Strukturelle Bedingungen bei qualifizierten technischen Tätigkeitsfeldern als geschlechtsbezogene "Filter"
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Mädchen und Mikroelektronik: zur Gestaltung von Bildungs- und Arbeitsbedingungen für Mädchen und Frauen in elektrotechnischen Berufen. Rehburg-Loccum (Loccumer Protokolle), 1992, S 27-34
Familiengründung, hiermit einhergehende Erwerbsunterbrechungen und normative Rollenvorstellungen
Titelübersetzung:Starting a family, consequentional career interruptions and normative role-orientations
Autor/in:
Tölke, Angelika
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 35-48
Inhalt: Die Autorin vergleicht in ihrem Beitrag die Lebenswege von Frauen, die unterschiedlichen Geburtskohorten angehören und die retrospektiv zur Entwicklung ihres Lebensweges befragt wurden. Berücksichtigt wird vor allem der Aspekt der Familiengründung. Die Autorin beschreibt Wandlungsprozesse bei Eheschließung und Geburt des ersten Kindes und erläutert den Stellenwert von Heirat und Geburt eines Kindes für die Erwerbsbiographie von Frauen. Zu "Stolpersteinen" für die Erwerbsarbeit wird die Geburt des ersten, eher noch die des zweiten Kindes, die Eheschließung habe in diesem Prozeß deutlich an Bedeutung verloren. Traditionelle Rollenzuweisungen lassen sich vor allem bei Vätern finden; junge erwerbstätige Frauen ohne Kind äußern sich demnach am offensten gegenüber neuen Rollenmustern. (rk)
Ein Vergleich des "Ambivalenzerlebens" von Frauen in verschiedenen Positionen : Aspekte des Aufstiegs
Titelübersetzung:A comparison of the "ambivalence experience" of women in various positions : aspects of promotion
Autor/in:
Lange, Stefanie
Quelle: Einsprüche: multidisziplinäre Beiträge zur Frauenforschung. Gerlinde Volland (Hrsg.), Astrid Petermeier, Thea A. Struchtemeier, Nicole Dany, Nausikaa Schirilla, Sylvia Manchen, Stefanie Lange. Dortmund: Projekt-Verl., 1992, S. 221-234
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Ambivalenzen bzw. die widersprüchlichen Anforderungen, die an Frauen in Führungspositionen gestellt werden. Zunächst werden verschiedene Erklärungsansätze dafür vorgestellt, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, um anschließend den integrativen Ansatz näher zu erläutern. Ausgehend von verschiedenen Rollenstereotypen wird gezeigt, wie sich eine widersprüchliche Umwelt subjektiv niederschlägt. Aufgrund unterschiedlicher Umgehensweisen mit Ambivalenzen wird unterschieden zwischen Ambivalenztoleranz und Ambivalenzabwehr. Mögliche Bewältigungsstrategien dieser beiden Ambivalenzerleben werden diskutiert. Aus diesen theoretischen Überlegungen heraus wird vermutet, daß das Ambivalenzerleben einen Einfluß auf das berufliche Handeln von Frauen ausübt. Deshalb wird empirisch überprüft, ob das Ambivalenzerleben die Karrierewünsche von Frauen beeinflußt. Als Hypothese wird aufgestellt, daß Frauen in höheren Positionen Widersprüchlichkeiten mehr wahrnehmen als Frauen in niedrigeren Positionen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß diese Annahme nicht so eindeutig ist, sondern daß alle Frauen Widersprüchlichkeiten erkennen, und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit, sondern auch hinsichtlich der Familienarbeit. Insgesamt scheint sich das Ambivalenzkonzept als brauchbares Erklärungsmodell für berufliches Handeln von Frauen zu erweisen. Es wird bestätigt, daß die realen Lebensbedingungen von Frauen mit ihren widersprüchlichen Anforderungen in ihren Auswirkungen auf die psychischen Strukturen wie Wahrnehmung und Erleben Spuren hinterlassen. (ICA)
Vom Regen in die Traufe: Frauen zwischen Beruf und Familie : Einleitung
Titelübersetzung:Going from bad to worse: women between occupation and family : introduction
Autor/in:
Mayer, Karl Ulrich
Quelle: Vom Regen in die Traufe: Frauen zwischen Beruf und Familie. Karl Ulrich Mayer (Hrsg.), Jutta Allmendinger (Hrsg.), Johannes Huinink (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel), 1991, S. VII-XXI
Inhalt: Der Verfasser untersucht den Wandel in der Familien- und Berufssituation von Frauen aus drei Perspektiven, die die problematische Situation von Frauen aufzeigen. Aus historischer Perspektive wird die zunehmende Erwerbstätigkeit verheirateter Frauen unter sich nur langsam verändernden institutionellen Rahmenbedingungen deutlich gemacht. Aus der Perspektive des individuellen Lebensverlaufs wird gezeigt, wie sich frühe Weichenstellungen auf das gesamte spätere Leben auswirken. In lebensgeschichtlicher Perspektive wird der gesellschaftlich vorgegebene Dauerkonflikt zwischen Familie und Berufstätigkeit sichtbar. Der Beitrag schließt mit einem Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes "Vom Regen in die Traufe - Frauen zwischen Beruf und Familie". (ICE2)
Studien- und Berufsbedingungen von Ingenieurinnen : Bericht über eine Untersuchung in der BRD
Titelübersetzung:Study and occupational conditions of female engineers : report on a study in the FRG
Autor/in:
Janshen, Doris; Rudolph, Hedwig
Quelle: Soziale Grenzen des technischen Fortschritts: Vergleiche quer durch Europa. Josef Hochgerner. Wien: Falter (Neue Soziologie), 1990, S. 219-232
Inhalt: Ausgehend davon, daß der Ingenieurberuf zu den klassischen Männerberufen gehört und daß der Anteil der weiblichen Studierenden der Ingenieurwissenschaften nur langsam wächst, wird in dem Beitrag der Frage nachgegangen, was Frauen von einer solchen Berufswahl abhält. Das Forschungsinteresse richtet sich dabei nicht nur auf Diskriminierungserfahrungen von Frauen in Ingenieurberufen, sondern es geht darum, sichtbar zu machen, welche sozialen Bedingungen und persönlichen Eigenschaften zusammenkommen müssen, wenn es Frauen gelingt, trotz ihrer Vereinzelung in einem männerdominierten Beruf erfolgreich zu sein. Vor dem Hintergrund ausländischer Vorerfahrungen wird ein Katalog von Förderungsmaßnahmen entwickelt, um die Integration der Frauen in die Profession der Ingenieure zu erleichtern, ohne den Preis der Überanpassung an männliche Verhaltensmuster zahlen zu müssen. Entscheidend ist, daß es sich dabei um ein Set integrierter Maßnahmen für die verschiedenen Phasen der beruflichen Sozialisation handelt und nicht um punktuelle Bearbeitung einzelner Diskriminierungsaspekte. (ICA)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft
Titelübersetzung:Career opportunities for women in industry
Autor/in:
Lambsdorff, Alexandra
Quelle: Weibliche Identität im Wandel: Vorträge im Wintersemester 1989/90. Heidelberg: Heidelberger Verl.-Anst., 1990, S. 141-147
Inhalt: Um die Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft zu ermitteln, wird zunächst anhand einiger Fakten ein Überblick über die Situation von Frauen in Führungspositionen gegeben. Am Beispiel des Bankgewerbes wird gezeigt, daß die Zahl der weiblichen Führungskräfte extrem niedrig ist. Die Gründe für diese Situation werden herausgearbeitet. Zunächst wird der geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen unter dem Aspekt von Angebot und Nachfrage untersucht. Um mögliche Strategien für eine Karriere von Frauen zu erkennen, wird beispielhaft der Lebensweg eines Mädchens verfolgt. Fortschritte in der Frauenpolitik werden skizziert. Es wird die These aufgestellt, daß nur durch eine Höherbewertung der Familienarbeit eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in der Familie erreicht werden kann. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur widersprüchlichen Vergesellschaftung von Frauen
Titelübersetzung:The contradictory socialization of women
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Die doppelte Sozialisation Erwachsener: zum Verhältnis von beruflichem und privatem Lebensstrang. Ernst-Hartmut Hoff (Hrsg.). München: DJI Verl. (DJI-Materialien), 1990, S. 17-52
Inhalt: Dieser Beitrag untersucht die Besonderheiten der weiblichen Sozialisation. Die Autorin stellt zunächst fest, daß die Vergesellschaftung der Frau oft einseitig in die Privatsphäre verlegt wird, wo sie dann "Kontrasttugenden" zum männlichen Sozialcharakter herausbilden soll. "Folgt man der These von der doppelten und widersprüchlichen Vergesellschaftung, so wird erkennbar, daß auch die weibliche Sozialisation in doppelter Perspektive betrachtet werden muß... Ihre Einbindung in beide Tätigkeitsfelder erfolgt allerdings nicht in linearer Weise, sondern unter den Bedingungen von Diskontinuitäten, Brüchen und Unvereinbarkeiten." In Hinblick auf aktuelle Problemlagen werden u.a. folgende Spannungsfelder genannt: 1. Diskrepanzen zwischen gestiegenen Berufsaspirationen einerseits, sinkende Chancen auf qualifizierte Beschäftigung andererseits; 2. offene, nicht über "Weiblichkeit" definierte Selbstkonzepte einerseits, geschlechtsstereotype Erwartungen andererseits. (psz)
"Meine Kinder brauchten 'ne Mutter ..., aber trotzdem, die Arbeit und der ganze Trubel haben mir gefehlt.": empirische Anmerkungen zum Problem der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Abschied von der Lohnarbeit? Diskussionsbeiträge zu einem erweiterten Arbeitsbegriff. Bremen (Forschungsreihe des Forschungsschwerpunkts "Arbeit und Bildung"), 1990, S 121-146
Inhalt: Der folgende Beitrag hat den Charakter eines Werkstattberichts. Er stellt ein Stück empirischen Materials aus einem biographischen Forschungsprojekt vor, in der Absicht, daran einige theoretische Probleme und Begrifflichkeiten zum Thema Frauenarbeit zu diskutieren. Dabei erfolgt die Annäherung an das Thema auf ungewöhnliche, vielleicht sogar riskante Weise: Anhand einer einzigen Lebensgeschichte wird untersucht, was Arbeit im Leben von Frauen bedeutet. Daß dieser Zugang nicht einfach ein journalistischer "Trick" ist, sondern auf dezidierten methodologischen
und methodischen Voraussetzungen beruht, kann an dieser Stelle nicht näher begründet werden. Um Mißverständnisse zu vermeiden, möchte ich jedoch zwei Bemerkungen vorausschicken: Es geht im folgenden vorrangig um die subjektive Seite des Problems Frauenarbeit, nicht um eine umfassende systematisch-theoretische Betrachtung. Dennoch sind meine Überlegungen nicht untheoretisch, "rein empirisch". Zweitens: Die Interpretationen und Ergebnisse der folgenden Fallanalyse beanspruchen keine Repräsentativität im herkömmlichen (statistischen) Sinn und sind auch nicht mit diesem Maßstab zu messen. Dennoch sind sie nicht beliebig. Der Einzelfall ist nicht zufällig, sondern repräsentativ in einem qualitativen Sinn.
Schlagwörter:Familie-Beruf; family work; women's employment; work-family balance; Erwerbsarbeit; gainful work; Biographie; Familienarbeit; gender-specific factors; biography; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenarbeit; Vereinbarkeit von Familie und Beruf
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie