Deciphering political utopias: unions, female night work and gender justice
Titelübersetzung:Politische Utopien entziffern: Gewerkschaften, Nachtarbeit von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit
Autor/in:
Morgenroth, Christine
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 3, 19 S
Inhalt: "Die Gruppendiskussion als qualitative Methode ist vorzüglich geeignet, überindividuelle Haltungen und Meinungen zu untersuchen und ihren Entstehungsprozess zu verfolgen. Psychoanalytische Gruppentheorien erweitern das Verständnis von Gruppenprozessen um eine unbewusste Dimension: Auch in Gruppen und Institutionen gibt es Abwehr und Verdrängung. Durch diese Erweiterung kann gezeigt werden, wie innerhalb sozialer Gruppen auch wichtige Themen gemeinsam unbewusst gemacht werden können. Auf diese Weise reproduziert sich aktuell ein gesellschaftlicher Abwehrprozess. In Gruppendiskussionen von Gewerkschafterinnen wird die Not der erwerbstätigen Mütter besonders deutlich. Ein Textbeispiel zeigt, dass die Frauen scheinbar Nachtarbeit als eine Lösung ihres Vereinbarkeitsproblems begreifen. Erst die Anwendung einer psychoanalytischen Hermeneutik, des szenischen Verstehens, vermag zu zeigen, dass hinter der paradoxen Forderung ein verdrängter Lebensentwurf steht: die Sehnsucht nach Aufhebung der Trennung von produktiver und reproduktiver Arbeit für beide Geschlechter. Die wird nur möglich, wenn auch Gewerkschaften das Geschlechterverhältnis als politische Aufgabe begreifen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The group discussion is a qualitative method perfectly suited for analyzing attitudes and opinions at the supra-individual level and tracing the process of how they emerge. Psychoanalytic group theories expand our understanding of group processes by adding the dimension of the unconscious: groups, too, display defense reactions and forms of repression. By adding this dimension, we can show how social groups proceed to collectively relegate important issues to the realm of the unconscious. In this way, social defense processes are reproduced in actu. In group discussions involving female union members, the predicament of working mothers comes to the fore particularly clearly. An excerpt from a group discussion illustrates that the women seem to perceive night work as the only realistic solution to the problem of reconciling work and family. Only when we turn to a psychoanalytic hermeneutics of scenic understanding are we able to reveal a repressed conception of life looming behind the paradoxical demand: the desire to overcome the separation of productive and reproductive labor in the lives of both sexes; a desire that can only be achieved if labor unions, too, perceive gender relations as a political challenge demanding their attention. " (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Statistical matching of the German Aging Survey and the Sample of Active Pension Accounts as a source for analyzing life courses and old age incomes
Titelübersetzung:Statistisches Matching von Deutschem Alterssurvey und Versicherungskontenstichprobe als Quelle zur Analyse von Lebensläufen und Alterseinkommen
Quelle: Historical Social Research, 37 (2012) 2, S 185-210
Inhalt: "The paper examines the combination of the German Aging Survey (Deutscher Alterssurvey - DEAS) with the Sample of Active Pension Accounts (Versicherungskontenstichprobe - VSKT), as an example of how survey results may be linked together with administrative data using statistical matching. Statistical matching is a technique increasingly being applied in order to combine information from different data sources where no linkage can be made between records based on any unique identifier. This might be due to confidentiality restrictions or attempts to avoid the high attrition rates connected with informed consent requirements. The aim of this matching is to provide a combined dataset that contains more information than the data sources would on their own. In their paper, the authors detail some preparatory steps for making this match, such as the definition and adjustment of matching variables. The steps they describe may well be worth challenging on the basis of the divergent characteristics of the two sets of data. The authors also outline the procedure they used to combine the data sources, based on the Mahalanobis distance vector. Finally, the authors assess the quality of the matching by comparing the individual pension amounts that they can extract from each of the two matching sources as our external criterion." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Statistik; statistics; Matching; matching; alter Mensch; elderly; Einkommen; income; Lebenslauf; life career; SOEP; SOEP; Rentenversicherung; pension insurance; Kohortenanalyse; cohort analysis; Beschäftigung; employment; Arbeitslosigkeit; unemployment; Invalidität; invalidity; Pension; retirement pension; gender; regionale Faktoren; regional factors; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; vergleichende Forschung; comparative research
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Gerontologie, Alterssoziologie
The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Titelübersetzung:Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung
der Periodenfertilitätstrends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 927-958
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf.Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende:1. ;Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht.2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar.3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; cohort childbearing age patterns; childbearing postponement and recuperation; effects on total period fertility rates; low-fertility populations
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung
Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung der Periodenfertilitätstrends
Titelübersetzung:The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 959-994
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende: 1. Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht. 2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar. 3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; Kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen; Aufschub und Nachholen von Geburten; Auswirkungen auf periodenbezogene zusammengefasste Geburtenziffern (TPFRs); Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung
Personalisation in advance letters does not always increase response rates: demographic correlates in a large scale experiment
Titelübersetzung:Personalisierung in Voraus-Briefen erhöhen nicht immer die Antwortraten: demographische Korrelationen in einem Großversuch
Autor/in:
Luiten, Annemieke
Quelle: Survey Research Methods, 5 (2011) 1, S 11-20
Inhalt: "This study was set up to examine whether personalizing advance letters by adding names and appropriate salutation, affects the survey cooperation of subgroups in the general population differently, in analogy to findings that subgroups react differently to advance letters. Differential reactions could be an explanation for the mixed findings in the literature on personalization of advance or cover letters. In a large scale study (N=39,518), information in communal registries was used to study (non)response patterns in subgroups, as a result of personalization. Advance letters of the Dutch CAPI Labor Force Survey were randomly assigned to addresses. In the non-personalized version (N=30,899), letters were addressed to 'the inhabitants of '. In the personalized version (N=8,619), the name or names of the household core were derived from municipal registries and used for addressing the letter. A re-interview addressed the issue whether the advance letter was read by more households when the household was addressed by name. By linking the sample to registries, it was possible to study response behavior of subgroups. The study focused on groups the literature indicates as differentially reacting to advance letters, i.e., different age, ethnic, gender, household composition and income groups, and groups with or without a listed telephone number. Hardly any difference in the overall level of cooperation was found if either a personalized or non-personalized letter was used. However, differential reactions were found for listed versus unlisted telephone owners, where only listed households reacted positively to personalization. In the other subgroups studied, no firm evidence of differential reactions were found. The paper discusses what these results signify for sample composition and the risk of bias." (author's abstract)
Titelübersetzung:Freuden der Archivierung oder: Um wessen Zeit geht es?
Autor/in:
Tamboukou, Maria
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 12 (2011) 3, 19 S
Inhalt: In diesem Artikel greife ich auf Erfahrungen zurück, die ich im Rahmen meiner Archiv-Forschungen am Harry Ransom Humanities Research Centre, University of Texas, Austin und mit den Archiven des Rodin-Museums in Paris gewonnen habe. Indem ich meine eigene Arbeit an den Briefen von Dora CARRINGTON und Gwen JOHN reflektiere, befasse ich mich mit der Frage, in welcher Weise Forschende Wahlen treffen, wenn sie mit Archivmaterial arbeiten: Was soll angesehen, behandelt und ggf. transkribiert werden? Diese Fragen berühren zugleich grundsätzlichere Themen wie das des Changierens zwischen Involviertheit und Distanz bzw. der Erfordernis, einen Übergangsraum zu schaffen, der sowohl Emotion/Nähe als auch Distanz/Reflexion eröffnet. Zudem hat meine Arbeit mich auf Phänomene aufmerksam gemacht, die ich unter dem Begriff "Heterotemporalität" theoretisch zu fassen versucht habe, d.h., dass die beforschte Vergangenheit und meine aktuelle Wahrnehmung so machtvoll miteinander verwoben sind, dass beides vitaler Anteil meiner Gegenwart als feministische Forscherin wird. Von hier ausgehend diskutiere ich auch, wie meine Arbeit mit Archivmaterial Möglichkeitsräume eröffnet hat, die Restriktionen der Gegenwart zu überwinden, und Schritte in eine offene und radikale Zukunft hat denkbar werden lassen, Chronotopoi feministischer Imagination.
Inhalt: In this article, I draw on my experience of doing archival research at the Harry Ransom Humanities Research Centre, University of Texas at Austin and at the archives of the Rodin Museum in Paris. Reflecting on my experience of reading Dora CARRINGTON's and Gwen JOHN's letters, I address the problem of how a researcher makes specific choices while working in the archive: choosing what to see, what to note and even more what to transcribe. These are questions that relate to wider issues of how the researcher can oscillate between pathos and distance and create a transitional space that can accommodate both her involvement and her need for detachment and reflection. What has further emerged from my work in the archives is what I have theorized as heterotemporalities, space/time blocks where women's past is so forcefully contracted in my perception of the present that it becomes a vital part of my actuality as a feminist researcher. I therefore discuss how my experience of working in the archives has created conditions of possibility for transgressing the constraints of the present and has facilitated leaps into open and radical futures, constituting chronotopes of the feminist imaginary.
Schlagwörter:Forschungsplanung; Forschungsprozess; scientist; genealogy; scientific activity; research topic; Genealogie; Forschungsgegenstand; Archiv; Wissenschaftler; wissenschaftliche Arbeit; social research; research process; archives; Sozialforschung; research planning; feministische Imagination; Heterotemporalität; Briefe; archives; feminist imaginary; genealogy; heterotemporalities; letters
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Information und Dokumentation, Bibliotheken, Archive, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
"Alte" Männlichkeiten und "neue" Ethnizitäten: Positionierungen junger Migranten in transnationalen Räumen
Titelübersetzung:"Old" masculinities and "new" ethnicities: positions of young migrants in transnational social spaces
Autor/in:
Spies, Tina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 65-80
Inhalt: "Im Beitrag wird zunächst auf methodologischer und methodischer Ebene diskutiert, wie eine transnationale Perspektive in die eigene Forschung integriert werden kann. Dabei wird auf der Basis des Konzepts der Artikulation (Laclau/ Mouffe; Hall) ein Instrumentarium entwickelt, mit dessen Hilfe sich hybride Verortungen und deren Verstrickung und Einbettung in dominante Diskurse, 'Achsen der Ungleichheit' (Klinger/ Knapp/ Sauer) und Herrschaftsdimensionen aufzeigen lassen. Die Ergebnisse einer solchen Analyse werden anschließend am Beispiel eines Interviews vorgestellt. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf Positionierungen, die im Kontext Männlichkeit und Migration eingenommen werden. Hier lassen sich Unterschiede finden, die zu einer Diskussion der Frage führen, in welchem Wechselverhältnis Multilokalität und Genderverhältnisse stehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses - from a theoretical and empirical point of view - how to integrate a transnational perspective into research. Therefore, the concept of articulation (Laclau/ Mouffe; Hall) will be introduced to analyze hybrid positions and their interrelation with dominant discourses, 'axes of difference' (Klinger/ Knapp/ Sauer) and power relations. To show some of the results from this analysis an interview will be presented. The focus of this analysis lies on positions in the context of migration and masculinity. Here one can find differences that lead to the question of how the interrelation between transnational localization and gender relations works." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Self-reflection as a means for personal transformation: an analysis of women's life stories living with a chronic disease
Titelübersetzung:Selbstreflexion als Weg zur persönlichen Transformation: eine Analyse von Lebensgeschichten von Frauen, die mit einer chronischen Erkrankung leben
Autor/in:
Prodinger, Birgit; Stamm, Tanja Alexandra
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 3, 16 S
Inhalt: Ziel dieser Studie war es zu erläutern, wie die Lebensgeschichten von Frauen mit chronischer Polyarthritis eingebettet sind und geformt werden von für als selbstverständlich angenommenen Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems. Eine Sekundäranalyse der Lebensgeschichten von sechs Frauen mit chronischer Polyarthritis wurde durchgeführt. Die Lebensgeschichten der sechs Frauen waren in der Primärstudie (STAMM et al. 2008) einer Typologie mit dem Namen "chronische Polyarthritis als Quelle für neue Herausforderungen" zugeordnet worden. Die feministische Standpunkttheorie und ausgewählte feministische Philosophien dienten als theoretischer Bezugsrahmen für diese Sekundäranalyse.
In der Analyse wurde deutlich, dass jede der sechs Frauen zumindest an einem Punkt in ihrer Lebensgeschichte begann, die Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems und die kognitive Autorität der Medizin zu hinterfragen. Dieses Bewusstsein befähigte die Frauen, dem eigenen Wissen zu vertrauen und selbst Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Die Ergebnisse der Analyse eröffnen für Professionelle aus dem Gesundheitssystem die Möglichkeit, ihre für selbstverständlich genommenen Praktiken kritisch zu hinterfragen. Durch eine solche kritische Auseinandersetzung und das Bewusstsein, wie diese Praktiken in einem breiteren System eingebettet sind, können möglicherweise zukünftige Rahmenbedingungen initiiert werden, die den Dialog zwischen Patient/innen und Professionellen im Gesundheitssystem fördern.
Inhalt: The aim of this secondary analysis is to explicate taken-for-granted practices in the health care system in which the life stories of six women with rheumatoid arthritis (RA) are embedded. A secondary analysis of life stories of six women with RA, which were assigned to a typology named "rheumatoid arthritis as a source for new challenges" (STAMM et al., 2008) in the primary narrative study, was conducted. The theoretical framework applied for the analysis was informed by feminist standpoint theory and feminist philosophy. In the present analysis, each of the women challenged established health care practices and the cognitive authority of medicine at a certain point in their life story reflections. Becoming more conscious about health care practices enabled the women to acknowledge their own knowledge and to make choices about their health. The findings challenge health care providers to engage in critical reflexivity to become conscious about and to transform taken-for-granted practices as embedded in larger systems and to create health care environments that enable dialogue between clients and health care providers.
Schlagwörter:Theorie; self-reference; secondary analysis; Austria; health care delivery system; Dialog; Rahmenbedingung; Gesundheitswesen; Österreich; medicine; chronic illness; dialogue; Kritik; physician-patient relationship; chronische Krankheit; gender; criticism; life career; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Gender; general conditions; identity; woman; Identität; theory; self-assessment; Selbsteinschätzung; Selbstreferenz; Sekundäranalyse; Lebenslauf; Narrative; feministische Kritik am Gesundheitswesen; Standpunkttheorie; soziales Geschlecht; chronische Polyarthritis; health sciences; social sciences; women's studies; secondary analysis; narratives; feminist critiques on health care; standpoint theory
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Gesundheitspolitik
Sozial erwünschtes Antwortverhalten bezüglich der Teilung häuslicher Arbeit: die Interaktion von Interviewergeschlecht und Befragtenmerkmalen in Telefoninterviews
Titelübersetzung:Social desirability and response bias in case of the division of household labour: the interaction between gender of the interviewer and respondent characteristics in telephone interviews
Autor/in:
Klein, Markus; Kühhirt, Michael
Quelle: Methoden, Daten, Analysen (mda), 4 (2010) 2, S 79-104
Inhalt: "Der Beitrag untersucht den Einfluss des Interviewergeschlechts auf das Antwortverhalten von Befragten bezüglich der Teilung häuslicher Arbeit in telefonischen Interviews. Aufgrund einer Diskrepanz zwischen öffentlich vertretenen egalitären Geschlechterrollen und der noch immer geringen männlichen Beteiligung an der Hausarbeit wird auf Basis von Rational-Choice Argumenten erwartet, dass männliche Befragte bei weiblichen Interviewern sozial erwünscht antworten und ihre Beteiligung an der Hausarbeit überschätzen. Dagegen ist anzunehmen, dass Frauen ihren relativen Anteil an der partnerschaftlichen Hausarbeit eher unterschätzen. Interviewereffekte des Geschlechts sollten bei weiblichen Befragten jedoch geringer ausfallen als bei Männern. Da sich vor allem junge bzw. gebildete Befragte egalitärer Rollenvorstellungen bewusst sind, sollten vor allem diese Gruppen anfällig für derartige Interviewereffekte sein. Für männliche Befragte entsprechen die Ergebnisse weitestgehend den Erwartungen, wobei das Interviewergeschlecht in Abhängigkeit vom Alter des Befragten die stärkeren Effekte zeigt. Für weibliche Befragte zeigen sich über alle Altersgruppen und Bildungsabschlüsse dagegen keine signifikanten Effekte. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sozial erwünschtes Antwortverhalten auch bei Auskünften über konkretes Alltagshandeln auftreten kann. Hinzu kommt eine beträchtliche Heterogenität der Effekte über unterschiedliche Bevölkerungsgruppen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this paper the authors examine the impact of the interviewer's gender on respondents' self-reported share of housework in telephone interviews. Due to a discrepancy between modern, egalitarian gender roles dominating public discussion and men's marginal participation in housework they expect male respondents to answer in a socially desirable way and exaggerate their share of housework vis à vis female interviewers. At the same time, they assume that female respondents underreport their contribution to the couple's housework to female interviewers. The effects of the interviewer's gender should be less strong in case of female respondents than in case of male respondents, though. Additionally, theory suggests that young and educated respondents are particularly susceptible to effects of the interviewer's gender as they are most aware of egalitarian gender roles due to their socialization and environment. For male respondents the results are largely consistent with the expectations. However, the effect of the interviewer's gender varies stronger by age than by education. Regarding female respondents the results do not indicate any significant effects across age groups and educational degrees. Overall, the results show that social desirability may also bias self-reports of everyday behaviour. Moreover, interviewer effects vary considerably between different social groups." (author's abstract)
Entwicklung eines neuen multidimensionalen Fragebogens zur Erfassung der Partnerschaftsqualität (FPQ)
Titelübersetzung:Development of a new multidimensional questionnaire for the assessment of relationship quality (FPQ)
Autor/in:
Siffert, Andrea; Bodenmann, Guy
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 22 (2010) 2, S 242-255
Inhalt: "Hintergrund: Im deutschen Sprachraum kommt der Partnerschaftsforschung zusehends mehr Gewicht zu. Zwar gibt es im deutschsprachigen Raum einige Fragebögen zur Messung der Partnerschaftsqualität, diese erfassen aber nicht alle relevanten Dimensionen. Deshalb wird in der vorliegenden Studie als Ergänzung zu den bisherigen Fragebögen ein neues Instrument zur Messung der Partnerschaftsqualität (FPQ) vorgestellt. Methodik: Der Fragebogen wurde an einer Stichprobe von 244 Personen getestet, die sich zum Zeitpunkt der Erhebung in einer Partnerschaft befanden. Die dimensionale Struktur wurde mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalysen geprüft. Ergebnisse: Die faktorielle Validitätsprüfung ergab einen Fragebogen bestehend aus sechs Subskalen (Faszination, Engagement für die Beziehung, Sexualität in der Beziehung, Zukunftsperspektive der Beziehung, Misstrauen gegenüber dem Partner und Einschränkung der Freiheit/Unabhängigkeit). Die interne Konsistenz der sechs Subskalen liegt zwischen .75 und .94. Zusätzlich ließ sich ein übergeordneter Faktor Partnerschaftsqualität konstruieren. Die diskriminative Validität wurde durch einen Gruppenvergleich (zufriedene und unzufriedene Personen) bestätigt. Die moderaten bis hohen Korrelationen des neuen Fragebogens mit dem Partnerschaftsfragebogen PFB zur Messung der Partnerschaftsqualität und anderen relevanten Konzepten unterstützen die konvergente Validität." (Autorenreferat)
Inhalt: "Background: Research on couples is receiving increased attention. There are some questionnaires assessing relationship quality available in German. However, they are not assessing all relevant dimensions of relationship quality. Therefore, an alternative questionnaire to measure relationship quality (FPQ) is presented in this study. Methods: The measure was tested with a total of 244 adults, who were all in a close relationship at that time. The dimensional structure was tested with exploratory and confirmatory factor analyses. Results: Scale analyses revealed a questionnaire consisting of six subscales (fascination, commitment, sexuality, future of the partnership, mistrust, and constraint autonomy). The internal scale consistencies vary between .78 and .92. Additionally, by using structural equation modeling, a superior factor relationship quality was found. The discriminative validity was confirmed by a group comparison (satisfied and unsatisfied people). Moderate to high correlations with a traditional questionnaire measuring relationship quality and other relevant constructs indicate satisfying convergent validity." (author's abstract)