CEWSwiki Forschungsprojekte zu Gender und Wissenschaft

Genderation BeSt
Untersuchung gendersensibler und -neutraler Berufungsstrategien an Hochschuleinrichtungen

Rahmenbedingungen

von 2011/12 bis 2012/11
abgeschlossen
Verbundprojekt
gefördert
ESF; BMBF
Frauen an die Spitze

Projektbeschreibung

GeBeSt
Genderation BeSt

Das vom BMBF im Rahmen der Ausschreibung "Frauen an die Spitze" geförderte und vom Europäischen Sozialfonds (ESF) ko-finanzierte Projekt wurde von Dezember 2011 bis Februar 2013 durch die Gender Studies in Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität München in Kooperation mit dem Institutscluster IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen durchgeführt.

Trotz der Erfolge in Sachen Gleichstellung der letzten Jahre und Jahrzehnte ist der Frauenanteil im Wissenschaftssystem nach wie vor relativ gering. Gerade in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern ist der Anteil an wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Dozentinnen und speziell Professorinnen spärlich. Trotz einer stetigen Zunahme in den letzten Jahren erreicht der Professorinnenanteil bundesweit nur 16 Prozent. Damit ist Deutschland im internationalen Vergleich weit hinten.

In einem Methoden-Mix von qualitativer und quantitativer Sozialforschung wurden die individuellen, strukturellen, sozialen und kulturellen Ursachen beleuchtet, die zur Geschlechterasymmetrie im Wissenschaftssystem beitragen. Im Fokus lag dabei das Berufungsverfahren und die Drittmittelakquise. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine qualitative Untersuchung von Rekrutierungsstrategien durchgeführt, um zu erheben, welche organisationsinhärenten, strukturellen und kulturellen Strukturen und Wirkmechanismen innerhalb von Berufungsverfahren zur geschlechtsasymmetrischen Verteilung im Wissenschaftssystem beitragen, um somit den sozialen Sachverhalt "Niedriger Professorinnenanteil" an deutschen Universitäten zu rekonstruieren und ursächlich erklären zu können.

Diese Erkenntnisse wurden anschließend in einem Expert/innen-Workshop überprüft und in die Evaluation der Drittmittel- und Stellenausschreibungen der führenden deutschen Forschungsförderungseinrichtungen und Universitäten überführt. Dabei wurde mittels Textmining-Verfahrens und problemzentrierter Interviews geprüft, inwieweit die Ausschreibungsmentalität deutscher Forschungsförderungseinrichtungen mit der niedrigen Bewerberquote von Frauen bei Drittmittelausschreibungen und Stellenausschreibungen korreliert.

Ziel des Verbundvorhabens Genderation BeSt war es, gendersensible und -neutrale Methoden für Berufungsverfahren und Personalrekrutierung an Universitäten zu entwickeln.

Nun endlich sind die Ergebnisse des Vorhabens in Form einer Handreichung veröffentlicht und stehen hier zum Download bereit. Sollten Sie Fragen zu den Studienergebnissen haben oder die Broschüre in gedruckter Form wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Gender Studies in Science and Engineering sought successfully to the cooperation project Gendration BeSt. The BMBF as part of the tender "Women at the Top" and funded by the European Social Fund (ESF) co-financed project will be conducted from December 2011 in cooperation with the institute cluster IMA / ZLW & IfU the RWTH Aachen.

Despite the successes in terms of gender equality in recent years and decades, the proportion of women in the science system is still relatively low. Particularly in technical and scientific subjects, the proportion of academic staff, lecturers and professors is especially sparse. Despite a steady increase in recent years the proportion of female professors reaches only 16 percent nationwide. Thus, Germany is far behind international standards.

In Genderation BeSt should now be illuminated in a mix of methods of qualitative and quantitative social research, the individual, structural, social and cultural causes that contribute to gender asymmetry in the science system. The focus will be the appeal process and the Third Party Acquisition. This is done in a first step, a qualitative examination of recruitment strategies to bring about that contribute organisationsinhärenten, structural and cultural structures and mechanisms within appeal to geschlechtsasymmetrischen distribution in the science system, so as to reconstruct the social facts "low proportion of female professors" at German universities and to explain the cause.

These findings are then examined in an Expert / domestic workshop and is subsequently included in the evaluation of external funding and vacancies of the leading German research institutes and universities offering a promotion. Here will be found using text mining process and problem-centric interviews, how correlated the tender mentality of German research funding bodies with the low rate of female applicants for third-party calls and job advertisements.

Objective of this project is to develop gender-sensitive and-neutral methods for recruitment and appointment procedures at universities. The project final is planned for late 2012.

Gender; Berufung
Deutschland

Beteiligte Institutionen

Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen)
Technische Universität
Institutscluster IMA/ZLW & IfU Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau IMA Zentrum für Lern- und Wissensmanagement ZLW An-Institut für Unternehmenskybernetik e.V. IfU

Technische Universität München
Technische Universität
Gender Studies in Ingenieurwissenschaften

Beteiligte Personen

Prof. Dr. Sabina Jeschke, Prof. Dr. Susanne Ihsen
Larissa Müller; Anne-Carina Thelen; Yves Jeanrenaud; Katharina Scheibl;

Methoden & Stichprobe

Quantitative Inhaltsanalyse; Panelerhebung
Qualitatives Interview; Qualitativer Fragebogen (face-to-face, telefonisch, schriftlich)
Gleichstellungsbeauftragte; Berufungskommissionsangehörige; ExpertInnen

Ergebnisse/Output

Handlungsempfehlungen

Abschlusskolloquium im Tivoli: "Frauen an die Spitze - Plugging the leaky pipeline!"

Am 21. November 2012 laden das Institutscluster IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen University, Prof. Dr. Sabina Jeschke, und das Fachgebiet Gender Studies in den Ingenieurwissenschaften der TU München, Prof. Dr. Susanne Ihsen, herzlich zum Abschlusskolloquium des durch das ESF und das BMBF geförderten Verbundprojektes "Genderation BeSt - Untersuchung von geschlechterneutralen und gendersensiblen Berufungsstrategien" ein.

Das wissenschaftspolitische Kolloquium mit dem Titel "Frauen an die Spitze - Plugging the leaky pipeline!" findet am 21. November zwischen 13:00 und 19:00 Uhr im Aachener Tivoli statt. Die Veranstaltung richtet sich an Entscheiderinnen und Entscheider sowie Interessenten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft mit Schwerpunkt Gender & Diversity. Im - eher ungewöhnlichen, aber außerordentlich attraktiven - Ambiente des berühmten Aachener Fußballstadions werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Die Veranstaltung wird von Ministerialrätin Christina Hadulla-Kuhlmann (BMBF) eröffnet.

Die Keynotes werden gehalten von Jutta Dalhoff, Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, und Dr. Dagmar Simon, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung WZB. Am Nachmittag finden drei Workshops rund um die Ergebnisse der Studie statt. Beim abschließenden "Get together" in angenehmer Atmosphäre bietet sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, sich bei kaltem und warmem Buffet zu informieren und auszutauschen.