Zum Zusammenhang von Geschlechterungleichheiten in Bildung, Beruf und Karriere : ein Ausblick
Titelübersetzung:The connection between gender inequalities in education, occupations and careers : an outlook
Autor/in:
Leemann, Regula Julia; Imhof, Christian
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 417-440
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Inhalt: Die Verfasser befassen sich zunächst aus institutionentheoretischer Perspektive mit dem Zustandekommen von horizontaler Geschlechtersegregation in Bildung und Beruf und den Folgen für die Beschäftigungschancen von Frauen und Männern. Sie fragen dann, ob Frauen ihre gestiegene Bildungspartizipation in eine entsprechende verbesserte berufliche Integration umwandeln können. Anhand einer eigenen Studie zu wissenschaftlichen Laufbahnen von Doktorierten des Schweizer Hochschulsystems plädieren die Verfasser für eine lebenslauftheoretische Sicht, die geschlechtsspezifisch ungleiche institutionelle Einbindung in die Familie sowie die Konstellation von Paaren einbezieht. Es zeigt sich, dass sich auf der höheren Ebene des Hochschulsystems Geschlechterunterschiede zu Ungunsten hoch qualifizierter Frauen trotz Abbautendenzen als relativ stabil erweisen. (ICE2)
Schlagwörter:Schweiz; Bildung; Bildungschance; soziale Ungleichheit; Beruf; Berufsverlauf; Bildungswesen; Beschäftigungssystem; Geschlechterverhältnis; Lebenslauf; Bildungsbeteiligung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ungleich prekär : zum Verhältnis von Arbeit, Migration und Geschlecht
Titelübersetzung:Unequally precarious : the relationship between work, migration and gender
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid; Scherschel, Karin
Quelle: Prekarisierung zwischen Anomie und Normalisierung: geschlechtertheoretische Bestimmungen. Alexandra Manske (Hrsg.), Katharina Pühl (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2010, S. 110-132
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Inhalt: Der Beitrag erörtert die Annahme, dass die gesellschaftliche Organisation der Arbeit ungleich prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse nicht nur durch eine Neuorganisation der Lohnarbeit hervor bringt, sondern auch dadurch, dass diese mit einem Wandel der Organisation von Reproduktionsarbeit einhergeht. Ausgangspunkt der Argumentation ist im ersten Schritt die kritische Analyse zum Wandel der Arbeit von R. Castel. Im zweiten Schritt wird am Beispiel des Zugangs von FluchtmigrantInnen zu Arbeit aufgezeigt, wie prekäre Positionen aus einem Zusammenspiel von arbeitsmarkt- und migrationspolitischen Steuerungsprozessen entstehen können. Im dritten Schritt wird die These diskutiert, dass der Bedeutungswandel der Arbeit nicht nur darin besteht, dass die Bedeutung von Lohnarbeit inzwischen zentral für die Klassifizierung von sozialen AkteurInnen in der Gesellschaft geworden ist, sondern gleichzeitig unentgeltliche Alltagsarbeit einen Bedeutungsverlust erfährt. Im vierten Schritt wird abschließend die Entstehung eines irregulären Marktes für Haushaltsarbeit diskutiert. (ICG2)
Schlagwörter:Armut; Migration; Migrant; Geschlechterverhältnis; Arbeit; Lebensweise; Arbeitsverhältnis; soziale Ungleichheit; Mann; Lohnarbeit; Hausarbeit; Hausangestellte; Arbeitswelt; Schwarzarbeit; Flüchtling
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Familienpolitik und Geschlechterverhältnisse : sozialpolitische Dimensionen als Leerstelle?
Titelübersetzung:New family policy and gender relations : social policy dimensions as an empty space?
Autor/in:
Jurczyk, Karin
Quelle: Frauenpolitik in Familienhand?: neue Verhältnisse in Konkurrenz, Autonomie oder Kooperation. Karin Böllert (Hrsg.), Nina Oelkers (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 57-78
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Inhalt: Dem "Intersektionalitätsansatz" folgend, existieren die verschiedenen Ungleichheiten - Gender, Schicht, Ethnie - nebeneinander bzw. sie vermischen sich und haben situations- und konstellationsabhängig auch unterschiedliche Relevanz. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit Familienpolitik diesen Ungleichheitsdimensionen welche Beachtung schenkt. Es wird herausgearbeitet, inwieweit bei den Ansätzen der "neuen" Familienpolitik zwar mehr Geschlechtergerechtigkeit intendiert ist, aber (a) die soziale Lage von Frauen und Männern - und damit auch deren Familien - entlang der Ungleichheitsdimensionen von Klasse und Ethnie eine systematische Leerstelle ausmacht und (b) deren praktische Umsetzung von Widersprüchen und Ungleichzeitigkeiten geprägt ist. Dafür wird folgender Argumentationsgang entwickelt. Zunächst wird gezeigt, dass und warum Familienpolitik gegenüber der Gleichstellungspolitik derzeit en vogue ist. Deutlich wird, dass Familienpolitik an der Geschlechterfrage nicht mehr vorbeikommt. Hierfür wird der soziale Wandel von Familie, Erwerb und Geschlechterverhältnissen nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund steht Familienpolitik heute vor einem tief greifenden "Sorgedilemma". Anschließend werden die Agenda und einzelne Maßnahmen der aktuellen Familienpolitik näher beleuchtet. Abschließend werden Ungleichheiten und Ungleichzeitigkeiten sowie Lücken der neuen Familienpolitik analysiert und der Begriff feministischer Familienpolitik konturiert. (ICA2)
Schlagwörter:Gesellschaftspolitik; Sozialpolitik; Familienpolitik; Frauenpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; soziale Ungleichheit; Alter; Ethnizität; soziale Gerechtigkeit; Klassengesellschaft; Strukturwandel; Arbeit; Familie; Feminismus; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse und Politik
Titelübersetzung:Gender relations and politics
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Kritische politische Bildung: ein Handbuch. Bettina Lösch (Hrsg.), Andreas Thimmel (Hrsg.). Schwalbach: Wochenschau Verl. (Reihe Politik und Bildung), 2010, S. 229-239
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Inhalt: Um die geschlechtsspezifischen Faktoren von Politik zu analysieren, zum Beispiel den Frauenausschluss aus politischen Entscheidungsgremien, das männerbündische Handeln von Politikern oder Frauen benachteiligende politische Maßnahmen, muss der Autorin zufolge danach gefragt werden, auf welche Weise staatliche Normen, Gesetze und Institutionen, also Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, aber auch Parteien und Gewerkschaften, Geschlechterungleichheit in Gesellschaft und Politik herstellen bzw. verfestigen. In der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung verschob sich in den letzten 20 Jahren deshalb der Blick auf die Geschlechtlichkeit bzw. die Männlichkeit von politischen Institutionen und Normen. Um Politik als geschlechtlich strukturiertes Feld sichtbar zu machen, stellt die Autorin zunächst dar, was unter Geschlecht in der feministischen Politikwissenschaft verstanden wird. Im Anschluss daran systematisiert sie die geschlechterselektiven Strukturen und Mechanismen in der modernen Politik, um dann die Entwicklung moderner Politik und Staatlichkeit als männliches Terrain herauszuarbeiten. Sie wirft abschließend einen kritischen Blick auf das Politikfeld der Frauen- und Gleichstellungspolitik und geht der Frage nach, ob Geschlechtergerechtigkeit möglich ist. (ICI2)
Schlagwörter:Politik; Männlichkeit; Geschlechterverhältnis; Hegemonie; Gleichstellung; Frauenpolitik; Gerechtigkeit; Geschlechtsrolle; Feminismus; Geschlechterforschung; soziale Ungleichheit; Staat; Diskriminierung; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungsforderungen an der managerialisierten Hochschule : wie politische Anliegen von Frauen, Nicht-Deutschen und sozioökonomisch Benachteiligten an die Organisationsreform anschließen können
Titelübersetzung:Affirmative action demands on the managerialized university : how political concerns of women, non-Germans and socioeconomically disadvantaged people can follow the organizational reform
Autor/in:
Friedrichsmeier, Andres
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. 87-107
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Inhalt: Der Verfasser diskutiert aus einer organisationssoziologisch-systemtheoretischen Perspektive, dass die Hochschulen angesichts der Forderung nach der Umsetzung von Gleichstellungsimperativen erheblich unter Druck geraten sind. Er zeigt dies am Beispiel von Gender Mainstreaming und setzt dieses Konzept in Relation zu anderen Gleichstellungsforderungen, die sich auf den sozialen Status und das Kriterium Migration beziehen. Der neue Managerialismus der Hochschulen, so der Verfasser, bietet für die als Organisationsreform konzipierten Gleichstellungskonzepte derzeit zumindest günstige Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung. In der quantitativen Feminisierung der Universität sieht der Verfasser eine soziale Veränderung, die deutlich erfolgreicher ist als die Umsetzung von Gleichstellungsforderungen für sozial benachteiligte Gruppen wie Studierende mit Migrationshintergrund oder Studierende aus nicht-akademischen Elternhäusern. (ICE2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Migrant; organisatorischer Wandel; soziale Herkunft; Reformpolitik; Hochschulpolitik; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Benachteiligung; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen-, Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung : methodologische Entwicklungen und offene Fragen
Titelübersetzung:Women's studies, gender studies and intersectionality research : methodological developments and unanswered questions
Autor/in:
Abels, Gabriele; Lepperhoff, Julia
Quelle: Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Barbara Friebertshäuser (Hrsg.), Antje Langer (Hrsg.), Annedore Prengel (Hrsg.). München: Juventa Verl., 2010, S. 771-781
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Inhalt: Der Beitrag bietet einen Überblick zum Stand der Methodologie der feministischen Forschung. Betont wird zunächst die Affinität feministischer Forschung insbesondere zu qualitativen Forschungsstrategien aufgrund ihrer hohen Kontextsensibilität und Offenheit. Anfang der 1990er Jahre ist eine Wiederbelebung der Methodologie-Debatte zu beobachten, in der zum einen der Innovationsgehalt feministischer Forschungsstrategien bilanziert wird und sich zum anderen die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung niederschlägt. Diese Entwicklung wird in den letzten Jahren radikalisiert durch tief greifende methodologische Verunsicherungen aufgrund der "Verflüssigung" zentraler Begriffe wie Frau und Mann, Subjekt und Identität in postmodernen and dekonstruktivistischen feministischen Theorien. Hinzu tritt die verstärkte Analyse hierarchischer Unterschiede zwischen Frauen sowie eine theoretische Perspektive auf "Intersektionalität" und "Interdependenzen", die auf das Ineinanderwirken von verschiedenen Ungleichheitsstrukturen und die Verschränkung von Ungleichheitskategorien wie Geschlecht, Klasse und Nationalität bzw. race verweist. Daraus resultiert eine Stärkung identitätskritischer Ansätze, die derzeit allerdings noch einer systematischen methodologischen Diskussion und methodischen Operationalisierung bedürfen. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Methodologie; Forschungsstand; Feminismus; empirische Sozialforschung; qualitative Methode; Dekonstruktivismus; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; soziale Schichtung; Korrelation; Interdependenz; Klassengesellschaft; Rasse; Nationalität; Ethnizität; Subjekt; Identität; funktionale Differenzierung; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern : Ursachen und Veränderungen
Titelübersetzung:Inequalities between the genders : causes and changes
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: Soziale Ungleichheiten. Monica Budowski (Hrsg.), Michael Nollert (Hrsg.). Zürich: Seismo Verl. (Differenzen), 2010, S. 33-56
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Inhalt: Die soziale Ungleichheit besteht nach Auffassung der Autorin in der dauerhaften, sozial erzeugten Einschränkung des Zugangs sozialer Gruppen zu sozial verfügbaren und erstrebenswerten sozialen Gütern und Positionen. Zu diesen Gütern gehören auch die Fähigkeit und Chance, selbst bestimmte Lebensziele zu definieren und zu realisieren, unabhängig von ihrer möglichen allgemeinen Anerkennung. Diese Definition liefert bereits Hinweise auf Dimensionen (Güter und Gruppen), die bei der Erklärung zu berücksichtigen sind. Der Bezugsrahmen übersetzt die statische Definition von Ungleichheit in einen dynamischen Ablauf von Reproduktionsprozessen. Ungleichheiten sind nicht einfach vorhanden, sondern werden fortlaufend hervorgebracht, aufrechterhalten und verändert. Diese Umformung vom Feststellen eines Zustands in einen dynamischen Ablauf ist auf eine spezifische Fragestellung zugeschnitten: Wie kommt es, dass Ungleichheiten aufrechterhalten werden? Welche Gruppen sind dabei beteiligt? Welche weiteren Bedingungen lassen sich für ihr Fortbestehen aufzeigen? Die Autorin entwirft in ihrem Beitrag eine Typologie von Konstellationen, in denen die unterschiedlichen Formen der Benachteiligung von Frauen erfasst werden. Sie orientiert sich dabei unter anderem an der Schließungstheorie und zeigt Beispiele für geschlechtsspezifische Ungleichheiten in modernen Gesellschaften auf. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Ursache; Dynamik; Geschlechterverhältnis; Moderne; Gesellschaft; soziale Schließung; Forschungsansatz; Benachteiligung; Geschlechterforschung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft - Inspirationen und Modifikationen durch Pierre Bourdieu
Titelübersetzung:Gender studies in educaton science - inspirations and modifications by Pierre Bourdieu
Autor/in:
Schlüter, Anne; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Reflexive Erziehungswissenschaft: Forschungsperspektiven im Anschluss an Pierre Bourdieu. Barbara Friebertshäuser (Hrsg.), Markus Rieger-Ladich (Hrsg.), Lothar Wigger (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 211-228
Details
Inhalt: Der Aufsatz zum pädagogischen Forschungsbereich der reflexiven Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit dem Beitrag von Pierre Bourdieu zur Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung. Für die eher sozialwissenschaftlich orientierten Frauen- und Genderforscherinnen stellt Bourdieus Werk eine Herausforderung dar. Dies wird im ersten Abschnitt an den Debatten über die Sozialisationsforschung gezeigt. Bourdieus Habitusbegriff bietet hier eine grundlegende Bereicherung, während seine Analyse männlicher Herrschaft kontrovers diskutiert wird. Der zweite Abschnitt beleuchtet, inwiefern die 'Illusion der Chancengleichheit' von Bourdieu/Passeron (1971) Untersuchungen des Zusammenhangs von sozialer Herkunftskultur, Geschlecht und ungleichen Bildungs-, Studien-, Studienfach- und Berufschancen inspiriert. Frauen- und Geschlechterforscherinnen nutzen das Analyseinstrument vor allem zur Erforschung des Weiterwirkens der sozialen Herkunft in die Hochschule hinein sowie allgemeiner für Antworten auf die Frage nach der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen im Wissenschaftsbetrieb. Im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Genderforschung, die sich mit schulischen und außerschulischen Arbeitsfeldern befasst, existieren bis heute wenige empirische Untersuchungen, die explizit mit dem Bourdieuschen Theorieansatz arbeiten. Dennoch lassen sich hierzu im dritten Abschnitt drei Studien vorstellen, die Bourdieus Denkwerkzeuge in diesem Kontext gewinnbringend einsetzen. Die Forschungsprojekte untersuchen (1) die Heterogenität im Schulalltag, (2) Männlichkeiten im gymnasialen Alltag sowie (3) Mädchen in einem Jugendverband. Abschließend lässt sich für die Frauen- und Geschlechterforschung fragen, ob und welche Modifikationen notwendig sind, um Bourdieus Ansätze stärker in erziehungswissenschaftliche Kontexte einzubringen. (ICG2)
Schlagwörter:Bourdieu, Pierre; Erziehungswissenschaft; Geschlechterforschung; Frauenforschung; Geschlechterverhältnis; Bildungschance; Chancengleichheit; soziale Ungleichheit; Schule; Schülerin; Forschungsansatz; soziale Herkunft; Sozialisationsforschung; Pfadfinder; Feldtheorie; Habitus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wozu Geschlechterforschung? : ein Dialog über Politik und den Willen zum Wissen
Titelübersetzung:What is the purpose of gender studies? : a discussion concerning politics and the will for knowledge
Autor/in:
Hirschauer, Stefan
Quelle: FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Mechthild Bereswill (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Michael Meuser (Hrsg.), Gabriele Mordt (Hrsg.), Reinhild Schäfer (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Jahrestagung "FrauenMännerGeschlechterforschung - State of the Art"; Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 22-63
Details
Inhalt: Der Beitrag beginnt mit einem Dialog zwischen Stefan Hirschauer und Gudrun-Axeli Knapp. In ihren Eingangsstatements beziehen die beiden Autorinnen Stellung zu Fragen einer kritischen, feministischen Wissenschaft. Hier zeigt sich eine fundamentale Kontroverse. Stefan Hirschauer kritisiert feministische Ansätze als erkenntnishinderlich, weil er sie für politisiert und interessegeleitet hält. Er plädiert für eine "Geschlechtsdifferenzierungsforschung", in deren Mittelpunkt die Beobachtung von Geschlecht an Stelle einer Analyse mit der Kategorie Geschlecht steht. Im Gegensatz dazu argumentiert Gudrun-Axeli Knapp für gesellschaftstheoretisch fundierte Konzeptionen feministischer Kritik, in denen auch die eigene Involviertheit in vermachtete Prozesse der Wissensproduktion untersucht wird. Den beiden pointierten Eingangsstatements folgt ein Streitgespräch, in dessen Mittelpunkt Fragen nach unterschiedlichen Auffassungen von Kritik und nach den eigenen blinden Flecken im Kontext des Verhältnisses von Beobachtung und Selbstreflexion stehen. Das Gespräch mündete auf der Tagung in eine Diskussion, aus der hier neben Stefan Hirschauers und Gudrun-Axeli Knapps Beiträgen auch die Statements von Regina Becker-Schmidt, Michael Meuser, Ilse Lenz, Christel Eckart und Angelika Wetterer aufgenommen wurden. (ICH2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Wissen; Frauenpolitik; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Mann; Politisierung; Androzentrismus; Ethnomethodologie; Systemtheorie; Soziologie; Feminismus; soziologische Theorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen- und Gleichstellungspolitik : gesellschaftlicher Wandel durch Institutionen?
Titelübersetzung:Women's policy and equal opportunity policy : social change through institutions?
Autor/in:
Rudolph, Clarissa
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 115-132
Details
Inhalt: Der Beitrag fragt danach, inwieweit institutionalisierte Frauen- und Gleichstellungspolitik zu einem gesellschaftlichen Wandel und der Transformation von Geschlechterverhältnissen beitragen kann. Dazu wird auch der neuere Ansatz des Gender Mainstreaming in die Analyse mit einbezogen. Frauenpolitik bedeutet für die Autorin im vorliegenden Zusammenhang das Zusammenwirken von frauenpolitischen Akteurinnen und Institutionen innerhalb und außerhalb von Verwaltungen und Organisationen, die mit politischen Maßnahmen und Aktionen auf die Tatsache und die Folgen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und ungleicher Geschlechterverhältnisse aufmerksam machen, die Frauen fördern bzw. ihre Chancen verbessern und u.a. mit Gesetzen und Verordnungen Einfluss auf das Geschlechterverhältnis nehmen wollen. Vor diesem Hintergrund wird der Weg der Frauenpolitik nachgezeichnet: von den Anfängen der Gleichberechtigungspolitik über Frauenbüros und Gender Mainstreaming bis hin zu möglichen Perspektiven partizipatorischer Gleichstellung. Abschließend beschäftigt sich die Autorin mit der Frage nach der Bedeutung institutionalisierter Politikformen im Wandel der Geschlechterverhältnisse. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Gleichstellung; sozialer Wandel; soziale Bewegung; Interessenpolitik; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Gleichberechtigung; Institution; Institutionalisierung; Gender Mainstreaming; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag