Quelle: Struktur und Dynamik – Un/Gleichzeitigkeiten im Geschlechterverhältnis. Barbara Rendtorff (Hrsg.), Birgit Riegraf(Hrsg.), Claudia Mahs (Hrsg.), Wiesbaden: Springer VS. 2019, S 119–139
Inhalt: Das „Management“ heterogener Belegschaften im Sinne von „Chancengleichheit für alle und auch als Wettbewerbsvorteil“ (Krell und Sieben 2011, S. 155) kennzeichnet seit etwa zwei Jahrzenten die unternehmerische Praxis von Unternehmen der Privatwirtschaft. Heterogenität wird mit Begriffen wie ‚Diversity‘, ‚Diversität‘ oder ‚Vielfalt‘ positiv gerahmt, und darauf bezogene Formen des Managements werden als ‚Diversity Management‘ bezeichnet. Diese Art des Umgangs mit Heterogenität findet zunehmend Eingang in öffentlich-rechtliche und wissenschaftliche Organisationen, beispielsweise Hochschulen.
Trans*diskriminierung an Hochschulen abbauen : Intersektionale Trans*verbündetenschaft für gleiche Teilhabe an Hochschulen
Autor/in:
Hornstein, René_
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019
Inhalt: Wie können Hochschulen für trans-und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen inklusiv gestaltet werden? In diesem Artikel werden Geschlechtsnormen als normativer Hintergrund der Hochschule diskutiert und grundlegende Begriffe im Kontext von Trans*diskriminierung und geschlechtlicher Vielfalt eingeführt und in Bezug zum Hochschulkontext gesetzt. Formen institutioneller Trans*diskriminierung werden diskutiert und intersektionale Perspektiven auf Gleichstellungsarbeit an Hochschulen aufgezeigt. „Verbündetenschaft“ wird als individuelles Handlungskonzept sowie als institutionelle Aufgabe eingeführt und auf Trans*verbündetenschaft hin konkretisiert. Es werden verschiedene institutionelle Diskriminierungskontexte an der Hochschule aus Trans*perspektive erläutert; im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Benennungen, die Rechtslage, zweigeschlechtliche Architektur wie Toiletten und trans*gerechte Lehre und Forschung. Anschließend werden Empfehlungen für Best Practices an Hochschulen sowohl genannt als auch aus intersektionaler Perspektive kritisiert und Perspektiven kritischer Trans*politik in diesem institutionellen Umfeld formuliert.
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019, S 85–114
Inhalt: Die Frage der Hochschulöffnung wird oft mit den Schlagworten Diver-sität und Teilhabe verknüpft, wobei die Verbindungslinien mituntervage bleiben. Welche Dimensionen es bei Öffnungsprozessen in der Hochschulpraxis zu beach-ten gilt und wie Diversität und Teilhabe darin zu verorten sind, diesen Fragen widmet sich dieser Beitragund blickt auch auf denkbare Dekolonisierungsprozesse. Zunächst geht es um die Bedeutungsvielfalt von Diversität im hochschulpolitischen Kontext und um Leerstellen im vorfindlichen Diversitätsverständnis; dabei wird Bezug genommen auf das Verhältnis von Diversität und Ungleichheiten im Hochschulraum. Der zweite Abschnitt beleuchtet die Hochschule als sozialen Raum und skizziert Schieflagen im Wissenschaftsbetrieb. Danach stehen Überlegungen für eine partizipative Wissenschaftspraxis und Demokratisierung der Hochschule im Mittelpunkt. Dabei wird auf internationale Debatten Bezug genommen, die dekoloniale Perspektiven für die Wissenschaft thematisieren.
Wissenschaft, Nachwuchslaufbahn und Behinderung : Eine Bestandsaufnahme zu Tabuisierung und Exklusion im Hochschulsystem
Autor/in:
Richter, Caroline
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019, S 115–150
Inhalt: Im Mittelpunkt stehen hochschulisches Diversity-Management und Po-licies in Bezug auf ›Behinderung‹bzw. ›chronische Erkrankung‹. Diskutiert wird ein weitgehend unbeachteter Teilbereich: die Teilhabe von wissenschaftlichem Nachwuchs am Arbeitsmarkt von Hochschulen. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Die beeinträchtigenden Umstände sind vorgelagerten und flankierenden struktu-rellen Barrieren eingeschrieben. Diese Barrieren erzeugen bereits vor dem Erreichen der Postdoc-Phase gläserne Decken und Drop-outs potentiellerAspirant*innen. Ohne deren Repräsentanz und ohne strukturelle, auch politische und rechtliche Veränderungen bleiben Tabuisierung und Exklusion von Behinderung/ chronischer Erkrankung an Hochschulen unverändert, trotz Diversity-Management.
Zwischen Exzellenz und Prekarität : Über den Wettbewerb und die bedingte Öffnung der Universitäten für Wissenschaftlerinnen
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Prekäre Gleichstellung. Geschlechtergerechtigkeit, soziale Ungleichheit und unsichere Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft. Mike Laufenberg (Hrsg.), Martina Erlemann (Hrsg.), Maria Norkus (Hrsg.), Grit Petschick (Hrsg.). Wiesbaden: Springer Fachmedien. 2018, S 241-256
Inhalt: Gegenwärtig ist eine Reihe von aktuellen Untersuchungen in der Diskussion, die Wissenschaft auch aus einer historischen Perspektive als exklusives und im hohen Maße prekäres Beschäftigungsfeld ausweisen. Sie zeigen unter anderem, dass wissenschaftliche Karrieren in Deutschland noch stärker durch Unsicherheiten geprägt sind als in anderen Ländern: Da die Anzahl der Professuren begrenzt ist und es in Deutschland unterhalb der Professur kaum Stellen in einem festen Beschäftigungsverhältnis gibt, ist der Ausgang dieses Karriereweges recht offen und ungewiss. Wissenschaftler_innen sind damit über einen sehr langen Zeitraum einem „System permanenter Bewährungsproben“ ausgesetzt. In den letzten Jahren wurden die Wissenschaftssysteme im europäischen Raum insgesamt wiederum grundlegenden Veränderungsprozessen unterworfen, die im Kontext tief greifender gesamtgesellschaftlicher Transformationen zu analysieren sind und in den Sozialwissenschaften unter dem Schlagwort ‚Ökonomisierung‘ gefasst werden.
Schlagwörter:Exzellenz; Wettbewerb
CEWS Kategorie:Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Grounds for concern: an Australian perspective on responses to sexual assault and harassment in university settings
Autor/in:
Durbach, Andrea; Grey, Rosemary
Quelle: Gender based violence in university communities. Sundari Anitha (Hrsg.), Ruth Lewis (Hrsg.). Bristol: Policy Press.. 2018, S 83–104
Inhalt: This chapter examines the limited attention given to prevention within Australian policy responses to sexual assault and harassment in university settings. It draws on the findings of Change the Course: National Report on Sexual Assault and Sexual Harassment at Australian Universities , released by the Australian Human Rights Commission in 2017. The chapter first describes the historical and political context for the survey, which was initiated in response to the problem of sexual violence in Australian campuses. It then considers the initial steps taken following the release of the survey with the goal of strengthening Australian university responses to sexual harassment and assault. It also discusses recent developments from universities with regard to the problem of sexual violence and some of the key challenges that need to be addressed. Finally, it suggests a long-term approach to address sexual assault and harassment that shifts the focus from risk management to harm prevention.
Schlagwörter:sexual harassment; sexual violence; sexuelle Belästigung; sexuelle Gewalt; Australia, Australien
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellung von Frauen und Männern an Fachhochschulen
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung: 22. Fortschreibung des Datenmaterials (2016/2017) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK). Bonn. 2018, S 1–27
Inhalt: Die Studie untersucht mit statistischen Analysen die Situation von Frauen und Männern an Fachhochschulen. Schwerpunkt sind Studierende und Abschlüsse, wissenschaftliche Weiterqualifikation sowie Professuren mit besonderen Blick auf das Rekrutierungspotenzial. Daneben werden Leitungspositionen und Gremien sowie die Frauen- und Geschlechterforschung an Hochschulen untersucht.
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Fachhochschule; Frauen in der Wissenschaft; Führungsposition; Geschlechterverhältnis; Gremien; Professorin; Professur; Statistik; Studierende; Wissenschaftliches Personal
CEWS Kategorie:Hochschulen, Statistik und statistische Daten, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminist University Management: Precondition or Indicator for Success? : A Case Study from Austria
Autor/in:
Wroblewski, Angela
Quelle: Gendered Success in Higher Education. Kate White, Pat O'Connor (Hrsg.), London: Palgrave Macmillan. 2017, S 49–70
Inhalt: Austria has a long tradition of gender equality policies in academia. While female participation among students and staff has increased, leading positions have remained a man’s world. Consequently, specific initiatives were implemented like a quota regulation to integrate more women into university management. This chapter discusses the potential of feminist management to initiate cultural change and the challenges it faces in the context of the traditional ideal of a good scientist (Weber, Wissenschaft als Beruf [Science as profession], Duncker & Humbolt, Berlin, 1996 [1919]). Using documents and interviews, the analysis reveals a clear priority towards equality in strategic documents, and also that the main steering instruments are not adequate for a university which already exceeds equality targets formulated by higher education policy. The chapter examines possible strategies to deal with this dilemma.
Schlagwörter:case study; cultural change; equality; female participation; feminist management; Gleichstellungspolitik; Hochschulleitung; Hochschulmanagement; Hochschulpolitik; Österreich; Quote; science as a profession; Wissenschaftsideal
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf