still tend to be rare. Moreover, the large majority of existing evidence on this topic is based on data from the United States. Research using other data sources, for example research based on German data, is almost completely missing. By focusing on the causal effects of the timing of the first birth on women's wages in their subsequent life time (up to age 45), this paper seeks to contribute to this research gap. Based on longitudinal data of the German Socio-Economic Panel (SOEP), estimated fixed-effects panel models indicate that the negative wage effects of a first birth can primarily be observed for those women, who bear their first child relatively late. Furthermore, the estimated models provide evidence that the negative wage effects related to late motherhood can especially be observed for women with a low and intermediate level of education as well as for women who were married at first birth. Moreover, it seems that only young mothers experience an increase in their wages as the time since the first birth elapses. At last, yet for late mothers only, the negative effects of childbirth increase with the length of the work interruption around first birth. Overall, in contrast to the existing literature, these results indicate negative wage effects of a delayed first birth. Thus, according to the well-established 'motherhood wage gap', these results can be considered as indication for a 'late motherhood wage gap'." (author's abstract)
Effects of age at first birth on health of mothers aged 45 to 56
Titelübersetzung:Effekte des Alters der Mutter bei Erstgeburt auf ihre Gesundheit im Alter zwischen 45 und 56
Autor/in:
Schlücker, Friederike U.; Blumenfelder, Raphaela A.
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 3, S 347-371
Inhalt: "Anhand der Daten des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) für 13 europäische Länder wird der Zusammenhang zwischen dem Alter der Mutter bei Erstgeburt und ihrer Gesundheit im Alter von 45 bis 56 Jahren untersucht. Im Vergleich zu Müttern, die ihr erstes Kind im mittleren Alter bekommen haben, zeigen sich signifikant höhere Erkrankungsrisiken unter jungen Erstgebärenden. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass dieser Effekt auch unter Berücksichtigung von Selektionseffekten, welche das Alter bei Erstgeburt bestimmen, weitgehend bestehen bleibt. Anschließend wird untersucht, ob sich der biosoziale Ansatz, der den negativen Effekt früher Geburten auf die spätere Gesundheit anhand geringerer sozialer und ökonomischer Ressourcen im Lebensverlauf von jungen Müttern erklärt, bestätigt. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass sich ein junges Alter bei Erstgeburt auch unter Berücksichtigung von gesundheitsrelevanten Ressourcen im Lebensverlauf negativ auf die Gesundheit auswirkt. Mögliche Erklärungen liegen in der Operationalisierung der gesundheitsrelevanten Ressourcen und in unbeobachteten Effekten. Aufgrund von Datenbeschränkungen konnten Indikatoren zur Bildungs- und Berufshistorie und zur sozialen Unterstützung, die vom Alter bei Erstgeburt abhängig sein können und die spätere Gesundheit beeinflussen, nicht berücksichtigt werden. Die Ergebnisse zeigen Mechanismen kumulativer sozialer Ungleichheit auf, wenn benachteiligte Frauen jünger Mütter werden und dadurch ihre Gesundheitsrisiken zusätzlich verstärkt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Employing the data from the Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) for 13 European countries, we analyse the relationship between mother's age at first birth and her health at age 45 to 56. Compared to mothers who gave birth at middle age, we found a significantly higher risk of illness among young first-time mothers. In a first step, we show that this effect largely remains after controlling for selection effects which determine age at first birth. Next, we examine whether the biosocial view could be confirmed. This approach explains the negative effect of early births on later health through a lack of social and economic resources during young mothers' life course. Thus, fewer resources are expected to affect health outcomes. However, the results indicate that the negative effect of young age at first birth remains even after controlling for health-related resources throughout the life course. The operationalisation of health-related resources as well as unobserved effects might be regarded as possible explanations for this. Due to data restrictions, indicators for educational history, job history and social support, that are all likely to depend on age at first birth and also affect later health, could not be taken into account. The results identify mechanisms of cumulative social inequality when disadvantaged women become mothers at younger age and thereby further increase their risk of disease." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 1, S 29-48
Inhalt: "In dieser Arbeit nehmen wir mithilfe eines Multimethodenansatzes die Managementpraxis erwerbstätiger Mütter, die diese zur Bewältigung komplexer Zeitpläne und der Bedürfnisse der Familie anwenden, in den Blick. Aus vorausgegangenen Studien wissen wir, dass Doppelverdienerfamilien einer grundlegenden Umgestaltung des häuslichen Familienlebens gegenüberstehen, wobei bisher kaum darüber geforscht wurde, wie eine solche Reorganisation innerhalb der Familien erreicht wird. Die Erkenntnisse beruhen auf verschiedenen Datensätzen (Fokusgruppen, Zeitverwendungstagebücher, Aufzeichnung von Alltagsgesprächen) und verweisen auf die zentrale Bedeutung dieser Managementpraktiken im häuslichen Alltagsleben dieser Familien. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Hausarbeit eine Arena praktischer Überlegungen und Denkmuster ist. Mithilfe einer detaillierten Analyse der sequentiellen Handlungsabfolgen in der Hausarbeit werden die Managementpraktiken sichtbar, die die Mütter nutzen, um unterschiedliche und miteinander in Wettstreit stehende Aktivitäten für sich zu verwerten und zu koordinieren. Abschließend schlagen wir vor, dass diese Managementpraktiken eine Form von Care- Arbeit darstellt, durch die Mütter das Wohlergehen der Familienmitglieder sicherstellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this work we focus, through a multi-method approach, on the managerial practices used by working mothers to deal with complex schedules and family needs in domestic life. We know, from previous studies, that dual earner families face substantial reorganizations of their domestic life, but there has been little research on how such reorganizations are accomplished within families. Findings draw on different data sets (focus groups, self-report charts, naturally occurring interactions) and, overall, show the centrality of managerial practices in the everyday domestic life of this kind of families. Results also show that housework is an arena for practical reasoning and thinking, making visible, through a detailed analysis of the sequential unfolding of actions, the managerial practices used by mothers to exploit and interactively coordinate different and competing activities. Finally, we suggest that managerial practices may constitute a form of care work through which mothers guarantee family members' well-being." (author's abstract)
Schlagwörter:woman; Familie; family; Dual Career Couple; dual career couple; Manager; manager; Privathaushalt; private household; Familienarbeit; family work; berufstätige Frau; working woman; Mutter; mother
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Familienleitbilder: Identifikation und Wirkungsweise auf generatives Verhalten
Titelübersetzung:Family-orientated Leitbilder: Identification and impact in generative behavior
Autor/in:
Diabaté, Sabine; Lück, Detlev
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 1, S 49-69
Inhalt: "Seit langem zeichnet sich die Bundesrepublik Deutschland durch ein niedriges Geburtenniveau aus. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden zur Erklärung des generativen Verhaltens vor allem sozioökonomische und strukturelle Rahmenbedingungen herangezogen. Dieser Beitrag versteht sich als Plädoyer für eine Leitbildforschung, in der normativ-kulturelle Erklärungsansätze weiterentwickelt werden, um bestehende Konzepte komplementär zu ergänzen und zu einem umfassenderen Verständnis beizutragen. Hierbei wird angenommen, dass kollektiv geteilte Leitbilder existieren, welche beispielsweise die Gestaltung der Partnerschaft oder Elternschaft und den Kinderwunsch bzw. die Entscheidung für oder gegen (weitere) Kinder beeinflussen. Es werden verschiedene Kriterien entwickelt, um eine künftige empirische Suche und Identifikation von Familienleitbildern theoretisch zu fundieren. Abschließend werden methodische Herausforderungen für eine soziologische Leitbildforschung diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "For a long time, the Federal Republic of Germany has been characterised by a low birth rate. In the past two decades, particularly socio-economic and structural frameworks were used to explain generative behaviour. This article is to be understood as a plea for Leitbild research. Here, normativecultural explanations are developed to explain reproductive behaviour and to obtain a deeper understanding of parental roles and partnership. It is assumed that collectively shared guiding role models (Leitbilder) exist, which are influencing e.g. the partnership, the parent-child relationship and the decision for or against (more) children. Criteria are developed to provide a theoretical foundation for the empirical search for and identification of Leitbilder in the future. Finally, starting points for sociological research on Leitbilder are outlined." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie; family; Leitbild; example; generatives Verhalten; reproductive behavior; soziale Norm; social norm; Wertorientierung; value-orientation; Geschlechtsrolle; gender role; Partnerbeziehung; partner relationship; Elternschaft; parenthood; Kinderwunsch; desire for children; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Erwerbsbeteiligung und Einstellungen zur Familie von türkischen Migrantinnen im Generationenvergleich
Titelübersetzung:Labour force participation and family attitudes of first and second generation Turkish migrant women
Autor/in:
Milewski, Nadja
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 53-74
Inhalt: "Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland ist geringer als die anderer Migrantengruppen und als die von Frauen ohne Migrationshintergrund. Diese Studie untersucht mit Daten des Generations and Gender Survey (2005/2006), inwiefern sich Frauen der ersten und zweiten Migrantengenerationen hinsichtlich ihrer Erwerbsbeteiligung unterscheiden und welche Faktoren dafür ursächlich sind. In Einklang mit der Humankapitaltheorie lässt sich für die zweite Generation eine stark gesteigerte Erwerbsbeteiligung feststellen: Während in der ersten Generation nur etwa 34 Prozent der Frauen einer Beschäftigung nachgehen, beteiligen sich rund 63 Prozent in der zweiten Generation am Arbeitsmarkt. Besondere Berücksichtigung erfährt der Sozialkapitalansatz bzw. Aspekte intergenerationaler Transmission und Solidarität. Demnach übt - neben Bildung und Familienstand - eine Erwerbstätigkeit der Mutter einen Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung der Tochter aus, und stärker egalitäre Genderrolleneinstellungen begünstigen eine Erwerbstätigkeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "The extent of labour force participation of women with a Turkish migration background in Germany is lower than that of women of other ethnic origins or that of non-migrant women. In this study, we focus on a within-group comparison of the labour force participation among Turkish women. Using data of the Generations and Gender Survey (2005/ 2006), we distinguish between first and second immigrant generations. The study pays special attention to both the human and social capital approach and aspects of intergenerational transmission and solidarity between generations. In line with the human capital theory, a strong increase in labour force participation can be noted among women belonging to the second migrant generation: Whereas only about 34 per cent of first generation immigrants participate in the workforce, the share among the second generation amounts to about 60 per cent. In addition to family status and education, mothers' employment is found to increase the likelihood of the daughter's participation in the workforce. Also, more egalitarian gender role attitudes favour a higher degree of employment." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Türke; Turk; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Erwerbsarbeit; gainful work; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Handlungsorientierung; action orientation; Wertorientierung; value-orientation; Generation; generation; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; Arbeitswelt; world of work
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktpolitik, Migration
Welchen Einfluss haben verschiedene Vatertypen auf den Verlauf der Symptombelastung ihrer Kinder? Eine Längsschnittuntersuchung an 14- bis 23-Jährigen
Titelübersetzung:Which influence do different types of fathers exert on their offspring's psychopathological development? A longitudinal study on 14 to 23 year olds
Autor/in:
Escher, Fabian; Seiffge-Krenke, Inge
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 96-117
Inhalt: "In einer Längsschnittstudie wurde der Einfluss dreier Vatertypen auf die Symptombelastung ihrer Kinder im Jugend- und im jungen Erwachsenenalter analysiert. An einer Stichprobe aus 213 Probanden wurde die Symptombelastung zu fünf Messzeitpunkten im Jugendalter (Youth Self- Report) und im jungen Erwachsenenalter (Young Adult Self-Report) untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen erhöhte Werte in der internalisierenden Symptombelastung der weiblichen im Vergleich zu den männlichen Probanden. Des Weiteren weisen die Ergebnisse auf erhebliche Probleme bei jungen Erwachsenen, welche ihren Vater im Jugendalter als zunehmend negativ oder distanziert beschrieben haben, hin. In diesen beiden Gruppen zeigte sich zu allen Messzeitpunkten eine höhere Symptombelastung als in der Gruppe der jungen Erwachsenen, welche ihren Vater im Jugendalter als normativ beschrieben haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "In a longitudinal study, the influence of three types of fathers on their children's psychopathology in adolescence and young adulthood was analyzed. In a sample of 213 subjects, the symptomatology was evaluated at five points in adolescence (Youth Self-Report) and in young adulthood (Young Adult Self-Report). The results show elevated levels of internalizing symptomatology in females compared to males. Furthermore, the results point to significant problems in young adults who have described their father as increasingly negative or distant through adolescence. At all measurement points, these two groups show higher symptomatology than the group of young adults who have described their father as normative in adolescence." (author's abstract)
Das Elterngeld und seine Wirkungen auf das Haushaltseinkommen junger Familien und die Erwerbstätigkeit von Müttern
Titelübersetzung:The new German parental leave benefit scheme and its effects on young families' household income and on mothers' paid employment
Autor/in:
Geyer, Johannes; Haan, Peter; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 2, S 193-2011
Inhalt: "Mit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 beabsichtigte die Bundesregierung die Bedingungen für Familien mit jungen Kindern zu verbessern. Die neue familienpolitische Leistung hatte mehrere Ziele, von denen in diesem Beitrag drei zentrale untersucht werden: Zum Ersten sollte für Eltern in der Frühphase der Elternschaft ein Schonraum geschaffen werden. Zum Zweiten ist es ein erklärtes Ziel des Elterngeldes, es beiden Elternteilen zu ermöglichen, ihre wirtschaftliche Existenz eigenständig zu sichern, und drittens soll die Erwerbstätigkeit von Müttern gefördert werden. In diesem Beitrag wird anhand einer empirischen Wirkungsstudie überprüft, ob diese Ziele erreicht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Familien im ersten Jahr nach der Geburt durch das Elterngeld durchschnittlich etwa 480 Euro im Monat mehr haben als vor seiner Einführung. Außerdem zeigt sich, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern in diesem Zeitraum zurückgegangen ist. Mütter mit Kindern im zweiten Lebensjahr haben aufgrund der Einführung des Elterngeldes eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Beruf zurückzukehren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2007, Germany introduced a new parental leave benefit scheme, the so-called 'Elterngeld'. The new benefit is an income-related transfer and is granted for a maximum period of 14 months. The more generous, but shorter Elterngeld replaced the former means-tested flat rate benefit that could be drawn for up to 24 months. One of the aims of the reform was to smooth household income in the year after childbirth and another to increase the incentives to return quickly to the labour market. In this study, the authors analyse empirically the change in income in the first year after birth and the effect of increasing incentives for mothers to return to the labour market in the second year after childbirth. They find that the average increase of net household income of families with a child in the first year after birth amounts to 480 euro per month. With respect to labour supply, the authors show that in the first year after childbirth, mothers' labour supply decreases. In the second year labour supply of mothers in East Germany and low-income mothers in both parts of Germany increases." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Familienpolitik; family policy; Elterngeld; family allowance; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie; family; Familie-Beruf; work-family balance; Haushaltseinkommen; household income; Familienarbeit; family work; Familienbildung; family education; Kind; child; Kinderbetreuung; child care; Wirkung; effect
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt