„What got you here won’t get you there“ – die kommenden Herausforderungen
Autor/in:
Sack, Norbert
Quelle: Wissenschaftsleadership - Die Zukunft der Führung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Norbert Sack (Hrsg.), Wiesbaden: Springer Gabler. 2019, S 139–145
Inhalt: Der Wandel wird auch in den kommenden Jahren in der Wissenschaft weitergehen. Wie auch in der Wirtschaft bleiben die Trends Digitalisierung und technologische Innovation einerseits und die trotz kleinerer politischer Rückschläge weiter fortschreitende Globalisierung andererseits die wesentlichen Treiber für Veränderung. Daneben gibt es demografische Entwicklungen, die Veränderung auch für den Bildungssektor bedeuten. Die akuter werdende Frage nach gesellschaftlichen Prioritäten und nach der Verteilung der Finanzmittel, auch über politische Ressortgrenzen hinweg, führt zu einer weiter wachsenden Bedeutung der Verankerung der Wissenschaftsinstitutionen in der Gesellschaft. Für die Führungskräfte dieser Organisationen heißt das, dass interkulturelle Kompetenz, die Fähigkeit zu Kollaboration und zum Stakeholder-Management und das Umgehen mit komplexen Führungsherausforderungen und Spannungsfeldern weiter an Bedeutung zunehmen. Die Führungskräfte von morgen müssen sich noch stärker der Frage stellen, was die „License to operate“ ihrer wissenschaftlichen Institution ist.
Quelle: Gender Work Organ (Gender, Work & Organization), 26 (2019) 4, S 448–462
Inhalt: This article examines the rise in precarious academic employment in Ireland as an outcome of the higher education restructuring following OECD (Organisation for Economic Co‐operation and Development), government initiatives and post‐crisis austerity. Presenting the narratives of academic women at different career stages, we claim that a focus on care sheds new light on the debate on precarity. A more complete understanding of precarity should take account not only of the contractual security but also affective relational security in the lives of employees. The intersectionality of paid work and care work lives was a dominant theme in our interviews among academic women. In a globalized academic market, premised on the care‐free masculinized ideals of competitive performance, 24/7 work and geographical mobility, women who opt out of these norms, suffer labour‐led contractual precarity and are over‐represented in part‐time and fixed‐term positions. Women who comply with these organizational commands need to peripheralize their relational lives and experience care‐led affective precarity. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Excellent and gender equal? : Academic motherhood and ‘gender blindness' in Norwegian academia
Autor/in:
Thun, Cecilie
Quelle: Gender Work Organ (Gender, Work & Organization), 27 (2019) 2, S 166–180
Inhalt: This article explores Norwegian female academics' experiences with academic motherhood in an organizational perspective. A main finding is that academia as an organization is greedy, uncertain, and has ‘blind spots' that reveal gender bias related to gender and parental status, especially mothers. By analysing the link between gendered organization of work and the legitimatizing of gender inequality, the article reveals ‘gender blindness' in the academic organization concerning gender and parental status. The article concludes that changes in academia — in line with academic capitalism — may indicate that the Norwegian model of work–life balance is under pressure. This article suggests that the organizational conditions for academic motherhood are important factors in order to understand the persistence of gender inequality.
Geschlechterungleichheiten in der Universitätsmedizin : Zum Einfluss der Organisationskultur auf den Ausstieg von Habilitandinnen
Autor/in:
Ginal, Marina
Quelle: Springer VS, 2019, 1. 393 S
Inhalt: Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen die Wissenschaft in der Habilitationsphase. Das untersucht Marina Ginal am Beispiel des Ausstiegs von Hochschulmedizinerinnen aus dem Wissenschaftsbetrieb. Die Studie zeigt im qualitativen Längsschnitt die charakteristischen Hürden einer Habilitation. Sie verknüpft soziologische und psychologische Einflüsse auf dem Weg zur Professur und erläutert, warum „Gläsernen Decken“ heute vor allem als individuelles Scheitern erscheinen. Hierfür werden die untersuchten Prozesse u.a. mit Theorien über hegemonial männliche Organisationskulturen, unternehmerische Arbeitsweisen sowie mit Salutogenese, Disstress und Selbstwirksamkeit verbunden. Die Studie verknüpft damit individualpsychologische Prozesse mit deren gesellschaftlicher Bedeutung für zeitgenössische Ungleichheiten und plädiert für dringend erforderliche Änderungen der Organisationskultur.
Schlagwörter:gatekeeping; Gender Studies; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnisse; Gleichstellung; Habilitation; lack of fit; medicine; Medizin; Mutterschutz; Organisationskultur; organizational culture; social sciences; Sozialwissenschaft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover (Daten- und Methodenbericht), 2019.
Inhalt: Dieser Daten- und Methodenbericht widmet sich der qualitativen Teilstudie der WiNbus-Studie „Wissenschaft und Familie“, die im Jahr 2015 durchgeführt wurde. Da die Online-Befragung und die qualitative Teilstudie – im Sinne eines Mixed-Methods-Forschungsdesigns – miteinander verbunden sind und auf einem gemeinsamen theoretischen Modell fundieren, wird zunächst auf die WiNbus-Studienreihe und insbesondere auf die Anlage der WiNbus-Studie 2015 „Wissenschaft und Familie“ eingegangen und abschließend auf die qualitative Teilstudie.
Informality, emotion and gendered career paths: The hidden toll of maternity leave on female academics and researchers
Autor/in:
Maxwell, Nicola; Connolly, Linda; Ní Laoire, Caitríona
Quelle: Gend Work Organ (Gender, Work and Organization), (2018)
Inhalt: While the negative impact of child‐raising and caring on women's career progression in academia is well‐established, less is known about the role of academic women's lived experiences of maternity leave as an institutional practice. This article presents the findings of a qualitative study of the lived experiences of female academics and researchers in an Irish university. The analysis intrinsically links organizational structures and problems with the lived and felt dimensions of work. The findings point to the need for better structural accommodations for maternity leave which address the relationship between caring and career disadvantage within academia. The article adds to existing literature on the intersection of motherhood and academia by unpicking the specific role of maternity leave as both a lived experience and an institutional practice that can reinforce gender inequalities in academia.
Wissenschaft und Familie : Analysen zur Vereinbarkeit beruflicherund familialer Anforderungen und Wünsche des wissenschaftlichen Nachwuchses
Autor/in:
Schürmann, Ramona; Sembritzki, Thomas
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochhschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover, 2017. 126 S
Inhalt: Elternschaft beeinflusst das Festhalten an einer wissenschaftlichen Karriere weit weniger als erwartet. Viel bedeutsamer, für den Wunsch an einer Hochschule zu bleiben, ist vielmehr das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung, die das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) heute veröffentlicht hat.
Bis vor einigen Jahren zeigte sich hier noch ein anderes Bild. „Mit der Geburt des ersten Kindes entschieden sich Akademikerinnen früher häufig dafür, ihre Karriere an der Hochschule zu beenden und in einer anderen Branche eine neue Stelle zu suchen“, erläutert Professor Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung, die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen beispielsweise bei der Kinderbetreuung und die geteilte Übernahme von Care-Aufgaben lassen jungen Wissenschaftlerinnen ambitioniertere Karriereziele in der Wissenschaft realisierbar erscheinen. Das hohe Stressniveau, dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesetzt sind, reduziert aber besonders bei promovierten Frauen den Wunsch nach einer Karriere in der Wissenschaft. Grund dafür sind beispielsweise die erwarteten zeitintensiven Publikationen in hochrangigen Journalen.
Die befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben außerdem an, dass die Ausgestaltung von Arbeitszeiten und -orten sowie eine verlässliche und langfristige Perspektive gewichtige Gründe für oder gegen eine akademische Karriere sind. Die vertiefend zur Online-Befragung durchgeführten Paarinterviews zeigen, wie die Nutzung von beruflichen Handlungsspielräumen oftmals erst durch das Engagement des Partners bzw. der Partnerin in der Familie ermöglicht wird. Besonders in der Wissenschaft gibt es eine hohe Zahl an Paaren mit starken Karriereambitionen, die zudem in einem sehr hohen Maße auf zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder angewiesen sind.
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Querschnittsbefragung von Promovierenden und Promovierten beider Geschlechter an 23 zufällig ausgewählten Hochschulen in Deutschland. Im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage wurden dafür über 4000 Fragebögen ausgewertet und zusätzlich einzelne Nachwuchswissenschaftler(innen) mit ihren Partner(inne)n in persönlichen Interviews zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wissenschaft befragt. Gefördert wurde die Studien durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Schlagwörter:Befragung; Elternschaft; Familie; Karriere; Post-doc; Promotion; Vereinbarkeit Familie und Beruf; Wissenschaft; Wissenschaftler; Wissenschaftlerin; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Vereinbarkeit Familie-Beruf