Diversitätsorientierte Personalauswahl: Eine rekonstruktive Studie zur Personalauswahl von Schulleitungen an der schweizerischen Volksschule unter der Perspektive von Diversität
Autor/in:
Schreiber, Silke
Quelle: Opladen, 2021. 352 S
Inhalt: Diversität ist in Bildungsorganisationen verbunden mit Fragen zu Heterogenität und Chancengleichheit. In politischen, rechtlichen und ökonomischen Diskursen wird die menschliche Vielfalt anhand von sozialen Differenzkategorien wie Geschlecht, Ethnizität, Nationalität, Alter usw. thematisiert und findet Eingang in Gesetze, Gleichstellungstrategien und bei Diversity-Beauftragten in Unternehmen und Non-Profit-Organisationen. Die Autorin fokussiert sich auf die Frage der Differenzbildung im Kontext von Diversität und rekonstruiert Bewältigungsmuster im Umgang mit personeller Vielfalt. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive wird Differenzbildung meist im Hinblick auf die Adressat*innen pädagogischer Kommunikation und die Lernvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen gesehen. Die betriebswirtschaftliche Forschung hingegen fokussiert sich auf den Nutzen der menschlichen Vielfalt verbunden mit dem Ziel von Wettbewerbsvorteilen. Offen bleibt der Blick auf die individuellen Bewältigungsstrategien im Umgang mit menschlicher Diversität. Die Studie rekonstruiert im Setting der Personalauswahl von pädagogischen Führungskräften die "Hidden Agenda" im Umgang mit Vielfaltskonstruktionen und stellt die Frage nach unbewussten Stereotypen und möglichen Diskriminierungsmomenten. Die soziologische Fundierung des forschenden Zugangs bildet das Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu. Damit einhergehend stellt sich die Frage nach dem sozialen Feld und möglichen Anpassungen im Aushandlungsprozess von Bewerbungsverfahren. Die Datenauswertung erfolgte nach der Dokumentarischen Methode und mündet in der Typenbildungen, verbunden mit dem Verstehen des subjektiven Sinns der Handlungspraxis. Es stellt sich die Frage: Behandeln wir wirklich alle gleich?
The gender-sensitive university : A contradiction in terms?
Autor/in:
Drew, Eileen; Canavan, Siobhán
Quelle: Abingdon, Oxon; New York, NY: Routledge, Taylor & Francis Group (Routledge research in gender and society), 2021. 189 S
Inhalt: "The Gender-Sensitive University explores the prevailing forces that pose obstacles to driving a gender-sensitive university, which include the emergence of far-right movements that seek to subvert advances towards gender equality and managerialism that promotes creeping corporatism. This book demonstrates that awareness of gender equality and gender sensitivity are essential for pulling contemporary academia back from the brink. New forms of leadership are fundamental to reforming our institutions. The concept of a gender-sensitive university requires re-envisioning academia to meet these challenges, as does a different engagement of men and a shift towards fluidity in how gender is formulated and performed. Academia can only be truly gender-sensitive if, learning from the past, it can avoid repeating the same mistakes and addressing existing and new biases. The book chapters analyse these challenges and advocate the possibilities to 'fix it forward' in all areas. Representing ten EU countries and multiple disciplines, contributors to this volume highlight the evidence of persistent gender inequalities in academia, while advocating a blueprint for addressing them. The book will be of interest to a global readership of students, academics, researchers, practitioners, academic and political leaders and policy makers who share an interest in what it takes to establish gender-sensitive universities"--
Es geht nur gemeinsam! : Wie wir endlich Geschlechtergerechtigkeit erreichen
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: Berlin: Ullstein, 2021. 137 S
Inhalt: Die Soziologin Jutta Allmendinger ist mit ihrer Geduld am Ende. Seit über drei Jahrzehnten untersucht sie, wie Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern erreicht werden kann, und ihr ernüchterndes Fazit lautet: Wir bewegen uns rückwärts in die Zukunft. Corona hat die wahren gesellschaftlichen Verhältnisse wie unter einem Brennglas hervortreten lassen: Männer arbeiten, Frauen arbeiten auch - und versorgen die Kinder. Männer verdienen, Frauen verdienen auch - aber bloß etwas dazu. Teilzeit und Elternzeit sind fast immer noch Frauensache, Führungspositionen und hohe Gehälter Männersache. "Es gehört zu den Stärken des Buches, dass die Autorin nicht nur die gesellschaftliche Wirklichkeit beschreibt, sondern auch Perspektiven aufzeigt, wie es gerechter zugehen könnte. Die Politik ist gefragt, aber auch jede Frau und jeder Mann. Denn, es geht eben nur gemeinsam, wie Allmendinger überzeugend darlegt. Ihr kurzweilig geschriebenes Buch ist eine motivierende Lektüre für Frauen und Männer“ (deutschlandfunk.de).
Quelle: Köln: PapyRossa Verlag (Basiswissen Politik, Geschichte, Ökonomie), 2021, 2.0. 134 S
Inhalt: Feminismus ist ein vieldeutiger Begriff. Für Gisela Notz bezeichnet er sowohl eine politische Theorie als auch eine soziale Bewegung und seit den letzten Jahrzehnten außerdem auch eine wissenschaftliche Disziplin. Einführend werden die heterogenen Theorien einschließlich neuerer Ansätze, etwa die Queer Theory, vorgestellt. Ein Gang durch die Geschichte macht anschließend die zum Teil gegenläufigen Strömungen, die die Interessen und Rechte der Frauen widerspiegeln, deutlich. In den Kapiteln »Wie ging es weiter?« und »Was bleibt?« geht es um den Stand der feministischen Bewegung, die seit einigen Jahren spürbar Zulauf erhält. Tausende tragen erneut den Protest gegen Ausgrenzung, Gewalt und Unterdrückung, Sexismus, Antifeminismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße und streiten für Emanzipation, Demokratie und den Erhalt der Mit- und Umwelt.
Mann sein ...!? : Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten - Ein Orientierungsrahmen für Fachleute
Autor/in:
Theunert, Markus; Luterbach, Matthias
Quelle: Beltz Juventa, 2021. 156 S
Inhalt: Wenn Männlichkeit kulturell und sozial vermittelt ist, muss sie auch veränderbar sein. Aber wie? Markus Theunert und Matthias Luterbach nutzen Erkenntnisse, Einsichten und Erfahrungen aus Geschlechterforschung und Männerarbeit, um einen Orientierungsrahmen für die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen, Männern und Vätern zu entwickeln. Sie zeigen, wie Fachleute Männer in ihrer Auseinandersetzung unterstützen und begleiten können.
Geschlechtergerechte Arbeitsteilung : Derarbeitsrechtliche Schutz von Eltern zwischen Zwang und Autonomie
Autor/in:
Sagmeister, Maria
Quelle: Wien: Verlag Österreich (Juristische Schriftenreihe, 289), 2021. 290 S
Inhalt: „Ein wesentlicher Bestandteil der Organisation bezahlter sowie unbezahlter Arbeit ist die Regelung über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Während für Mütter in Österreich zwingende Schutzfristen vorgesehen sind, gibt es für Väter und zweite Elternteile nur den freiwilligen „Papa-Monat“. Diese ungleiche Behandlung rechtfertigt sich aus den körperlichen Umständen von Geburt und Schwangerschaft sowie zur Bekämpfung der Doppelbelastung von Frauen. Sie schränkt zugleich aber auch die Möglichkeiten von Eltern bei der Gestaltung der Kinderbetreuung ein. Dieses Buch wirft grundlegende Fragen zum rechtlichen Umgang mit Differenz auf: Zum einen müssen bestehende Ungleichheiten abgefedert werden. Zum anderen zementieren gruppenspezifische Rechte wie der Mutterschutz Differenzen, indem etwa Müttern die primäre Verantwortung für Kinderbetreuung zugeschrieben wird. Da der arbeitsrechtliche Schutz von (werdenden) Eltern aber unverzichtbar ist, wird in diesem Werk vorgeschlagen, den Mutterschutz zum Ausgangspunkt für allgemeine Rechte zu machen und Väter sowie soziale Eltern stärker zu berechtigen und zu verpflichten. Das Buch hinterfragt die derzeit geltende österreichische Rechtslage und zeigt, wie intersektionelle Geschlechterforschung auf ein alltagsrelevantes Rechtsgebiet angewandt und gesellschaftspolitisch wirksam werden kann.“
Demokratische Inklusion durch Recht : Antidiskriminierungsrecht als Ermöglichungsbedingung der demokratischen Begegnung von Freien und Gleichen
Autor/in:
Mangold, Anna Katharina
Quelle: Tübingen: Mohr Siebeck (Jus publicum, 302), 2021. 486 S
Inhalt: "Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist 2006 erstmals kategorialer Diskriminierungsschutz in das deutsche Privatrecht eingeführt worden – für die einen bedeutet dies einen Frontalangriff auf die Privatautonomie, für die anderen den lang erhofften Rechtsschutz gegen Diskriminierung. Der vermeintlich fundamentale Widerspruch zwischen Privatautonomie einerseits und verfassungsrechtlichem Gleichheitsversprechen andererseits wirft die Frage nach Voraussetzungen und Implikationen von Antidiskriminierungsrecht auf. Aus verfassungstheoretischer Perspektive untersucht Anna Katharina Mangold dessen Legitimation. Ihre These lautet: Antidiskriminierungsrecht, auch privatrechtlicher Schutz vor Diskriminierung, dient der Sicherung demokratischer Inklusion. Verbote von diskriminierendem Verhalten im Privatrecht sind Ermöglichungsbedingung der demokratischen Begegnung von Freien und Gleichen auf Augenhöhe."
Care trans_formieren : Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
Autor/in:
Seeck, Francis
Quelle: Bielefeld: transcript (Queer Studies, 31), 2021. 252 S
Inhalt: "Wie wird Care jenseits heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen? Wie werden Fürsorge und Selbstsorge in nicht-binären und trans Räumen organisiert und gelebt – abseits medizinischer und familiärer Versorgungskontexte? Dazu gibt es bislang kaum Forschung. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und interviewte und begleitete Personen, die Sorgearbeit für andere trans und nicht-binäre Personen leisten. Die ethnographische Studie vertieft das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care. Zudem macht sie auf die Bedeutung der Kategorie Klasse in Sorgebeziehungen aufmerksam. Sie zeigt, wie Klassenunterschiede und Klassismus den Zugang zu Für_Sorge erschweren, dass in den Zonen der Prekarität aber auch neue Formen der Fürsorge entstehen. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentralen Bestandteil ethnographischer Forschung produktiv zu machen."
Schlagwörter:Care; nicht-binär; Sorgearbeit; trans
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Diversity
Dokumenttyp:Monographie
Kritik-Intervention-Transformation : Feministische Widerständigkeit im hegemonialen Geschlechterdispositiv
Autor/in:
Grabow, Jördis
Quelle: Wiesbaden: Springer VS, 2021. 249 S
Inhalt: „Feministische Bewegungen und ihre diversen widerständigen Praktiken haben in den vergangenen Jahren wieder an Sichtbarkeit gewonnen. Neben Protest- und Aktionsformen lassen sich auch zahlreiche Praktiken finden, die das Alltagsleben feministischer Akteur*innen prägen. Charakteristisch vereinen die heterogenen feministischen Widerstände Kritik-, Interventions- und Transformationspraktiken, die das hegemoniale Geschlechterdispositiv sowie realwirksame Hervorbringungen hinterfragen, angreifen und verändern. Die Autorin untersucht in ihrer explorativen Studie verschiedene Widerstandspraktiken und analysiert deren Bedeutung für gesellschaftliche Wandlungsprozesse. Bildet Geschlecht weiterhin die zentrale Bezugsdimension innerhalb feministischer Bewegungen? Wie definieren Feminist*innen die Kategorie Geschlecht und in welchem Verhältnis stehen ein theoretisches Geschlechterwissen, die feministische Praxis und das feministische Subjekt zueinander?“
Inhalt: „Freundschaft galt - philosophisch und historisch gesehen - lange als eine Sache unter Männern. Diese mikrohistorische Fallstudie nähert sich dagegen einem Begriff der Freundin an: Was bedeutet und umfasst Freundschaft, wenn sie zwischen Frauen »stattfindet«? Entlang dreier Beziehungen der Intellektuellen Lou Andreas-Salomé (1861 -1937) nimmt Anna Leyrer Fäden des philosophischen Freundschaftsdiskurses auf und verwebt sie neu: Die Frage nach Gleichheit und Differenz steht etwa im Zentrum des Gesprächs zwischen Andreas-Salomé und Schriftstellerinnen-Freundin Frieda von Bülow. Mit der Pädagogin Ellen Key tauscht sie sich vor dem Hintergrund der Frauenbewegung um 1900 über die Abgrenzung der Freundschaft von Liebe und Sexualität aus. Und mit der Verbindung zwischen den »Vatertöchtern« Anna Freud und Andreas-Salomé, die sich selbst als Schwestern bezeichnen, wird der dritte Aspekt des Konzepts der »Freundin« beleuchtet - die Bedeutung und Spannkraft des Familiären.“