"Der Fall Sparbier" or: the woman, who defied Hitler
Titelübersetzung:"Der Fall Sparbier" oder: Die Frau, die Hitler die Stirn bot
Autor/in:
Broeze, Frank
Quelle: Deutsches Schiffahrtsarchiv, 24 (2001) , S 375-394
Inhalt: "Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung des außergewöhnlichen Falls der Annaliese Teetz (geborene Sparbier, 1910-1992), Nazi-Deutschlands einziger Kapitänin, und der gleichfalls außergewöhnlichen Art, mit der sie kämpfte und die nationalsozialistische Bürokratie benutzte, um ihre professionelle Karriere voranzutreiben. Fest von ihrer seemännischen Berufung überzeugt, ließ sich Annaliese Sparbier durch die Vorurteile und Gegnerschaft seitens der Schiffahrtsindustrie und vieler NSDAP-Funktionäre nicht einschüchtern. Nachdem Hitler besonderen Befehl gegeben hatte, sie aus der Seefahrt zu entfernen, bot sie dem Führer die Stirn und machte sich mit Erfolg die systemimmanenten Eigenheiten des nationalsozialistischen Staatsapparates zunutze. Sie setzte sich schließlich gegen höchste Nazikreise durch, machte ihr Steuermannsexamen und wurde Kapitän eines kleinen Frachters im norwegischen Kriegsgebiet. Annaliese Sparbiers einzigartiger Fall trägt bei zur Vielfalt der Reaktionen von Frauen auf das Naziregime, zur Entstehung einer feministischen Bewegung in Deutschland sowie zur Mitwirkung von Frauen an der Seefahrt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Patriarchat; civil courage; patriarchy; Schifffahrt; shipping; woman; Drittes Reich; Feminismus; Stellung im Beruf; Zivilcourage; feminism; occupational status; Third Reich; Soziografie
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Frauen- und Geschlechterforschung
Die Verbannung aus dem TV-Eden: Frauen in den Nachrichtensendungen des ORF
Titelübersetzung:The banishment from tv-paradise: women in the news-programs of Austria's television ORF
Autor/in:
Pallaver, Günther
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29 (2000) 2, S 219-236
Inhalt: 'Die politische Repräsentation von Frauen macht zwar Fortschritte, doch ist sie in den zentralen politischen Institutionen noch weit von einer zumindest annähernden Gleichheit mit den Männern entfernt. Noch trister sieht es - wie dies anhand einer Fallstudie der ORF-Nachrichtensendungen im Untersuchungszeitraum 1998 nachgezeichnet wird - in der TV-Berichterstattung aus, wo Frauen sogar seltener vorkommen, als es ihrer institutionellen Präsenz entspricht. Dabei bilden gerade Visibilität und politische Öffentlichkeit, die heute in der Politik vorwiegend über das Fernsehen erfolgen, die wesentliche Voraussetzung für die 'Erschaffung der PolitikerInnen'. Ein zentraler Grund für diese fehlende TV-Öffentlichkeit von Frauen ist die männlich dominierte Nachrichtenselektion. Als Schritt in Richtung substantieller TV-Gleichheit für Frauen wird analog zur Debatte um Frauenförderung durch Quoten eine Quotenregelung in der TV-Berichterstattung angeregt.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Even though the representation of women is on the increase, the equal distribution of men and women in the central political institutions is far from being achieved. The situation is even worse, though, regarding news programs on television. A study of ORF's news on television during 1998 confirms this: women are present in the media to an even lesser degree than could be expected on the basis of their representation in Austria's central political institutions. Today the main factors for the 'creation of a politician' are visibility and political publicity - both are achieved mainly through television. One of the main reasons for the lacking presence of women on television is that the process of news selection is heavily male dominated. Linking up with the debate on the promotion of women through quotas, the article closes with the proposal of introducing a genderquota with respect to TV-news reporting to support women's substantial equality on television.' (author's abstract)
Schlagwörter:Quotierung; Nachrichten; discrimination; ORF; Austria; television broadcast; Berichterstattung; political communication; Österreich; quotation; Diskriminierung; Fernsehsendung; woman; news; ORF; politische Kommunikation; reporting
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Rundfunk, Telekommunikation
Zur sozialen Konstruktion der Arbeitsmarktpartizipation von Frauen
Titelübersetzung:The social construction of the labour market participation of women
Autor/in:
Mühlberger, Ulrike
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29 (2000) 3, S 357-371
Inhalt: 'Die gestiegene Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in Europa hat intensive interdisziplinäre Forschung nach sich gezogen. In zahlreichen Beiträgen wurde der Frage nach einzelnen Determinanten dieser Entwicklung nachgegangen. Die Mehrzahl der Beiträge bezieht sich jedoch meist nur auf einzelne Politikbereiche und deren Einfluss auf die Arbeitsmarktsituation von Frauen. Eine Reduzierung auf einzelne Politikfelder (wie zum Beispiel Beschäftigungspolitik) verfehlt jedoch die holistischen Wirkungsweisen innerhalb eines Beschäftigungssystems. In diesem Beitrag wird ein theoretischer Rahmen zur Analyse der Arbeitsmarktpartizipation von Frauen erarbeitet. In diesem Analyserahmen werden die einzelnen Akteure eines Arbeitsmarktes - Haushalte, Firmen und Staat - getrennt und deren Interdependenzen analysiert. Politische Maßnahmen beeinflussen sowohl die Haushaltsseite (zum Beispiel durch Ausbildung oder Versorgungsleistungen) wie auch die Unternehmensseite (zum Beispiel durch die Organisation der Produktion). Die Interaktionen dieser drei Bereiche bestimmen nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Arbeitsmarktpartizipation von Frauen. Im empirischen Teil dieses Beitrages werden einige der im theoretischen Teil diskutierten Determinanten des Erwerbsverhaltens von Frauen anhand von Daten des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) überprüft und getestet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The increased labour market participation of women in Europe has led to an intensive interdisciplinary research. Many contributions analysed the determinants of this development. The majority of these contributions, however, focuses only on specific policy fields and their implications an the labour market situation of women. A reduction to specific policy fields misses the holistic mechanism within an employment system. In this paper a theoretical framework for the analysis of the labour market participation of women is developed. Within this framework, I distinguish between the relevant actors of a labour market - namely households, firms and the state - and analyse the interdependencies between them. Political measures influence not only households (e.g. education, care activities) but also firms (e.g. organisation of production). The interaction of these three spheres determines the quantity and quality of the labour market participation of women. The empirical part of this paper tests some of the determinants of the labour market behaviour of women with the help of the data of the European Community Household Panel.' (author's abstract)