Die Verantwortung der Politik für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Titelübersetzung:The responsibility of politics for young scientists
Autor/in:
Thomas, Uwe
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 25 (2003) H. 2, S. 6-14
Inhalt: Der Autor weist in seinem Vortrag darauf hin, dass die öffentlichen Mittel für Bildung und Forschung wichtige Zukunftsinvestitionen sind. Hierdurch wird der wissenschaftliche Nachwuchs finanziert, der die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland sichert. Die öffentlichen Haushalte entscheiden in erster Linie über die Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses - die Wirtschaft erst in zweiter Linie. Der Autor formuliert vor diesem Hintergrund folgende Thesen: (1) Deutschland braucht mehr wissenschaftlichen Nachwuchs als wichtigste Zukunftsinvestition, die auch schuldenfinanziert gerechtfertigt ist. (2) Notwendig ist eine aktive Politik der Orientierung, durch welche in den Studiengängen ein Grundstein zu einem gut bezahlten Beruf gelegt wird. (3) In diesem Zusammenhang gilt es, Frauen den Weg in technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge zu ebnen. (4) Dem wissenschaftlichen Nachwuchs sollte früher als in Deutschland bisher üblich Eigenverantwortung zugestanden werden. (5) Eine große Herausforderung der nächsten Jahre ist die Sicherung einer erstklassigen Qualität der Hochschulen - auch im internationalen Vergleich. (ICI2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Luise Berthold: Hochschulleben und Hochschulpolitik zwischen 1909 und 1957
Titelübersetzung:Luise Berthold: university life and university policy between 1909 and 1957
Autor/in:
Oertzen, Christine von
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 20 (2002) H. 1, S. 8-22
Inhalt: Am Beispiel der Altgermanistin Luise Berthold (1892-1983) untersucht die Autorin die wissenschaftliche Karriere einer Frau der ersten Generation von Hochschullehrerinnen in Deutschland. Bertholds Leben stellt in der deutschen Wissenschaftslandschaft des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erscheinung dar. Ihre Biografie, die hier in drei Schritten (1909-1923: Lehrjahre, 1933-1945: Unbehelligt durch die Nacht, 1945-1957: Wissenschaft und Hochschulpolitik) dargestellt wird, rückt all diejenigen Barrieren, Erschwernisse und Frustrationen in den Blick, die Hochschullehrerinnen jener Zeit erwarteten. Luise Berthold hat als eine der wenigen Weimarer Hochschullehrerinnen die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, und sie hat nach 1945 die berufliche Zurücksetzung von Dozentinnen in der Bundesrepublik Deutschland hochschulpolitisch thematisiert. Der Beitrag fragt abschließend, warum Berthold und ihre Mitstreiterinnen trotz zunehmender Politisierung für die Studentinnen und jungen Dozentinnen in der Mitte des 20. Jahrhunderts keine attraktiven Vorbildfiguren zu sein vermochten. (ICH)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Aufgaben von Wissenschaft bei der Organisation gesellschaftlicher Entscheidungen
Titelübersetzung:Tasks of science in the organization of social decisions
Autor/in:
Pellert, Ada
Quelle: Die Zukunft der Gesellschaft: Widersprüche einer alternativen Modellbildung. Karla Kreuzberg (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 2001, S. 143-172
Inhalt: Ausgehend von einer Charakterisierung der gegenwärtigen Gesellschaftsentwicklung, die zu einer Wissensgesellschaft, einer globalisierten und einer fragmentierten Gesellschaft führt, werden die grundlegenden Aufgaben von Wissenschaft diskutiert: Gesellschaftsrelevanz, Gesellschaftsdistanz und Gesellschaftsmoderation. Es werden ferner einige Rollen von Wissenschaftlern beschrieben, die sich aus den genannten Aufgaben von Wissenschaft ergeben und die jeweils unterschiedliche Fähigkeiten von Wissenschaftlern erfordern: der sachkundige Experte, der kritisch-visionäre Intellektuelle, der empathische Berater auf den Ebenen der Politik-, Organisations- und Lebensberatung sowie der kommunikationsfähige Moderator. Im Inneren der Wissenschaft sollte eine stärkere Differenzierung in Form von Rollenvielfalt und mehr Wechsel zwischen dem "Wissenschaftlerdasein" und Tätigkeiten in anderen gesellschaftlichen Bereichen zugelassen werden, so dass Wissenschaft als Reflexion der Praxis möglich wird. Die Kreativität der Wissenschaft als gesellschaftliches Subsystem ist somit von der Mischung vielfältiger Talente abhängig. (ICI2)