Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2010) Familienforschung 2010/1, S 9-16
Inhalt: "Paare, die sich Familien- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich teilen, müssen hohen persönlichen Einsatz bringen. Doch das anspruchsvolle Lebensmodell lohnt sich: für die Paare selbst, für ihr Umfeld und für die Gesellschaft." (Autorenreferat)
Schlagwörter:desire for children; family work; Erwerbsarbeit; Arbeitsteilung; Kinderwunsch; Familienarbeit; division of labor; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; Karriere; work-family balance; Geschlechtsrolle; gainful work; career
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Autor/in:
Genre, Veronique; Gomez-Salvador, Ramon; Lamo, Ana
Quelle: Applied Economics, 42 (2010) 12, S 1499-1514
Inhalt: To increase labour market participation is a major challenge currently faced by the EU, and attracting women into the labour force appears as a promising avenue to do so. Therefore, a clear understanding of what the factors influencing the evolution of female participation rates are in Europe is essential for a successful design of policy measures aiming at increasing participation rates. This paper provides empirical evidence on the role that institutions have played in determining participation rates of women in the European labour markets. Our findings discard any doubt on the influence of institutions on women's participation in Europe. The strictness of labour market institutions negatively affects female participation rates. We also find that institutional features aimed at reconciling motherhood with professional life such as maternity leave schemes and part-time work favour participation rates of prime-age women. Additionally, fertility rates and education enrolment have been relevant for the evolution of participation rates during the sample period considered for prime-age and young females respectively, while cohort effects drive the developments of older females.
Schlagwörter:labour force participation; labour market institutions
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf (WSI-Diskussionspapier, 170), 2010. 56 S
Inhalt: "Die traditionelle Rollenverteilung im Haushalt sieht den Mann als Erbringer des Geldeinkommens, während die Frau unbezahlte Familienarbeit in der Ehe verrichtet und dafür 'im Austausch' einen Teil vom Geldeinkommen des Mannes erhält. Dieses Modell ist in Deutschland auf dem Rückzug. Frauen erwerben zunehmend ein eigenes Einkommen und sichern in wachsender Zahl ihre Lebensgrundlage selbst. Doch es gibt keine eindeutige Entwicklungslinie vom traditionellen männlichen Familienernährermodell (mit nichterwerbstätiger Frau) zum modernisierten männlichen Ernährermodell (mit in Teilzeit beschäftigter Frau) hin zu einem partnerschaftlich-egalitären Modell (mit zwei in ähnlichem Umfang erwerbstätigen Partnern). Dies zeigt das Aufkommen einer Gruppe von Haushalten, in denen die Frau die Hauptbezieherin von Erwerbseinkommen ist. Frauen fungieren in diesen Familien als die Haupteinkommensbezieherin und ernähren somit sich selbst und weitere Familienangehörige. Diese familiäre Situation rückt hier ins Blickfeld. Die vorliegende Studie fragt nach der Verbreitung solcher Haushalte in Deutschland sowie nach den Ursachen entsprechender Konstellationen. Bezüglich der relevanten Einflussfaktoren fragen wir: Welche Bedeutung haben für dies Konstellation erstens veränderte Familien- und Lebensformen, zweitens zunehmende Erwerbsintegration von Frauen, teilweise auch in höheren beruflichen Positionen sowie drittens Umbrüche in der Erwerbssphäre, die zu einer neuen Unsicherheit der Arbeit (auch) für Männer führen? Die Untersuchung analysiert daher Erwerbskonstellationen und Einkommenserwirtschaftung auf der Haushaltsebene." (Textauszug)
Schlagwörter:women's employment; role distribution; gender relations; Gleichstellung; Arbeitsteilung; Arbeit; Haushaltseinkommen; precariat; Rollenverteilung; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; household income; work-family balance; labor; man; Familieneinkommen; labor market; Arbeitsmarkt; gender; division of labor; woman; Mann; Prekariat; Geschlechterverhältnis; Familienform; family structure; affirmative action; family income; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 4, S 833-868
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern Informationen über den sozioökonomischen Status - gemessen an der beruflichen Stellung und dem verfügbaren Haushaltseinkommen - zuverlässige Aussagen über die Bereitschaft, im Ruhestandsalter weiter zu arbeiten, treffen können. Kontrolliert werden diese Betrachtungen mit weiteren beruflichen und individuellen Merkmalen. Datengrundlage ist die Studie "Weiterbeschäftigung im Rentenalter" mit N = 1.500 abhängig Beschäftigten im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. Mit Hilfe von logistischen Regressionen kann gezeigt werden, dass der sozioökonomische Status einen statistisch bedeutsamen Beitrag zur Erklärung der Weiterbeschäftigungsbereitschaft leistet: Im Vergleich zu Beschäftigten in einer unteren oder mittleren beruflichen Stellung waren die Personen, die eine hohe berufliche Stellung innehaben, signifikant eher bereit, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Zwischen dem verfügbaren Haushaltseinkommen und der Bereitschaft, im Ruhestandsalter weiter beschäftigt zu sein, besteht ein negativer Zusammenhang. Die signifikanten Effekte beschränkten sich jedoch auf die befragten Frauen.
Inhalt: This article explores whether and to what degree information on the socioeconomic status – measured by professional status and disposable household income – allows making reliable statements on the willingness to remain in work in retirement age. These observations are controlled for professional and individual characteristics. The data basis is constituted by the study entitled "Continuing in employment in pensionable age" with N = 1,500 dependent employees aged from 55 to under 65. Logistic regressions show that the socioeconomic status makes a statistically-significant contribution towards explaining the willingness to continue in employment: In comparison to employees with a lower or medium professional status, those individuals who have a high professional status tended to be significantly more willing to remain in working life for longer. There is a negative connection between the disposable household income and the willingness to remain in employment in retirement age. The significant effects that were found are however restricted to the women in the study.
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; Rentner; Motivation; lifetime work period; Lebensarbeitszeit; retirement age; retiree; Erwerbstätigkeit; gainful employment; sozialer Status; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; demographic aging; sozioökonomische Faktoren; motivation; retirement; demographische Alterung; Rentenalter; älterer Arbeitnehmer; Ruhestand; social status; elderly worker; labor market; Renteneintrittsalter; Rollentheorie; Kontinuitätstheorie; Lebensverlaufperspektive; Demographic ageing; Retirement age; Labour market; Extended working life; Socioeconomic status; Role theory; Continuity theory; Life course perspective
Hemmnisse der Arbeitsmarktintegration von niedrigqualifizierten Frauen mit Migrationshintergrund
Titelübersetzung:Restrictions of labour market integration of low-qualified women with migration background
Autor/in:
Schmolke, Judith
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (FZ); Nürnberg (Beiträge zu Migration und Integration, 3), 2010. 286 S
Inhalt: Übergreifendes Erkenntnisinteresse der qualitativen Studie ist es, einen tiefen Einblick in die Lebenswelten von niedrigqualifizierten Frauen mit Migrationshintergrund zu erhalten, die sowohl in Deutschland als auch aus globaler Perspektive am wenigsten in den Arbeitsmarkt integriert sind und sozioökonomisch im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung des Gastlandes relativ marginalisiert leben. Sie gelten als die Gruppe, die auf dem Arbeitsmarkt am schwersten zu vermitteln ist. Berufe Niedrigqualifizierter werden in der Regel von der Aufnahmegesellschaft gering geschätzt; der "sekundäre" Arbeitsmarkt ist insgesamt eher mit negativen Vorurteilen und Abwertungen belastet. Die vorliegende Untersuchung gibt einen dezidiert vertieften Einblick in die Lebenswelten der ausgewählten Gruppe von Frauen. Sie wurde auf der individuellen Ebene durchgeführt, um ein möglichst tiefes Verständnis für die Probleme dieser Frauen und der sie verursachenden Hintergründe zu erhalten. In der Diskussion der verschiedenen Ergebnisfelder aus den Bereichen Ökonomie, Intersektionalität sowie konstruierten Geschlechter- und Kulturdifferenzen tritt ein Grundprinzip erfolgreicher Integration in den Vordergrund: Die Aufhebung der Trennungsräume zwischen Menschen - seien sie kulturell, religiös, sozial oder persönlich bedingt - braucht Prinzipien, einen geistigen Boden für die daraus erwachsenden Handlungen. Erfolgreiche Integration benötigt einen geistigen Füllstoff, der Menschen miteinander verbindet. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis einer neuen und gleichzeitig alten Theorie einer Zuschreibungspraxis: dem Ansatz der gleichen Augenhöhe. Dieser Ansatz plädiert für ein gegenseitiges Verstehen, das auf Empathie und kognitiver Reflektion beruht. Integration bedeutet nicht zuletzt ein Annehmen auf gleicher Augenhöhe jedes Menschen, die Reflektion von Fremdem und das empathische Kennenlernen in der Dekonstruktion von Vorurteilen.