Postmigrantisch gelesen : Transnationalität, Gender, Care
Herausgeber/in:
Huxel, Katrin; Karakayali, Juliane; Palenga-Möllenbeck, Ewa; Schmidbaur, Marianne; Shinozaki, Kyoko; Spies, Tina; Supik, Linda; Tuider, Elisabeth
Quelle: Bielefeld: transcript, 2021. 400 S
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Inhalt: »Postmigrantisch« steht für gesellschaftliche Zustände, die durch die Erfahrung der Migration strukturiert sind. Migration wird dabei als soziale Praxis verstanden, die politisch, medial und sozial kontrovers verhandelt und reguliert wird – und gleichzeitig Gesellschaften nachhaltig prägt.
In diesem Band geht es um eine Gegenwartsanalyse, die aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen als Ganzes in den Blick nimmt. In den Beiträgen stehen nicht ›die Migrant*innen‹ im Mittelpunkt, sondern die Verwobenheiten von verschiedenen Akteur*innen, Geschichten und Kontexten. Postmigrantische Perspektiven werden hierbei mit transnationalen, postkolonialen und diversitätsbewussten Ansätzen zusammengebracht und mithilfe einer dezidiert feministischen, gendersoziologischen, intersektionalen Perspektive erweitert. Das Potenzial einer postmigrantischen Perspektive wird im Kontext von Gender, Transnationalität, Care und anderen Forschungsfeldern (neu) erprobt.
Schlagwörter:border; Care; culture; Migration; postmigrantisch; Transnational Studies
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Anti-Genderismus in Europa : Allianzen von Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus - Mobilisierung - Vernetzung - Transformation
Herausgeber/in:
Strube, Sonja A.; Perintfalvi, Rita; Hemet, Raphaela; Metze, Miriam; Sahbaz, Cicek
Quelle: Bielefeld: Transcript-Verlag, 2021. 328 S
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Inhalt: Systematische Angriffe auf die Geschlechtergerechtigkeit verschärfen sich weltweit und sind in einigen EU-Staaten bereits Teil des Regierungshandelns. Als Infragestellung basaler Menschenrechte und zumeist rechtspopulistisch bzw. fundamentalistisch motiviert gefährden sie die Demokratie. Aus internationaler und interdisziplinärer Perspektive analysieren die Beiträger*innen des Bandes Anti-Genderismus als strategisches Mittel der Emotionalisierung, Mobilisierung und Vernetzung innerhalb des rechten Spektrums und einer im Entstehen begriffenen religiösen Rechten. Mit besonderem Fokus auf die Situation einiger ostmitteleuropäischer Staaten und unter Einbezug von Erfahrungen aus dem LGBTIQ*-Aktivismus erörtern sie, wie dieser Entwicklung konstruktiv-widerständig zu begegnen ist.
Schlagwörter:Anti-Genderismus; Fundamentalismus; Geschlechtergerechtigkeit; hegemonic masculinity; Rechtspopulismus
CEWS Kategorie:Diversity, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Sicherheit : Rassismuskritische und feministische Debatten
Herausgeber/in:
Laufenberg, Thomas; Thompson, Vanessa E.
Quelle: Münster: Westfälisches Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung, 49), 2021. 350 S
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Inhalt: Die gegenwärtige neoliberale Hegemoniekrise demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften ist vom Paradigma der Sicherheit geprägt. Soziale Verunsicherung, autoritäre Versicherheitlichung und der zunehmende Ruf nach dem strafenden Staat sind dabei genauso Artikulationsweisen dieser Konjunktur wie kritische Auseinandersetzungen mit der Sicherheitsgesellschaft sowie kreative Alternativen und Imaginationen diskriminierungskritischer und intersektional gerechter Formen von Sicherheit. Der Band lädt dazu ein, die Dimensionen, Praktiken und Prozesse der Versicherheitlichung von Gesellschaft in den Blick zu nehmen und ihren transnationalen Verschränkungen mit Rassismus, sozialen Ungleichheiten und Gewalt gegen Frauen*, Queers und Trans* Menschen nachzugehen. Zugleich zeugen die Beiträge von der Aktualität eines emanzipatorischen Ringens um globale Rechte auf soziale Sicherheit und untersuchen Formationen alternativer Sicherheitskonzepte, die aus geschlechtersoziologischen, rassismuskritischen und queer/feministischen Perspektiven diskutiert werden.
Schlagwörter:Feminismus; Intersektionalität; Neoliberalismus; Rassismus; Sicherheit
CEWS Kategorie:Diversity
Dokumenttyp:Sammelwerk
Diskriminierung und Antidiskriminierung : Beiträge aus Wissenschaft und Praxis
Herausgeber/in:
Bauer, Gero; Kechaja, Maria; Engelmann, Sebastian; Haug, Lean
Quelle: Bielefeld: transcript (Gesellschaft der Unterschiede, 60), 2021. 250 S
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Inhalt: Was liegt (Anti-)Diskriminierung zu Grunde, in welchen Räumen findet sie statt und welche Dimensionen nimmt sie an? Die Beiträger*innen des Bandes widmen sich diesen und den Fragen nach Definition, Ursachen und Wirkungen von verschiedenen Formen der Diskriminierung und nähern sich gleichzeitig einem theoretischen und praktischen Verständnis von Antidiskriminierung. Durch die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis in verschiedenen Textsorten leisten sie nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Schärfung gesellschaftlich wirksamer Begrifflichkeiten, sondern sprechen auch explizit sowohl eine wissenschaftliche als auch eine an der praktischen Antidiskriminierungsarbeit interessierte Leser*innenschaft an.
Schlagwörter:Antidiskriminierung; Behinderung; empowerment; Feminismus; Klassismus; künstliche Intelligenz; queer theory; Rassismus; Solidarität
CEWS Kategorie:Diversity
Dokumenttyp:Sammelwerk
Elternschaft und Gender Trouble : Geschlechterkritische Perspektiven auf den Wandel der Familie
Herausgeber/in:
Krüger-Kirn, Helga; Tichy, Leila Zoe
Quelle: Verlag Barbara Budrich, 2021. 240 S
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Inhalt: Der Sammelband vereint Beiträge, die sich aus geschlechterkritischer Perspektive mit dem Wandel von Familie und Elternrollen auseinandersetzen. Ziel ist es – über eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme von sozioökonomischen Rahmenbedingungen wie auch psychosozialen und geschlechtsspezifischen Aspekten – normative Wertungen zu überwinden und das (gesellschafts-)kritische Potential von Mutterschaft wie Elternschaft zu markieren.
Schlagwörter:Eltern; Familie; Geschlechterwandel; Mutterschaft; Vaterschaft
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Diversity
Dokumenttyp:Sammelwerk
Countering Violent Extremism : Making Gender Matter
Autor/in:
Pearson, Elizabeth; Winterbotham, Emily; Brown, Katherine
Quelle: Palgrave Macmillan, 2021.
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Inhalt: This book presents original research on gender and the power dynamics of diverse forms of violent extremism, and efforts to counter them. Based on focus group and interview research with some 250 participants in Canada, France, Germany, the Netherlands and UK in 2015 and 2016, it offers insights from communities affected by radicalisation and violent extremism. It introduces the concept of gendered radicalisation, exploring how the multiple factors of paths to violent extremist groups – social, local, individual and global – can differ for both men and women, and why. The book also offers a critical analysis of gender and terrorism; a summary of current policy in the five countries of study and some of the core gendered assumptions prevalent in interventions to prevent violent extremism; a comparison of Jihadi extremism and the far right; and a chapter of recommendations. This book is of use to academics, policy-makers, students and the general reader interested in better understanding a phenomenon defining our times.
Schlagwörter:extremism; far right; Gender; Jihad; Radikalisierung; violence
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Bisexuality in Europe : Sexual Citizenship, Romantic Relationships, and Bi+ Identities
Herausgeber/in:
Maliepaard, Emiel; Baumgartner, Renate
Quelle: Routledge, 2021.
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Inhalt: Bisexuality in Europe offers an accessible and diverse overview of research on bisexuality and bi+ people in Europe, providing a foundation for theorising and empirical work on plurisexual orientations and identities, and the experiences and realities of people who desire more than one sex or gender
Counteracting the predominance of work on bisexuality based in Ango-American contexts, this collection of fifteen contributions from both early-career and more senior academics reflects the current state of research in Europe on bisexuality and people who desire more than one sex or gender. The book is structured around three interlinked themes that resonate well with the international research frontiers of bisexual theorising: bisexual citizenship, intimate relationships, and bisexual+ identities. This book is the first of its kind in bringing together research from various European countries including Austria, Finland, Italy, the Netherlands, and Scandinavian countries, as well as from Europe as a wider geographical region.. Topics include pansexual identity, non-monogomies, asylum seekers and youth cultures.
This is an essential collection for students, early career researchers, and more senior academics in Gender Studies, LGBTQI Studies and Sexuality Studies.
Schlagwörter:bi+; Bisexuality; LGBTQ; plurisexual orientation
CEWS Kategorie:Diversity, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Eribon revisited - Perspektiven der Gender und Queer Studies
Herausgeber/in:
Kalmbach, Karolin; Kleinau, Elke; Völker, Susanne
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Revisited - Relektüren aus den Gender und Queer Studies), 2021.
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Inhalt: In diesem ersten Band der Reihe Revisited – Perspektiven der Gender und Queer Studies werden die Werke Rückkehr nach Reims und Gesellschaft als Urteil von Didier Eribon als Ausgangspunkt für Diskussionen um soziale Ungleichheit und Bildungsprozesse genommen. Forscher*innen aus den Erziehungs- und Sozialwissenschaften, den Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften führen die Auseinandersetzung mit Eribons Texten mit unterschiedlichen theoretischen und methodischen Zugängen und fragen danach, wie sie sich zu anderen maßgebenden Texten der sozialen Ungleichheits- und Bildungsforschung verhalten. Was haben die Texte Eribons hier zu bieten? Was eröffnen sie? Was scheint zu verschwinden? Was ließe sich anders relationieren? Als inter- und transdisziplinäres, kollaboratives Projekt führt dieser Band Beiträge von Autor*innen zusammen, die mit geschlechterhistorischen, rassismuskritischen, de/postkolonialen, gender- und queertheoretischen sowie intersektionalen Ansätzen arbeiten und diese in unterschiedlichen Konstellationen miteinander ins Gespräch bringen.
Schlagwörter:Gender; Intersektionalität; Klassismus; queer studies; soziale Differenz
CEWS Kategorie:Diversity
Dokumenttyp:Sammelwerk
Karriereentscheidungen und Karriereverläufe Promovierter – zur Multifunktionalität der Promotion : Studie im Rahmen des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2021
Autor/in:
König, Johannes; Otto, Anne; Bünstorf, Guido; Briedis, Kolja; Cordula, Fine; Schirmer, Hendrikt
Quelle: International Centre for Higher Education Research Kassel (INCHER); Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Kassel, 2021.
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Inhalt: Die Begleitstudie mit dem Titel „Karriereentscheidungen und Karriereverläufe Promovierter – zur Multifunktionalität der Promotion“ nimmt die Karriereverläufe und die berufliche Situation nach der Promotion in den Blick und liefert zahlreiche detaillierte Befunde z. B. zur Übernahme von Leitungspositionen, zum Einkommen und zum Verbleib im Wissenschaftssystem. Eine Besonderheit der Begleitstudie ist, dass sie mit den Absolventenstudien, dem Promoviertenpanel des DZHW und dem IAB-INCHER-Projekt zu erworbenen Doktorgraden unterschiedliche Datenbasen einbezieht. Dadurch wird eine Analyse der Karriereentscheidungen und Karriereverläufe Promovierter vor, während und nach der Promotion in Deutschland möglich.
„Die Ergebnisse deuten an, dass für Promovierte häufig das Jahr ihres Abschlusses und die Zeit unmittelbar danach mit einer Vielzahl von beruflichen Veränderungen verbunden ist“, erklärt Johannes König, Wissenschaftler am INCHER-Kassel. „Zwar wechseln viele Promovierte in dieser Zeit von einer Teilzeit- auf eine Vollzeitstelle und erzielen deutliche Einkommenszuwächse, diese Änderungen sind jedoch oft auch mit einer sektoralen Neuorientierung hin zur Privatwirtschaft verbunden“, kommentiert Johannes König. Viele Promovierte sind nach der Promotion außerhalb von Hochschule und Forschung beschäftigt. Nur jeder fünfte bis sechste Promovierte arbeitet langfristig im Wissenschaftssystem. „Eine Promotion ist somit nicht nur ein Wegbereiter für eine Hochschulkarriere, sondern bietet auch gute Beschäftigungsaussichten in anderen Bereichen“, sagt Kolja Briedis, Projektleiter am DZHW. Ob Promovierte dauerhaft im Wissenschaftssystem bleiben, hängt sowohl vom Promotionsfach als auch von den Rahmenbedingungen während der Promotion ab. Für Promovierte, die eine Promotionsstelle als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen hatten, ist es wahrscheinlicher, dass sie auch später in Hochschule und Forschungseinrichtungen arbeiten, als für solche, die mithilfe eines Stipendiums oder ohne engere Anbindung an die Hochschule – zum Beispiel nebenberuflich – promoviert haben. „Promovierte mit einer besseren Promotionsnote verbleiben ebenfalls häufiger im Wissenschaftssystem. Darüber hinaus lässt sich ein positiver Zusammenhang zwischen der Teilnahme an Konferenzen und Tagungen und dem Verbleib im Wissenschaftssystem finden. Es sind also mehrere Faktoren, die beeinflussen, ob Personen nach der Promotion eine wissenschaftliche Karriere fortführen – oder eben nicht“, erläutert Kolja Briedis.
Nur sehr wenige Promovierte sind kurz nach dem Abschluss der Promotion arbeitslos (ein bis zwei Prozent). Die Arbeitslosigkeit bleibt auch in den Folgejahren auf diesem niedrigen Niveau. Zudem verdienen Promovierte im Durchschnitt deutlich mehr als nichtpromovierte Akademikerinnen und Akademiker. „Zehn Jahre nach dem Studienabschluss liegen die Unterschiede in den Jahreseinkommen zwischen Promovierten und nichtpromovierter Akademikerinnen und Akademiker – je nach Fachrichtung und Beschäftigungssektor – zwischen 13.000 und über 20.000 Euro. Außerdem erreichen Promovierte auch häufiger Leitungspositionen als Nichtpromovierte“, erläutert Kolja Briedis.
Insgesamt zeichnet die Studie ein positives Bild zur Beschäftigung Promovierter, gerade auch außerhalb des Wissenschaftssystems.
Schlagwörter:Bildungsherkunft; Geschlechterunterschied; Karriereentwicklung; Karriereverlauf; Panel; Post-doc; Produktivität; Promotion; soziale Herkunft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Personalstrukturentwicklung und Personalentwicklung : Studie im Rahmen des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2021
Autor/in:
Burkhardt, Anke; Philipp, Aaron; Rediger, Philipp; Schäfer, Jens‐Heinrich
Quelle: Institut für Hochschulforschung (HoF); Wittenberg, 2021.
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Inhalt: Die Gestaltung attraktiver Beschäftigungsbedingungen und verlässlicher Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs steht seit mehr als einem Jahrzehnt auf der wissenschaftspolitischen Agenda. Statistische Analysen und Befunde der empirischen Forschung machen deutlich: An Hochschulen wie an außeruniversitären Forschungseinrichtungen besteht nach wie vor erheblicher Handlungsbedarf. Das betrifft insbesondere die anhaltend hohe Befristungsquote. Zu den positiven Entwicklungen zählen die Erhöhung des Frauenanteils bis hin zur Professur, die Einführung der Tenure-Track-Professur und die schrittweise Etablierung einer systematischen Personalentwicklung.
Kürzlich präsentierte das BMBF der Öffentlichkeit zum vierten Mal den „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“ (BuWiN). HoF Halle-Wittenberg ist seit 2006 als Mitglied des Wissenschaftlichen Konsortiums an der Erarbeitung des Bundesberichts beteiligt. Diesmal hatte HoF es zudem übernommen, statistische Daten und Forschungsbefunde zu zwei zentralen Themensträngen aufzubereiten: Personalstrukturentwicklung und Personalentwicklung, beide bedeutsam für die Gestaltung von Beschäftigungsbedingungen und Karriereperspektiven in der Wissenschaft.
Personalstrukturentwicklung: Hier geht es um die Einführung neuer Personalkategorien, die Struktur der Personalgruppen, Aufgaben- und Kompetenzverteilungen, Vertragsgestaltungen, Qualifizierungswege und Verbleibsoptionen in der Wissenschaft. Beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal war von 2005 bis 2018 ein deutlicher Aufwuchs zu verzeichnen. Das betraf die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter.innen in besonderem Maße, wodurch der Professorenanteil relativ weiter sank. Unterhalb der Professur ist Befristung weiterhin der Regelfall. Acht von zehn der Mitarbeiter.innen sind befristet beschäftigt, fast die Hälfte ist in Teilzeit tätig, zwei Fünftel werden aus Drittmitteln finanziert. Überdurchschnittliche Befristungsquoten weisen Promovierende (98 %) und Habilitierende (88 %) auf. Auch an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen stellt Dauerbeschäftigung nach wie vor die Ausnahme dar.
Die mit Bund-Länder-Förderung eingeführte Tenure-Track-Professur liegt zahlenmäßig zwar noch deutlich unter der Juniorprofessur. Doch hat sie spürbar Einfluss auf die Ausgestaltung der Beschäftigungsbedingungen von Postdocs genommen. Wie eine Auswertung von Stellenanzeigen ergab, werden Juniorprofessuren inzwischen wesentlich häufiger mit der Aussicht auf (unbefristete) Weiterbeschäftigung offeriert, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Unverkennbar haben die verschiedenen Bund-Länder-Programme – vor allem Exzellenzstrategie, Professorinnenprogramm sowie Pakt für Forschung und Innovation – auch in anderer Hinsicht personalrelevante Entwicklungen in Gang gesetzt oder forciert. Dazu zählt die Etablierung einer systematischen und institutionell verankerten Personalentwicklung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Bis vor wenigen Jahren konzentrierte sich die Personalentwicklung in erster Linie auf den Verwaltungsbereich und die Herausbildung von Führungs- und Managementkompetenz. 2013 verfügte erst etwa die Hälfte der Hochschulen über ein Personalentwicklungskonzept oder entsprechende Leitlinien. Inzwischen hat sich Personalentwicklung zu einem festen Bestandteil der Hochschulgovernance mit dem Status eines strategischen Handlungsfeldes der Hochschulleitung entwickelt. Den unterschiedlichen Handlungseben und Adressaten wird durch eine differenzierte Verantwortungszuschreibung im Zusammenspiel von zentralen und dezentralen institutionellen Akteuren aus Wissenschaft und Hochschulverwaltung Rechnung getragen.
Schlagwörter:Befristung; Beschäftigungsbedingungen; Hochschule; Personalentwicklung; Personalstruktur; Post-doc; Teilzeitarbeit; Tenure Track
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht