Die neuen Gen- und Reproduktionstechnologien: Der "Griff nach der Frau"
Autor/in:
Streif, Stephanie
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1996) 1, S 87-98
Inhalt: "Die Forderung nach Selbstbestimmung über Körper und Leben gehört zu den Grundforderungen der neuen Frauenbewegung und findet ihren Ursprung in dem Katalog der in den bürgerlichen Revolutionen erkämpften Menschenrechte. Besonders deutlich findet diese Zielsetzung im Zusammenhang mit der niemals enden wollenden Diskussion um den sogenannten Abtreibungsparagraphen 218 ihren Ausdruck. Aber auch die neuen Methoden der Gen- und Reproduktionsmedizin nehmen unweigerlich Einfluß auf die Gebärautonomie der Frau und werden von seiten vieler Frauengruppen als spezifischer Angriff auf die Menschenwürde und das persönliche Selbstbestimmungsrecht von Frauen gewertet. Aus dieser Problematik hat sich seit Beginn der achtziger Jahre eine kontinuierliche Diskussion entwickelt, in der nicht nur eine thematische Auseinandersetzung stattfindet, sondern in der auch die gesamten gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge aufgegriffen und geklärt werden sollen 1985 und 1988 fanden die ersten bundesweiten Kongresse zum Thema „Frauen gegen Gen- und Reproduktionstechnologien" statt, die dazu beigetragen haben, den bereits bestehenden Widerstand gegen die moderne Fortpflanzungstechnik zu festigen und die Diskussion mit neuen Informationen inhaltlich voranzutreiben. Darüber hinaus kam es auch zu bundesweiten Zusammenschlüssen von autonomen Frauengruppen bis hin zu parteipolitischen Arbeitskreisen, die thematisch zu diesem Themenkomplex arbeiten und sich gemeinsam gegen die neuesten gentechnologischen Entwicklungen aussprechen. Im folgenden werde ich die Problematik der Gen- und Reproduktionstechnologie aus feministischer Sicht erarbeiten, um dann anschließend der eigentlichen Fragestellung nachgehen zu können, inwieweit die neuen Reproduktionstechnologien in das gesellschaftliche Verständnis der Reproduktion eingreifen und somit die Frau als Reproduktionsmechanismus institutionalisieren.
Schlagwörter:woman; Feminismus; feminism; Reproduktionsmedizin; reproductive medicine; Gentechnologie; genetic engineering; Selbstbestimmung; self-determination; Federal Republic of Germany
Oh boy, it's a girl! Dekonstruktion/ Kritik der Kategorie Geschlecht ; eine Chance für feministische Soziale Arbeit mit mißbrauchten/ mißhandelten Mädchen?
Titelübersetzung:Oh boy, it's a girl! Deconstruction/ criticism of the category of gender; a chance for feminist social work with abused/ maltreated girls?
Autor/in:
Szemeredy, Susanne
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 20 (1996) 4, S 65-86
Inhalt: "Der Artikel 'Oh boy, it's a girl!' geht der Frage nach, ob Dekonstruktion/Kritik der Kategorie Geschlecht fruchtbar sein kann für feministische Sozialarbeit mit mißbrauchten/mißhandelten Mädchen. Dazu werden Teile der Sozialarbeitstheorie Staub-Bernasconis und dekonstruktive Ansätze (Judith Butler) synthetisiert. Die Autorin kommt zu dem Schluß, daß die vorgelegte Synthese sinnvoll und geeignet ist, feministische Sozialarbeit anders zu begründen, und daß sich durch diese Synthese zahlreiche methodische Konsequenzen für den genannten Arbeitsbereich ergeben, insbesondere im Hinblick auf die Mitwirkung der Mädchen und der in diesem Bereich arbeitenden Frauen am Herstellungsprozeß der hierarchisch konstruierten Zweigeschlechtlichkeit." (Autorenreferat)
Frauenbildung in der Frühen Neuzeit: Mary Astells 'A Serious Proposal to the Ladies'
Autor/in:
Kreis-Schinck, Annette
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1996) 2, S 15-27
Inhalt: "Chancengleichheit oder, um es historisch auszudrücken, die Verbesserung der Lage der Frau stehen in engem Zusammenhang mit den Bildungs- und Ausbildungsangeboten, zu denen Frauen Zugang haben. Diese Erkenntnis verdanken wir durchaus nicht dem 19. Jahrhundert mit seiner Vielzahl gesellschaftspolitischer Reflexionen, Forderungen und Umwälzungen. Ausgehend von der Beobachtung, daß im 17. Jahrhundert einige wenige Frauen eine wenn auch instabile ökonomische Unabhängigkeit erreichen konnten - als Autorinnen, als Schauspielerinnen, als Lehrerinnen - fragt dieser Artikel nach den Voraussetzungen für diese Unabhängigkeit. Im Zentrum hierbei steht die sich in der Frühen Moderne lebhaft entwickelnde Diskussion über Erziehung und Ausbildung. Den Höhepunkt dieser Debatte in bezug auf Frauen bilden Mary Astells Ausführungen zu diesen Themen, niedergelegt in London zwischen 1694 und 1697 als 'A Serious Proposal to the Ladies, for the Advancement of Their True and Greatest Interest', ein zweiteiliges Werk, das bis 1701 allein fünf Neuauflagen erreicht und das damit auf die Dringlichkeit des Anliegens hinweist. Astells 'Ernsthafter Vorschlag an die Damen' faßt zusammen und erweitert, was in den vorausgegangenen einhundertundfünfzig Jahren zu dieser komplexen Frage geschrieben wurde." (Autorenreferat)
"Zur Situation von Frauen in den Wirtschaftswissenschaften": Auswertung einer Umfrage in betriebswirtschaftlich geprägten Studiengängen an Thüringer Hochschulen
Autor/in:
Zerbe, Kerstin; Pezoldt, Kerstin
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1996) 2, S 45-57
Schlagwörter:university; Studiengang; program of study; Betriebswirtschaftslehre; business economics; Studiensituation; study situation; Thüringen; Thuringia; Federal Republic of Germany; Studienwahl; choice of studies; Motivation; motivation; gender-specific factors; woman; Wirtschaftswissenschaft; economics
SSOAR Kategorie:Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Wirtschaftswissenschaften