Klasse, Rasse, Geschlecht als Objekt der Wissenschaft : eine marxistisch-feministische Darstellung der sozialen Konstruktion des Begriffs der produktiven Natur und einige politische Konsequenzen
Titelübersetzung:Class, race, sex, scientific objects of knowledge. A marxist-feminist perspective on the social construction of productive nature and some political consequences
Autor/in:
Haraway, Donna
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 24 (1982) H. 132, S. 200-213
Inhalt: In dem Beitrag wird zunächst einmal diskutiert, daß und warum Feminismus und Marxismus ebenso natürliche Verbündete wie Feinde zu sein scheinen in fast allen Fragen, die für aktuelle als auch mehr traditionelle fortschrittliche politische Auseinandersetzungen in den USA wichtig gewesen sind: Streitpunkt zwischen Marxismus und Feminismus ist die Formulierung einer politisch effektiven Analyse des Entstehens, Bestehens und Veränderns des Alltagslebens, seine Befreiung von der Herrschaft durch Geschlecht, Rasse und Klasse. Die analytischen Kategorien Arbeit und Geschlecht werden in Frage gestellt, indem diskutiert wird, warum der Sozialismus mit dem Arbeiter als Quelle allen Seins verheiratet und der Feminismus wie durch eine Nabelschnur mit dem anderen mythischen produktiven Wesen Frau verbunden zu sein scheint. Vom Standpunkt sowohl einer sozialistischen Feministin als auch zugleich einer Historikerin der Biologie werden einige Überlegungen vorgebracht über Arbeit und Geschlecht, Arbeiter und Frauen, Klasse und Geschlechterfrage. Es wird eine These über die Entstehung von Klasse, Rasse und Geschlecht und andere Gegenstände wissenschaftlicher Erkenntnis in den Humanwissenschaften der letzten 200 Jahre aufgestellt, um die tiefgreifenden Verbindungen zwischen Bedeutungssystemen (wie Kosmologie/ Mythos) und Systemen, die Bedeutung schaffen (wie Technologie/ Wissenschaft) zu erforschen. Abschließend werden einige politische Reflexionen über Teilerfolge und notwendige Schritte für eine sozialistisch-feministische Entwicklung in Wissenschaft und Technologie erörtert. (KW)
Inhalt: "Haraway gives a short review on the history of a part of biology and social theory. According to her studies, nature has been thought in terms of productive systems whose chief concepts - like women, race and class - are ordered by the laws of fruitful labor. That means, that worker, women and races are not stable ontological categories, but historical constituted objects of knowledge. Across World War II biology and other organismic discourses, were replaced by cybernetic communication sciences ruled by principles of cybernetic functionalism. Pleading for a socialist feminism, Haraway points out that the changes in sciences and technologies, now being exploited for male-dominant war-making social systems, are at the same time conditions for building new kinds of conscious, and organized connections among women. After discussing some new questions arising for politics, Haraway suggests, that feminists must find ways of building broad organizations with other socialists, that do not subordinate each other, while continuing to struggle for the fruitfullness of their respective insights, even when they contradict each other." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Probleme der Differenzierung beruflicher Mobilität von Hochschulkadern in Forschung und Entwicklung durch Alter und Geschlecht : dargestellt anhand einer soziologischen Erhebung
Titelübersetzung:Problems with the differentiation of occupational mobility of university cadres in research and development according to age and gender : described using a sociological survey as an example
Autor/in:
Naumann, Manfred
Quelle: Berlin (Wissenschaftliche Arbeitsberichte / Zentralinstitut für Hochschulbildung, Nr. 37/1982), 1982. 58 S.
Inhalt: "Vorliegende Arbeit ist ein erstes Ergebnis einer längeren Zusammenarbeit von Bildungsökonomen und Soziologen bei der Analyse beruflicher Mobilität wissenschaftlicher Kader." Auf der Grundlage einer Arbeitsdefinition beruflicher Mobilität wird unter Verwendung der Ergebnisse einer empirisch-statistischen Erhebung unter 1400 "Hochschulkadern" in Forschung und Entwicklung der DDR die Differenzierung der beruflichen Mobilität nach den natürlichen Merkmalen Alter und Geschlecht analysiert. Die Erhebungsdaten zeigen, daß Forschungs- und Entwicklungstätigkeit für "Hochschulkader" hauptberufliche Langzeitbeschäftigung ist. "In der Regel finden in der Altersgruppe der 45- bis 65jährigen Hochschulkader kaum berufliche Wechsel zwischen hauptberuflich forschenden und nichtforschenden Tätigkeitsbereichen statt, d.h. die Hochschulkader treten zu diesem Zeitpunkt in bezug auf die Tätigkeitsart in eine Phase verminderter beruflicher Mobilität ein ... Von den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten stehen 'wissenschaftliche anspruchsvolle Arbeit' und 'wissenschaftliche Weiterbildung' (beide 41 Prozent aller Antworten) an erster Stelle der Entwicklungserwartungen und -vorstellungen der Befragten, 'verstärkte Lehrtätigkeit' und 'Mitarbeit in wissenschaftlichen Gremien' (jeweils ca. 6 Prozent) an letzter Stelle." (PRO)
Schlagwörter:DDR; Berufsmobilität; Forschung und Entwicklung; Altersstruktur; Absolvent; Berufsverlauf; Spezialisierung; Akademiker
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Frau und Mann in Literatur und Gesellschaft : Ringvorlesung zur Frauenforschung, Wintersemester 1981/82
Herausgeber/in:
Bock, Hedwig; Universität Hamburg
Quelle: Universität Hamburg; Hamburg (Uni hh extra), 1982. 254 S.
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Les femmes dans la recherche : contribution a la discussion sur "les femmes et la
science"
Titelübersetzung:Women in research: Contribution to the discussion on "Women and science"
Autor/in:
Ballmer-Cao, Thanh-Huyen
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 347-349
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag wird der Problemzusammenhang bezüglich der Frauen in der Forschung
dargestellt und eine Verbesserungsmöglichkeit der Situation vorgeschlagen. Die Dominanz
des maskulinen Wissenschaftssystems kann nach Meinung der Autorin durch eine Kombination
mit feministischen Innovationen aufgelockert werden. Als Voraussetzung nennt sie die
gleichzeitige Entwicklung von beruflicher Kompetenz und Identität der Frauen. Die
wissenschaftliche Innovation, die Kombination von maskulinen und feministischen Forschungen
und Theorien sollte in multidisziplinär ausgerichteten Forschungszentren sowohl als
Forschung, Lehre, Austausch und Dokumentation über alles, was Frauen betrifft, stattfinden.
Sie betont als Vorstufe und Antrieb für die Innovationen die Relevanz der Erkenntnis
der Widersprüche und Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. (HD)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Women's History in den Vereinigten Staaten
Titelübersetzung:Women's history in the United States
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: Geschichte und Gesellschaft : Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Jg. 7 (1981) H. 1, S. 347-363
Inhalt: Frauengeschichtsschreibung (Women's History) in den USA wird von ihren Anfängen Ende der 60er Jahre bis zur Gegenwart beschrieben. Von der ursprünglich isolierten Betrachtung der Frau hat sie sich zu einer neuen Geschichtsschreibung entwickelt, die eng mit der Sozialgeschichtsschreibung (New Social History) verbunden ist. Verschiedene Forschungsrichtungen und Forschungsansätze werden skizziert. "In der Forschungspraxis präsentiert sich Women's History also mit einem breiten Spektrum der Themen und Methoden. Die empirischen Anstrengungen konzentrieren sich derzeit vor allem darauf, aus der Perspektive eine bisher unbekannte Geschichte, d. h. die Geschichte einer separaten 'Women's Culture', überhaupt erst einmal sichtbar zu machen. Dieses Vorhaben ist als aufwendiges Forschungsprogramm konzipiert. Physis, Psyche, Sexualität, Verhalten, Aktivitäten, Erfahrungen, Bewußtsein, Macht, Rechte und Räume von Frauen werden nicht nur gemäß den zumeist von Männern formulierten Zuschreibungen historisch erforscht, sondern auch ... als historisch spezifische Wirklichkeit von Frauen unterschiedlicher Klassen und Schichten." (KE)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Von oben nach unten? Von unten nach oben? : zur Institutionalisierung von Frauenstudien und -forschung an der Freien Universität Berlin
Titelübersetzung:From above to below? from below to above? : the institutionalization of women's studies and research on women at the Free University in Berlin
Autor/in:
Dörhöfer, Kerstin; Steppke, Gisela
Quelle: Autonomie oder Institution: über die Leidenschaft und Macht von Frauen. Dokumentationsgruppe der Sommeruniversität der Frauen e. V.. Sommeruniversität der Frauen; Berlin: Basis Verl., 1981, S. 60-73
Inhalt: Die Autorinnen beschreiben die Planungsphase der vierten Sommeruniversität für Frauen 1979 in Berlin als Schritt zur Institutionalisierung von Frauenstudien und -forschung. Die Analyse basiert auf eigenen Erfahrungen, Daten der Freien Universität Berlin und Gesprächen mit Mitarbeiterinnen am frauenspezifischen Lehrangebot. Die Planungsgruppe Frauenstudien hat die Entwicklung einer inhaltlichen und organisatorischen Konzeption eines wissenschaftlichen Forschungs- und Studienschwerpunktes über Frauenfragen zum Ziel, ohne diese wissenschaftlich zu zentralisieren. Hindernisse bestehen in der von ökonomischen und politischen Interessen beeinflußten Hochschulreglementierung. Effektive Frauenforschung setzt eine Umstrukturierung des Lehrpersonals unter Gleichberechtigungs- und Kooperationsaspekten für die autonome Frauenbewegung und die Hochschulinstitution voraus. (HD)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufsorientierende Beratung von Mädchen
Titelübersetzung:Profession-oriented counseling of girls
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frankfurt am Main: Diesterweg (Studienbücher Sozialwissenschaften), 1981. 183 S.
Inhalt: Ausgehend von der bestehenden Benachteiligung der Mädchen und Frauen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt befaßt sich die Arbeit mit der Berufsberatung als entscheidender Stelle für das zukünftige Leben der Mädchen. Der langfristige Weg zur Verbesserung ihrer Situation wird gesehen einmal in einer Veränderung der herrschenden Arbeitsmarktbedingungen und zum anderen im Wandel der sie aufrechterhaltenden Einstellungen. Die Notwendigkeit einer lebenslangen Erwerbstätigkeit wird abgeleitet aus tätigkeitspsychologischen Theorieansätzen, die die Teilhabe an gesellschaftlicher Arbeit als Grundvoraussetzung für die Aufhebung von Reduzierungen der Persönlichkeitsentwicklung ansehen. Nach Darstellung vorfindbarer Berufsorientierung von Mädchen anhand empirischer Untersuchungen wird ihre Entstehung sowohl aus der geschlechtsspezifischen Sozialisation als auch aus der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung erklärt. Die folgende Analyse der gegenwärtigen berufsorientierenden Beratung umfaßt zunächst die rechtlichen Grundlagen, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Vorstellungen zur Beratung als auch ihre Realität in verschiedenen Bundesländern und im Bereich der Bundesanstalt für Arbeit. Abschließend werden im Sinne einer komplementären geschlechtsbezogenen Beratung Alternativen für die berufsorientierende Beratung für Mädchen im organisatorischen, interaktionellen und inhaltlichen Bereich aufgezeigt, die den Zusammenhang von Arbeit und Leben herzustellen versuchen. (AF)
Quelle: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980. Werner Schulte (Hrsg.). Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen (Tagungsberichte / Universität Bremen), 1981, S. 96-102