Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 01-102), 2001. 21 S
Inhalt: "Der Beitrag begreift wirtschaftliche Internationalisierungsprozesse als markante Auslöser für Restrukturierungen. Am Beispiel der Unternehmensberatung, einer wissensintensiven Dienstleistungsbranche mit in jüngster Zeit wachsender Frauenbeschäftigung, werden sektorbezogene und unternehmensinterne Neuformierungen im Zusammenhang mit Internationalisierungsprozessen dokumentiert und analysiert. Der (sehr lückenhafte) deutsche und ausländische Forschungsstand läßt Prozesse sowohl von Stabilität als auch Wandel im Geschlechterverhältnis erkennen. Damit bestätigt sich für diesen Sektor der allgemeine Befund der Frauenforschung: Ob soziale Veränderungen die Relevanz des Geschlechterverhältnisses ausgleichen oder eher verstärken und inwieweit Differenz in Ungleichheit umgemünzt wird, hängt von den konkreten Bedingungen ab. Entsprechend schließt der Beitrag mit einem Plädoyer für eine Kontextualisierung von Forschungsansätzen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper conceptualises processes of economic internationalisation as strong triggers for restructuration. The branch of business consultancies, a knowledge intensive service activity with recently expanding employment of women, is taken as an example to document and analyse rearrangements both of the sector and inside the companies that are related to the trends of internationalisation. A survey of empirical studies indicates processes of continuity as well as of change in gender relations (although the state of the art - in Germany and internationally - is full of gaps). Thus the sector of business consultancies confirms the more general results of feminist research: It is an open question whether social change will decrease or increase the relevance of gender relations. Moreover, 'difference' may or may not be transformed into discrimination. This is why the paper winds up with a strong argument for contextualising concepts for empirical research." (author's abstract)
Gender mainstreaming in European policy: innovation or deception? Innovation or deception?
Titelübersetzung:Gender-Mainstreaming in der europäischen Politik: Innovation oder Irrtum?
Autor/in:
Woodward, Alison E.
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 01-103), 2001. 36 S
Inhalt: "Mainstreaming, ein Ansatz zur Erhöhung der Geschlechtssensibilität von Politik, ist inzwischen weltweit von Ländern mit sehr unterschiedlichen politischen Strukturen übernommen worden. Diese soziale Innovation wurde im Kontext der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 von einem Netzwerk ins Leben gerufen, das sich aus Mitgliedern der Frauenbewegung, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen (manchmal 'Staatsfeministinnen' genannt) zusammensetzte. Als politische Strategie, die auf Veränderungen abzielt, benutzt sie die Rhetorik von Effizienz, die in Diskursen zur Rationalisierung öffentlicher Verwaltung geläufig ist. Aber weil ihr Gegenstand das Geschlechterverhältnis ist, beleuchtet Mainstreaming in besonders herausfordernder Weise allgemeinere Probleme politischer Innovation. Mainstreaming illustriert nachdrücklich die Paradoxien und Zwiespältigkeiten, die der Einsatz von 'gender' als Motor für Veränderungen politischer Organisationen impliziert. Der Ansatz des Mainstreaming birgt möglicherweise das Potential, die Definitionsmacht zu verändern, indem er die Person des Bürgers/ der Bürgerin verdeutlicht, auf den/die sich Politiken beziehen und indem er die Annahme von Geschlechtsneutralität in Frage stellt. Dies gelingt durch die Einführung von Instrumenten in den politischen Prozeß - vergleichbar einem Trojanischen Pferd -, wobei 'formale Rationalität' genutzt wird, um die Geschlechtsspezifik von Aushandlungsprozessen aufzudecken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Mainstreaming, an approach aimed at making policy more gender sensitive, has been taken globally on board by countries with widely varying policy machineries. This social innovation was launched in the context of Bejing 1995 by a network of women's movement activists, academics and politicians sometimes referred to as State Feminists. As a policy strategy for change, it utilizes the language of efficiency current in circles hoping to rationalize public bureaucracy. Yet, because it deals with gender, mainstreaming also illustrates, in a particularly provocative way, some more general problems in political innovation. Mainstreaming provides a good illustration of the paradoxes and ambiguities of gender as a motor for change in political organization. Mainstreaming seems to offer the potential to recoup the power of definition by making the image of the citizen behind the policy more 'evident' and erasing the premise of gender neutrality. The trick is carried out through the insertion of 'tools' like Trojan horses inside the policy process, using 'formal rationality' to reveal gender related negotiations. This paper provides an initial discussion of the ways in which the mainstreaming approach aims at changing the definitions of the situation in government and secondly suggests factors that may affect whether the approach will actually succeed in various settings. It offers a framework for a consideration of the conditions necessary to ensure that mainstreaming becomes an institutional innovation and leads to gender being included in policy making as a given. It tests this using observations from the European Commission, Denmark, Sweden, the Netherlands and regional and federal government in Belgium. The role of women's organizations, state feminist machinery, academics and policy frameworks are crucial variables to help predict whether mainstreaming remains rhetoric or becomes a useful approach to changing policy." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; Netherlands; Frauenbewegung; Effizienz; Gleichstellung; efficiency; network; Sweden; organizations; Innovation; Organisationen; Federal Republic of Germany; Europa; Netzwerk; equal opportunity; women's movement; modification; gender; Europe; Schweden; Chancengleichheit; innovation; woman; politische Institution; Geschlechterverhältnis; political institution; affirmative action; Änderung; Niederlande
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Conformity or resistence? Women workers in the garment factories in Bangladesh
Titelübersetzung:Anpassung oder Widerstand? Arbeiterinnen in der Textilindustrie in Bangladesch
Autor/in:
Dannecker, Petra
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 326), 2000. 23 S
Inhalt: In Bangladesch sind in den letzten Jahren gleichsam über Nacht durch die Globalisierung und Auslagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer neue Beschäftigungsformen für Frauen in Fabriken (hauptsächlich in der Textilindustrie) entstanden. Die vorliegende Studie beschreibt die Folgen für die traditionelle Sozialstruktur, das Familienleben und das Selbstverständnis von Männern und Frauen. Die Institution des islamischen "purdah" trennt streng zwischen den Sphären von Männern und Frauen, von Öffentlichkeit und Haus. Der Transfer industrieller Arbeits- und Lebensformen hat das traditionelle Sozialgefüge stark erschüttert und zu manifesten Spannungen im Geschlechterverhältnis geführt ohne jedoch - so das Fazit der Autorin - die ideologischen Grundlagen der Ausbeutung der Frauen zu beseitigen. Durch die Symbiose von altem und neuem System wird diese eher noch verschärft. (ICA)
Schlagwörter:production; women's employment; gender relations; Arbeitsbeziehungen; Bangladesh; gender role; Arbeiter; Globalisierung; Geschlechtsrolle; textile industry; Arbeitsbedingungen; worker; Bangladesch; exploitation; Südasien; Tradition; Sozialstruktur; Textilindustrie; woman; social structure; working conditions; Geschlechterverhältnis; globalization; labor relations; Entwicklungsland; South Asia; Produktion; tradition; Ausbeutung; Frauenerwerbstätigkeit; developing country
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Postfordistische Grenzverwischungen der Arbeitswelt und das feministische politische Projekt
Titelübersetzung:Post-Fordist boundary indistinctions in the world of work and the feminist political project
Autor/in:
Senghaas-Knobloch, Eva
Quelle: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec); Bremen (artec-paper, 79), 2000. 32 S
Inhalt: Inhalt: Einführung; Phänomene postfordistischer Entstandardisierung und Grenzverwischungen; Konzeptionen zur gesellschaftlichen Neubewertung von Tätigkeiten; Die Bedeutung von Erwerbsarbeit im feministischen Projekt; Handeln im öffentlichen Raum und das politische Projekt feministischen Denkens.
Der Geschlechtervertrag in Deutschland und Japan: die Schwäche eines starken Versorgermodells
Titelübersetzung:The gender contract in Germany and Japan: the weakness of a strong supplier model
Autor/in:
Gottfried, Heidi; O'Reilly, Jacqueline
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 00-207), 2000. 40 S
Inhalt: "In dieser Analyse werfen wir einen kritischen Blick auf die vermeintlichen Erfolge des japanischen und deutschen Beschäftigungssystems, indem wir den Fokus auf das Wachstum der geringfügigen Beschäftigung und der Frauenbeschäftigung legen. Wir untersuchen dies anhand der Begriffe der Institutionalisierung des Klassen- und Geschlechterkompromisses, die in einem Geschlechtervertrag auf der Basis eines starken männlichen Versorgers verankert sind. Dieser schwächte die Positionen der Frauen und führte zu standardisierten Beschäftigungsverträgendie auf die Bedürfnisse, Interessen und Autorität der Männer abgestimmt sind. In beiden Ländern führt dieser zweitrangige Beschäftigungsstatus Frauen oft in die Abhängigkeit von Einkommenstransfers eines einzelnen männlichen Vollzeitbeschäftigten. Diese 'erfolgreichen' Versorgermodelle basieren auf den Forderungen der Gewerkschaften nach einem 'Familieneinkommen' und steuerlichen Umverteilungssystemen, die Anreize für Frauen zur Verringerung der Erwerbsbeteiligung schufen und somit starre Insider/ Outsider-Formen der Segmentierung hervorriefen. Diese starke Verankerung in Arbeitswelt und Wohlfahrt sowie die Organisationsprinzipien in den öffentlichen und privaten Sphären determinieren die Reform- und Erneuerungsfähigkeit des Modells. Zusätzlich zu den generellen Schwächen stehen beide Gesellschaften und Regierungen aufgrund der Zunahme der bezahlten Frauenbeschäftigung, der Zunahme geringfügiger Arbeit, sich ändernder Haushaltsformen und Werten vor der Aufgabe, bestehende Beschäftigungs-, Steuer- und Wohlfahrtsarrangements zu reformieren. Wir untersuchen, ob die Schwächung des traditionellen Versorgermodells angesichts der derzeitigen ökonomischen Probleme tatsächlich zur Verschlechterung der Bedingungen für die Kernbeschäftigten und der vergangenen Erfolge des starken Versorgermodells führen können." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this discussion paper we set out to provide a critical perspective on the supposed successes of the Japanese and German employment system by focusing on the rise of marginal and female employment. We examine this in terms of the institutionalisation of a class and gender compromise that embedded a strong male-breadwinner gender contract. This compromised women's positions and standardised employment contracts around the needs, interests and authority of men. In both countries, women's secondary employment status often renders them dependent on income transfers from an individual full-time male worker. These 'successful' breadwinner models have been built on union demands for a 'family wage' and redistributive tax systems that create incentives for women to reduce their labour force participation, creating stark insider/ outsider forms of segmentation. The embedded nature of this model in the world of work and welfare, and the principles of organisation in the public and private spheres, constrain the options for reform and renewal. Adding to the current weaknesses both societies face, the increase of female integration in paid employment, the growth of marginal work, changing household forms and values, are forcing governments to reconsider how to reform existing employment, tax and welfare arrangements. We examine whether attempts to weaken the traditional breadwinner model, in the face of current economic problems, may in fact lead to undermining the conditions for core employees, and the pillars of success that supported a strong breadwinner model in the past." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; Arbeitsteilung; Asia; Japan; Federal Republic of Germany; Berufstätigkeit; employment policy; Asien; gainful occupation; man; Far East; Beschäftigungspolitik; Ostasien; division of labor; Familie; woman; Beruf; Mann; Geschlechterverhältnis; family; occupation; gender-specific factors; Japan
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik