CEWSwiki Forschungsprojekte zu Gender und Wissenschaft

Chancenungleichheiten im Wissenschaftssystem
Wie Geschlecht und soziale Herkunft Karrieren beeinflussen

Rahmenbedingungen

von 1997/01 bis 2004/03
abgeschlossen
Eigenprojekt

Projektbeschreibung

Unequal opportunities in the system of the scientific community. How gender and social background affect careers

Diese im Rahmen einer Dissertation in Soziologie an der Universität Zürich durchgeführte Studie befasst sich mit der Frage, welche Wichtigkeit dem Geschlecht und den familiären Ressourcen der Herkunftsfamilie für den Verlauf der Bildungs- und der beruflichen Laufbahn von Schweizer Hochschulangehörigen zukommt. Zur Frage der Bedeutung des Geschlechts und der sozialen Herkunft von Akademikerinnen und Akademikern gibt es bisher nur wenige Untersuchungen, die zudem eher den Rekrutierungsprozess von Eliten für die private Wirtschaft betreffen. Eine schweizerische Studie belegt jedoch, dass auch in den 90er Jahren die meisten Professoren an den Hochschulen aus im Vergleich zur Gesamtbevölkerung privilegierten Kreisen stammen und männlichen Geschlechts sind.

Bisherige Forschungen aus anderen Ländern zu Bildungs- und Berufsverläufen im wissenschaftlichen Arbeitsmarkt verweisen auf drei Kristallisationspunkte, an denen die Thematik der Chancengleichheit in wissenschaftlichen Karrieren relevant wird:

1. Der Übergang von einer Qualifizierungsstufe in die nächste,

2. die Integration der Nachwuchskräfte in die wissenschaftliche Gemeinschaft,

3. die Entfaltung der Leistungsfähigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Forscherin setzt sich zum Ziel, diese drei Bereiche einer wissenschaftlichen Laufbahn auf mögliche Chancenungleichheiten hin zu untersuchen. Die Antworten auf die Fragen werden mit zwei Typen von Datenerhebung, einer Längsschnitt- und einer Querschnitterhebung gegeben. Die Längsschnittstudie greift auf die Daten der Hochschulabsolvierendenbefragungen zurück: Daten des Diplomiertenjahrgangs 1988, welcher 1989 und 1993 befragt worden ist (siehe Information Bildungsforschung Ref.-Nr. 5010). Daten des Diplomjahrganges 1998, welcher 1999 und 2002 befragt worden ist (Fortsetzung der Untersuchung 2004).

Die Querschnitterhebung hingegen betrifft sämtliche Professorinnen und Professoren der schweizerischen Hochschulen sowie einen Teil der Angehörigen des höheren Mittelbaus; die Daten (Erhebung 1997) stammen aus dem Projekt "Wissenschaft als Beruf - Ursachen und Ausdrucksformen der Untervertretung von Frauen in der Wissenschaft" das im Rahmen des Schwerpunktprogramms "Demain la Suisse" durchgeführt worden ist (Referenz 5413).

Dissertation; Förderung; Berufsverlauf; Bildungsverlauf; Chancengleichheit; Wissenschaftsbetrieb; HochschullehrerIn; Wissenschaft; Geschlechtsspezifische Faktoren
Deutschland; Schweiz

Beteiligte Institutionen

Universität Zürich
Universität
Soziologisches Institut
http://www.suz.uzh.ch/index.html

Beteiligte Personen

Prof. Dr. Marlis Buchmann (Betreuung)
Regula Julia Leemann

Methoden & Stichprobe

Quantitativer Fragebogen (face-to-face, telefonisch, schriftlich)
Sekundäranalyse
AbsolventInnen

Ergebnisse/Output

Ausgewählte Publikationen:

Leemann, Regula Julia (2005): Geschlechterungleichheiten in wissenschaftlichen Laufbahnen. In: Peter A. Berger und Heike Kahlert (Hg.): Institutionalisierte Ungleichheiten. Wie das Bildungswesen Chancen blockiert. Weinheim: Juventa (Bildungssoziologische Beiträge), S. 179–214.

Leemann, Regula Julia (2002): Chancenungleichheiten im Wissenschaftssystem. Wie Geschlecht und soziale Herkunft Karrieren beeinflussen. Chur, Zürich: Rüegger.

Page, Julie; Leemann, Regula Julia (Hg.) (2000): Karriere von Akademikerinnen. Bedeutung des Mentoring als Instrument der Nachwuchsförderung. Dokumentation der Fachtagung vom 27. March 1999 an der Universität Zürich. Bundesamt für Bildung und Wissenschaft. Bern (Schriftenreihe BBW, 2000 / 1d).

Leemann, Regula Julia: Mentoring and networking: empirical results about the situation in Switzerland. Paper presented at the 2nd European Conference on Gender Equality in Higher Education Swiss Federal Institute of Technology ETH Zurich, Switzerland, September 12-15, 2000.