Berufsbiographische Unsicherheiten und der Übergang zur Elternschaft bei Männern
Titelübersetzung:Occupational biography uncertainties and the transition to parenthood among men
Autor/in:
Tölke, Angelika; Diewald, Martin
Quelle: Partnerschaft und Familiengründung: Ergebnisse der dritten Welle des Familien-Survey. Walter Bien (Hrsg.), Jan H. Marbach (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Familien-Survey / Deutsches Jugendinstitut), 2003, S. 349-384
Inhalt: Die Elternschaft scheint heute von einem weitgehend selbstverständlichen Lebensinhalt zu einer geplanten Lebensentscheidung geworden zu sein. Zu den Voraussetzungen für Familiengründung und -planung zählen die individuell und haushaltsbezogen zur Verfügung stehenden Ressourcen. Sie sind maßgeblich dafür, inwieweit die mit einer Elternschaft zeitlich oder materiell konkurrierenden Lebensziele gegebenenfalls dennoch weiter verfolgt werden können, bzw. wie die mit einer Elternschaft verbundenen materiellen Einbußen bis hin zu existentiellen Risiken aufgefangen werden können. Der vorliegende Beitrag fragt vor diesem Hintergrund nach den Auswirkungen unterschiedlicher Erwerbs- und Karriereverläufe beim Übergang in eine Elternschaft bei Männern an Hand der Daten des Familiensurveys 2000. In modernen Arbeitsgesellschaften stellt die Integration ins Erwerbsleben eine Schlüsselkomponente der Lebensführung dar. Sie beansprucht einerseits einen erheblichen Teil des gesamten Zeitvolumens und Engagements und steuert andererseits in entscheidendem Maße den ungleichenZugang zu knappen Ressourcen. Die Autoren untersuchen daher die Frage, in welcher Weise sich diese Determinanten auf den Übergang zu einer Elternschaft auswirken. Die Studie zeigt insgesamt, dass sich die "normativen Lebensentwürfe" von Männern und Frauen erheblich unterscheiden, wobei sich die "Vereinbarungsproblematik" für Frauen wesentlich schärfer darstellt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The Economics of Gender : Gedanken zu Work-Life-Balance
Titelübersetzung:The Economics of Gender : thoughts on the work-life balance
Autor/in:
Ott, Notburga
Quelle: Frauen und Männer im Management: Diversity in Diskurs und Praxis. Sibylle Peters (Hrsg.), Norbert Bensel (Hrsg.). Wiesbaden: Gabler, 2000, S. 73-90
Inhalt: Die Frage nach dem Geschlechterverhältnis hat auch in die ökonomische Wissenschaft Eingang gefunden. Von feministischer Seite wird vor allem kritisiert, dass die Neoklassik von ihrem Ansatz her nicht in der Lage ist, Aspekte wie Macht, Gewalt und Emotionalität zu erfassen, und damit wesentliche Elemente der gesellschaftlichen Realität ausblendet. Trotz dieser Kritik stellt der vorliegende Beitrag die neoklassische Sichtweise und ihr Verhältnis zur Geschlechterfrage erneut vor. Dieser Ansatz betrachtet Entscheidungen, die mit dem sog. ökonomischen Rationalprinzip beschrieben werden können, d.h. jene Verhaltensweisen, denen eine kalkulierende Entscheidung über knappe Ressourcen mit dem Ziel der Nutzenmaximierung zugrunde liegt. Der "homo oeconomicus" konsequent auf das Verhalten von Frauen angewandt (femina oeconomica) erweist sich insgesamt als erklärungskräftig gegenüber feministischen Belangen. (ICA)
Männer und Erwerb - Frauen und Familie : Abendröte einer Arbeitsteilung
Titelübersetzung:Men and employment - women and family : red sunset of a division of labor
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Abendröte der Industriegesellschaft - Chancen für Frauen?. Kathrin Menzel (Red.). Sankt Augustin (Analysen und Positionen / Konrad-Adenauer-Stiftung, Bereich Forschung und Beratung), 2000, S. 55-64
Inhalt: Zur Forderung nach Geschlechterdemokratie zählt auch ein stärkeres Engagement von Männern im Bereich der Haus- und Familienarbeit, die von Männern bislang kaum verrichtet wird. Verantwortlich hierfür sind die geschlechtsspezifischen Konnotationen von Familienarbeit und Erwerbsarbeit sowie die Bipolarität der Geschlechtsrollen. Für die Integration von Männern in die Haus- und Familienarbeit ergeben sich zwei zentrale Ansatzpunkte: eine Auflösung der vorherrschenden Rollenmuster und der damit verbundenen geschlechtsspezifischen Zuschreibung von Tätigkeiten einerseits, eine Verbesserung der arbeits- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen andererseits. (ICE)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Familienarbeit; Hausarbeit; Erwerbsarbeit; Geschlechtsrolle; Mann
Ausgrenzung von Frauen in Ostdeutschland nach der "Wende" : Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Titelübersetzung:Exclusion of women in east Germany after the "political transformation" : measures to improve compatibility between family and occupation
Autor/in:
Holst, Elke; Kirner, Ellen
Quelle: Sozialpolitische Strategien gegen Armut. Walter Hanesch (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl., 1995, S. 311-325
Inhalt: Die Verfasserinnen legen empirische Daten zur Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Frauen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt in den Jahren 1990 bis 1993 vor und arbeiten eine Tendenz zur Ausgrenzung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt heraus. Angesichts der weiterhin hohen Erwerbsneigung von Frauen werden im folgenden Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf drei Ebenen diskutiert: (1) Kinderbetreuungseinrichtung und Pflegeversicherung; (2) familienpolitische Regelungen im Transfersystem (Leitbild der partnerschaftlichen Arbeitsteilung); (3) Arbeitszeitpolitik (Arbeitszeitverkürzung und -flexibilisierung). (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom Regen in die Traufe: Frauen zwischen Beruf und Familie : Einleitung
Titelübersetzung:Going from bad to worse: women between occupation and family : introduction
Autor/in:
Mayer, Karl Ulrich
Quelle: Vom Regen in die Traufe: Frauen zwischen Beruf und Familie. Karl Ulrich Mayer (Hrsg.), Jutta Allmendinger (Hrsg.), Johannes Huinink (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel), 1991, S. VII-XXI
Inhalt: Der Verfasser untersucht den Wandel in der Familien- und Berufssituation von Frauen aus drei Perspektiven, die die problematische Situation von Frauen aufzeigen. Aus historischer Perspektive wird die zunehmende Erwerbstätigkeit verheirateter Frauen unter sich nur langsam verändernden institutionellen Rahmenbedingungen deutlich gemacht. Aus der Perspektive des individuellen Lebensverlaufs wird gezeigt, wie sich frühe Weichenstellungen auf das gesamte spätere Leben auswirken. In lebensgeschichtlicher Perspektive wird der gesellschaftlich vorgegebene Dauerkonflikt zwischen Familie und Berufstätigkeit sichtbar. Der Beitrag schließt mit einem Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes "Vom Regen in die Traufe - Frauen zwischen Beruf und Familie". (ICE2)
"Meine Zukunft? Naja, heiraten, Kinder haben und trotzdem berufstätig bleiben. Aber das ist ja fast unmöglich." : über die Notwendigkeit, die Geschlechterverhältnisse in der Schule zu thematisieren: das Beispiel Berufsorientierung
Titelübersetzung:"My future? Well, to marry, have children and at the same time have a job. But that is practically impossible." : on the necessity of dealing with the relationship of genders in school: the example of career information
Autor/in:
Lemmermöhle-Thüsing, Doris
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S. 163-196
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, ob nicht in der Schule (Sekundarstufe I) trotz der für beide Geschlechter durchgesetzten Koedukation und trotz des für beide Geschlechter gleichen berufsvorbereitenden Unterrichts (Berufskunde, Betriebserkundungen, -praktika) noch Benachbeteiligungen für Mädchen bestehen. Diese Zweifel faßt die Autorin in drei Thesen zusammen: (1) Im Prozeß der Berufsfindung werden Mädchen nicht nur mit dem Berufswandel, mit Qualifikationsanforderungen und Karriereperspektiven konfrontiert, sondern auch mit der Realität geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und noch vorhandenen Geschlechtsstereotypen. (2) Die weiblichen Jugendlichen befinden sich in einer widersprüchlichen Situation, gekennzeichnet auf der einen Seite durch eine Tendenz zur Auflösung traditioneller Frauenbilder und zur Individualisierung der Lebensläufe, und auf der anderen Seite durch eine nach wie vor geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarkts. (3) Theorie und Praxis des berufsvorbereitenden Schulunterrichts orientieren sich noch zu einseitig am "Normalfall" männlicher Erwerbsbiographie, während die Übergangsprobleme von Frauen undiskutiert bleiben. Die Autorin versucht diese Thesen durch Bezug auf einschlägige empirische Studien und durch Bezug auf Interviews mit 88 Mädchen aus Haupt-, Real- und Gesamtschule zu untermauern. Sie stellt heraus, daß es für Mädchen trotz besserer Schulabschlüsse schwieriger als für Jungen ist, Ausbildungsplätze zu finden, daß für Mädchen ein wesentlich kleineres Spektrum wählbarer Berufe zur Verfügung steht, und daß diese Verengung von den interviewten Mädchen wahrgenommen wird. Auch öffentliche Förderaktionen für Mädchen zur Berufswahl im gewerblich-technischen Bereich ("Frauen in Männerberufen") haben bisher keine entscheidende Veränderung erbracht. Abschließend skizziert die Autorin ein alternatives Konzept berufsvorbereitenden Unterrichts, in den ein erweiterter Arbeitsbegriff Eingang finden soll, und in dem die Ambivalenzen weiblicher Berufsfindung und die noch vorfindbaren geschlechtsspezifischen Hierarchien auf dem Arbeitsmarkt konkret angesprochen werden sollen. (PF)
Quelle: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen. Hans-Joachim Hoffmann-Nowotny (Hrsg.). Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich: Seismo Verl., 1989, S. 831-832