Für Partnerschaften, in denen beide Partner hochqualifiziert sind und jeweils eigene Karrieren anstreben, bietet ein Standort selten langfristig für beide optimale Erwerbsoptionen. Dies gilt insbesondere für wissenschaftliche Karrieren, da sie ein besonders hohes Ausmaß an regionaler Flexibilität erfordern. Soll ein gemeinsamer Haushalt aufrechterhalten werden, bezahlt dies in der Regel einer der Partner mit beruflichen Abstrichen. Gut belegt ist, dass solche Kompromisse vor allem von Wissenschaftlerinnen eingegangen werden, was als ein wesentlicher Grund für ihre geringere Repräsentanz in statushohen Positionen gilt.
Das Projekt versucht die zugrunde liegenden Abwägungen mittels einer Analyse der (räumlichen) Abstimmungsprozesse von Partnerschafts- und Karriereverläufen zu untersuchen. Anhand des Dilemmas der räumlichen Koordination von Karrieren werden die Strategien bei der Verfolgung von zwei Partnerkarrieren und die hierbei gegebenen Einflussmöglichkeiten von Hochschulen geprüft (z.B. Angebote im Bereich Job-Sharing und Kinderbetreuung).
Zentrale Fragen sind:
Ziel ist es, Unterstützungsmaßnahmen für Doppelkarrierepaare zu entwickeln und zu implementieren. Die Erkenntnisse des Projektes sollen dabei in die Konzipierung und Evaluierung des an der Universität Konstanz angesiedelten Förderprogramms einfließen.
Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Amorelli, Eva (2010): Räumliche und institutionelle Koordination von Doppelkarrieren in der Wissenschaft : eine Forschungsskizze. In: Elke Gramespacher, Julia Funk und Iris Rothäusler (Hg.): Dual Career Couples an Hochschulen. Zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. Opladen: Barbara Budrich, S. 57–74.
Amorelli, Eva; Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Walzenbach, Sandra (2012): Feldbericht zum Projekt 'Räumliche und institutionelle Koordination von Doppelkarrieren". Universität Konstanz. Konstanz.