Ein europäischer Blick auf die Situation von Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:A European view of the situation of women in science
Autor/in:
Tibes, Anja; Beuter, Isabel
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 2 (2006) , S. 11-24
Inhalt: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Situation von Frauen in der Wissenschaft innerhalb der Europäischen Union. Zunächst wird der aktuelle Wissensstand über die Situation von Frauen in der Wissenschaft im Allgemeinen und in wissenschaftlich-technischen Disziplinen im Besonderen kurz dargestellt. Des weiteren werden die Hintergründe, die zu Ungleichheiten in der Karriereentwicklung zwischen Männern und Frauen führen und damit die Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen insbesondere in Führungspositionen erklären, aufgezeigt. Die im zweiten Abschnitt vorgestellte European Platform of Women Scientists EPWS greift bereits bekannte Ursachen der Marginalisierung von Frauen in der Wissenschaft auf und richtet sich mit ihren Angeboten an Wissenschaftlerinnen aus allen Disziplinen. Innerhalb der Europäischen Kommission zeichnet sich in den letzten Jahren jedoch auch eine Tendenz ab, die Situation von Frauen in der Wissenschaft disziplinenspezifisch zu untersuchen. Diese Tendenz in der europäischen Forschungsförderung wird abschließend anhand dreier konkreter Projekte vorgestellt. (ICD2)
Berufliche und private Lebensgestaltung in Paarbeziehungen : zum Spannungsfeld von individuellen und gemeinsamen Zielen
Titelübersetzung:Organization of working and private life in couple relationships : the field of tension between individual and common goals
Autor/in:
Dettmer, Susanne
Quelle: Berlin, 2006. 298 S.
Inhalt: "Am Beispiel von Professionsangehörigen aus Medizin und Psychologie wird in der vorliegenden Dissertation untersucht, auf welche Weise die individuellen Berufs- und Lebensverläufe von Partnern in Paarbeziehungen miteinander verknüpft sind. Dazu wurden zunächst die beruflichen Ziele, Positionen und Karrieren von 90 Professionsangehörigen und ihren PartnerInnen retrospektiv über 15 Jahre hinweg detailliert analysiert. Die gefundenen Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen ließen sich danach unterscheiden, ob die beruflichen Ziele weitgehend unabhängig voneinander gebildet werden und ob die beruflichen Handlungsstränge getrennt voneinander verlaufen (Segmentation), ob sie aufeinander abgestimmt werden (Integration) oder ob sie sich so stark überschneiden, dass sie quasi miteinander 'verschmelzen' (Entgrenzung). Hierbei wurde besonders der Einfluss der Berufe und 'institutionellen Karrierelogiken' sowie der Geschlechtsrollenerwartungen auf die partnerschaftlichen Konstellationen deutlich. Es zeigte sich ferner, dass das Merkmal der inhaltlichen Affinität der beruflichen Tätigkeitsfelder beider Partner nicht nur eine bedeutsame Rolle für die gegenseitige berufliche Unterstützung in Paarbeziehungen spielt, sondern auch Einfluss auf die Relation der partnerschaftlichen Berufsverläufe hat. In einer zusätzlichen Paarinterviewstudie mit 23 Paaren, die jene zuvor gefundenen partnerschaftlichen Karrierekonstellationen repräsentieren, wurde die Analyseperspektive nicht nur auf die Relation der beruflichen- sondern auch auf die der privaten Ziele und Lebensläufe in Paarbeziehungen gerichtet. Mithilfe empirischer Typenbildung ließen sich insgesamt fünf komplexe Typen dyadischer Lebensgestaltung unterscheiden: 1. traditional-komplementärer Typus, 2. nicht-traditional-komplementärer Typus, 3. koordiniert-symmetrischer Typus, 4. individualistisch-symmetrischer Typus und 5. entrenzt-symmetrischer Typus. Als besonders zentral für die Beschreibung und Abgrenzung dieser Typen erwiesen sich das Verhältnis von individuellen und gemeinsamen Zielen sowie die Form der Arbeitsteilung zwischen den Partnern. Weitere Befunde der Paarinterviewstudie beziehen sich auf den vermeintlichen Widerspruch zwischen gewandelten individualisierten Ansprüchen an die Gestaltung von Paarbeziehungen und der praktisch fortbestehenden Durchsetzungskraft geschlechtstypischer Arbeitsteilungsmuster sowie auf die Frage, warum Doppelakademikerpaare häufig das Potential für eine 'Doppelkarriere' nicht nutzen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Beruf; Berufsverlauf; Lebenslauf; Lebensperspektive; Partnerbeziehung; Partnerschaft; beruflicher Aufstieg; Karriere
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 159), 2006. 152 S.
Inhalt: "Frauen auf Professuren in der Mathematik sind an bundesdeutschen Universitäten noch immer eine Ausnahme: Mehr als 95 Prozent der entsprechenden Stellen werden von Männern besetzt. In der vorliegenden Studie geht es um die Erfahrungen von Frauen, die sich in der Mathematik als einer stark männerdominierten universitären Wissenschaftsdisziplin erfolgreich behauptet haben. In ausführlichen biografisch orientierten Interviews wurden 87 Prozent derjenigen Mathematikerinnen befragt, die eine Professur oder dauerhafte Stelle als Dozentin an einer bundesdeutschen Universität innehaben. Auf der Basis der Ergebnisse der Studie werden Perspektiven entwickelt für eine Realisierung geschlechtergerechterer Strukturen in der universitären Wissenschaftsdisziplin Mathematik, die auch übertragbar sind auf andere stark männerdominierte Fachgebiete." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Mathematik; Hochschullehrerin; Karriere; Beruf; Biographie; Akademikerin; Erfolg
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Die Lebensführung - ein zentraler Faktor der Anerkennung von Leistung und Qualifikation in akademischen Berufen : dargestellt am Beispiel der Berufsfelder Chemie und Ingenieurwissenschaften
Titelübersetzung:Life style - a key factor in the recognition of achievement and qualification in academic careers : described by means of the occupational fields of chemistry and engineering sciences
Autor/in:
Könekamp, Bärbel
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 4, S. 43-54
Inhalt: Am Beispiel der akademischen Berufsfelder im Bereich der Chemie und Ingenieurwissenschaften geht es in dem Beitrag um die Frage nach der Chancengleichheit von Männern und Frauen in hochqualifizierten Berufsbereichen. Ziel ist es, angesichts des Missverhältnisses zwischen dem zunehmenden Erwerb hoher Bildungstitel von Frauen und der geringen Zahl von Frauen in Spitzenpositionen stärker als bisher die Analyse von Bewertungsmaßstäben für Qualifikation und Leistung in der Arbeitswelt in den Blick zu nehmen. Aus arbeitssoziologischer Perspektive ist Qualifikation das Ergebnis sozialerAushandlungsprozesse und Konflikte und damit ein gesellschaftliches Konstrukt, das relational gesehen werden muss. Anhand von Untersuchungsergebnissen wirdgezeigt, welche Qualifikationen für Karrieren in Naturwissenschaften und Technik maßgeblich sind. Um die berufliche Situation von Männern und Frauen anhand einheitlicher Kriterien beurteilen zu können, wurde die komplexe Variable Berufserfolg gebildet, in die einzelne objektivierbare Erfolgskriterien wie Einkommen, Führungsposition, Personalverantwortung, Budgetverantwortung und Position bei Verhandlungen mit externen Partnern eingeflossen sind. Die im Rahmen der Untersuchung gestellt Frage, ob über Rollenstereotype und die Geschlechterordnung Aspekte der Lebensführung im privaten Bereich in das Urteil über die Qualität der Arbeit von Akademikerinnen und Akademikern eingehen, kann eindeutig positiv beantwortet werden. Die Befunde erklären, dass auch heute noch Karrieren von Akademikerinnen weniger erfolgreich verlaufen als die von Akademikern mit gleicher Qualifikation. In naturwissenschaftlichen und technischen Berufen hat sich durch die lange Ausgrenzung von Frauen ein Karrieremodell entwickelt, in dem die professionelle Lebensführung auch die männliche bürgerliche Lebensführung einschließt. Versteht man Qualifikation als gesellschaftliches Urteil über die Qualität der Arbeit, dann zeigt sich heute, dass eine an die bürgerliche Lebensführung erinnernde professionelle Lebensführung männliche Professionelle stärker anerkennt. Die Anerkennung einer Lebensführung im Beruf, in die nicht nur fachliche, sondern auch private Lebensverhältnisse einfließen, die ausschließlich von Männern gelebt werden, bietet subtil wirkende Geschlechtergrenzen, die von Frauen nicht ohne weiteres übertreten werden können. (ICH)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Berufsziele und Karrierepläne nach dem Studium der Humanmedizin : ein Geschlechtervergleich
Titelübersetzung:Occupational aspirations and career plans after studies (academic) in human medicine - a gender comparison : a gender comparison
Autor/in:
Alfermann, Dorothee; Stiller, Jeannine; Brähler, Elmar
Quelle: Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel. Martina Endepohls-Ulpe (Hrsg.), Anja Jesse (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 35-48
Inhalt: "Der Arztberuf genießt in der Bevölkerung ein besonders hohes Ansehen. In den Umfragen des Allensbacher Instituts für Demoskopie belegt er regelmäßig den höchsten Rang und erhält mit Abstand die höchste Prestigebewertung (Noelle-Neumann u. Köcher, 2002). Angesichts dieser Situation verwundert es nicht, dass ein Medizin-Studienplatz stark nachgefragt und somit besonders begehrt ist. Er ist zudem auch der teuerste Studienplatz an deutschen Universitäten. Beides, hohe Nachfrage wie auch hohe Kosten des Studienplatzes, sollte dazu führen, dass das Potential an Absolventen und Absolventinnen voll ausgeschöpft wird, d. h. dass auch möglichst alle nach der Approbation den Arztberuf ausüben. Zwar ist die Abbruchquote im Medizinstudium relativ gering, aber die Erfolgsquote verschiebt sich mit steigender Qualifikation zunehmend zu Gunsten der männlichen Absolventen. Nach Beginn des Studiums ist ein kontinuierlicher Dropout von weiblichen Studierenden und Absolventinnen zu beobachten, der sich nach der Approbation noch weiter verstärkt. Ziel des vorliegenden Beitrags ist zum einen die Beschreibung und Ursachenanalyse der Geschlechterrelation im Medizinstudium und -beruf, zum anderen - aufbauend auf der Ursachenanalyse - die Darstellung einer Befragung von ehemaligen Medizinstudierenden zu ihren beruflichen Zielen, Wünschen und Beweggründen." (Textauszug)
Schlagwörter:Arzt; Beruf; Karriere; Berufsaussicht; Berufswahl; Medizin; Studium; Drop out
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familien auf der Suche nach der gewonnenen Zeit
Titelübersetzung:Families looking for gained time
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Dressel, Kathrin
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2005) H. 23/24, S. 24-29
Inhalt: "Viel zu lange hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass die Frage 'Kinder und Karriere?' mit einem Entweder-oder beantwortet werden muss. Dabei wäre ein Sowohl-als-auch durchaus möglich, wenn die bereits bestehenden Gelegenheitsräume voll ausgeschöpft würden. Vor diesem Hintergrund plädiert der Aufsatz dafür, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als politische Aufgabe ernst zu nehmen und Räume für Optionen zu Schaffen, die unterschiedliche Lebensverläufe ermöglichen." (Autorenreferat)
Zwischen Nepotismus und reflexiven Standards: Personalpolitiken und Karrierechancen in der Industrieforschung
Titelübersetzung:Between nepotism and reflexive standards: personnel policies and career opportunities in industrial research
Autor/in:
Matthies, Hildegard
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik, Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik, 2005-102), 2005. 114 S
Inhalt: "Frauen sind in Wissenschaft und Forschung immer noch unterrepräsentiert, in öffentlich finanzierten Einrichtungen genauso wie in der Privatwirtschaft. Vor allem in höherrangigen Positionen ist der Frauenanteil anhaltend gering. In empirischen Studien werden als Verursacher dieses Phänomens zunehmend informelle und intransparente Praktiken der Personalrekrutierung und -förderung identifiziert. Am Beispiel des Forschungsbereichs eines chemisch-pharmazeutischen Industrieunternehmens in Deutschland wird deshalb in der vorliegenden Studie der Frage nachgegangen, ob eine stärker formalisierte und an einheitlichen Regeln orientierte Personalpolitik derartige Karrierenachteile von Frauen verringern könnte. Die Befunde zeigen, dass die Benachteiligung von Frauen aufgrund stereotyper Geschlechterbilder und Verhaltenserwartungen sowie einer männlich geprägten Unternehmenskultur mit paternalistischen Anerkennungs- und Beförderungsstrukturen durch solche Verfahren nur bedingt unterbunden werden kann. Gleichwohl gibt es Anhaltspunkte, dass Personalentscheidungen im Kontext von standardisierten und transparenten Kriterien der Leistungsbewertung einen gewissen Legitimationsdruck erhalten, wodurch für Frauen zumindest die Thematisierung von Diskriminierung erleichtert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women in academia and research are still under represented, both in public financed institutions as well as in the private sector of research and development. Particularly in high ranking positions the share of women is continuing to be at a very low level. Empirical studies focussing on this phenomenon identify more and more informal and non-transparent practices of personal recruitment and promotion as a pivotal barrier for women in organizations. Thus the submitted paper goes further into the question, whether a more formalized and well-regulated and controlled personnel policy would minimize those vicarious discriminations for women. The subject of this study is the research division of a German chemical and pharmaceutical industrial enterprise. The findings verify on the one hand the disadvantages of women because of gender stereotypes and traditional expectations of behaviour roles as well as of a masculine organizational culture with paternalistic structures of acknowledgement and promotion. On the other hand there is some evidence, that the use of standardized and transparent criteria for performance assessment would bring staffing decisions under a slight pressure of legitimization, which could facilitate to broaching the issue of discrimination on the official organizational agenda." (author's abstract)
Schlagwörter:personnel policy; women's employment; Berufsverlauf; chemical industry; discrimination; senior executive; Personalbeurteilung; image of women; job history; Forschung und Entwicklung; Diskriminierung; chemische Industrie; Federal Republic of Germany; hiring; staff appraisal; leitender Angestellter; beruflicher Aufstieg; man; Unternehmen; career advancement; science; Frauenbild; organizational culture; Karriere; woman; Beruf; Mann; research and development; Unternehmenskultur; enterprise; Personaleinstellung; occupation; career; Personalpolitik; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Personalwesen
Akademikerpartnerschaften im ostdeutschen Transformationsprozess
Titelübersetzung:Partnerships between academics in the east German transformation process
Autor/in:
Höhne, Anke
Quelle: "Wenn zwei das Gleiche tun...": Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Heike Solga (Hrsg.), Christine Wimbauer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2005, S. 213-239
Inhalt: Auch beruflich hoch qualifizierte Personen waren nach 1989 in den neuen Bundesländern ambivalenten beruflichen Entwicklungen ausgesetzt: Einerseits erfuhren sie Um- und Entwertungen ihrer bisherigen Erwerbsbiografien und mussten ein erhöhtes Risiko beruflicher Abstiege im Falle politischer Loyalität dem DDR-Staat gegenüber hinnehmen, was insbesondere durch den Verlust von Leitungspositionen und die Verschlechterung ihrer beruflichen Positionen gekennzeichnet war. Andererseits sind mit der Wende auch vielfältige neue Gelegenheitsstrukturen entstanden, die berufliche Optionen und Aufstiegsmöglichkeiten insbesondere für die höher Qualifizierten versprachen. So haben insbesondere Frauen die Wende relativ gut genutzt und bewältigt. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag den Zusammenhang von geschlechtstypischer (Un-)Gleichheit und der Kontinuität von Doppelkarrieren in Akademikerpartnerschaften nach der Wende. Es wird die Rolle der Partnerschaft für die Bewältigung der mit dem Umbau der ostdeutschen Wirtschaft verbundenen erwerbsbezogenen Problemlagen diskutiert, wobei verschiedene partnerschaftliche Unterstützungsleistungen vorgestellt werden. Die für die empirischen Analysen der Erwerbsverläufe ostdeutscher Akademikerpartnerschaften nach 1989 verwendeten Daten der Ostdeutschen Lebensverlaufsstudie werden vorgestellt und die empirischen Befunde zu den Erwerbschancen und -risiken ostdeutscher Akademikerpartnerschaften im Transformationsprozess präsentiert. (ICA2)
Schlagwörter:Akademiker; Partnerschaft; Ehe; Wende; neue Bundesländer; Transformation; Beruf; Karriere; Erwerbstätigkeit; Qualifikation; Arbeitsmarkt; Ehepartner; Sozialkapital; Dual Career Couple
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Balanceakt? : Dual Career Couples in den Berufsfeldern der Natur- und Ingenieurwissenschaften
Titelübersetzung:A balancing act? : dual career couples in the occupational fields of natural and engineering sciences
Autor/in:
Könekamp, Bärbel; Haffner, Yvonne
Quelle: "Wenn zwei das Gleiche tun...": Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Heike Solga (Hrsg.), Christine Wimbauer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2005, S. 77-100
Inhalt: Der Beitrag geht auf Aspekte des Berufslebens und der familiären Situation von erwerbstätigen Akademikerinnen in Naturwissenschaft und Technik ein. Insbesondere interessiert die Frage nach Karrierechancen in Abhängigkeit von Partnerschaftskonstellationen von Akademikerinnen. Dazu ziehen die Autoren die Ergebnisse der Untersuchung "Strukturelle Barrieren für Absolventinnen und Absolventen technischer und naturwissenschaftlicher Fächer im Beruf: Analyse zur Entwicklung von Empfehlungen" heran, die sich mit der beruflichen und familiären Situation von Absolventinnen technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge beschäftigt. Im Unterschied zu den meisten Arbeiten des vorliegenden Sammelbands ist die Untersuchungsperspektive nicht auf Realisierungschancen von Doppelkarrieren gerichtet, sondern auf den weiteren beruflichen Erfolg der professionell tätigen Akademikerinnen in Naturwissenschaft und Technik. Die Ergebnisse zeigen, dass in den Berufsfeldern von Naturwissenschaft und Technik, in denen nur wenige hoch qualifizierte Frauen etabliert sind, neue Wünsche nach Vereinbarkeit von Karriere und Partnerschaft auf geringes Interesse der Arbeitgeber stoßen, und dies weil sie mit dieser Problematik aufgrund der anderen Lebenssituation der großen Mehrheit der männlichen Beschäftigten bisher kaum konfrontiert worden sind. Die erhofften privaten und beruflichen Konsequenzen, die zu einem symmetrischen Geschlechterarrangement bei Dual Career Couples führen, haben sich so bisher noch nicht erfüllt. Allerdings ist der Anteil der im Ausland arbeitenden Frauen bei Frauen mit Partnern im gleichen Beruf etwa doppelt so hoch wie der von Frauen aus anderen Partnerschaften. Offensichtlich gelingt der Balanceakt, den diese Frauen für ihre berufliche Karriere zwischen Berufs- und Privatleben vollbringen müssen, im Ausland besser. (ICA2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geld und Karriere : biographische Synchronisation und Ungleichheit bei karriereorientierten Paaren
Titelübersetzung:Money and career : biographical synchronization and inequality among career-oriented couples
Autor/in:
Hirseland, Andreas; Herma, Holger; Schneider, Werner
Quelle: "Wenn zwei das Gleiche tun...": Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Heike Solga (Hrsg.), Christine Wimbauer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2005, S. 163-186
Inhalt: Doppelverdienerpaare und Doppelkarrierepaare - strukturelle Gemeinsamkeit dieser modernen Beziehungsformen sind in aller Regel die Wertschätzung individueller Berufskarrieren bzw. die Orientierung an einer eigenen Berufstätigkeit und das damit einhergehende, jeweils selbst verdiente Einkommen. Dennoch stehen die Lebensentwürfe und -vollzüge der Beteiligten solcher Paarkonstellationen in klarem Kontrast zum Typus des vollmobilisierten Singles, denn die gemeinsame Paarbeziehung bindet die Lebenspartner ein in all jene aus ihr resultierenden alltäglichen wechselseitigen Verpflichtungen, Arrangements, Kompromisse, Entwicklungspotenziale und -risiken, die sich trotz oder wegen der in modernisierten Zweierbeziehungen normativ eingeforderten Gleichheit ergeben. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende Beitrag aus der Perspektive einer Soziologie des Geldes (Simmel) im Privaten der Frage nach, wie sich für Individuen-in-Paaren bei der Bewältigung biographischer Synchronisationserfordernisse aus dem Zusammenspiel von Geldarrangements und Beziehungskonzepten unterschiedliche Chancen- und Risikolagen ergeben. Aufbauend auf Befunden einer qualitativen Paneluntersuchung zum Zusammenhang von Geld, Macht und Ungleichheit bei Doppelverdienerpaaren zeigt die Studie, dass sich sowohl Doppelverdiener- als auch Doppelkarrierepaare häufig in einem Unvereinbarkeiten befördernden "Alles-jetzt-und-zugleich" verstricken, statt ihre beidseitigen privaten und beruflichen Aspirationen in einer für sie jeweils passenden Beziehungsordnung des "Jedes-zu-seiner-Zeit" zu verwirklichen. (ICA2)