Geteilter Feminismus: der Umgang mit Differenzen unter Frauen in Deutschland und den USA
Titelübersetzung:Divided feminism: dealing with differences among women in Germany and the U.S.A.
Autor/in:
Lennox, Sara
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 133-149
Inhalt: In dem Artikel wird gezeigt, wie sich historisch und politisch das Thema der Geschlechterdifferenz entwickelt hat hin zu der Auseinandersetzung des Feminismus mit den Differenzen unter Frauen. Dabei wird aus amerikanischer Sicht die deutsche Frauenbewegung und Frauenforschung betrachtet. Diskutiert wird, inwieweit der Feminismus gefährdet ist, wenn die Frauen eigene Differenzen aufarbeiten, sich aber an anderen politischen Debatten nicht beteiligen. Es wird behauptet, daß die Auseinandersetzung des amerikanischen Feminismus damit die feministische Theorie und Analyse grundlegend verändert hat. Die amerikanische Neuformulierung von Paradigmen und analytischen Kategorien wird auf Theorie und Praxis des deutschen Feminismus übertragen. Dann wird aufgezeigt, wie sich die amerikanische Frauenbewegung mit ähnlichen Fragen, die von schwarzen Frauen gestellt wurden, auseinandergesetzt und wie sich die feministische Analyse geändert hat, um diesen Debatten Rechnung zu tragen. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Feminismus werden herausgearbeitet. Aus amerikanischer Sicht heißt das Ergebnis, daß der deutsche Feminismus an Boden verliert, wenn er sich nicht mit den Differenzen unter Frauen auseinandersetzt. (ICA)
Schlagwörter:Theorie; Frauenbewegung; North America; women's policy; Federal Republic of Germany; USA; woman; theory; Feminismus; Frauenpolitik; Nordamerika; feminism; United States of America; women's movement
'Wahlrecht für Frauen, Zucht für die Männer!' ('Votes for women, purity for men!'): Frauenbewegung zwischen Emanzipation und moralischem Rigorismus ; zur Definition sozialer Probleme und abweichenden Verhaltens durch die Frauenbewegungen des 19. Jahrhunderts
Titelübersetzung:'Votes for women, purity for men!': the women's movement between emancipation and moral rigorism; definition of social problems and deviant behavior by the womens's movements in the 19th century
Autor/in:
Karstedt, Susanne
Quelle: Soziale Probleme, 4 (1993) 1, S 27-55
Inhalt: 'Für viele Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts läßt sich ein ausgeprägter moralischer Rigorismus nachweisen, der zumindest für das 19. Jahrhundert unter dem Verdacht steht, direkt und indirekt den Interessen der bürgerlichen Mittelschichten gedient zu haben. Der Aufsatz untersucht in einem internationalen Vergleich (Großbritannien, USA, Deutschland) 1. die strukturellen Ursachen der ersten Welle des Feminismus sowie die Ursachen der Koalition zwischen Feminismus und 'Moral-Unternehmen' und 2. die Interessen, die in die Zielsetzung dieser Bewegungen und in die jeweiligen Definitionen der sozialen Probleme einflossen. Drittens wird untersucht, welche gesellschaftlichen Deutungsmuster zum Erfolg der Koalition zwischen Feminismus und moralischem Rigorismus geführt haben. In einem Ausblick werden die gegenwärtigen Chancen für eine Verknüpfung zwischen moralischem Rigorismus und Durchsetzung von Fraueninteressen erörtert.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Many feminist social movements in the 19th and 20th century have been characterized by a very radical moral rigorism that is suspected of having served the social and economic interests of the middle classes, directly and indirectly. The essay analyzes by an international comparison (Great Britain, USA, Germany) the structural causes of the first wave of feminism and the coalition between feminism and 'moral entrepreneurship' (1). Secondly, the paper explores the interests that had an effect on the aims of these movements and their definitions of social problems (2). Thirdly, the author analyzes which social patterns of interpretation have contributed to the success of the coalition of feminism and moral rigorism. Finally the author discusses the question whether the alliance between feminism and moral rigorism may be successful in the contemporary situation.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Frauenbewegung; abweichendes Verhalten; soziales Problem; North America; suffrage; Germany; social problem; Nordamerika; feminism; Wahlrecht; United States of America; women's movement; Definition; Emanzipation; Moral; Deutschland; bourgeoisie; USA; Großbritannien; emancipation; Feminismus; definition; morality; Great Britain; deviant behavior; Bürgertum
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, soziale Probleme
Wider die Verherrlichung des Weiblichen: Kritik des Ökofeminismus
Titelübersetzung:Against the glorification of femininity: criticism of ecofeminism
Autor/in:
Attia, Iman
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 15 (1991) 3/4, S 91-122
Inhalt: Die Studie ist eine Kritik am Frauen- und Gesellschaftsbild des Ökofeminismus. Nach der Darstellung wesentlicher theoretischer Kategorien des Ökofeminismus, die sich zentrieren im Ideal der Hausarbeit als wichtigste Form von Subsistenzarbeit, stellt die Autorin zusammenfassend fest, daß der Ökofeminismus die gesellschaftlichen Unterschiede und historischen Veränderungen ignoriert, indem er den Weiblichkeitsbegriff aus der Gebärfähigkeit ableitet. Jede Ausbeutungsform wird reduziert auf biologische Ursachen (Mann-Frau-Verhältnis). Die Befreiung der Frau kann nur in der Rolle der Hausfrau und Mutter erfolgen. Der Ökofeminismus wird als neue Version vom Weiblichkeitsmythos gewertet. Die Studie basiert auf der Auswertung von Sekundärquellen. (ICB)
"Weibliche Identität": Selbstaffirmation als Geschlecht
Titelübersetzung:"Female identity": self-affirmation as a gender
Autor/in:
Landweer, Hilge
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 11 (1987) 1, S 83-102
Inhalt: Die Autorin geht zunächst auf den Identitätsbegriff ein und zeigt den Unterschied zwischen dem bestehenden männlichen Identitätsbegriff, der die Erfahrungswelt der Frauen nicht umfaßt und einem Individualitätsberiff, der versucht, die Perspektive der Frauen miteinzubeziehen. Diskutiert werden die kollektive und die individuelle Identität und die gesellschaftliche Bedingtheit des Verständnisses von Identität. Vier verschiedene Inhalte feministischer Wirklichkeitsmaginationen werden beschrieben, die Material bieten für individuelle und kollektive Identitäten. Die Identität der Frauen hängt eng zusammen mit ihrer Autonomie. Es wird auf die sozialgeschichtlichen Voraussetzungen des Autonomiebegriffs eingegangen, die psychische Autonomie erläutert und das Alltagsverständnis von Autonomie beschrieben. (LF)
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 103-110
Schlagwörter:legislation; Frauenbewegung; Politik; Interessenkonflikt; Familienpolitik; Mutterschaftsurlaub; employment behavior; Gesetzgebung; analysis; Gesundheitspolitik; Federal Republic of Germany; Rente; reproduction; Gleichberechtigung; social assistance; labor market policy; family policy; health policy; feminism; social services; Sozialhilfe; women's movement; soziale Dienste; social policy; Frauenforschung; women's studies; measure; maternity leave; Arbeitsmarktpolitik; equality of rights; woman; conflict of interest; Feminismus; pension; Maßnahme; politics; Reproduktion; Analyse; Sozialpolitik; Erwerbsverhalten
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik