"Reproduktionsstreik" - Mediale (Re)Präsentationen zum Geburtenrückgang
Titelübersetzung:"Reproduction strike" - medial (re)presentations of the declining birth rate
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen. Paula-Irene Villa (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 41-62
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Inhalt: Thema des Beitrags ist die zeitgenössische mediale Verarbeitung des Geburtenrückgangs in Deutschland. Alle analysierten Bücher tragen erkennbar den Bezug auf derzeit in den Sozialwissenschaften und in der medialen Öffentlichkeit als problematisch thematisierte Teilaspekte des demographischen Wandels im Titel: "Die Emanzipationsfalle. Erfolgreich, einsam, kinderlos" von Susanne Gaschke, "Das Methusalem-Komplott" und "Minimum. Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gemeinschaft" von Frank Schirrmacher, "Das Eva-Prinzip. Für eine neue Weiblichkeit" von Eva Herman, "Die Helden der Familie" von Norbert Bolz und "Die Schule der Frauen. Wie wir die Familie neu erfinden" von Iris Radisch. Im Zentrum der Analyse steht die Frage, wie in den ausgewählten Texten die Verknüpfung von demographischem Wandel und Wandel der Geschlechterverhältnisse konstruiert wird und welche Bilder von Frauen und Männern, von Weiblichkeit und Männlichkeit sowie von Mütterlichkeit und Väterlichkeit bzw. Elternschaft dabei entworfen werden. Dabei zeigt sich eine Gleichzeitigkeit bezüglich der diskursiven Reproduktion und der diskursiven Dynamisierung der Geschlechterdifferenz. Die diskursive Reproduktion der "natürlichen" Geschlechterdifferenz findet sich insbesondere hinsichtlich der Thematisierung von Mutterschaft, die diskursive Dynamisierung der "sozialen" Geschlechterdifferenz hinsichtlich der in Auflösung begriffenen geschlechtlichen Arbeitsteilung und der an diese gebundenen Geschlechterrollen. (ICE2)
Schlagwörter:Geburtenrückgang; Mutter; Mutterschaft; Vater; Vaterschaft; Elternschaft; Weiblichkeit; Männlichkeit; Leitbild; Geschlechterverhältnis; demographische Alterung; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geteilte Elternschaft - Veränderte Geschlechterverhältnisse? : Ergebnisse einer empirischen Studie zu Familiendynamiken und Sozialisationsprozessen
Titelübersetzung:Divided parenthood - changed gender relations? : results of an empirical study of family dynamics and socialization processes
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen. Paula-Irene Villa (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 128-142
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Inhalt: Die Verfasserin behandelt die Gruppe der "neuen Väter", die Elternschaft gleichberechtigt mit den Müttern aufteilen. Im Zentrum steht die Frage nach den Dynamiken in Familien mit einer solchen Arbeitsteilung und nach den Auswirkungen dieser Familienkonstellation auf Sozialisationsprozesse der Kinder. Gefragt wird nach der Bedeutung sorge-präsenter Väter für Jungen und Mädchen und nach einer möglichen "Verflüssigung" von Geschlechterbildern. Die tiefenhermeneutisch gedeuteten Beispiele aus den Elterninterviews zeigen deutlich, dass mit neuen Handlungsräumen und dem Agieren entgegen den Geschlechterstereotypen auch Unsicherheiten und Ängste einhergehen, die in selbstreflexiver und paarbezogener Auseinandersetzung bearbeitet werden müssen. Hier spielt auch die Auseinandersetzung mit medial vermittelten Fremdbildern eine große Rolle. Einfacher wird der gleichberechtigte Familienalltag offensichtlich nicht, möglicherweise aber lebendiger und vielfältiger. (ICE2)
Schlagwörter:Elternschaft; Geschlechtsrolle; Vater; Geschlechterverhältnis; Familie; Sozialisation; Partnerbeziehung; Kind; Eltern-Kind-Beziehung; Weiblichkeit; Männlichkeit; Rollenbild
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftlerinnen im Mainstream Spielfilm - von Müttern keine Spur : filmsoziologische Analyse einer Ausblendung
Titelübersetzung:Female scientists in mainstream feature films - no sign of mothers : a film sociology analysis of an omission
Autor/in:
Flicker, Eva
Quelle: Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen. Paula-Irene Villa (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 321-336
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Inhalt: Die Verfasserin analysiert die Spielfilme "The day after tomorrow", "The lost world: Jurassic Park", "eXistenZ" und "Contact". Das Resultat: Im Mainstream-Kino findet sich in der Darstellung von Wissenschaftlerinnen von Müttern keine Spur. Im Film sind Wissenschaftlerinnen keine Mütter. Die Verfasserin rekonstruiert die Inszenierung von Wissenschaft als Berufung, die völlige Hingabe und Leidenschaft erfordert. Dagegen erscheint der Familienalltag vergleichsweise trivial und wird von den dargestellten Wissenschaftsvätern auch durch deren spezifische Alltagsvergessenheit konsequent umgangen. Die in der Forschung aufgehende Wissenschaftlerin wird auffallend anomisch inszeniert. Ihr werden allenfalls lose sexuelle Beziehungen zugestanden. Die Verfasserin verweist auf die geringen Kinderzahlen von Wissenschaftlerinnen - eine Verbindung von realem und fiktionalem Wissenschaftssystem. (ICE2)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Spielfilm; Mutter; Mutterschaft; Kind
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Väter und ihre Kinder: zwei Sichtweisen auf eine Familie?
Titelübersetzung:Fathers and their children: two views of one family?
Autor/in:
Lange, Andreas; Zerle, Claudia; Alt, Christian
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 270-288
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Inhalt: Nach einem Einblick in die Konstruktionsprozesse von Familie durch Kinder gehen die Verfasser anhand der Daten des DJI-Kinderpanels der Frage nach, ob Väter und Kinder Familie ähnlich oder divergent konstruieren. Das Familienklima wird als Konstrukt betrachtet, das Einsichten in die Wahrnehmung von Familie durch Väter und ihre Kinder gewährt. Hervorgehoben wird die Notwendigkeit, Persönlichkeitsaspekte in die Kindheits- und Väterforschung einzubeziehen. Die Verfasser fragen nach individuellen Determinanten der Beurteilung von Familie und unterstreichen die große Bedeutung der Partnerschaftsqualität für die Väter. Für eine positive Bewertung der Familie ist der kindzentrierte väterliche Umgang in Erziehungsfragen sowohl in der Einschätzung von Kindern wie von Vätern ausschlaggebend. Die Verfasser plädieren für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den gemeinsamen und differenten Perspektiven auf Familie bei Vätern und ihren Kindern. (ICE2)
Schlagwörter:Vater; Kind; Familie; Persönlichkeit; Partnerschaft
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtergerechte Arbeitsteilung - theoretisch ja, praktisch nein! : Arbeitsteilung in österreichischen Paarhaushalten mit Kindern
Titelübersetzung:Gender-friendly division of labor - yes in theory, no in practice : division of labor in Austrian couple households with children
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 135-148
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Inhalt: Die Verfasserin diagnostiziert eine weitgehende Erosion des männlichen Ernährermodells mit einem Vollzeit erwerbstätigen Mann und einer von ihm abhängigen Frau. Die Ansprüche an Kindererziehung, Kinderbetreuung und Partnerbeziehungen sowie an eine für beide Geschlechter gelungene Work-Life-Balance steigen. Generell legen diese Entwicklungen Widersprüche nahe: Auf der Einstellungsebene und aus einer politisch-normativen Perspektive dominiert die Geschlechtergerechtigkeit und die gestiegene Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, ob und inwiefern Ansprüche und Wirklichkeit auseinander klaffen und wie diese Kluft erklärt werden kann. Der theoretische Teil umfasst Erklärungsansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in Haushalten aus einer Makro- und Mikroperspektive. Anschließend werden empirisch verbreitete Modelle zur Arbeitsteilung in Paarhaushalten mit Kindern vorgestellt. Die Gegenüberstellung mit den normativ-utopischen Formen der Arbeitsteilung dient zur Einschätzung, welche gesellschaftlichen Entwicklungen mehr oder weniger Gleichstellung implizieren. Der empirische Teil widmet sich den aktuellen geschlechtsspezifischen Differenzen bei den Erwerbsarbeitszeiten und der Zeit für die unbezahlte Arbeit. Als Datenquelle dienen aktuelle Mikrozensus-Erhebungen sowie nationale Umfrageergebnisse. Eng verknüpft mit Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit und zur Organisation der Betreuungsarbeit sind die politischen Rahmenbedingungen. Dazu werden die aktuellen Regelungen des Kinderbetreuungsgeldes und der Stellenwert der institutionellen Kinderbetreuung dargestellt. Die Analyse verdeutlicht, dass auf der Ebene der Einstellungen und der politischen Rahmenbedingungen Tendenzen Richtung stärkerer Gleichstellung, Selbstbestimmtheit und egalitärer Rollenteilungsmuster bestehen. Hingegen bedeutet vor allem die Geburt eines Kindes eine Traditionalisierung der Arbeitsteilung. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Familie; Familie-Beruf; Arbeitsteilung; Gleichstellung; Tradition; Arbeitszeit; Arbeitszeitpolitik; Gesellschaftspolitik; Erwerbsarbeit; Rollenverständnis; Politik
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Institutionalisierung durch Europäisierung? : zur Einrichtung von Gleichstellungsinstitutionen zwischen 1995 und 2008
Titelübersetzung:Institutionalization through Europeanization? : establishment of equal opportunity institutions between 1995 and 2008
Autor/in:
Rosenberger, Sieglinde
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 57-70
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Inhalt: In der Studie "Women's Empowerment: Measuring the Global Gender Gap", herausgegeben vom World Economic Forum im Jahre 2005, erreichte Österreich im Ranking der Geschlechtergleichstellung unter 58 untersuchten Ländern den eher bescheidenen Platz 28. Zur Messung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern dienten fünf Kriterien: Teilnahme von Frauen in der Berufsarbeit (im Vergleich zu Männern), wirtschaftliche Chancen und Bedingungen von Frauen (Art der Tätigkeit, Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten), Beteiligung von Frauen in politischen Institutionen der Willens- und Entscheidungsfindung, Bildungsbeteiligung, Gesundheit und "well-being" (Gewalt und Gewaltschutzbestimmungen). Die Verfasserin untersucht eine in der obigen Studie relevant erachteten Dimension, nämlich die politische Repräsentation, allerdings nicht als genuines Thema, sondern als Erklärungsfaktor für die Entstehung und Entwicklung von politisch-administrativen Institutionen zur Unterstützung und Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Seit den 1970er Jahren laufen in internationalen Organisationen (insbesondere in der UNO) ebenso wie in nationalen Regierungen und Bürokratien Institutionalisierungsprozesse von Frauen- und Gleichstellungsanliegen, die als "Verstaatlichung der Frauenfrage", als "Staatsfeminismus" oder als Modernisierung von Geschlechterverhältnissen begrüßt, aber auch kritisch beobachtet werden. Die Institutionalisierung der Gleichstellungsagenda wurde in der Zeit der Jahrtausendwende fortgesetzt, allerdings sind neben internationalen Einrichtungen und Bestimmungen auch andere Antriebskräfte auszumachen bzw. zu diskutieren. Im Zentrum des Beitrages steht die Suche nach theoretisch wie empirisch begründeten Erklärungen für Innovationen auf dem Feld der gleichstellungspolitischen Institutionalisierung. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Institution; Institutionalisierung; Europäisierung; Gleichstellung; Geschlechterpolitik; Feminismus; internationale Organisation; Parlament; Regierung; Repräsentation; Bürokratisierung; politische Agenda
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungspolitik im Spannungsfeld unterschiedlicher Spielarten von Geschlechterwissen : eine wissenssoziologische Rekonstruktion
Titelübersetzung:Equal opportunity policy in the field of tension of different kinds of gender knowledge : a reconstruction from the aspect of the sociology of knowledge
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 9-24
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Inhalt: Die Typologie des Geschlechterwissens unterscheidet Typen von Wissen nach Maßgabe der Praxis, die sie ermöglichen, und nach Maßgabe der Anerkennungsregeln, denen sie Rechnung zu tragen suchen. Alltagsweltliches Geschlechterwissen, Gender - Expertinnenwissen und wissenschaftliches Geschlechterwissen stellen Idealtypen von Wissen oder konkurrierende Wirklichkeitskonstruktionen dar, die für unterschiedliche Konstellationen und Felder sozialer Praxis handlungsrelevant und dort aus praktischen Gründen unverzichtbar sind. Sie ermöglichen Handeln - Alltagshandeln, ExpertInnenhandeln oder die Praxis des "doing science": und an ihnen hängt die Anerkennung der Handelnden als kompetentes Gesellschaftsmitglied, als Gender-Expertin bzw. Gender-Experte oder als GeschlechterforscherIn und feministische Theoretikerin bzw. feministischer Theoretiker. Nun liefern Idealtypen keine realistische oder detailgetreue Beschreibung der sozialen Wirklichkeit. Und erst recht nicht sind sie, auch wenn der Terminus dies nahe legt, zu verstehen als Ideale, die ausbuchstabieren, wie Alltagswissen und Alltagshandeln, Expertenwissen und ExpertInnenhandeln, wissenschaftliches Wissen und "doing science" eigentlich aussehen sollten. Ihr heuristischer Wert beruht vielmehr gerade darauf, dass sie Unterschiede machen und Systematisierungen vornehmen, wo in der sozialen Wirklichkeit fließende Übergänge, Wechselwirkungen und Austauschbeziehungen anzutreffen sind. Idealtypen sind hypothetische Konstruktionen, sind Denkoperationen, die herausarbeiten, "was wäre wenn" Expertenwissen und ExpertInnenhandeln ausschließlich und strikt den Vorgaben folgen würden, die der Akteurs- und Handlungskonstellation inhärent sind, in der "knowledge worker" sich zu bewähren haben und ihr Wissen produktiv werden und Anerkennung finden kann. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Gleichstellung; Geschlechterpolitik; Experte; Wissen; Handlungsorientierung; Handlungsspielraum; soziale Anerkennung; Alltag; Lebenswelt; Feminismus; Politik
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Budgeting in Österreich : Möglichkeiten und Grenzen einer politischen Gleichstellungsstrategie
Titelübersetzung:Gender budgeting in Austria : possibilities and limits of a political equal opportunity strategy
Autor/in:
Buchinger, Birgit; Gubitzer, Luise; Klatzer, Elisabeth; Mitterer, Karoline; Muhr, Katharina; Pirklbauer, Sybille; Schaffer, Nicole; Schlager, Christa; Schratzenstaller, Margit
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 79-98
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Inhalt: Gender Budgeting stellt im Wesentlichen die Frage nach der Verteilung der finanziellen Ressourcen und deren gleichstellungspolitischen Wirkungen. Die Gender Budgeting-Initiativen sind sehr divers und unterscheiden sich je nach Land oder Region aufgrund deren spezifischer sozialer und politischer Kontexte sowie aufgrund der unterschiedlichen AkteurInnen und Institutionen, die eine Gender Budget-Implementierung forcieren. Dem jeweiligen Kontext entsprechend zeigt sich eine breite Palette, sowohl hinsichtlich der AkteurInnen, inhaltlichen Reichweite, zeitlichen Ausrichtung als auch hinsichtlich der verwendeten Methoden und Zugänge. Die Autoren nähern sich dem Thema in drei Schritten. Einleitend wird ein Abriss über die Einführung und Umsetzung von Gender Budgeting in Österreich gegeben. Daran schließt die Auswertung einer Fokusgruppendiskussion zum Thema an, die im Kontext der Entstehung der Studie stattgefunden ist und an der Expertinnen aus Wissenschaft, öffentlichen Institutionen und NGOs teilgenommen haben. Abschließend werden in einem Resümee notwendige Elemente für eine erfolgreiche Implementierung und Umsetzung identifiziert. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Gender Mainstreaming; Finanzbedarf; finanzielle Situation; Finanzierung; Gleichstellung; Strategie; Budget; Ressourcen; Effizienz; Experte; Reflexivität; Handlungsorientierung; Handlungsspielraum; Perspektive
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politik mit dem kulturellen Unbehagen : zum Verhältnis von kultureller Diversität, Antidiskriminierung und Geschlechteregalität
Titelübersetzung:Politics with cultural discontent : the relationship between cultural diversity, antidiscrimination and gender regality
Autor/in:
Strasser, Sabine
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 99-114
Details
Inhalt: Das österreichische Gleichstellungsgesetz ist maßgeblich durch internationale Entwicklungen geformt worden. Die jüngsten rechtlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung beruhen auf Initiativen der Europäischen Union seit den 1990er Jahren. Den Hintergrund für diese Aktivitäten bildete die Zunahme rassistischer Übergriffe und die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa. In der Studie werden die Gleichstellungsbemühungen der EU und ihre Umsetzung auf österreichischer Ebene untersucht. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie der Aufstieg der Debatten um "traditionsbedingte Gewalt" die Politik der Gleichbehandlung verändert hat. Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat in ihrer zweiten Auflage als ÖVP-BZÖ Gewalt im Namen der Tradition, der Kultur oder der Ehre ab 2005 auf nationaler und europäischer Ebene zum Thema gemacht. Diese zwei Politikfelder zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der von Diversität gekennzeichneten österreichischen Gesellschaft werden gemeinsam diskutiert, um zu zeigen, wie die Forderung nach Geschlechteregalität mit jener nach "differenzierter Gleichheit" in Konflikt geraten kann und welche Bedeutung dem "kulturellen Unbehagen" bei der Einschätzung dieser Politiken der Gleichheit zukommt. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Pluralismus; Feminismus; Gleichstellung; Differenzierung; Diskriminierung; Geschlechterpolitik; Kultur; multikulturelle Gesellschaft; Gender Mainstreaming; Gleichheit; Assimilation; Opfer; Integration; Gewalt
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Rahmenbedingungen und Etappen österreichischer Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:General conditions and stages of Austrian equal opportunity policy
Autor/in:
Appelt, Erna
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 25-41
Details
Inhalt: Die Ausdifferenzierung zwischen der Privatsphäre der Familie und dem Bereich der Öffentlichkeit, der Politik und des Gelderwerbs bildet das Fundament für die moderne Geschlechterdichotomie und damit für das hierarchische Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Seit Ende des 18. und verstärkt seit Mitte des 19. Jahrhunderts galten der beruflich erfolgreiche Mann und die ökonomisch abhängige Frau als Idealtypen für alle respektablen Klassen der Gesellschaft. Das Ideal des republikanischen Bürgers der französischen Revolution war ebenso wie das liberale Modell des Besitzbürgers des 19. Jahrhunderts auf Männer zugeschnitten, denen die rechtliche Verfügungsgewalt über die abhängige unmündige (Ehe-)Frau sowie über besitz- und rechtlose Männer und Frauen zugesprochen wurde. Es wird gezeigt, dass Gleichstellungspolitik den Rechtsstatus von Frauen erheblich verbessert hat. Gleichstellungspolitik kann wirkungsvoll eingesetzt werden, um die rechtliche und zum Teil auch die materielle Situation von Frauen in bestimmten Lebenslagen zu verbessern. Gleichstellungspolitik ist allerdings kein politisches Instrument, um tief greifende gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Das Paradox besteht gerade darin, dass Verbesserungen in Form monetärer Kompensationen die geschlechterhierarchische Struktur der österreichischen Gesellschaft zum Teil aufs Neue entlang von ethnischen und schichtspezifischen Grenzen reproduzieren. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Rahmenbedingung; historische Entwicklung; Gleichstellung; Feminismus; Frauenbewegung; Frauenbild; Frauenfrage; Verfassung; internationale Beziehungen; politische Kultur; Gleichbehandlung; Institutionalisierung; Emanzipation
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag