Clusterförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative : Erfolge, Dysfunktionen und mögliche Lösungswege
Titelübersetzung:Cluster promotion as part of the Excellence Initiative : successes, dysfunctions and possible solutions
Autor/in:
Gerhards, Jürgen
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 115-137
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Inhalt: Die Förderung von Forschungsclustern ist einer der drei Bausteine der Exzellenzinitiative (EI) im Kontext der bundesdeutschen Forschungspolitik. Ziel der Förderung ist es, nicht nur ein spezielles Fach zu fördern, sondern die Kooperation verschiedener Disziplinen zu einer bestimmten Frage- und Problemstellung. Mit dieser thematischen Förderung hat die DFG das Ziel, an deutschen Universitätsstandorten international sichtbare und konkurrenzfähige Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen zu etablieren. Die Ausführungen basieren auf aktuellem empirischem Datenmaterial und geben nun erste Hinweise auf mögliche Erfolgsbedingungen bzw. Problemlagen und gliedern sich in folgende Punkte: (1) allgemeine Einschätzungen der EI und der Clusterförderung, (2) Exzellenzherstellung durch Rekrutierung exzellenter Forscher, (3) Exzellenzherstellung durch Gewinnung von Forschungszeit, (4) Flexibilität in der Handhabung der Fördermittel und der Höhe der Fördersumme, (5) Konflikte zwischen Universitäten, Fakultäten und Clustern, (6) Förderung der Gleichstellung sowie (7) Bewertung der geförderten Cluster im Kontext einer Fortsetzung der EI. Die EI im Allgemeinen und die Clusterförderung im Besonderen wird nach Ansicht des Autors längerfristig die deutsche Forschungslandschaft verändern. Man wird genau beobachten müssen, welche Selektivitäten und welche Schwerpunktverlagerungen sich durch die laufende Clusterförderung im Hinblick auf Themen, Forschungsbereiche und Fächer insgesamt einstellen werden. (ICG2)
Schlagwörter:Forschungspolitik; Bildungspolitik; Bildungsreform; Bildungsangebot; Bildungseinrichtung; Finanzierung; Förderungsmaßnahme; Hochschulpolitik; Studium; Wissenschaftler; Wissenschaftspolitik; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Wettbewerbsfähigkeit; Forschungspraxis
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Fördermaßnahmen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Exzellenzinitiative : Zwischenbilanz und Perspektiven
Titelübersetzung:The Excellence Initiative : interim review and prospects
Herausgeber/in:
Leibfried, Stephan
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen, Bd. 24), 2010. 313 S.
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Inhalt: "Die 'Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen' hat seit ihrem Einsetzen 2005 auch international große Aufmerksamkeit gefunden. Da sie einschneidende Veränderungen der nationalen Wissenschaftslandschaft bewirkt - sie führte unter anderem zur Auswahl von neun Eliteuniversitäten -, ist es nicht verwunderlich, dass sie bei Beobachtern und Betroffenen entschiedene und kontroverse Urteile hervorruft. Der Band präsentiert die auf Anhörungen, Analysen und Experteninterviews beruhende Zwischenbilanz einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, die die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 2008 eingesetzt hat. Über die Bestandsaufnahme hinaus geben die Autoren Empfehlungen zur Durchführung der im Herbst 2010 bevorstehenden Exzellenzinitative 2.0." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Exzellenzinitiative" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: Thesen zur Exzellenzinitiative zur Förderung der Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen (27-32); Interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Exzellenzinitiative": der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: Bedingungen und Folgen der Exzellenzinitiative (35-50); Friedhelm Neidhardt: Exzellenzinitiative - Einschätzungen und Nachfragen (53-80); Ulrich Schreiterer: Exzellente Zukunft - Beobachtungen zur Dritten Förderlinie (85-113); Jürgen Gerhards: Clusterförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative - Erfolge, Dysfunktionen und mögliche Lösungswege (115-137); Ingolf Volker Hertel: Und sie bewegen sich doch - Zur Kooperation von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Exzellenzwettbewerb (139-159); Dagmar Simon, Patricia Schulz, Michael Sondermann: Abgelehnte Exzellenz - Die Folgen und die Strategien der Akteure (161-197); Matthias Koenig: Nachwuchsförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative (201-216); Michael Zürn: Ein Rückblick auf die erste Exzellenzinitiative - Es geht noch besser! (219-229); Jochen Gläser, Peter Weingart: Die Exzellenzinitiative im internationalen Kontext (233-258); Mitthell G. Ash: Welcher (implizite) Universitätsbegriff steckt hinter der Exzellenzinitiative? Spitzenforschung, intensive Lehre, Qualitätskultur (261-267); Mitthell G. Ash: Die Dritte Säule der Exzellenzinitiative - eine offene Agenda? (269-279).
Schlagwörter:Bildungsangebot; außeruniversitäre Forschung; Bildungsexpansion; wissenschaftliche Institution; Bildungspolitik; Bildungsprogramm; Bildungsreform; Wissenschaftsbetrieb; Europa; Forschungseinrichtung; Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; Hochschulforschung; Hochschulpolitik; Hochschullehrer; Finanzierung; Studium; Wissenstransfer; Wissensgesellschaft
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die nächste Universitätsreform ist schon da : über die drei Reformen der letzten Jahrzehnte, die Schäden, die sie angerichtet haben, und einige Gründe, warum der erreichte Zustand so nicht bestehen bleiben kann
Titelübersetzung:The next university reform is already here : the three reforms from the last decades, the damage which they caused, and some reasons why the attained state cannot continue
Autor/in:
Steinert, Heinz
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 310-324
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Inhalt: "Der Beitrag diskutiert die universitäre Strukturreform, die Studienreform und die Reform der Forschungsfinanzierung der vergangenen Jahrzehnte. Was sich bisher an diesen drei Reformen und ihren Wechselwirkungen beobachten lässt, schließt sich zu der Tendenz zusammen, die Universität nach oben in einen Elite- und Exzellenz-Bereich und nach unten in einen College-Bereich aufzuspalten. Es ist zu fragen, wie sich die Beteiligten dazu verhalten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution discusses three university reforms that took place during the past decades: the structural reform, the academic reform and the reform of funding systems. The interplay of these reforms evokes the impression that the university splits into a realm of elite and excellence on the one hand and a college zone on the other. It has to be questioned how those affected can react to this development." (author's abstract)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Reform; Verschulung; Bachelor; Master; Kritik; Berufsorientierung; Studium; Strukturreform; Lehrpersonal; Student; Bürokratisierung; Hochschulbildung; Europa; Finanzierung; Ökonomisierung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Strategien in Wissenschaftsorganisationen : Grundlagen - Beispiele - Perspektiven
Titelübersetzung:Strategies in science organizations : basis - examples - prospects
Herausgeber/in:
Becker, Ralph; Graf, Rainer
Quelle: Bonn: Lemmens (Edition Wissenschaftsmanagemnt), 2010. 219 S.
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Inhalt: "Der immer stärker werdende Wettbewerb ist zu der zentralen Herausforderung in der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft geworden. Da erklärt es sich fast von selbst, dass der Begriff 'Strategische Entwicklung' in der Scientific Community einen festen Platz erobert hat. Band 1 der neuen Reihe 'Edition Wissenschaftsmanagement' beleuchtet die Chancen und Potenziale strategischen Handelns im Wissenschaftssystem aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Autoren - Experten aus Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Mittler- und Förderorganisationen, Consulting und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung - vermitteln Grundlagen des Wissenschafts- und Forschungsmanagements, berichten aus unterschiedlichen Perspektiven über Erfahrungen und Ziele und zeichnen Zukunftsperspektiven auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ralph Becker: Strategien in Wissenschaftsorganisationen entwickeln und umsetzen (8-9); Einführung: Rainer Graf: Besser oder anders sein? Ein Vorgehensmodell für den Strategieprozess an Hochschulen (10-31); Markus Lemmens: Navigieren zwischen Brücke und Maschinenraum. Wissenschaftsmarketing - ein strategischer Umgang mit politischen Erwartungen (34-39); Ada Pellert: Management in Expertenorganisationen. Der Abschied von traditionellen Leitungsvorstellungen (40-49); Klaus Dicke: Stärken stärken, Schwächen beseitigen. Herausforderungen der Strategieplanung im Kontext von Schwerpunkt- und Profilbildung (50-59); Dieter Kaufmann: Bedeutungswandel von Kommunikation und Marketing. Unternehmerische Führung und transparenter Dialog: Markenzeichen moderner Hochschulen (60-67); Klaus Hamacher, Robert Borrmann: Vision - Mission - Meilensteine zur Strategiefindung. ... im Spiegel der administrativen und technischen Infrastruktur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (68-79); Kai Handel: Reform des Hochschuldienstrechts. Strategien zur Differenzierung von Professorenstellen an Fachhochschulen am Beispiel der HTWG Konstanz (82-91); Stephanie Dittmer, Sabine Helling-Moegen: Konkurrieren um die besten Köpfe. Talentförderung in der Helmholtz-Gemeinschaft (92-101); Thorsten Mundi, Kirsten Zierold, Hanns H. Seidler: Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Verwaltung. Notwendigkeiten und Strategien der Ausbildung im Wissenschaftsmanagement (102-111); Ulrich Grothus: Maßstab für Qualität - Motor zur Veränderung. Strategien zur Internationalisierung der Hochschulen (112-123); Herbert Grieshop: "Work in Progress". Die Freie Universität Berlin auf dem Weg zu einer Internationalisierungsstrategie (124-137); Markus Zanner, Jutta Wollersheim, Isabell M. Welpe: Interdisziplinarität als Wissenschaftsstrategie. Integriertes Management fördert die wissenschaftliche Exzellenz (138-149); Jeroen Verschragen: Von Forschen ohne Genzen. Von den "Auslandsbeziehungen" zur "Internationalisierungsstrategie" (150-159); Ernst Th. Rietschel, Björn Maul: Leibniz-Initiative "WissenschaftsCampus". Ein Modell als Instrument der Länder zur strategischen Entwicklung ihrer Forschungslandschaft (160-165); Linda Diepenbruck, Manfred Nettekoven: Vision 2020: Strategie für qualitatives Wachstum. Institutionelle und wirtschaftliche Kooperationen verstärkt ausbauen (166-175); Alexander Haas, Heike Slusarczyk: Das Forschungszentrum Jülich. Aktuelle Herausforderungen an die Entwicklung der Unternehmensstrategie einer Großforschungseinrichtung (176-185); Hendrik Brumme, Peter S. Niess: Neue Organisationsstrukturen. Modernes Hochschulmanagement zur Förderung von Spitzenleistungen in Forschung, Lehre und Transfer (188-205); J. G. Wissema: Threat or Opportunity? From the Humboldt University to a Third Generation University Model (206-213); Georg Schütte: Die Welt wird flach. German Science Goes Global (214-219).
Schlagwörter:Wettbewerb; Wissenschaftsforschung; Organisation; Management; Strategie; Experte; Marketing; Kommunikation; Verwaltung; Qualität; Interdisziplinarität; Globalisierung; Organisationsstruktur; Internationalisierung; Wissenschaftsmanagement
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Strukturelle Effekte der W-Besoldung : zum Erfordernis der Disziplinenunterscheidung bei leistungsorientierter Bezahlung
Titelübersetzung:Structural effects of W-Besoldung (professorial salary) : the requirement of discipline distinction in performance-based pay
Autor/in:
Sieweke, Simon
Quelle: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 16 (2010) H. 3, S. 40-44
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Inhalt: "Die Umstellung auf die W-Besoldung erfordert einen Leistungsvergleich zwischen Professoren aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, was erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Gelingt ein solcher interdisziplinärer Leistungsvergleich nicht, drohen strukturelle Effekte, die mit der Wissenschaftsfreiheit des Art. 5 Abs. 3 GG unvereinbar sein können." (Autorenreferat)
Inhalt: "As a result of the German university reforms a part of the professorial salary is realloceted due to the professors' achievements. This new system allows a fair payment when the achievements are correctly ranked. But it has to take in mind that this system can cause structural changes inside the universities. It also can create incentives to do only selected research and teaching work. Such incentives are incompatible with the guaranteed academic freedom. That is why especially disciplinary differences have to be incorporated when the professors' achievements are ranked." (author's abstract)
Schlagwörter:Arbeitsleistung; Besoldung; Leistungsbewertung; Hochschullehrer; Interdisziplinarität; Wissenschaftsdisziplin; Motivation; Arbeit; Leistungsorientierung; Forschungsfreiheit
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wissenschaft ist Arbeit : Beschäftigung an der Hochschule - ein blinder Fleck von Hochschulreform und Reformkritik
Titelübersetzung:Science is work : employment at universities - a blind spot in university reform and reform criticism
Autor/in:
Neis, Matthias
Quelle: Grenzverschiebungen des Kapitalismus: umkämpfte Räume und Orte des Widerstands. Karina Becker (Hrsg.), Lars Gertenbach (Hrsg.), Henning Laux (Hrsg.), Tilman Reitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010, S. 120-136
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Inhalt: Der Beitrag setzt auf der Ebene der Organisation an, hat dabei aber ein gesamtgesellschaftlich äußerst bedeutsames Thema im Blick, und zwar den Umgang mit Wissen. Der Autor untersucht Entwicklungen, die auf eine Ökonomisierung der Hochschulen hinauslaufen. Dabei wird ein Bereich beleuchtet, der gewöhnlich ausgeblendet wird: die Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse in Forschung und Lehre. Die Ausführungen über die Entwicklung zum akademischen Kapitalismus gliedert sich in folgende Punkte: (1) Grenzverschiebungen zwischen Wissenschaft und Markt im Kontext des akademischen Kapitalismus und der unternehmerischen Hochschule, (2) Konkurrenz, Hierarchie und Kooperation in der akademischen Arbeitswelt sowie (3) Wissenschaftlichkeit und Gesellschaft. Die viel diskutierte Prekarisierung der Arbeit ist in Forschung und Lehre im so genannten Mittelbau seit längerem Normalität, und die Bologna-Reform scheint zu ihrer Ausweitung zu führen. Die Freiräume, die gleichzeitig durch die neue soziale Relevanz und Sichtbarkeit von Wissenschaft erschlossen werden, können unter diesen Bedingungen kaum sinnvoll genutzt werden. Resümierend kann festgehalten werden, dass Reformen, die sich am Leitbild der unternehmerischen Universität oder des akademischen Kapitalismus orientieren, einen Doppelcharakter haben. In ökonomistisch, ja geradezu betriebswirtschaftlich verzerrter Form suchen entsprechende Projekte einer säkularen Entwicklung Rechnung zu tragen, die der Wissenschaftshistoriker J. D. Bernal als Tendenz zur Vergesellschaftung der Wissenschaften beschrieben hat. (ICG2)
Schlagwörter:Arbeit; Arbeitsbedingungen; Arbeitssituation; Wissenschaftler; wissenschaftliche Arbeit; Forschung und Entwicklung; Forschungspraxis; Hochschulforschung; Hochschulpolitik; Bologna-Prozess; Reform; Reformmodell; Kapitalismus; Marktwirtschaft; Marktorientierung; Kooperation; Wettbewerb; Wissenschaftlichkeit; Gesellschaft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
(Forschungs-)Evaluation
Titelübersetzung:(Research) evaluation
Autor/in:
Hornbostel, Stefan
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 293-309
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Inhalt: Die mannigfaltigen Funktionen der Evaluation erklären - so die These des Beitrags- , warum es nur schwer möglich ist, Evaluationen trennscharf von Managementtechniken (incl. Qualitätsmanagement, Controlling, Auditing) abzugrenzen. Dies scheitert auch an der Vagheit des Evaluationsbegriffs. Für jeden Abgrenzungsversuch lässt sich exemplarisch ein Evaluationsverfahren oder eine Managementtechnik benennen, die sich der Abgrenzung nicht fügt. Der Autor empfiehlt daher, Evaluation als einen Oberbegriff zu sehen, unter dessen Dach eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Techniken und Verfahren, Erhebungsdesigns und mehr oder weniger starke Verknüpfungen mit Konsequenzen versammelt sind. Je nachdem, welche Funktionen besonders betont werden, verschieben sich auf einem Kontinuum Nutzen und Wirkungen ebenso wie intendierte und nicht intendierte Effekte von Evaluationen. Diese Einwände stellen die Notwendigkeit von Evaluationen jedoch nicht in Frage. Strittig ist vielmehr die Häufigkeit von Evaluationen, die Angemessenheit der gewählten Verfahren und Indikatoren, ihre Steuerungswirkung und die Frage, wie sich die Ergebnisse in ein institutionelles Qualitätsmanagement integrieren lassen. Insgesamt zeichnet sich für den Autor deutlich ab, dass Evaluationen sparsam eingesetzt und sinnvoll in ein kontinuierliches Monitoring zentraler institutioneller Ziele integriert werden müssen. (ICA2)
Schlagwörter:Evaluation; Funktion; Management; Wissenschaftspolitik; Qualitätssicherung; Erfolgskontrolle; Staat; Selbststeuerung; Methodologie; politische Steuerung; Autonomie
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Auf dem Weg zu neuen Hochschultypen : eine organisationssoziologische Analyse vor dem Hintergrund hochschulpolitischer Reformen
Titelübersetzung:On the road to new types of university : an organizational sociology analysis against the background of university policy reforms
Autor/in:
Würmseer, Grit
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010. 361 S.
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Inhalt: "Das deutsche Hochschulsystem befindet sich unter massivem Veränderungsdruck - Universitäten und Fachhochschulen sehen sich mit zahlreichen staatlichen Reformen konfrontiert. Wie reagieren Hochschulen als Organisationen auf gegenwärtige gesellschaftliche und politische Herausforderungen? Bilden Universitäten und Fachhochschulen neue Hochschultypen aus? Diesen Fragen geht die Autorin ihrer qualitativ angelegten empirischen Untersuchung nach, indem sie die Identitäten von Fachhochschulen und Universitäten rekonstruiert. Vor dem Hintergrund der externen institutionellen Vorstellungen über Hochschule, die mittels der politischen Reformen transportiert werden, wird nicht nur nach strukturellen Anpassungen, sondern darüber hinaus nach Veränderungen der organisationalen Identität gefragt, wobei der Blick auf das Entstehen neuer Differenzierungslinien auf der Ebene des Hochschulsystems gerichtet ist." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Fachhochschule; Hochschulwesen; Reform; Organisationsstruktur; organisatorischer Wandel; Identität; Lehrveranstaltung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Stiftungen und Think-Tanks
Titelübersetzung:Foundations and think tanks
Autor/in:
Speth, Rudolf
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 390-405
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Inhalt: Zahlreiche Stiftungen und Think-Tanks in Deutschland sind als Nonprofit-Organisationen zu wichtigen wissenschaftspolitischen Akteuren avanciert. Ihre Wirkungsmöglichkeiten liegen nicht so sehr in der Finanzierung von Wissenschaftsorganisationen, wenngleich dies für ausgewählte Hochschulen und Institute, vor allem für private Universitäten, von wachsender Bedeutung ist. Der stärkere Wettbewerb im wissenschaftspolitischen Feld, die zunehmende Differenzierung bei den Universitäten, die Internationalisierung sowie die wachsende Relevanz von Methoden des Public Managements für Wissenschaftsorganisationen eröffnen für die privaten Akteure der Wissenschaftspolitik ein sich erweiterndes Tätigkeitsfeld. Sie sind als Ideengeber, Berater und als Multiplikator gefragt. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass ihre Rolle als Innovatoren künftig wachsen wird. Allerdings werden Stiftungen und andere Organisationen des Dritten Sektors bzw. der Zivilgesellschaft auch in Zukunft im Vergleich zum Staat wenig zur Finanzierung von Wissenschaft und Forschung beitragen. Vielmehr wird im Zuge des großen Trends der Diversifizierung und Privatisierung ihre Funktion als Komplementäre staatlichen Handelns und als Innovatoren an Bedeutung gewinnen. (ICA2)
Schlagwörter:Stiftung; Zivilgesellschaft; nichtstaatliche Organisation; Non-Profit-Organisation; Wissenschaftspolitik; Finanzierung; Forschungspolitik; Forschungseinrichtung; Politikberatung; Expertenbefragung; Privatisierung; Innovation; Think Tank
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ressortforschung
Titelübersetzung:Departmentalized research
Autor/in:
Barlösius, Eva
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 377-389
Details
Inhalt: Bei der Kategorie "Ressortforschung" handelt es sich um eine ministeriell geschaffene. Im Allgemeinen werden darunter die den Bundesministerien nachgeordneten Einrichtungen mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zusammengefasst. Formale Grundlage für die Zuordnung ist die Ausweisung der Institute als "Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben" im Bundesbericht Forschung. Kriterium für diese Kategorisierung ist, dass die Einrichtungen wissenschaftliche Erkenntnisse für die Durchführung der Ressortaufgaben gewinnen, einige von ihnen nehmen zudem "hoheitliche Tätigkeiten" wahr. Der vorliegende Beitrag beschreibt die drei wichtigsten Aufgaben: Durchführung von wissenschaftlicher Forschung, Politikberatung und Informationsbeschaffung sowie Regulierungs- und Prüfaufgaben (insbesondere gesetzlich festgelegte Aufsicht, Normung, Zulassung und Risikobewertung). Der Umfang der drei Aufgaben variiert von Einrichtung zu Einrichtung. (ICA2)
Schlagwörter:Ressortprinzip; Ministerialverwaltung; Bundesregierung; Forschung und Entwicklung; Staatsfunktion; Staatsorgan; Forschungseinrichtung; Politikberatung; Regulierung; Informationsgewinnung; Informationsvermittlung; Ressortforschung
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag