Der deutsche Bildungsföderalismus im Spannungsfeld zwischen föderalem Kompetenzstreit und europäischer Harmonisierung
Titelübersetzung:German education federalism in the field of tension between a federal dispute over competencies and European harmonization
Autor/in:
Scheller, Henrik
Quelle: Föderalismus in Deutschland. Klaus Detterbeck (Hrsg.), Wolfgang Renzsch (Hrsg.), Stefan Schieren (Hrsg.). München: Oldenbourg (Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft), 2010, S. 225-256
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Inhalt: Die Funktions- und Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungsföderalismus beruht auf unzähligen institutionellen Verflechtungs- und Kooperationsformen von Bund und Ländern, die die Voraussetzung von pragmatischer Kooperation, Steuerung und Lösung von politischen Querschnittsaufgaben in föderalen Mehrebenensystemen bilden. Der Verfasser zeigt dies an der bildungspolitischen Reformdynamik, zu der der Streit zwischen Bund und Ländern über die Einführung der Juniorprofessur, die Exzellenz-Initiative zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und der Hochschulpakt 2020 gehören. Er geht auf den Zusammenhang von Bildungspolitik und Föderalismusreform ein und setzt sich auch mit der europäischen Ebene des deutschen Bildungsföderalismus (Bologna-Prozess) auseinander. (ICE2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Föderalismus; Harmonisierung; Kompetenzverteilung; Hochschulpolitik; Bologna-Prozess; Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; europäische Integration
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Rhetorik und Realität in Sachen Exzellenz : eine Replik auf Richard Münchs "Die akademische Elite"
Titelübersetzung:Rhetoric and reality regarding excellence : a reply to Richard Münch's "The Academic Elite"
Autor/in:
Maasen, Sabine
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe, Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 855-860
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Inhalt: Der Diskussionsbeitrag enthält kritische Anmerkungen zum Buch von Richard Münch: "Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz" (2007). Die Autorin diskutiert Münchs zentrale These, wonach Exzellenz eine soziale und politische Konstruktion sei, die im Verteilungskampf um Ressourcen und Macht die Funktion der Stabilisierung etablierter Machtungleichheiten erfülle. Sie beschäftigt sich insbesondere mit dem Konzept der Exzellenzrhetorik und mit den Vorschlägen Münchs, die auf eine Ausweitung der Kriterien für Qualitätszuschreibung (z. B. die Berücksichtigung von Beiträgen zum Wissenstransfer oder zur Wissenschaftskommunikation) zielen. Damit trägt Münch nach Meinung der Autorin nicht nur dem erweiterten Exzellenzbegriff Rechnung und beteiligt sich so an dem Umbau des Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft. Er beteiligt sich darüber hinaus, wenn auch unbeabsichtigt, an der weiteren Steigerung des Formalisierungsdrucks. Dieser behindert vor allem die auch von Münch gewünschte Prämierung von Innovativität und struktureller Öffnung für neue Akteure. Aus der Perspektive einer Sondersemantik fallen Rhetorik und Realität der Exzellenz in der Tat zusammen: Die so verstandene Rhetorik der Exzellenz ist konstitutiver Teil der Veränderungsdynamik von Wissenschaft und Gesellschaft und zeitigt dabei eine Reihe dysfunktionaler Effekte - nicht zuletzt den Effekt, dass Münch die Verstricktheit seines eigenen Standpunkts in diese neue Semantik verkennt. (ICI2)
Schlagwörter:Elite; Bildungsreform; organisatorischer Wandel; Ökonomisierung; Wettbewerb; Hochschulwesen; Semantik; Rhetorik; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Heterogenität und Performance von Forschernachwuchsgruppen : eine Untersuchung am Beispiel von DFG-geförderten Graduiertenkollegs
Titelübersetzung:Heterogeneity and performance of junior research groups : a study based on the example of graduate courses of lectures sponsored by the German Research Foundation
Autor/in:
Unger, Birgit
Quelle: München: Hampp (Beiträge zur Personal- und Organisationsökonomik, Bd. 22), 2010. 231 S.
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Inhalt: "Der aktuelle Reformprozess im Wissenschaftssystem wird begleitet von einem Paradigmenwechsel hin zu mehr Internationalität und Interdisziplinarität; daneben werden die Bestrebungen zur Gleichstellung der Geschlechter forciert. Empirisch zeigt sich entsprechend eine zunehmende Heterogenität von Forschungsteams bei gleichzeitig zunehmenden Kooperationsaktivitäten. Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage nach den Effekten dieser Entwicklungen für die Performance von Forschernachwuchsgruppen. In der theoretischen Analyse werden die Argumente der Literatur zur Nutzen- und Kostenwirkung von Heterogenität zusammengeführt. Um argumentieren zu können, welcher der beiden gegenläufigen Effekte in Forschernachwuchsgruppen dominiert, wird differenziert zwischen den verschiedenen Heterogenitätsarten einerseits und den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (Geistes- und Sozialwissenschaften versus Natur- und Lebenswissenschaften) andererseits. Die empirische Überprüfung erfolgt anhand eines originären Datensatzes zu 86 DFG-geförderten Graduiertenkollegs. Die Analyseergebnisse vermögen zu zeigen, dass - anders als die Forderungen nach Interdisziplinarität, Internationalität und Gender Mainstreaming nahe legen würden - mehr Heterogenität keinesfalls immer vorteilhaft ist. Stattdessen ist der Zusammenhang zwischen Heterogenität und Performance - wie theoretisch erwartet - abhängig von der Art der Heterogenität und variiert zwischen den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen. Aus diesen Ergebnissen werden differenzierte Implikationen zur Steuerung von Heterogenität in Forscher(nachwuchs)gruppen abgeleitet, die deutlich abweichen von der pauschal formulierten Forderung nach mehr Heterogenität von Seiten der Wissenschaftspolitik." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsnachwuchs; Gruppe; Heterogenität; Interdisziplinarität; Wissenschaftler; Wissenschaftsdisziplin; Kooperation; Gruppenarbeit; Teamarbeit; Forschungspersonal; Leistungsfähigkeit
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Anmerkungen zu Richard Münch: "Die akademische Elite"
Titelübersetzung:Comments on Richard Münch: "The Academic Elite"
Autor/in:
Maurer, Andrea
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe, Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 851-854
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Inhalt: In seinem Buch "Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz" (2007) gilt Richard Münchs Hauptinteresse der Konstruktion von Exzellenz durch symbolisches Kapital. Er thematisiert vor allem die Reproduktion von Machtzentren bzw. exzellenten und gut ausgestatteten Wissenschaftsstandorten durch die Verteilung von Ressourcen sowie die diesen Prozess flankierenden symbolischen Deutungsmuster im Zuge der Exzellenzinitiative. Aus seinem theoretisch begründeten Verdacht, dass es sich bei solchen Steuerungsprozessen letztlich um Machtkämpfe handelt, in denen schwächere Akteure wie z. B. kleine Universitäten verlieren, leitet er nach Meinung der Autorin zu schnell ab, dass die formalen Strukturen an den Universitäten nur scheinbar rational sind und dass im Grunde für die ablaufenden Prozesse das Auseinanderfallen von Formalstruktur und realen Handlungen zentral ist. Dazu gehört für Richard Münch auch eine Fundamentalkritik an allen Rationalerklärungen und -analysen formaler Organisationsstrukturen, was ihm letztlich den Weg verschließt, für eine Analyse der neuen Strukturen einzutreten, die diese aus Sicht individueller und kollektiver Absichten untersucht. Die Autorin problematisiert in ihrem kritischen Kommentar ferner, dass sich Richard Münch gegen die Neue Institutionenökonomik richtet und diese sogar unter Ideologieverdacht stellt. (ICI2)
Schlagwörter:organisatorischer Wandel; Elite; Hochschulwesen; Wettbewerb; Ökonomisierung; Bildungsreform; Akademiker; symbolisches Kapital; Macht; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einleitung zu Author meets Critics: Richard Münch: "Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz"
Titelübersetzung:Richard Münch: "The Academic Elite; Social Contruction of Scientific Excellence" : introduction to Author meets
Autor/in:
Barlösius, Eva
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe, Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 829-831
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Inhalt: Richard Münchs Buch "Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz", das im Frühjahr 2007 erschienen ist, löste sogleich Streitgespräche aus mehreren Gründen aus: Der Zeitpunkt der Veröffentlichung war für die Thematik gut gewählt, denn sie erschien zwischen der ersten und zweiten Runde der Exzellenzinitiative. Auf diese wird in der Studie zur empirischen Illustrierung der Hauptaussagen an vielen Stellen verwiesen und damit ihr zeitdiagnostischer Charakter unterfüttert. Dieser spiegelt sich auch in der engagierten Sprache wider, in welcher die Studie verfasst ist. Nicht zuletzt wurde die öffentliche Aufmerksamkeit durch folgende Hauptthese Münchs gesteigert: Die Leistungsfähigkeit der Universitäten ist durch die schleichende Herausbildung kartellartiger, monopolistischer und oligarchischer Strukturen, maßgeblich unterstützt durch die wachsende Drittmittelforschung, so beeinträchtigt worden, dass darunter die Innovationskraft der Forschung leidet. Diese nur stichwortartig angedeutete Konzeption stellt auch den Kernpunkt des gemeinsamen Gesprächs mit Richard Münch dar, in welches der vorliegende Beitrag kurz einleitet. (ICI2)
Schlagwörter:Elite; Akademiker; soziale Konstruktion; Bildungsreform; Hochschulpolitik; Hochschulforschung; Wettbewerb; Ökonomisierung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was bestimmt "Exzellenz" in den Sozialwissenschaften? : eine Analyse am Beispiel des Preises der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze 1981-2006
Titelübersetzung:What determines "excellence" in social sciences? : an analysis based on the example of the Prize of the Fritz Thyssen Foundation for Social Science Essays between 1981 and 2006
Autor/in:
Alber, Jens; Nerlich, Torben
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 2, S. 152-178
Details
Inhalt: "Der Preis der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze stellt ein seit 1981 praktiziertes Selbstevaluationsverfahren deutschsprachiger Sozialwissenschaften dar, das die Evaluationsforschung bislang nicht zur Kenntnis genommen hat. Gestützt auf eine Datensammlung der im Zeitraum 1981 bis 2006 nominierten und prämierten Artikel geht der Beitrag insbesondere zwei Fragen nach: 1. Welches sind die Merkmale prämierter Autoren, und inwieweit korreliert das Distinktionsmerkmal 'Thyssen-Preis' mit anderen Merkmalen von Autoren, die in der Evaluationsforschung Verwendung finden? 2. In welchem Maße konzentriert sich preisgekrönte Forschung auf einige wenige Standorte? Zu den zentralen Ergebnissen zählt, dass verschiedene Distinktionsmerkmale in den Sozialwissenschaften nur schwach korreliert sind und dass auch preisgekrönte deutsche Sozialforschung international nur schwach sichtbar ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article analyzes the characteristics of German social science publications that received the Award of the Fritz Thyssen Foundation in the period 1981-2006. Annually awarded by a jury to the best social science articles published in leading German language journals, the prize constitutes a form of professional self-evaluation which previous evaluation research has not taken into account. Based on a data collection of all nominated and awarded articles, the contribution focuses on two research questions: 1. What are the characteristics of the winning authors and to what extent is the receipt of the award correlated with other criteria of distinction that are used for evaluation purposes? 2. To what extent is research leading to the prize concentrated in a few outstanding research institutes? Key findings are that different criteria of achievement in social science evaluations are only weakly correlated and that German speaking social science publications have a low level of international visibility even if awarded with a prestigious prize." (author's abstract)
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Sozialwissenschaftler; Stiftung; Qualität; Preisverleihung; Evaluation; Distinktion; Autor; Sozialforschung; Zeitschrift; Literaturdokumentation; Analyse; historische Analyse; Karriere; Habilitation; Promotion; Hochschullehrer; Wissenschaftlichkeit
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Handbuch Wissenschaftspolitik
Titelübersetzung:Manual of science policy
Herausgeber/in:
Simon, Dagmar; Knie, Andreas; Hornbostel, Stefan
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010. 567 S.
Details
Inhalt: "Das Wissenschaftssystem befindet sich in einer Phase der tief greifenden Umgestaltung. Erstmals gibt es mit diesem Handbuch einen systematischen Überblick zur Wissenschaftspolitik auf dem neuesten Stand der Forschung. Theorien, Konzepte, Wirkungsfelder und Steuerungsinstrumente werden ebenso wie alle wichtigen Akteure und Institutionen der Wissenschaftspolitik behandelt. Abgerundet wird das Handbuch durch einen Blick auf einige ausgewählte Länder." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Übergreifende Gesichtspunkte: Wandlungsprozesse, Akteure und Interessen: Martin Lengwiler: Kontinuitäten und Umbrüche in der deutschen Wissenschaftspolitik des 20. Jahrhunderts (13-25); Andreas Knie, Dagmar Simon: Stabilität und Wandel des deutschen Wissenschaftssystems (26-38); Dorothea Jansen: Von der Steuerung zur Governance: Wandel der Staatlichkeit? (39-50); Ulrich Teichler: Europäisierung der Hochschulpolitik (51-70); Holger Braun-Thürmann: Wandel der Wissensproduktion (71-88); Disziplinäre Zugänge: Jörg Potthast: Science and Technology Studies (91-105); Frank Meier, Uwe Schimank: Organisationsforschung (106-117); Peter Weingart: Wissenschaftssoziologie (118-129); Hariolf Grupp, Dirk Fornahl: Ökonomische Innovationsforschung (130-147); Ziel, Funktionen und Anwendungsfelder der Wissenschaftspolitik: Georg Schütte: Außenwissenschaftspolitik - Wissenschaft im globalen Wandel gestalten (151-161); Sybille Hinze: Forschungsförderung in Deutschland (162-175); Silke Gülker, Susan Böhmer: Nachwuchspolitik (176-192); Hildegard Matthies, Karin Zimmermann: Gleichstellung in der Wissenschaft (193-209); Daniel Barben: Reflexionswissen (210-223); Steuerungsinstrumente der Wissenschaftspolitik: Margrit Seckelmann: Rechtliche Grundlagen und Rahmensetzungen (227-243); Torben Schubert, Ulrich Schmoch: Finanzierung der Hochschulforschung (244-261); Jürgen Lüthje: Aktivierendes Wissenschaftsmanagement (262-279); Friedhelm Neidhardt: Selbststeuerung der Wissenschaft: Peer Review (280-292); Stefan Hornbostel: (Forschungs-)Evaluation (293-309); Niels C. Taubert: Open Access (310-321); Rainer Lange: Benchmarking, Rankings und Ratings (322-333); Martina Röbbecke: Akkreditierung (334-346); Stefan Lange: Hochschulräte (347-360); Akteure der Wissenschaftspolitik: Andreas Stucke: Staatliche Akteure in der Wissenschaftspolitik (363-376); Eva Barlösius: Ressortforschung (377-389); Rudolf Speth: Stiftungen und Think-Tanks (390-405); Justus Lentsch: Akademien der Wissenschaften: Wissensmakler für Politik und Gesellschaft (406-426); René Rohrbeck: F+E-Politik von Unternehmen (427-440); Institutionen des Wissenschaftssystems: Jürgen Enders: Hochschulen und Fachhochschulen (443-456); Hans-Willy Hohn: Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (457-477); Wissenschaftspolitik in ausgewählten Ländern: Ulrich Schreiterer: USA (481-493); Basak Candemir, Martin Meyer: Großbritannien (494-513); Barend van der Meulen: The Netherlands (514-528); Reinhard Grunwald: China (529-545).
Schlagwörter:Wissenschaftspolitik; Handbuch; Deutschland; 20. Jahrhundert; Governance; politische Steuerung; Hochschulpolitik; Europäisierung; Forschungseinrichtung; Organisation; Innovation; Personalpolitik; Frauenpolitik; Gleichstellung; Finanzierung; Selbststeuerung; Benchmarking; Stiftung; Akademie der Wissenschaften; außeruniversitäre Forschung
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender studies in entrepreneurial universities : the case of inter- and transdisciplinarity
Titelübersetzung:Genderforschung an unternehmerisch orientierten Hochschulen : der Fall Inter- und Transdisziplinarität
Autor/in:
Hark, Sabine; Wetterer, Angelika
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 279-288
Details
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Veränderungen durch den Bologna-Prozess wird die Frage untersucht, welche Auswirkungen dies auf die Situation der Frauen- und Geschlechterforschung hat. Dabei spielen die Modewörter Interdisziplinarität und Transdisziplinarität eine entscheidende Rolle: Sie sind wesentliche Bestandteile der Transformation der modernen westlichen Universitäten und dienen als Kriterien der Exzellenz in der Evaluation von Forschung und Lehre. Gleichzeitig sind sie eine rhetorische Ressource im globalen Wettbewerb der Hochschulen um Prestige und finanzielle Förderung. Die Frage ist, welche Neufigurationen des wissenschaftlichen Feldes und welche möglichen Vereinnahmungen feministischen Wissens sich in diesem Kontext abzeichnen? Es wird betont, dass die aktuelle Neuordnung des feministischen wissenschaftlichen Wissens nicht allein als Anzeichen eines geradlinigen Erfolgs feministisch-akademischer Gegenkultur gewertet wird, sondern dass sie auch Teil der angesprochenen Restrukturierungen wissenschaftlicher Institutionen ist. Wissenschaft gehorcht inzwischen einer Logik der Markterweiterung insofern, als direkter Zugriff auf Forschung unternommen werden soll, um konkurrenzfähiger zu werden. Wissenschaft zwischen Elite und Ware muss möglichst alle innovativen Ressourcen aktivieren. Dabei kann auf Frauen- und Geschlechterstudien nicht verzichtet werden. Die Situation ist also von Paradoxien bestimmt: Massive akademische Abwertung von Frauen und Geschlechterstudien und sexistische Ausgrenzung der Wissenschaftlerinnen durch Kollegen stehen neben offiziellen Verlautbarungen von der Unverzichtbarkeit von Frauenforschung für die Konkurrenzfähigkeit der Universitäten im global werdenden Ringen um Geld, Studierende und Reputation. (ICH)
Schlagwörter:Bologna-Prozess; Hochschulwesen; Ökonomisierung; Wettbewerb; Internationalisierung; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Reorganisation; Europa; Marktorientierung; Interdisziplinarität; Transdisziplinarität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Promoting women in post-graduate studies : chances and challanges of PhD reforms in Germany
Titelübersetzung:Die Förderung von Frauen in postgraduierten Studiengängen : Chancen und Herausforderungen der Reform des Doktorandenstudiums in Deutschland
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 253-268
Details
Inhalt: Während der Anteil von Frauen an den Universitäten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, bleiben Frauen in Dauerprofessuren und Führungspositionen des Hochschulbereiches weiterhin unterrepräsentiert. Angesichts der Umstrukturierungen und Rationalisierungen im Hochschulwesen und der daraus folgenden Entwertung akademischer Karrieren wird gefragt, ob es einen zwingenden und eindimensionalen Zusammenhang gibt zwischen der steigenden Präsenz von Frauen an den Hochschulen und der Umstrukturierung des akademischen Bereiches. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, in welcher Weise institutionelle Faktoren die akademischen Karrieren beeinflussen und inwieweit die Rolle und Struktur der postgraduierten Ausbildung in Deutschland bestimmend ist für sowohl die Geschlechtergleichheit und die Qualität und Reputation akademischer Karrieren in Zeiten der Internationalisierung und Vermarktung der akademischen Welt. So hat zum Beispiel der Bologna- Prozess und die steigende Wettbewerbsorientierung der akademischen Arbeitsmärkte auch dazu geführt, dass neue Modelle für das Doktorandenstudium geschaffen wurden, die durch einen stärker strukturierten Bildungsgang geprägt sind. Die Analyse zeigt, dass die aktuelle Reorganisation der akademischen Landschaft in Deutschland hoch widersprüchlich ist, da diese Reorganisation einerseits zu einer Abstufung und Differenzierung akademischer Karrieren und Disziplinen führt, andererseits jedoch zu einer Expansion des akademischen Arbeitsmarkts und zu einem Ausbau des Doktorandenstudiums. Von der letzteren Entwicklung profitieren zwar Frauen sehr stark, eine Degenderisierung der hoch qualifizierten akademischen Karrieren bleibt jedoch angesichts dieser Praxis eine Herausforderung für die nächste Zukunft. (ICH)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Reform; Bologna-Prozess; Studiengang; Promotion; Karriere; Akademikerin; Akademikerberuf; Wettbewerb; Reorganisation; Gender Mainstreaming; Chancengleichheit; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Building two-way streets to implement-policies that work for Gender and science
Titelübersetzung:Wechselseitige Richtungen zur Implementation von wirksamen Politiken für Gender und Wissenschaft
Autor/in:
Rosser, Sue V.
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 289-303
Details
Inhalt: Untersucht wird der Zusammenhang von Geschlechterforschung und Frauenprogrammen im Rahmen von Natur- und Ingenieurwissenschaft in den USA. Dabei werden drei Stufen unterschieden, auf denen Bundesbehörden wie die National Science Foundation (NSF) und die National Institutes of Health (NIH) den Zusammenhang von Gender und Wissenschaft berücksichtigt haben : (1) Forschungsunterstützung zur Partizipationserhöhung von Frauen in der Wissenschaft; (2) Strukturveränderungen von Institutionen mit dem Ziel, Wissenschaftlerinnen den Zugang zu diesen zu erleichtern; (3) neue Forschungskonzepte mit Schwerpunkt auf Frauen und Gender sowie Ergebnisanalysen. In Bezug auf die unterschiedlichen Ebenen wird ein Überblick über die von den genannten Behörden initiierten Frauenprogrammen (VPW, POWRE, ADVANCE) seit den achtziger Jahren gegeben. Die Überblick verdeutlicht, dass NSF sowohl auf der Ebene 1 und 2 erfolgreiche Frauenprojekte durchgeführt hat, um Wissenschaftlerinnen in ihrer Forschung zu unterstützen, während keine neuen Forschungskonzepte mit Schwerpunkt auf Frauen und Mädchen vorgelegt wurden. Die NIH haben sich bisher auf die Ebene 1 konzentriert, jedoch seit 2000 neue Richtlinien für klinische Untersuchungen eingeführt, die Frauen und geschlechtsbasierte Analysen mit einschließen. Für die beiden Institutionen wird daher ein Austausch der Best Practices empfohlen, so dass beide Behörden letztendlich die volle Partizipation von Frauen auf allen drei Ebenen implementieren können. (ICH)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Naturwissenschaft; Medizin; Wissenschaftspolitik; Gender Mainstreaming; USA; Frauenforschung; Frauenpolitik; Nordamerika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag