Gender Mainstreaming : ein neues Tätigkeitsfeld für Sozialwissenschaftler/innen?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming : a new field of activity for social scientists?
Autor/in:
Bock, Stephanie; Matthies, Hildegard; Riegraf, Birgit; Zimmermann, Karin
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27 (2004) H. 3, S. 239-254
Inhalt: Die Verfasserinnen geben einen Einblick in den Stand der Umsetzung von Gender Mainstreaming vor allem auf Bundes- und Kommunalebene. Es wird gezeigt, was Gender Mainstreaming ist, worin sich dieses Konzept von älteren Ansätzen der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik unterscheidet und welche veränderten Anforderungen es an staatliches Handeln und Verwaltungshandeln stellt. Ob die Nachfrage nach Gender-Experten, die sich im Zuge der Implementation von Gender Mainstreaming entwickelt, ein neues berufliches Tätigkeitsfeld für SozialwissenschaftlerInnen erschließt, bleibt beim gegenwärtigen Stand der Umsetzung noch offen. Für die Entwicklung eines intermediären Beratungsmarktes ist der kontinuierliche Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis eine wichtige Voraussetzung. (ICE2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Berufsfeld; Sozialwissenschaftler; Gleichstellung; Frauenpolitik; Implementation; Bund; Gemeinde
Implementation von Gender Mainstreaming auf europäischer Ebene: Geschlechtergleichstellung ohne Zielvorstellung?
Titelübersetzung:Implementation of gender mainstreaming at European level: gender equality without goal orientation?
Autor/in:
Behning, Ute
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 122-134
Inhalt: "Ein politisches Instrument erhält seine Gestalt jenseits aller definitorischen Bemühungen und politischen Absichten im Prozess der Anwendung. Die normative Kraft des Faktischen bzw. die Bedeutung von Rechtstatsachen ist in der Geschlechterpolitik nicht weniger als in anderen politischen Feldern in Rechnung zu stellen. Der Blick auf die Implementation von Gender Mainstreaming hilft, dessen Konturen genauer zu bestimmen. Die Implementation erfolgt von Staat zu Staat unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund sind die unterschiedlichen historischen und kulturellen Ausgangslagen innerhalb der alten und zukünftigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von Bedeutung. Bevor die Besonderheiten der Geschlechterpolitik in ausgewählten europäischen Staaten erörtert werden, richtet die Autorin den Blick zunächst nach Brüssel. Ihre These ist, dass Gender Mainstreaming die geeignete gleichstellungspolitische Strategie für die Europäische Union und der Grund hierfür das Fehlen eines klaren gleichstellungspolitischen Ziels ist. Die Unbestimmtheit des Konzepts mache es vereinbar sowohl mit einer Gleichstellungspolitik, die eine Differenz der Geschlechter fördert und Frauen und Männer in der Differenz gleich behandelt, als auch mit einer die Herstellung von Gleichheit der Geschlechter verfolgenden Politik. Damit sei Gender Mainstreaming den unterschiedlichen nationalen Gleichstellungskulturen in Europa kompatibel. Die konkrete Ausgestaltung von Gender Mainstreaming bleibe Angelegenheit der einzelnen Mitgliedsstaaten, die supranationale Ebene habe 'lediglich eine Koordinierungs-, Ideenlieferanten- und Vorbildrolle'." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein ewiges Pilotprojekt? : Gender Mainstreaming in Österreich
Titelübersetzung:An eternal pilot project? : gender mainstreaming in Austria
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 169-181
Inhalt: "Österreich ist in mehrerlei Hinsicht interessant. Es gibt eine recht langjährige Erfahrung mit einer engagierten Frauen- und Gleichstellungspolitik bei gleichzeitig konservativ geprägter gesellschaftlicher Geschlechterordnung. Inwieweit nimmt eine rechts-konservative Regierung Einfluss auf die Konzeptualisierung und Zielrichtung von Gender Mainstreaming? Der Beitrag fragt nach den ersten Erfahrungen in der Umsetzung und danach, ob die Angst frauenpolitischer Akteurinnen davor, dass frauenpolitische Einrichtungen verdrängt werden könnten, berechtigt ist. Die Autorin kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Obwohl es gerade bei der Regierungsübernahme im Jahr 2000 so aussah, als führten die bisherigen Implementierungsschritte zu einer Verdrängung von frauen- und gleichstellungspolitischen Institutionen (u.a. wurde das Frauenministerium abgeschafft, dafür eine männerpolitische Abteilung eingerichtet), ist dies nach Ansicht der Autorin nicht geschehen. Eher könne man von einem 'erfolgreichem Scheitern' der Implementation von Gender Mainstreaming sprechen. Es sei den gleichstellungspolitischen Akteurinnen gelungen, Gender Mainstreaming 'aktiv auf die Tagesordnung zu setzen' und sich mehr 'Legitimität für frauenpolitische Maßnahmen' zu organisieren. Dieser Erfolg gehe jedoch nicht mit einer größeren Geschlechtersensibilisierung, geschweige denn einer Weiterentwicklung als Querschnittsaufgabe für alle Politikbereiche einher. Ein weiterer Indikator für ein Scheitern des Ansatzes bestehe zudem darin, dass Gleichstellungsaktivitäten in 'ewigen Pilotprojekten' begrenzt bleiben." (Textauszug)
Gender Mainstreaming - neue Optionen für Wissenschaftlerinnen?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - new options for female scientists?
Autor/in:
Lind, Inken
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 173-187
Inhalt: Gender Mainstreaming bedeutet, Entscheidungsprozesse auf die tatsächliche Gleichheit zwischen den Geschlechtern in allen Bereichen und auf allen Ebenen auszurichten und somit die Benachteiligungen zwischen den Geschlechtern abzubauen. Konsequent angewandt zielt Gender Mainstreaming auf die Veränderung von Organisationsstrukturen, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten immer wieder neu produzieren. Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob das Konzept geeignet ist, im Wissenschaftsbereich, dessen Strukturen sich in der Vergangenheit als ausgesprochen veränderungsresistent erwiesen haben, zur Verwirklichung von Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern beizutragen. Nach einer kurzen Einführung in die Grundzüge und Methoden wird die Argumentationsform und Darstellung von Gender Mainstreaming sowie der Umgang mit der Gender-Kategorie diskutiert. Im letzen Abschnitt werden die für den Wissenschaftsbereich spezifischen Umsetzungsbarrieren nachgezeichnet und der mögliche Gewinn für Wissenschaftlerinnen bei konsequenter Umsetzung sowie die dafür notwendigen Voraussetzungen herausgestellt. (ICI2)
Gender mainstreaming : Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen
Titelübersetzung:Gender mainstreaming : concepts and strategies relating to its implementation at universities
Herausgeber/in:
Baaken, Uschi; Plöger, Lydia
Quelle: Tagung "Gender Mainstreaming - Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen"; Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 145), 2002. 143 S.
Inhalt: "Die Gleichstellungspolitik an Hochschulen hat in den letzten Jahrzehnten viel verändert, ist in ihren Effekten jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dies erfordert eine veränderte Sichtweise von Gleichstellungspolitik und die Auseinandersetzung mit neuen Handlungsstrategien und -möglichkeiten. In den derzeitigen gleichstellungspolitischen Debatten wird der Gender Mainstreaming-Ansatz als sinnvolle Erweiterung der bisherigen Frauenförderpolitik angesehen.Die Beiträge des Bandes thematisieren die aktuellen Diskussionen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Organisationen. Die Umsetzung und Gestaltung von Gender Mainstreaming an Hochschulen steht dabei im Mittelpunkt. Der Band beinhaltet sowohl theoretisch-rechtliche als auch Beiträge, die sich mit Konzepten zur Implementierung von Gender Mainstreaming auf nationaler und internationaler Ebene auseinandersetzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil I: Einführung und Grundlagen: Susanne Baer: Gender Mainstreaming - Theorie und Recht zum Wandel der Gleichstellungspolitik an Hochschulen (19-38); Peter Döge: Chancengleichheit als Managing Diversity. Konzeptionen von Gender-Mainstreaming im internationalen Überblick (39-55); Birgit Schweikert: Die Implementierung des Gender Mainstreaming in die Bundesverwaltung - aktueller Stand und Planungen (57-66); Teil II: Konzepte zur Implementierung an Hochschulen: Sigrid Michel: Total-E-Quality-Management als Instrument zur Umsetzung von Chancengleichheit in Hochschulen (69-96); Angelika Blickhäuser: Genderorientierung in Organisationen. Genderberatung und Gendertrainings - Instrumente zur Umsetzung geschlechterpolitischer Strategien in Organisationen (97-109); Teil III: Konkrete Umsetzung von Gender Mainstreaming an Hochschulen: Uschi Baaken und Lydia Plöger: Gender Mainstreaming im Kontext der Hochschule am Beispiel Universität Bielefeld (113-139).
Gender Mainstreaming im Kontext der Hochschule am Beispiel Universität Bielefeld
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the context of the university, using Biefeld University as an example
Autor/in:
Baaken, Uschi; Plöger, Lydia
Quelle: Gender mainstreaming: Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen. Baaken, Uschi (Hrsg.), Plöger, Lydia (Hrsg.). Tagung "Gender Mainstreaming - Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen"; Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2002, S. 113-139
Inhalt: Die Autorinnen geben einen detaillierten Überblick über die Bedingungen, Schwierigkeiten und Erfolge der Implementierung von Gleichstellungspolitik an der Universität Bielefeld. Wie in ihrem historischen Rückblick deutlich wird, ist die Universität Bielefeld zwar ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Gleichstellungs- und Frauenförderpolitik: sie kann die erste Frauenbeauftragte in NRW und die älteste Frauenforschungs-Einrichtung aufweisen, sie setzte bereits sehr früh eine zentrale Frauengleichstellungskommission ein, es lassen sich zahlreiche Projekte zur Frauenförderung finden und die Gleichstellung hat einen festen Platz in der universitären Grundordnung, z.B. im Rahmenplan zur Frauenförderung und in der Richtlinie gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt. Dennoch gibt es deutliche Grenzen in der Reichweite bisheriger politischer Ansätze, wie die Autorinnen mit Blick auf verschiedene Instrumente und Maßnahmen zur Gleichstellung zeigen. Sie betonen die Notwendigkeit des Umdenkens und skizzieren die Umsetzung von Gender Mainstreaming im hochschulpolitischen Alltag der Universität Bielefeld. (ICI)
Geschlechterpolitik in Europa : supranationale Gestaltungsimpulse und mitgliedstaatliche Systemtraditionen
Titelübersetzung:Gender policy in Europe : supranational organizational impetus and system traditions in EU member states
Autor/in:
Fuhrmann, Nora
Quelle: Die EU - eine politische Gemeinschaft im Werden. Ingeborg Tömmel (Hrsg.), Chryssoula Kambas (Hrsg.), Patricia Bauer (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Forschungen zur Europäischen Integration), 2002, S. 95-103
Inhalt: Die Autorin geht in ihrem Beitrag der Frage nach, in welcher Weise die europäische und die nationale Politik- und Verwaltungsebene im Bereich der Geschlechterpolitik aufeinander einwirken. Während sich auf europäischer Ebene seit dem Amsterdamer Vertrag mit dem Leitbild des "Gender Mainstreaming" eine vergleichsweise progressive und enthierarchisierende Geschlechterpolitik durchsetzen konnte, verharren nach ihrer Einschätzung die meisten Mitgliedstaaten mit Ausnahme der skandinavischen Länder nach wie vor auf dem Niveau einer hierarchisierenden Geschlechterpolitik. Die Autorin schließt daraus, dass der Unterschied zwischen europäischer und nationaler Politik offenbar nicht ausreicht, um einen verstärkten Anpassungsdruck oder Veränderungen auf der nationalen Ebene zu erzeugen. Als Erklärung für die progressive Politik der EU können die offeneren Entscheidungsverfahren und die herausgehobenere Rolle, die Frauen dabei spielen, sowie die schwache Verrechtlichung einzelner Politikfelder genannt werden. Demgegenüber können die starken Beharrungstendenzen in den meisten Mitgliedstaaten der EU den tief verankerten sozialstaatlichen und bürgerrechtlichen Traditionen und den damit verbundenen spezifischen Hierarchien und Rollenmustern zwischen Männern und Frauen zugeschrieben werden, wie die Autorin in ihrem kurzem Überblick über die Geschlechterordnungen in den EU-Mitgliedsländern zeigt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming - verbindliches Leitprinzip für Politik und Verwaltung
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - binding guiding principle for politics and administration
Autor/in:
Tondorf, Karin
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 54 (2001) H. 4, S. 271-277
Inhalt: "Gender Mainstreaming ist ein politisches Leitprinzip und zugleich eine Methode, die darauf zielt, Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in allen Politikbereichen und auf allen Ebenen zu fördern. Um dies zu erreichen, muss die Bearbeitung von Gleichstellungsfragen zur Aufgabe aller - das heißt zum 'Mainstream' - werden. Die ersten Umsetzungsaktivitäten dieser EU-weit verordneten Strategie haben in Deutschland bei Bundesregierung, Landesregierungen, Kommunen und Gewerkschaften bereits begonnen. Sie zeigen, dass es sich um einen voraussetzungsvollen Politikansatz handelt, dessen Einführung kein 'Selbstläufer' ist, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit Zielen, Inhalten, Methoden und Instrumenten von Gender Mainstreaming erfordert. Eine konsequente Umsetzung verspricht nicht allein Erfolge auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit, sondern lässt auch auf nachhaltige ökonomische Vorteile und Qualitätsverbesserungen in der Politik hoffen." (Autorenreferat)
"Gender mainstreaming" im Kontext der Hochschulreform : Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie an der Universität Dortmund
Titelübersetzung:"Gender mainstreaming" in the context of university reform : gender justice as a reform strategy at the University of Dortmund
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 3, S. 58-71
Inhalt: Gender mainstreaming ist ein neues Schlagwort in der Gleichstellungspolitik, das im Zusammenhang mit Frauenförderung, Gleichstellung, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit Bestrebungen kennzeichnet, diese Werte auch faktisch zu gewährleisten bzw. umzusetzen. Gender mainstreaming ist damit ein Konzept zur Optimierung der gesellschaftlichen und institutionellen Organisationsprozesse zur gleichberechtigten Integration von Frauen in alle Lebensbereiche. Der vorliegende Beitrag berichtet über ein Projekt an der Universität Dortmund, das dieses Konzept im Kontext der Hochschulreformprozesse einsetzt und erprobt. Dazu werden zunächst die aktuellen Herausforderungen der Universität an Frauen in Studium, Lehre, Forschung und Organisation aufgezeigt und Impulse beschrieben, die die Mobilisierung von Frauen unterstützen. Abschließen werden die Rahmenbedingungen zum aktiven Handeln und zur Einleitung der notwendigen Veränderungsprozesse im Sinne eines change management praxisrelevant vorgestellt. (ICA)