Vom Arbeiterkind zum Doktor : Der Hürdenlauf auf dem Bildungsweg der Erststudierenden
Autor/in:
Winde, Mathias; Klier, Julia
Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft; Essen (Diskussionspapier, 2), 2021.
Inhalt: Das Wichtigste in Kürze:
Gute Nachrichten beim Thema Chancengerechtigkeit in Deutschland: Der Bildungstrichter weitet sich. Seit der letzten Querschnittsanalyse im Hochschul-Bildungs-Report 2017/18 hat sich die Beteiligung von Nichtakademikerkindern in allen Phasen des Bildungsweges verbessert.
Dies gilt insbesondere an Hochschulen: Haben Nichtakademikerkinder erst einmal ein Hochschulstudium aufgenommen, sind sie in vielen Fällen ähnlich erfolgreich wie Akademikerkinder.
Die positive Entwicklung ändert allerdings nichts an einem grundsätzlichen Trend: Die soziale Herkunft entscheidet noch immer maßgeblich über den Bildungserfolg eines Kindes. Nur 27 Prozent der Grundschülerinnen und -schüler aus einem Nichtakademikerhaushalt beginnen später ein Studium. Bei Akademikerkindern sind es 79 Prozent.
Die Folge: Der Anteil der Kinder aus Nichtakademikerhaushalten an allen Studierenden liegt bei nur 48 Prozent. An Schulen machen Nichtakademikerkinder aber 71 Prozent der Kinder aus.
Größte Hürden auf dem Bildungsweg sind der Übergang zu einer hochschulberechtigenden Schule und der darauffolgende Wechsel an eine Hochschule.
Die COVID-19-Pandemie könnte Bildungsungerechtigkeit verschärfen: unzureichende digitale Infrastruktur, reduzierte Lernzeiten, finanzielle Probleme.
Um die Chancengerechtigkeit in Deutschland zu erhöhen, gilt es vor allem, finanzielle und mentale Hürden sowie Informationsdefizite zu beseitigen. Finanzielle Hürden könnten durch eine umfassende BAföG-Reform abgebaut werden. Hochschulen sollten außerdem aktiver in die Schulen gehen, Talente ausfindig machen und unterstützen. Bereits erfolgreiche Initiativen wie Talent-Scouting-Programme sowie Buddy- und Tandemprogramme für Erstsemester könnten ausgebaut werden, um mentale Barrieren abzubauen.
Schlagwörter:Bildung; Bildungsbeteiligung; Bildungsweg; Chancengerechtigkeit; Hochschule; soziale Herkunft; Studium
Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland
Autor/in:
Hobler, Dietmar; Lott, Yvonne; Pfahl, Svenja; Schulze Buschoff, Karin
Quelle: (WSI Report, 56), 2020. 50 S
Inhalt: Wie ist der Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland? Zwar liegen mittlerweile eine nennenswerte Zahl von Studien vor, die ver-schiedene Aspekte der geschlechtlichen Ungleich-heit aus verschiedenen Perspektiven differenziert beschreiben (z. B. Kümmerling 2018, Klenner u. a. 2010, Achatz u. a. 2010, Hausmann/Kleinert 2014, Busch 2013, Holst/Wrohlich 2019, Kohaut/Möller 2017, Frodermann u. a. 2018, Busch/Holst 2013). Eine knappe und zusammenfassende Übersicht über den aktuellen Stand der Geschlechtergleich-stellung in Deutschland mit Fokus auf den Arbeits-markt fehlt jedoch bisher. Der Report ermöglicht anhand zentraler Indikatoren eine Gesamtschau über den Stand der Geschlechtergleichstellung auf Basis des WSI GenderDatenPortals (www.wsi.de/genderdatenportal).
Das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland 2016/2017 : Darstellung der Kompetenzen, Strukturen und bildungspolitischen Entwicklungen für den Informationsaustausch in Europa
Autor/in:
Eckhardt, Thomas
Quelle: Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland; Berlin, 2019.
Schlagwörter:Bildungswesen; Deutschland; Fachhochschule; Künstlerische Hochschule; Universität
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Studium und Studierende
Quelle: Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA); Bonn (IZA research report, 87), 2019.
Inhalt: The misrepresentation of females among STEM graduates is believed to be an important driver behind the gender gap in labor market success. While barriers to entry into STEM for female students have gained strong attention by education researchers, subsequent gender differences in the persistence of pursuing STEM studies are less well understood. In this research note, we quantify the gender gap in dropout out of STEM using a representative student survey in Germany and apply a descriptive decomposition technique to differentiate between gender differences driven by differences in observed characteristics and behavioral differences. Our results point to a significant gap in dropout rates that cannot be explained by observable characteristics. Rather, female students in STEM appear to be positively selected in terms of the study capital, yet display higher dropout rates than their male counterparts. We discuss potential behavioral explanations and provide recommendations for policy interventions." (Author's abstract, IAB-Doku).
Quelle: (IZA Discussion Paper Series, 11532), 2018.
Inhalt: This paper argues that the socialist episode in East Germany, which constituted a radical experiment in gender equality in the labor market and other instances, has left persistent tracks on gender norms. We focus on one of the most resilient and pervasive gender gaps in modern societies: mathematics. Using the German division as a natural experiment, we show that the underperformance of girls in math is sharply reduced in the regions of the former GDR, in contrast with those of the former FRG. We show that this East-West difference is due to girls’ attitudes, confidence and competitiveness in math, and not to other confounding factors, such as the difference in economic conditions or teaching styles across the former political border. We also provide illustrative evidence that the gender gap in math is smaller in European countries that used to be part of the Soviet bloc, as opposed to the rest of Europe. The lesson is twofold: (1) a large part of the pervasive gender gap in math is due to social stereotypes; (2) institutions can durably modify these stereotypes.
The ‘Mighty Girl’ Effect: Does Parenting Daughters Alter Attitudes towards Gender Roles?
Autor/in:
Mireia Borrell-Porta, Joan Costa-Font, Julia Philipp
Quelle: (IZA Discussion Paper Series, 11259), 2018. 29 S
Inhalt: „Understanding the malleability of gender
norms is crucial to address gender inequalities. We study
the effect of parenting daughters on a gender role atti-
tude relating to the traditional male breadwinner model:
whether the husband should earn and the wife stay
at home. We control for other covariates that capture
alternative explanations for gender role perceptions. our
results suggest evidence of a positive effect of parenting
daughters on acceptance of less traditional gender roles.
the effect is only robust among fathers and driven by
parenting school age rather than younger daughters,
which is consistent with a social identity explanation.
results suggest that parenting daughters of school
age (as opposed to parenting only sons) increases the
probability to disagree with the statement that ‚husband
should earn and wife stay at home‘ by over 5 percentage
points. We conclude that gender role attitudes can be
shaped by events that occur later in life."
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Ursache für Frauenmangel in MINT- Berufen? : Mädchen unterschätzen schon in der fünften Klasse ihre Fähigkeiten in Mathematik
Autor/in:
Weinhardt, Felix
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Berlin (DIW Wochenbericht, 45), 2017.
Inhalt: Frauen sind an Universitäten und Fachhochschulen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) stark unterrepräsentiert. Der vorliegende Bericht geht der Frage nach, inwiefern eine der Ursachen schon im Grundschulalter zu suchen ist. Auf Basis eines für Deutschland repräsentativen Datensatzes des Nationalen Bildungspanels wird untersucht, wie Jungen und Mädchen ihre Fähigkeiten in Mathematik – und im Vergleich dazu im Fach Deutsch – einschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Schüler bereits in der fünften Klasse höhere Kompetenzen in Mathematik zuschreiben als Schülerinnen – in einem Maße, das durch bessere Schulnoten nicht gedeckt ist. Die Unterschiede bestehen über die gesamte Schulzeit bis zur zwölften Klasse fort. Mit Blick auf den bereits heute vielfach beklagten Fachkräftemangel im MINT-Bereich ist das insofern bedeutend, als dass Frauen diese Fächer möglicherweise auch deshalb deutlich seltener studieren als Männer, weil sie ihre mathematischen Fähigkeiten in der frühen Schulzeit zu pessimistisch eingeschätzt und deshalb Präferenzen für andere Fächer, meist Sprachen, entwickelt haben. Um dem entgegenzuwirken, sollten Mädchen bereits in der Grund schule in ihrem Selbstvertrauen mit Blick auf mathematische Fähigkeiten bestärkt werden, beispielsweise durch LehrerInnen und Eltern.
Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich : Ausgabe 2015
Autor/in:
Statistisches Bundesamt
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Wiesbaden, 2015.
Inhalt: Am 9. September 2009 haben die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zum vierten Mal die Gemeinschaftsveröffentlichung "Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich" vorgelegt. Diese Publikation stellt ausgewählte OECD-Indikatoren für Deutschland in einer Gliederung nach Bundesländern dar und bietet damit eine Ergänzung zur jährlich im September erscheinenden OECD-Veröffentlichung "Bildung auf einen Blick". Die Gemeinschaftsveröffentlichung enthält dieses Jahr keine kommentierenden Texte, sondern lediglich Tabellen mit Indikatoren aus den folgenden drei Themenbereichen:
Kapitel A: Bildungsergebnisse und Bildungserträge
Kapitel C: Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und Bildungsverlauf
Kapitel D: Das Lernumfeld und die Organisation von Schulen
Die vorliegende Veröffentlichung wurde dieses Jahr um einen Indikator erweitert, und zwar den Anteil der Studienanfänger im Tertiärbereich und der weiblichen Studienanfänger nach Fachrichtungen.
Schlagwörter:Bildung; Europa; Frauenanteil; Indikatoren; Schule; Statistik; Studentin; Studierende; Studium
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Europa und Internationales, Statistik und statistische Daten