CEWSwiki Forschungsprojekte zu Gender und Wissenschaft

Frühpädagogische Professionalisierung in Genderperspektive

Rahmenbedingungen

von 2011 bis 2015
abgeschlossen
gefördert
ESF; BMBF
Frauen an die Spitze

Projektbeschreibung

ProPos

Der aktuell sich vollziehende Professionalisierungsprozess in der Frühpädagogik ist durch die Erzeugung und Verstärkung von Mehrstufigkeit der Qualifikationen von der Fachschule bis zum universitären Master gekennzeichnet. Mittel- und ggf. langfristig ist von einer Teilakademisierung des Berufsfeldes auszugehen. Neben und mit der Qualitätssteigerung ist deren zentrales Motiv, Höherwertigkeit des Erzieher/innen-Berufs zu erzeugen. Damit soll einerseits das Berufsfeld für Männer attraktiviert werden. Andererseits soll die Professionalisierung den in diesem Feld quantitativ überwiegend tätigen Frauen Karrierechancen eröffnen.

Hier liegt ein Zielkonflikt nahe: Höherwertige Ausbildungen, gesteigertes Sozialprestige und die damit entstehenden beruflichen Chancen werden tendenziell eher von Männern als von Frauen in die Wahrnehmung von Karriereoptionen umgemünzt. Ohne aktive Gegensteuerung muss erwartet werden, dass die Teilakademisierung der Frühpädagogik eine ‚nachholende’ geschlechtsspezifische Hierarchiedifferenzierung bewirkt: Durch das Wirksamwerden geschlechtsspezifischer Schließungsmechanismen besetzten Männer überproportional die Führungspositionen; die gestufte Teilakademisierung würde zu einer geschlechtsspezifisch gestuften Professionalisierung im Berufsfeld führen. Statt dessen steht eine spannungsreiche Herausforderung: Aus pädagogischen wie gleichstellungspolitischen Gründen müssen ebenso Männer für das Berufsfeld unterhalb der Leitungsebenen gewonnen werden, wie dies nicht zu Lasten der Aufstiegschancen für Frauen gehen darf.

Akademisierung; Professionalisierung; Frühpädagogik; Master; Studienreform; Hochschulbildung; ErzieherIn
Deutschland

Beteiligte Institutionen

Universität Halle-Wittenberg
Universität
Institut für Hochschulforschung -HoF-

Beteiligte Personen

Dr. Peer Pasternack; Johanndes Keil; Jens Gillessen; Nurdin Thielemann

Ergebnisse/Output

Auswahl:

Pasternack, Peer; Keil, Johannes (2013): Vom 'mütterlichen' Beruf zur gestuften Professionalisierung. Ausbildungen für die frühkindliche Pädagogik. Hg. v. Peer Pasternack. Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle-Wittenberg. Online verfügbar unter http://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/Handreic...

Keil, Johannes; Pasternack, Peer; Thielemann, Nurdin (2012): Frauen und Männer in der Frühpädagogik. Genderbezogene Bestandsaufnahme (HoF-Arbeitsberichte, 2'12). Online verfügbar unter http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_2_2012.pdf

Keil, Johannes; Pasternack, Peer (2011): Frühpädagogisch kompetent. Kompetenzorientierung in Qualifikationsrahmen und Ausbildungsprogrammen der Frühpädagogik. Hg. v. Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle-Wittenberg. Online verfügbar unter http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_2_2011.pdf

Pasternack, Peer; Schulze, Henning (2010): Die frühpädagogische Ausbildungslandschaft. Strukturen, Qualifikationsrahmen und Curricula. Gutachten für die Robert Bosch Stiftung. Hg. v. Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wittenberg. Online verfügbar unter http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_2_2010.pdf