Die geteilte Arbeit? Möglichkeiten einer sozialpolitischen Steuerung des Careverhaltens von Männern
Titelübersetzung:Division of work? The impact of social policy on men doing care
Autor/in:
Beckmann, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 3, S 371-392
Inhalt: 'Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage nach den sozialpolitischen Steuerungsmöglichkeiten einer geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit zwischen Männern und Frauen. Der besondere Fokus der Untersuchung liegt auf der unbezahlten Arbeit und Männern. Es wird also die Frage behandelt, ob und wie verschiedene Wohlfahrtsstaatssysteme die Verteilung der unbezahlten Arbeit beeinflussen und welche Rolle hierbei Männer spielen. Es wird zunächst ein Modell dargestellt, welches den Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsregime, Arbeitsteilung und Geschlechterbeziehungen theoretisch umschreibt. Anhand dieses Modells wird die Entwicklung der auf Geschlechterleitbildern basierenden Wohlfahrtsstaatspolitik in Schweden, Frankreich und Deutschland analysiert und in Zusammenhang mit dem Wirken der Politik anhand der Verteilung von Care zwischen Männern und Frauen gebracht. Besondere Beachtung findet hierbei, inwieweit sich das Verhalten und die Interessen von Männern, beispielsweise hinsichtlich ihrer Bereitschaft Erziehungszeit zu übernehmen, verändert haben, und wie der entsprechende geschlechterkulturelle Wandel sozialpolitisch aufgegriffen und unterstützt wurde. Darüber hinaus zeigt der Beitrag. dass die Erweiterung von Länderanalysen um den Faktor der unbezahlten Arbeit eine genauere Analyse der länderspezifischen Geschlechterordnung ermöglichen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper examines the impact of political regulations on the gendered division of work between men and women. In particular it focuses on unpaid care and men and highlights, from a cross-national perspective, to what extent different policy frameworks constrain or facilitate the gendered division of unpaid care and men's contribution and aspirations in relation to care. To address these concerns, I firstly propose a model which describes the connection between welfare regimes, division of care, and gender relations on a theoretical basis. Secondly I analyse the development of welfare policies and policy-outcomes in Sweden, France and Germany. I will particularly focus on the division of unpaid care between men and women and how men's behaviour and attitudes have altered over recent decades (e.g. by taking parental leave). Another aspect which will be considered examines how the modifications in gender culture have been supported by social policy in the three countries. Finally I conclude that analysing the gendered division of unpaid care provides a further understanding of the gender order in Sweden, France and Germany.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; gender relations; Arbeitsteilung; Sweden; Familienarbeit; father; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany; example; man; Wohlfahrtsstaat; social policy; Schweden; welfare state; France; division of labor; woman; Frankreich; Mann; Leitbild; Geschlechterverhältnis; gender-specific factors; Vater; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Tagebuch versus Zeitschätzung: ein Vergleich zweier unterschiedlicher Methoden zur Messung der Zeitverwendung für Hausarbeit
Titelübersetzung:Time-diary versus time-estimation data: a comparison of two different methods of measuring the time spent on housework
Autor/in:
Schulz, Florian; Grunow, Daniela
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 1, S 106-128
Inhalt: 'Ein Vergleich der Ergebnisse von Zeitverwendungstagebüchern und Zeitschätzungen lässt Zweifel an der bislang aufrecht erhaltenen Annahme aufkommen, beide Methoden wären lediglich zwei verschiedene Wege zur validen Messung individueller Zeitbudgets. Auf der Basis eines eigens für diesen Methodenvergleich erhobenen Datensatzes wird gezeigt, dass die auf Grundlage beider Erhebungstechniken gewonnenen Daten signifikant unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen und folglich zu unterschiedlichen theoretischen Schlussfolgerungen in Bezug auf die Determinanten geschlechtsspezifischer Zeitverwendungsmuster für Hausarbeit führen würden.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'A comparison of time-diary data and data obtained through survey questions leaves us to doubt that both methods are just two different ways of measuring individual time budgets validly. Comparing data of a unique pilot study for assessing methodological concerns of time use measurement, we find that both measurement techniques produce significantly different results that would eventually lead to substantially different conclusions with respect to the determinants of gender specific housework patterns.' (author's abstract)
Schlagwörter:research; Zeitverwendung; Methodenvergleich; time budgeting; time budget; comparison of methods; Hausarbeit; determinants; housework; Methode; method; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; gender-specific factors; Determinanten
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 50-65
Inhalt: "Die Einstellungen zur Vaterrolle scheinen sich bei jüngeren Männern langsam zu wandeln. Die wenigen empirischen Studien, die es bislang in der Väterforschung gibt, weisen darauf hin, dass ein zunehmend größerer Anteil von Männern traditionelle Geschlechterrollen ablehnen. Auf der Verhaltensebene zeigt sich dies jedoch (noch) nicht im gleichen Ausmaß: Väter, die Elternzeit nutzen oder Teilzeit arbeiten, sind nach wie vor höchst selten. Anhand einer qualitativen Studie über Familien mit einer partnerschaftlichen Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit beschreibt der Beitrag, welche Bedingungen der Entscheidung für diese Aufgabenverteilung zugrunde lagen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Among young men, the attitudes towards fatherhood seem to change slowly but steadily. The few studies already existing in fathers' studies indicate that an increasing number of men verbally oppose traditional sex roles. However, this is not (yet) reflected to that degree on the level of actual behaviour: In fact, there are only very few fathers who take paternal leave or work part-time. Based on qualitative research, this contribution describes families with an equal distribution of paid work and family work." (author's abstract)
Schlagwörter:Erwerbsarbeit; gainful work; Arbeitsteilung; division of labor; Familie; family; Geschlechtsrolle; gender role; Familienarbeit; family work; Partnerbeziehung; partner relationship; Rollenbild; role image; Rollenwandel; role change; Familie-Beruf; work-family balance; Vater; father; Rolle; role; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Die weißen Flecken in der Diskussion zur "neuen Vaterrolle" - Folgerungen aus dem gegenwärtigen Forschungsstand in Deutschland
Titelübersetzung:The white spots in the discussion on the "new role of the father" - conclusions from the current state of research in Germany
Autor/in:
Cyprian, Gudrun
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 76-79
Inhalt: Neuere empirische Daten belegen, dass die 'neuen Väter' keine mediale Erfindung sind, sondern dass ca. 20 Prozent der deutschen Väter in Einstellung und Verhalten nicht mehr der traditionellen Männerrolle entsprechen. Die freiwillige Übernahme der alleinigen Ernährerrolle und eine passive Rolle im Familienalltag sind zumindest für junge, gut ausgebildete Väter häufig kein attraktives Vaterkonzept mehr. Gleichzeitig deuten die Daten darauf hin, dass es sich noch um keinen durchgängigen Trend handelt, dass nach wie vor unterschiedliche 'Typen' von Männer- und Vaterrollen neben- oder auch gegeneinander bestehen. In diesem Beitrag setzt sich Gudrun Cyprian mit dem gegenwärtigen Forschungsstand zur 'neuen Vaterrolle' in Deutschland auseinander. Sie skizziert eine Vielzahl offener Forschungsfragen in diesem Zusammenhang, z.B. die Frage der Einflüsse der Arbeitswelt, der gesellschaftlichen Normen etc. Für die Familienforschung, so eine der Forderungen der Autorin, muss die Perspektive auf Väter nicht nur um die Perspektive der Relation zwischen Vätern und Müttern erweitert werden, sondern um die Rolle des Kindes als aktiver Mitgestalter der Vaterrolle. (DJI/Sd)
Schlagwörter:Vater; father; Rolle; role; Rollenbild; role image; Rollenwandel; role change; Vaterschaft; fatherhood; Familie; family; Elternurlaub; parental leave; Familie-Beruf; work-family balance; Familienarbeit; family work; Erwerbstätigkeit; gainful employment; Forschungsstand; research status; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Betriebliche und politische Hindernisse engagierter Vaterschaft
Titelübersetzung:Professional and political impediments to committed fatherhood
Autor/in:
Gesterkamp, Thomas
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 66-75
Inhalt: "Das Thema 'Väter' ist in jüngster Zeit stärker in den Blickpunkt fachpolitischer und wissenschaftlicher Debatten gerückt. Die Einstellung von Männern zur Vaterschaft hat sich verändert, in kleinen Schritten ändert sich auch ihr Verhalten in Partnerschaft und Familie. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es aber wenig Spielraum für Rollenexperimente. Männer sind mit vielfältigen beruflichen und politischen Hindernissen konfrontiert, wenn sie engagierte Vaterschaft leben wollen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In recent years, the topic 'fathers' has moved into the focus of political and academic debates. The attitude of men towards fatherhood has changed; by taking small steps, their behaviour in partnership and family is changing, too. There is not much latitude for experimenting with roles in times of economic hardship, however. Men are being confronted with a multitude of professional and political impediments when attempting to live out 'committed fatherhood.' " (author's abstract)
Einführung: Wandel der Geschlechtsrollen - Blickpunkt Väter: eine vernachlässigte Kategorie in sozialwissenschaftlicher Theorie und Empirie
Titelübersetzung:Introduction to thematic block II: Changes in sex roles - focussing on fathers: a neglected category in theoretical and empirical research in the social sciences
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 46-49
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; gender role; Vater; father; Vaterschaft; fatherhood; Rollenwandel; role change; Mann; man; Elternschaft; parenthood; Familienforschung; family research
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Wie wird Leistungsorientierung von den Eltern auf die Kinder übertragen? Ergebnisse einer Längsschnittstudie
Titelübersetzung:How is achievement orientations being transmitted from parents to children? Results of a longitudinal study
Autor/in:
Baier, Dirk; Hadjar, Andreas
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 2, S 156-177
Inhalt: "In den Sozialwissenschaften wenden sich immer mehr Forscher dem Problem der intergenerativen Vererbung von Werten zu. Die Frage nach einem adäquaten Design für Transmissionstudien wird hingegen weniger häufig thematisiert. Dieser Beitrag setzt sich sowohl methodisch als auch inhaltlich mit der Werttransmission auseinander. Es wird ein Design zur Operationalisierung innerfamilialer Transmission angeregt, das den Prozess der Transmission im Zeitverlauf, die Geschlechtsspezifizität der Transmission, die Wirkungen beider Eltern auf ihre (gegengeschlechtlichen) Geschwisterkinder sowie mögliche Kontextvariablen berücksichtigt. Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass die Übernahme von Werten eine bewusste Entscheidung des Kindes darstellt. Am Beispiel der Transmission von Werten der Leistung wird gezeigt, inwieweit die Bildung und der sozio-ökonomische Status der Eltern, das Alter und die Außenkontakte der Kinder sowie die Eltern-Kind-Beziehung den Prozess der Transmission hemmen oder fördern." (Autorenreferat)
Inhalt: "A growing number of social scientists is concerned with the problem of intergenerational value transmission. Nevertheless, an adequate design for transmission studies has yet to be found. This article on value transmission processes focuses on both methodology and content. A design for value transmission studies is proposed that takes account of: the temporal succession of the value transmission process, gender specificity, effects of both parents on their opposite-sex offspring, and potential contextual factors. Central to the analysis is the assumption that acceptance of parents' values is a child's conscious decision. A model of the transmission of achievement values serves as an example to explore how parents' education and socio-economic status, the age of the child, children's extrafamilial contacts, and the parent-child-relationship either promote or inhibit processes of value transmission." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern; parents; Federal Republic of Germany; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; familiale Sozialisation; family socialization; Leistungsorientierung; achievement orientation; Wertorientierung; value-orientation
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Sozialpsychologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Was verursachte die Zunahme der Mehrlingsgeburten? Familiensurvey 2000 und Perinatalstatistik: Mütter von Mehrlingen unterscheiden sich von anderen Frauen
Titelübersetzung:What has caused the inrease in multiple births? Family survey 2000 and perinatal statistics: mothers of multiple births differ from other women
Autor/in:
Hullen, Gert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 1, S 72-88
Inhalt: "In den beiden letzten Jahrzehnten kamen Drillingsgeburten in Deutschland sechs mal so häufig vor wie vor einem halben Jahrhundert. Die Relation der Drillingsgeburten zu Zwillingsgeburten hat sich vervierfacht. Die Zunahme ist vor allem auf die Verfahren der 'assistierten Reproduktion' zurückzuführen, mit der kinderlose Paare ihren Kinderwunsch zu erfüllen suchen. Die Perinatalstatistik zeigt, dass Mehrlingsgeburten häufiger die ersten Geburten einer Frau waren und dass diese ein höheres Gebäralter hatten. Auf der Suche nach weiteren Unterschieden wird der Vermutung nachgegangen, dass Paare mit vergleichsweise besseren materiellen Ressourcen auch mehr Mittel zur Verwirklichung des Kinderwunsches haben. Dem Familiensurvey 2000 zufolge hatten Mütter von Mehrlingen eine längere Ehedauer und ein höheres Bildungsniveau. Für gesicherte Aussagen ist die Zahlenbasis indessen sehr schmal." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the two last decades, triple births in Germany have occurred six times more frequently than they did half a century ago. The ratio of triple births to twin births has quadrupled. This increase is mainly due to 'assisted reproduction', used to help childless couples conceive. The 'Perinatalstatistik' shows that multiple births were more likely to be first births to older women. In the search for additional differences, the hypothesis that wealthier couples have more access to reproductive assistance was tested. According to the 'Familiensurvey 2000', mothers with multiple births had been married longer and had a higher level of education. However, conclusions are limited by the small sample size." (author's abstract)
Die Bedeutung der Einkommensverteilung für die Ehezufriedenheit langjährig verheirateter Ehepaare
Titelübersetzung:The impact of income distribution on marital satisfaction in long-term marriages
Autor/in:
Baas, Stephan; Schmitt, Marina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 3, S 268-288
Inhalt: "Die Paarbeziehungsforschung beschäftigt sich kaum mit langjährigen Partnerschaften, sondern konzentriert sich auf Partnerschaften im jüngeren oder mittleren Erwachsenenalter. Dyadisches Coping gilt dabei als wichtigste Voraussetzung für hohe Partnerschaftszufriedenheit, bei einem Altersgruppenvergleich war dieses bei den ältesten Ehepaaren allerdings am wenigsten etabliert. Die Ursache für diesen Mangel ist unklar: Ein Grund könnte in der Einkommensverteilung zwischen den Ehepartnern und dem damit verbundenen Ehemodell liegen - Doppelverdienerehe oder männliche Versorgerehe. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine ausgeglichene Einkommensgewinnung zwischen den Ehepartnern einen destabilisierenden Effekt auf Beziehungen haben kann. Mit dieser Studie möchten wir folgende Frage beantworten: Welche Auswirkungen haben die Ehemodelle auf die Partnerschaftszufriedenheit bei verrenteten Ehepaaren? Zu diesem Zweck wurden insgesamt 99 langjährig verheiratete Ehepaare befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich verschiedene Aspekte dieser Ehen unterschiedlich auf die Partnerschaftszufriedenheit auswirken: Männer aus Versorgerehen sind mit ihrer Partnerschaft zufriedener als solche aus Doppelverdienerehen, während die Ehezufriedenheit der befragten Ehefrauen eher vom dyadischen Coping und der individuellen Alltagsbewältigung abhängt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Research on marital satisfaction in long-lasting partnerships is not well established, present research concentrates on younger couples. So far dyadic coping is supposed to be the most important prerequisite for marital satisfaction, but a comparison between age groups shows that this strategy was least diffused in the oldest group. Still unexplained is what reasons determine these differences. One possible explanation can be found in the income distribution between both spouses and interrelated types of marriage - either dual career couples or male breadwinners: according to recent research equal earnings of both spouses may have disequilibrating effects on relationships. We would like to respond to the following question: what are the effects of these two types of marriages on marital satisfaction when both partners are retired? Based on this question, 99 couples were interviewed. Results of structural equation models show that different aspects of relationships have varying impacts on marital satisfaction: Male 'dual earners' are more satisfied when compared with male 'breadwinners,' while female marital satisfaction depends more on dyadic coping and environmental mastery." (author's abstract)