Die Implementierung von Gender Mainstreaming: eine Aufgabenstellung für Jugendämter
Titelübersetzung:Implementation of gender mainstreaming: a task for Youth Welfare Offices
Autor/in:
Meyer, Dorit
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 27 (2004) 3, S 271-282
Inhalt: Seit 1999 gilt die EU-Strategie des Gender Mainstreaming auch in der Bundesrepublik als strukturierendes Leitprinzip und ist damit auch für die öffentlichen und freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe verpflichtend. Dabei können die Jugendämter auf eine gewisse Tradition geschlechterdifferenzierender Maßnahmen (Mädchenarbeit) zurückgreifen. Gleichwohl wird mit Gender Mainstreaming ein Paradigmenwechsel vollzogen, der eine entscheidende Erweiterung klassischer mädchenpolitischer Förderpolitik mit sich bringt. Hinsichtlich der Umsetzung dieser Strategie sind die Jugendämter sowohl in ihrer agierenden Funktion als Träger von Maßnahmen als auch in ihrer steuernden Funktion den freien Trägern gegenüber gefordert. Im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells sind in diesem Zusammenhang zwei Instrumente interessant: die systematische Erfassung des öffentlichen Dienstleistungsangebots in Form von Produkten und Produktkatalogen sowie die Steuerung der Dienstleistungen über Zielvereinbarungen und Controlling. (ICE2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Management; implementation; girl; Jugendarbeit; youth work; Mädchen; Federal Republic of Germany; Implementation; management; öffentliche Verwaltung; public administration; Jugendamt; gender-specific factors; gender mainstreaming; Jugendhilfe; Youth Welfare Office; youth welfare
Mehr als nur staatliche Kinderbetreuung: Optionserweiterungen und Geschlechterrollen in der aktuellen dänischen Familienpolitik
Titelübersetzung:More than just state child care: option extensions and gender roles in current family policy in Denmark
Autor/in:
Linke Sonderegger, Marion
Quelle: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, 7/2004), 2004. 32 S
Inhalt: "Dänemark gilt als ein Land, in welchem die traditionellen Rollenverteilungen hinsichtlich Familie und Beruf aufgebrochen sind. Doch ist dies tatsächlich so? Mit Hilfe des Theoriekonzepts 'Individual Model' von Sainsbury wird die dänische Familienpolitik anhand ihrer gesetzlichen Regelungen sowie deren Umsetzungen hinsichtlich ihres Grades der Individualisierung und ihrer damit verbundenen Geschlechterneutralität überprüft. Darüber hinaus wird das Spannungsfeld zwischen Arbeitszwang und Rückzugsmöglichkeiten für Mütter vom dänischen Arbeitsmarkt untersucht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Denmark is considered to be a country which is highly emancipated concerning gender roles. But is that true? On the basis of Sainsbury's theoretical concept the Danish family policy will be analysed in matters of their legal regulations and their effects concerning the degree of individualisation and their gender neutrality. Moreover, the tension between work enforcement and retreat from the labour market, which becomes very clear for mothers through most recent alterations of the Danish labour market and family policy, will be examined." (author's abstract)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Familienpolitik; division of labor; mother; working woman; Denmark; gender role; Mutter; Geschlechtsrolle; gender-specific factors; family policy; berufstätige Frau; Dänemark
Geschlechtsspezifische Erwerbsverläufe im internationalen Vergleich: der Einfluss der Geburt des ersten Kindes auf weibliche Erwerbsverläufe in Deutschland und Großbritannien
Titelübersetzung:International comparison of gender-specific employment histories: the influence of the birth of the first child on women's employment histories in Germany and Great Britain
Autor/in:
Weigand, Judith
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 22), 2004. 48 S
Inhalt: "Ziel der hier durchgeführten Analyse war es herauszufinden, ob und inwieweit sich unterschiedliche Wohlfahrtsstaaten auf das Erwerbsverhalten von Frauen nach der Geburt des ersten Kindes auswirken. Dazu wurde ein deutsch-britischer Ländervergleich angestellt. Die beiden Länder dienten exemplarisch für den konservativ-korporatistischen (Deutschland) und den liberalen (Großbritannien) Wohlfahrtsstaatstypus. Inhalt: Teil I Theoretischer Hintergrund: 1 Zum Begriff des 'Wohlfahrtsstaates': 1.1 Wohlfahrtsstaatstypologien nach Esping-Andersen; 2 Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnisse: 2.1 Kulturelle Rahmenbedingungen zur Erklärung unterschiedlichen Erwerbsverhaltens; 3 Der deutsche und der britische Wohlfahrtsstaat: 3.1 Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen, 3.1.1 Möglichkeiten der Kinderbetreuung, 3.1.2 Systeme der Ehegattenbesteuerung, 3.1.3 Familienpolitische Regulierungen, 3.2 Kulturelle Unterschiede - Entwicklungen der Geschlechterverhältnisse in Deutschland und Großbritannien, 3.2.1 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Ost- und Westdeutschland, 3.2.2 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Großbritannien; 4 Die Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung für Frauen; 5 Der Einfluss von Bildung und Bildungssystemen auf die Erwerbstätigkeit von Frauen. Teil II Empirische Analyse: 6 Hypothesenbildung; 7 Der Datensatz; 8 Ergebnisse: 8.1 Deutschland und Großbritannien im Vergleich, 8.2 Deutschland - Großbritannien nach Bildungsgruppen; Fazit." (Autorenreferat)
Schlagwörter:woman; Teilzeitarbeit; part-time work; Erwerbsverlauf; employment history; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Mutterschaft; motherhood; Geburt; birth; Elternurlaub; parental leave; Familie-Beruf; work-family balance; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Familienpolitik; family policy; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; DDR; German Democratic Republic (GDR); neue Bundesländer; New Federal States; Großbritannien; Great Britain
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Die individuellen Kosten des Erziehungsurlaubs: eine empirische Analyse der kurz- und längerfristigen Folgen für den Karriereverlauf von Frauen
Titelübersetzung:The individual costs of parental leave: an empirical analysis of the short- and long-term consequences for the career of women
Autor/in:
Ziefle, Andrea
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2004-102), 2004. 22 S
Inhalt: "Die Studie untersucht den Einfluss des Erziehungsurlaubs auf den weiteren Einkommensverlauf von Frauen mit Kindern. Der empirischen Analyse liegen Karriereverlaufsdaten des Sozio-ökonomischen Panels für die Jahre 1984-1999 zugrunde, die durch Fixed-Effects-Regressionsmodelle analysiert werden. Danach verringern sich mit zunehmender Dauer des Erziehungsurlaubs die weiteren Karrierechancen von Frauen. Dieser Effekt kann durch die Rückkehr zum früheren Arbeitgeber nur teilweise wieder aufgehoben werden. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Auswirkungen des Erziehungsurlaubs kumulativ sind und die negativen Folgen sich nicht direkt beim Wiedereinstieg in den Beruf, sondern vor allem in mittel- und längerfristig geringeren Karrierechancen von Müttern auswirken." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper addresses the impact of parental leave on the subsequent earnings trajectories of mothers. The empirical analyses are based on fixed-effect-regressions of wage data from the German Socio-Economic Panel 1984-1999. The estimates show that subsequent wages are negatively related to length of parental leave. The negative effect of career interruptions is only partly compensated if women are able to return to their previous employer. In addition, the results show cumulative effects of parental leave periods: negative career effects are small at return to work, yet increase over the subsequent career." (author's abstract)
Schlagwörter:socioeconomic effects; Berufsverlauf; Elternurlaub; employment history; consequences; income; Auswirkung; Erwerbsverlauf; job history; Federal Republic of Germany; Karriere; parental leave; woman; income situation; Einkommen; impact; Einkommensverhältnisse; Folgen; career; sozioökonomische Folgen
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Wenn aus Liebe rote Zahlen werden: über die wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung
Titelübersetzung:When love goes into the red: the economic consequences of separation and divorce
Autor/in:
Andreß, Hans-Jürgen
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (2004) 31, S 1-5
Inhalt: 'Durch hohe und steigende Scheidungsziffern werden immer mehr Familien mit spezifischen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert, die häufig aus Trennung und Scheidung entstehen - zumindest vorübergehend. Damit der Staat gezielte Hilfs- und Steuerungsangebote für den Personenkreis entwickeln kann, der hierdurch wirtschaftlich und sozial besonders gefährdet ist, benötigt er verlässliche Analysen und Datengrundlagen. Diese waren bisher im erforderlichen Umfang für die Bundesrepublik Deutschland nicht vorhanden. Aus diesem Grund hat das Bundesfamilienministerium ein mehrjähriges Forschungsprojekt über die wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung für Familien in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nunmehr vorliegen.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:redistribution; satisfaction; Einkommensumverteilung; Zufriedenheit; Ehescheidung; Federal Republic of Germany; finanzielle Situation; Unterhalt; Einkommensverhältnisse; elterliche Trennung; man; parental separation; poverty; financial situation; socioeconomic effects; Umverteilung; income; government control; socioeconomic position; redistribution of income; divorce; Armut; woman; Mann; income situation; Einkommen; sozioökonomische Lage; gender-specific factors; support; sozioökonomische Folgen; staatliche Lenkung
The Swedish welfare state: neo-liberal challenge and welfare state resilience
Titelübersetzung:Der schwedische Wohlfahrtsstaat: die neoliberale Herausforderung und die Elastizität des Wohlfahrtsstaats
Autor/in:
Bergqvist, Christina; Lindbom, Anders
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 4, S 389-401
Inhalt: 'Angesichts neo-liberaler Strömungen und schwerer wirtschaftlicher Probleme während der frühen 1990er Jahre befürchteten viele Beobachter, der schwedische Wohlfahrtsstaat würde sein umfassendes und geschlechter-gerechtes Profil verlieren. Dieser Beitrag argumentiert, dass die Veränderungen des schwedischen Wohlfahrtsstaates in den 1990er Jahren inkrementell, aber nicht fundamental waren. Tatsächlich wurden Kürzungen und Änderungen vorgenommen, diese resultieren allerdings nicht in einer radikalen Restrukturierung des Wohlfahrtsstaates. Die zentralen Sozialleistungen wurden universalistischer, nicht zuletzt dank des steigenden Anteils von Frauen am Arbeitsmarkt. Auch die öffentliche Kinderbetreuung wurde eher ausgedehnt denn eingeschränkt. Dies belegt, dass es nach wie vor Spielraum für Politikdivergenz gibt. Selbst einer kleinen offenen Wirtschaft mit dem höchsten Budgetdefizit innerhalb der OECD in den 1990er Jahren war es möglich, das nationale Budget wieder unter Kontrolle zu bringen, ohne den Wohlfahrtsstaat abzubauen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In the light of neo-liberalism and severe economic problems during the early 1990s many observers have feared that the Swedish welfare state would loose its universal and gender-equal profile. In this article the authors argue that changes of the Swedish welfare state during the 1990s were incremental, rather than fundamental. Cuts and changes have indeed been made, but they do not sum up to a radical restructuring of the welfare state. The core social insurance programs have become more universal, not least thanks to the growing number of women's labour market participation. Also public childcare services have expanded rather than decreased. This shows that there is still room for public policy divergence. Even for a small open economy with the highest budget deficit in the OECD in the early 1990s it has been possible to regain control over the national budget without dismantling the welfare state.' (author's abstract)
Schlagwörter:provision for old age; social security; Sweden; Schweden; welfare state; neoliberalism; Sozialversicherung; public expenditures; Tagesbetreuung; soziale Sicherung; privatization; social insurance; öffentliche Ausgaben; Rentenversicherung; Kind; child; Privatisierung; Neoliberalismus; pension insurance; Altersversorgung; Wohlfahrtsstaat; day care (for children)
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Politikfeldübergreifende Koordination als neue Steuerungsform im aktivierenden Sozialstaat? Eine Analyse der Employability Politik in Dänemark, Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern
Titelübersetzung:Cross policy filed coordination as new form of governance in the activating welfare state? An analysis of employability policies for mothers in Denmark, Germany and Great Britain
Autor/in:
Dingeldey, Irene
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 1, S 97-107
Inhalt: 'Das Ziel der employability im Rahmen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik wird als exemplarisch für einen Wandel des Wohlfahrtsstaates zum aktivierenden Sozialstaat verstanden. Ziel des Beitrages ist es, eine empirische Überprüfung der mit dem aktivierenden Sozialstaat verbundenen Thesen der Universalisierung der Arbeitsmarktteilhabe sowie der mit der staatlichen Gewährleistungsverantwortung von Chancengleichheit verbundenen Einführung neuer Steuerungsformen zu leisten. Dazu wird exemplarisch die Umsetzung des Ziels der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern mit betreuungsbedürftigen Kindern in Deutschland, Dänemark und Großbritannien untersucht. Im Vordergrund steht die Frage, ob im Sinne eines Holistic Government eine politikfeldübergreifende Koordination zwischen Arbeitsmarkt- und Familienpolitik in den verschiedenen Ländern umgesetzt wird. Ergebnis der Untersuchung ist, dass sowohl das Ausmaß der Arbeitsmarktaktivierung von Müttern als auch der Grad erfolgreicher Koordination von Arbeitmarkt- und Familienpolitik durch die unterschiedliche Konstituierung wohlfahrtsstaatlicher Institutionen und Normen beeinflusst wird.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Employability as a new goal of labour market policy is understood to be paradigmatic for the change towards an activating welfare state. In this context the universalisation of labour market participation as well as the introduction of new forms of governance in order to guarantee equality of opportunity in respect to labour market access are predicted. The present article wants to check these assumptions by empirical analysis of policies concerning the employability of mothers (with children that have to be looked after) in Germany, Denmark and Great Britain. The main question is, if in the different countries cross policy field coordination between labour market and family policy is introduced following the approach of Holistic Government. The result of the analysis is that as well the extend of mothers' activation as of successful coordination of labour market and family policy is influenced by the different welfare state institutions and norms of the gender contract.' (author's abstract)
Schlagwörter:Familienpolitik; Denmark; Federal Republic of Germany; Mutter; infant; Kleinkind; equal opportunity; labor market policy; control process; family policy; Dänemark; Wohlfahrtsstaat; employability; labor market; Steuerungsprozess; Arbeitsmarkt; Beschäftigungsfähigkeit; Chancengleichheit; Koordination; welfare state; coordination; Arbeitsmarktpolitik; mother; Großbritannien; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; Great Britain
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 4, S 417-427
Inhalt: 'Die Familienpolitik Österreichs, Bulgariens und Ungarns orientiert sich vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozioökonomischer Rahmenbedingungen und politischer Kulturmuster an primär auf die Familie als Einheit und nicht auf das Individuum ausgerichteten Konzepten. Diese verweisen einzelne Familienmitglieder auf unterschiedliche gesellschaftliche Positionen, tragen zu einer konservativen Restaurierung der Rollen von Frauen und Männern bei und stabilisieren traditionelle Geschlechterhierarchien. Soziale Sparmaßnahmen und die Privatisierung von Dienstleistungen wirken in den Transformationsstaaten, die zusätzlich mit den volkswirtschaftlichen und sozialen Kosten des Systemwechsels konfrontiert sind, noch prekärer als in Österreich. In keinem der drei Staaten sind jedoch sozial- und familienpolitische Rahmenbedingungen für eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie in ausreichendem Ausmaß gegeben. Unzureichende Versorgung mit öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen ist dabei ein wesentliches strukturelles Hindernis. Familialisierung von Frauen, verbunden mit einer Idealisierung der Mutterrolle und der privaten Kinderbetreuung, ist tendenziell die Folge. Erfahrungen aus unterschiedlichen Staaten zeigen, dass nicht die Höhe der Transferleistungen, sondern die Möglichkeit eines eigenen Erwerbseinkommens für Frauen kombiniert mit qualifizierter öffentlicher Kinderbetreuung sowie partnerschaftlich orientierten Familienmodellen ausschlaggebend für höhere Geburtenzahlen sind. Von Lösungsansätzen, wie sie etwa skandinavische familien- und sozialpolitische Konzepte formulieren, sind Österreich, Bulgarien und Ungarn weit entfernt.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Family policies in Austria, Bulgaria and Hungary - when viewed against the background of their different socioeconomic framework conditions - are based on concepts that are primarily geared to the family as a unity and not to the individual person. These concepts assign individual family members to different societal positions, contribute to a conservative restoration of the roles of women and men, and stabilize traditional gender hierarchies. Social spending cuts and the privatisation of services are even more precarious in the transformation countries, which are additionally burdened with the economic and social costs of system change, than in Austria. In none of the three countries, though, the social and family policy prerequisites for reconciling job and family obligations are satisfactorily fulfilled. An insufficient supply of public child care facilities is an important structural obstacle in this regard. A familialisation of women, in association with an idealisation of the mother role and private child care, tends to be one of the consequences. It should be noted that experiences from various countries show that it is not the amount of transfer benefits, but the opportunity for women to earn their own income in combination with a qualified public child care scheme and partnership-based family models that account for higher birth rates. Austria, Hungary and Bulgaria are still far away from any such solutions as formulated in Scandinavian family and social policy concepts.' (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; post-socialist country; Austria; Familienpolitik; Bulgaria; Österreich; Tagesbetreuung; Kind; child; Ungarn; family policy; postsozialistisches Land; Hungary; Frauenerwerbstätigkeit; Bulgarien; day care (for children)
Work-home balance in Austria, the Netherlands and Sweden: is it possible to identify models?
Titelübersetzung:Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Österreich, den Niederlanden und Schweden: zeichnen sich unterschiedliche Modelle ab?
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 59), 2003. 21 S
Inhalt: 'Der Beitrag behandelt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in jeweils unterschiedlichen sozialen Kontexten. Zur Diskussion stehen hier die Unterschiede zwischen Österreich, den Niederlanden und Schweden. Argumentiert wird, dass im Wesentlichen fünf verschiedene Vereinbarkeitsmodelle einen Ländervergleich erleichtern. Es sind dies das traditionelle oder modifizierte Versorgermodell, das egalitäre Erwerbsmodell, das universelle Betreuermodell sowie die Rollenumkehr. Ausgehend von diesem theoretischen Gerüst wird die Vereinbarkeitspraxis anhand von empirischen Studien zu den Erwerbsbeteiligungen und Erwerbsmustern von Eltern in den drei Ländern nachgezeichnet. Daran anknüpfend gelten Elternkarenz und Kinderbetreuungsplätze als wesentlichster politischer Einflussfaktor (Vereinbarkeitspolitik). Analysiert wird zudem, inwieweit diese Fakten mit den sozialen Werten und Normen der Frauenerwerbstätigkeit und Kinderbetreuung übereinstimmen (Vereinbarkeitskultur). Als Ergebnis zeigen sich Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten in und zwischen den Ländern, so dass ein Land nicht länger einem Vereinbarkeits- oder Wohlfahrtsstaatstypus zugeordnet werden kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Balancing home and work has become an increasingly important theme in western European countries as more women have entered the labour market. The main focus here is on the differences between Austria, the Netherlands, and Sweden. A critical comparison of welfare states shows that the different approaches in these countries can essentially be narrowed down to five models: the traditional or modified carer model, the egalitarian employment model, the universal carer model, as well as one with reversed roles. As opposed to previous comparisons, it is argued here that no one country can clearly be classified as one of these five types. On the contrary, depending on the research perspective, one will see an extremely complex pattern emerge of how job and family are combined, what kind of political regulations exist, and whether these are in agreement with social values and norms. That is why we need to analyse three different dimensions: firstly, employment participation and employment patterns of parents give insight into the practical compatibility. Secondly, maternity/ paternity leave and childcare facilities are examined as an important factor of political compatibility. And finally, it will be shown how and to what extent these facts conform to social values and norms (cultural compatibility).' (author's abstract)|
Schlagwörter:Netherlands; Elternurlaub; politische Kultur; Austria; Sweden; Schweden; welfare state; Österreich; Familie; Tagesbetreuung; parental leave; Beruf; political culture; Kind; family; child; occupation; Wohlfahrtsstaat; day care (for children); Niederlande
"Doris ihr'n Mann seine Partei": die Reduktion von Frauen- auf Familienpolitik im bundesdeutschen Wahlkampf 2002
Titelübersetzung:"Doris' husband's party": the reduction of women's policy to family policy in the German federal elections 2002
Autor/in:
Lang, Sabine; Sauer, Birgit
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 4, S 429-441
Inhalt: 'Die Rhetorik im deutschen Bundestagswahlkampf 2002 wurde entscheidend vom Schlagwort 'Familie' geprägt, während Frauen- und Gleichstellungspolitik eine nur marginale Rolle spielten. Die Studie fragt nach den Ursachen der Engführung von Frauen- auf Familienpolitik im Wahlkampf. Die Analyse programmatischer Aussagen der fünf großen bundesdeutschen Parteien, der Arbeit der Wahlkampfzentralen sowie der Presseberichterstattung im Vorfeld der Wahlen zeigt, dass die Refamiliarisierung der geschlechterpolitischen Debatte im Bundestagswahlkampf 2002 entscheidend von den maskulin geprägten Wahlkampfstäben getragen wurde. Ihr mangelndes geschlechterpolitisches Differenzierungsvermögen sowie die Forderung nach Plakativität und medialer Dramatisierung formten aus frauen- und familienpolitischen Themen ein Amalgam, in dem Frauen vornehmlich als Mütter angerufen wurden und Väter unsichtbar blieben. Gleichstellungspolitisch brisante Themen wurden so nicht nur dethematisiert, sondern auch delegitimiert. Die bundesdeutschen Medien be- und verstärkten durch ihren routinisierten Indexierungshabitus die Dethematisierung von Frauenpolitik.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The rhetoric of the German federal election campaign was characterized by the term 'family', while women's and equal opportunity politics played only a residual role in the election debate. Our study investigates the causes for this reduction of women's policy to family policy in the election campaign. We analyzed the programmatic statements of the five major parties, the strategies employed by the campaign headquarters and the national press reports in the months heading up to the elections. The main finding is that the refamiliarization of gender debates was primarily due to the masculinist frames within the campaign headquarters. Campaign strategists for the most part exhibited little differentiated knowledge regarding gender issues. Moreover, their need for polarization and dramatization of the campaign formed a mixture of women's and policy issues that addressed women only as mothers - while for example leaving fathers completely out of the discourse frames. During the campaign, equal opportunity issues were not only dethematized but also delegitimized. The German media supported this delegitimation by way of indexing issues according to weight they had acquired in the campaigns.' (author's abstract)
Schlagwörter:party; Familienpolitik; Berichterstattung; Wahlkampf; election to the Bundestag; women's policy; Medien; Federal Republic of Germany; election campaign; Partei; Bundestagswahl; political program; politisches Programm; Frauenpolitik; family policy; reporting; media
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur