Rhetorische Präsenz - faktische Marginalität : zur Situation von Wissenschaftlerinnen in Zeiten der Frauenförderung
Titelübersetzung:Rhetorical presence - factual marginality : the situation of female scientists in times of promotion of women
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 12 (1994) H. 1/2, S. 93-110
Inhalt: Die Autorin des vorliegenden Beitrags befaßt sich kritisch mit der Frauenförderung im Hochschulbereich. Sie vertritt die Thesen, daß (1) Frauenförderungsmaßnahmen, so wie sie bislang konzipiert waren und sich als durchsetzbar erwiesen haben, kaum geeignet sind, mehr zu bewirken, als daß die "Frauenfrage" zu einer leidigen Verwaltungsangelegenheit wird; (2) eine ganze Reihe der Maßnahmen, die inzwischen gewohnheitsmäßig der Frauenförderung zugerechnet werden, eher kontraproduktiv sind. In einem Rückblick auf zehn Jahre Frauenförderungsdebatte versucht die Autorin ihre Thesen zu manifestieren und die Ursachen zu erforschen, warum es zwar inzwischen an zunehmend mehr Hochschulen Frauenförderungspläne, Frauenbeauftragte, Frauen- und Frauenforschungskommissionen, Frauenräte etc. gibt, jedoch dort, wo es um Einfluß und Prestige in der Institution Universität, um Zugang zu materiellen Ressourcen und nicht zuletzt um die vielbegehrten Dauerstellungen geht, Frauen immer noch eine Seltenheit sind. (psz)
Schlagwörter:Förderung; Frauenfrage; Kapazität; Quotierung; Kritik; Wissenschaftler; wissenschaftliche Institution; Karriere
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zielkonflikte - Asiatische Studentinnen mit kleinen Kindern an deutschen Hochschulen
Titelübersetzung:Goal conflicts - female Asian students with small children at German universities
Autor/in:
Stein, Inge
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 4, S. 91-96
Inhalt: "Die folgenden Ausführungen weisen auf die Lebenssituation und die besonderen Schwierigkeiten von asiatischen Frauen hin, die an deutschen Hochschulen studieren - insbesondere auf die Probleme studierender Mütter. Probleme mit der Vereinbarkeit von Familie bzw. Kindern und Studium sind sicher bei allen betroffenen Frauen generell zu verzeichnen, erfahren bei den ausländischen studierenden Müttern aber noch eine Verstärkung, die sich u.a. aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, verschiedenen Wertorientierungen und normativen Anforderungen und nicht zuletzt aus ihrem Ausländerinnen-Status in der Bundesrepublik im besonderen ergeben. Der Beitrag basiert auf Eindrücken, die die Autorin durch ihre Mitarbeit in einem Studienbegleitprojekt zur sozialpädagogischen Frauenarbeit mit ausländischen Studentinnen - insbesondere in der Arbeit mit asiatischen Studentinnen - an der Universität Dortmund gewonnen hat. Weniger als umfassende Bestandsaufnahme und differenzierende Analyse, denn als kurze Problemskizze macht der Beitrag auf den Handlungsbedarf aufmerksam, der an den deutschen Hochschulen in Hinblick auf die Unterstützung und spezifische Betreuung ausländischer Studierender im allgemeinen, ausländischer Studentinnen und ausländischer studierender Mütter im besonderen herrscht." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Tüftlerinnen : zum Mythos der weiblichen Inkompetenz am Computer
Titelübersetzung:Fiddlers : the myth of women's incompetence with computers
Autor/in:
Odebrett, Ellen
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 4, S. 73-83
Inhalt: Die Autorin bezieht sich in ihrem Beitrag auf ein Projekt, in dem Sichtweisen und Einschätzungen, Erfahrungen und Probleme in der Arbeit von Schreibkräften und Sekretärinnen mit der elektronischen Textverarbeitung untersucht worden sind. Insgesamt wurden 127 Frauen befragt. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit denjenigen Frauen auseinander, die angaben, sich die derzeit notwendigen Computerkenntnisse "selbst beigebracht" zu haben (55 Prozent). Gefragt wird, wodurch sich diese "Tüftlerinnen" von den anderen unterscheiden und was sie dazu bewegt hat, sich die EDV-Kenntnisse selbst beizubringen. Es zeigt sich, daß die Frauen den Umgang mit dem Computer nicht völlig autonom erlernt haben, sondern gezwungen waren, die Mängel der EDV-Kurse und Kurzanweisungen am Arbeitsplatz in Eigeninitiative auszugleichen. Den Frauen fehlt trotzdem das Selbstbewußtsein, ihre Fähigkeiten und Potentiale positiv zu bewerten. Aus diesen Erkenntnissen werden abschließend Forderungen für die EDV-Weiterbildung aller Frauen, die im Schreibbereich tätig sind, abgeleitet. (psz)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bilanz der Koedukationsdebatte
Titelübersetzung:Review of the debate on coeducation
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 3, S. 33-58
Inhalt: Die vorliegende Bilanz der Koedukationsdebatte erfolgt in drei Schritten: (1) Zunächst wird aufgezeigt, wie die Koedukation überhaupt wieder zum Thema wurde. Dies ist in erster Linie der neuen Frauenbewegung zu verdanken. (2) Diese Impulse aufgreifend haben vor allem Wissenschaftlerinnen die Koedukation auch wieder zum Gegenstand der "scientific community" werden lassen. (3) Parallel zu beiden Entwicklungen tauchte das Thema zugleich in bildungspolitischen Kontexten auf, deren politische Reaktionen und rechtliche Regelungen diskutiert werden. Weiterhin wird hier die Umsetzung dieser Diskussion in den einzelnen Bundesländern dargestellt und analysiert. Abschließend wird die Entwicklung insgesamt gewürdigt und nach neuen Perspektiven gefragt. (pmb)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenforschung und Technik
Titelübersetzung:Research on women and technology
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 3, S. 59-70
Inhalt: Es besteht Übereinstimmung darin, daß sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die Einstellung, Beurteilung und Interessen an Technik feststellen lassen. Unterschiedliche Positionen zeichnen sich hinsichtlich der Frage ab, wie diese Differenzen zwischen den Geschlechtern zu begreifen sind. Sie reichen von einer generellen Ablehnung der Technik, da von einer Unvereinbarkeit von Weiblichkeit und Technik ausgegangen wird, über andere Umgangs- und Zugangsweisen der Geschlechter zur Technik bis hin zur Programmatik einer "weiblichen Technik" als Übergangsphase hin zur "menschlichen Technik". Der vorliegende Beitrag verfolgt das Analysekonzept des "weiblichen Zugangs" zur Technik. Die Autorin diskutiert weiterhin eine "Denkschrift", in der es um eine alternative Gestaltung der Technik geht. (pmb)
Schlagwörter:Technik; Alternative; Frauenforschung; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Autonome Frauenforschung : Reflekionen über ein Jahrzehnt Frankfurter Institut für Frauenforschung
Titelübersetzung:Autonomous research on women : reflections on a decade of the "Frankfurter Institut für Frauenforschung" (Frankfurt Institute for Research on Women)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 1/2, S. 67-76
Inhalt: Der vorliegende Beitrag reflektiert die Erfahrungen der Autorinnen in der autonomen außeruniversitären Frauenforschung vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erwartungen an Frauenforschung und ihr gesellschaftspolitisches Innovationspotential. Nach einem Abriß der Geschichte und des wissenschaftlichen Selbstverständnisses des Frankfurter Instituts für Frauenforschung e.V. (FiF) belegen sie die folgende These: qualifizierte Frauenforscherinnen können sich durchaus gut bezahlte Arbeitsmöglichkeiten in der außeruniversitären Frauenforschung schaffen. Trotz der Abhängigkeit von AuftraggeberInnen ist innovatives wissenschaftliches Arbeiten möglich. Allerdings erschweren unklare Leitungsstrukturen, geleugnete Konkurrenzbeziehungen und mangelhaftes Managementwissen die Professionalisierung, die notwendig ist, um sich auf den veränderten Drittmittelmarkt innovativ einzustellen. (pmb)
Titelübersetzung:Research on women - feminist criticism of science - integral consciousness
Autor/in:
Ortmann, Hedwig
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 1/2, S. 22-36
Inhalt: Die Autorin geht folgender Frage nach: Ist das Ziel der Frauenforschung noch klar oder hat es sich in der Pluralität der Forschungsansätze und der Fragestellungen längst verloren? Die z.T. persönlich gehaltenen Reflexionen bemühen sich um einen alternativen Ansatz (integrales Bewußtsein) in der Frauenforschung. Für die akademische Wissenschaft und insbesondere für die akademische Frauenforschung heißt dies, die kreativen Möglichkeiten der Wissenschaft für eine Neuordnung des Geschlechterverhältnisses zu erschließen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn die unter der Alleinherrschaft des Rationalen entstandenen Strukturen der Erkenntnisgewinnung selbst transzendiert und umgestaltet werden. Die geforderte "ganzheitliche Sichtweise" der menschlichen Existenz ermöglicht einen anderen Blick auf die "alten Dualismen" Körper und Geist, Natur und Kultur und Frau und Mann. (pmb)