Karrierestart, Mobilität und Löhne von Absolventen der Informatik : Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz
Autor/in:
Kaul, Ashok; Neu, Nathalie; Otto, Anne; Schieler, Manuel
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB); (IAB-Regional, 3/2016)2016. 43 S
Inhalt: Die Fachrichtung Informatik ist einer der bedeutsamsten Fachbereiche an der Universität des Saarlandes (UdS). In der vorliegenden Studie wird die Bedeutung dieses Fachbereiches für den regionalen Arbeitsmarkt analysiert. Zu diesem Zweck wurde auf Grundlage des Saarländischen Hochschulpanels der Karrierestart der Informatik-Absolventen untersucht. Hierbei wurden vor allem diejenigen Absolventen betrachtet, die nach ihrem Abschluss eine Vollzeitbeschäftigung aufgenommen haben. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen, dass der Einstieg ins Erwerbsleben bei den Informatikern erfolgreicher als bei den Absolventen der übrigen Fachrichtungen verläuft. Sie finden zügiger eine Erwerbstätigkeit nach dem Studienabschluss, finden häufiger eine Vollzeitbeschäftigung. Außerdem geht aus den Untersuchungsergebnissen hervor, dass die Absolventen der Informatik häufiger nach dem Studium im Saarland verbleiben. Demgegenüber wandern Absolventen der anderen Fachrichtungen öfter nach dem Studium aus der Hochschulregion ab. Der wichtigste Einflussfaktor auf das Mobilitätsverhalten von allen Absolventen ist die Wanderungserfahrung vor dem Studium. Wenn sie zum Studieren an der Universität des Saarlandes zugewandert sind, haben sie eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit, dieses Bundesland nach der Abschlussprüfung wieder zu verlassen. Wird für diesen Einflussfaktor in einer Mobilitätsregression kontrolliert, haben Informatiker aber immer noch eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Vollzeitbeschäftigung in der Hochschulregion zu beginnen als Absolventen der anderen Fachrichtungen. Im Durchschnitt erzielen die Informatiker in ihrer ersten Vollzeitstelle höhere Einstiegsgehälter als dies in den anderen Fachrichtungen der Fall ist. Zwar liegen die mittleren Einkommen von allen Absolventen der Universität des Saarlandes mit einer Vollzeitstelle in anderen Bundesländern höher als im Saarland, aber dieser regionale Lohnunterschied ist bei den Absolventen der Informatik niedriger als in den übrigen Fächern. Städtische Ballungsräume sind die wichtigsten Zielregionen unter allen Absolventen, die aus dem Saarland abwandern.
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Generation, Geschlecht und Wohlfahrtsstaat : Intergenerationelle Unterstützung in Europa
Autor/in:
Schmid, Tina
Quelle: Wiesbaden: Springer VS, 2014. 235 S
Inhalt: Praktische Hilfe, Enkelbetreuung und Pflege in der Familie wurden traditionell von Frauen erbracht – aber helfen Frauen ihren erwachsenen Kindern und pflegebedürftigen Eltern heute noch häufiger und zeitintensiver als Männer? Tina Schmid untersucht für vierzehn europäische Länder auf der Grundlage des „Survey of Health, Ageing and Retriement in Europe“ folgende Fragen: Gibt es Geschlechterunterschiede in der Verbreitung, Intensität oder Art der geleisteten Unterstützung zwischen erwachsenen Familiengenerationen? Wie beeinflussen individuelle und familiale Faktoren diese Geschlechterunterschiede? Welche Rollen spielen kulturelle Normen und wohlfahrtsstaatliche Institutionen? Die Autorin präsentiert sowohl wertvolle vergleichende Befunde als auch substanzielle Einsichten in die Besonderheiten der jeweiligen (Wohlfahrts-)Staaten. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Europäischer Vergleich; Generationenbeziehungen; Geschlecht; Geschlechterrolle; Geschlechterunterschied; intergenerationelle Beziehungen; kulturelle Faktoren; Pflege; Vereinbarkeit Familie und Beruf; Wohlfahrtsstaat
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales
Identität und Identitätsveränderungen von Akademikerinnen im sozialen Wandel : eine Vergleichsstudie von in den 50er mit in den 70er Jahren geborenen Akademikerinnen
Titelübersetzung:Identity and changes in the identity of female academics during social change : a comparative study of female academics born between the 1950s and the 1970s
Autor/in:
Hebel, Brigitte
Quelle: Flensburg, 2014. 137 S.
Inhalt: "Akademikerinnen in Deutschland heiraten immer seltener und bekommen weniger Kinder. Ist diese Entwicklung auch eine Folge von Identitätsveränderungen, die zurückzuführen sind auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Bundesrepublik Deutschland stattfanden? Basierend auf einer Darstellung dieser gesellschaftlichen Veränderungen für das Leben von Frauen, vor allem in den Bereichen 'Bildung und Ausbildung', 'Beruf und Karriere', 'Partnerschaft und Ehe' sowie 'Kinder und Familie', wurde auf der Basis des 'Flensburger Identity Status Interview, FISI' ein Interview entwickelt, um die Identität von Frauen in diesen Bereichen zu erforschen. Die vorliegende Studie beinhaltet 40 Interviews: 20 Probandinnen mit akademischer Ausbildung, die im Zeitraum von 1950-1959 und 20 Probandinnen, die im Zeitraum von 1970-1979 geboren sind. Die Ergebnisse zeigen ein unterschiedliches Bild: In dem Bereich 'Bildung und Ausbildung' hat sich hinsichtlich der Identität der Frauen nur wenig verändert. In dem Bereich 'Beruf und Karriere' gibt es zwar Veränderungen entsprechend den Entwicklungen in der Gesellschaft, diese sind aber nicht in einer statistisch signifikanten Größenordnung. Auffallend ist die hohe Gemeinsamkeit hinsichtlich der geringen Bedeutung des Karriereaspekts. In dem Bereich 'Partnerschaft und Ehe' wurde ebenfalls vor allem eine hohe Übereinstimmung gefunden. Hier blieben die erwarteten Unterschiede aus. Im Gegenteil: Stabile Partnerschaften scheinen für die jüngeren Frauen eine zusätzliche Bedeutung gewonnen zu haben, als absolut notwendige Voraussetzung für die Entscheidung zur Familiengründung. So sind ausschließlich im Bereich 'Kinder und Familie' die Unterschiede in der Identität zwischen den beiden Probandinnengruppen sehr deutlich. Kinder sind bei den jüngeren Frauen sehr wünschenswert, aber eine innere Verpflichtung ist eindeutig geringer ausgeprägt als bei der älteren Frauengruppe. Auch die subjektive Bedeutsamkeit hat abgenommen. In diesem Bereich hat sich die Identität also analog zu den Veränderungen in der Gesellschaft geändert." (Autorenreferat)
Inhalt: "In Germany academicly trained women are less likely to marry and have less children. Is this developemant also a consequence of changes in identity that reflect the changes in society which occured in the 2nd part of the 20th century in the Federal Republic of Germany? In order to explore these changes in society regarding the lives of women, particularly in the areas of 'education and training', 'occupation and carreer', 'relationship and marriage' as well as 'children and family' an interview protocol was developed. These interviews were designed to further explore the identity of women in these areas. The conducted study contains interviews with samples of 40 women with academic training. Of these 40 women, 20 women were born in the time between 1950-1959 and 20 women were born between 1970-1979. The results show different results in each area: In the area of 'education and training' the differences in identity which were found are very small or non-existent. In the area of 'occupation and carreer' some changes which are in correspondence to the changes in society were found but not sufficiently high enough for a statistic significance. Noticeable is the common ground concerning the low importance of becoming a carreerist. In the area of 'relationship and marriage' the found common ground was also mostly impressive. The expected differences didn`t occur. Quite the opposite: solid relationships seem to have gained an added significance for the younger women. An added significance as an absolute necessary condition for deciding to have children. Therefore only in this area significant changes in the identity of the two groups of women could be found. Children are a desirable option for the younger women but they are not as commited and the subjective meaningfulness is not as high as it is for the older women. In this area changes in identity were found and are in correspondence to the changes in society." (author's abstract)
Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2012 : 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch das HIS-Institut für Hochschulforschung
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); (Wissenschaft - Bildung - Politik)2013.
Inhalt: Die DSW-Sozialerhebung gilt als größte und traditionsreichste Studierendenbefragung in Deutschland. An der 20. Sozialerhebung beteiligten sich im Sommer 2012 mehr als 15.000 Studierende von 227 Hochschulen. Finanziert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, wissenschaftlich durchgeführt hat die Studie das HIS-Institut für Hochschulforschung.
Väter mit Elterngeldbezug : nichts als ökonomisches Kalkül?
Titelübersetzung:Fathers who claim parental leave benefits : only a matter of economic considerations?
Autor/in:
Trappe, Heike
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 1, S. 28-51
Inhalt: "Mit der seit dem Jahr 2007 geltenden Neuregelung von Elterngeld und Elternzeit war neben anderen Zielen eine stärkere Einbeziehung von Vätern in die Kinderbetreuung beabsichtigt. Im Zentrum des Beitrags steht die Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter unter Berücksichtigung sozialstruktureller Merkmale und ökonomischer Ressourcen beider Partner. Auf der Basis des Datensatzes 'Junge Familien 2008' (RWI Essen) wird analysiert, welche Gruppen von Vätern einen Partnerantrag stellen. Für zwei ausgewählte norddeutsche Bundesländer werden Daten der Elterngeldstellen ausgewertet, um die Aufteilung der Bezugsdauer innerhalb der Partnerschaft zu untersuchen. Ökonomische Abwägungen sind für die Entscheidung zum Elterngeldbezug von Vätern und für die Dauer ihrer Elternzeit von erheblicher Bedeutung. Einige Untersuchungsbefunde, wie ein längerer väterlicher Elterngeldbezug aufgrund einer besonderen Lebenssituationen der Partnerin (z. B. einer selbstständigen Beschäftigung oder einer Ausbildung), weisen jedoch über ausschließlich ökonomisch basierte Erklärungen hinaus." (Autorenreferat)
Inhalt: "The parental leave benefit reform which was enacted in 2007 in Germany aimed among other things at increasing fathers' involvement in childcare. This paper analyzes the degree to which fathers claim parental leave benefits in the context of couples' social characteristics and economic resources using the data set 'Young Families 2008' (collected by the RWI Essen). In two select federal states in the Northern part of Germany, a further reaching investigation was conducted as to how parental leave is distributed within couples by using administrative data provided by local authorities. In general, the results Show that economic considerations are of great importance for men's decisions to take any parental leave at all, or to do so for an extended period. Further analyses indicate that economic explanations do not fully account for men's parental leave decisions under certain circumstances of the female partner such as self-employment or participation in training or further education." (author's abstract)
Wirkungen des Elterngelds auf Einkommen und Fertilität
Titelübersetzung:Effects of the new German parental leave benefit on income and fertility
Autor/in:
Bujard, Martin; Passet, Jasmin
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 25 (2013) H. 2, S. 212-237
Inhalt: "Der Beitrag analysiert die Wirkungen des 2007 eingeführten deutschen Elterngelds auf das Haushaltseinkommen und die Fertilität. Bei der Analyse werden SOEP- und Mikrozensus-Daten kombiniert, um sowohl ereignisanalytische Techniken anzuwenden (SOEP), als auch differenzielle Analysen basierend auf hohen Fallzahlen vorzunehmen (Mikrozensus). Es wird gezeigt, dass sich im Durchschnitt das Einkommen von Familien mit Babys etwas erhöht hat, wobei sich dahinter ein erheblicher Anstieg bei Akademikereltern verbirgt. Mit diesen Einkommensbefunden korrespondieren die Fertilitätsergebnisse: Bei den multivariaten Analysen zum Übergang zum zweiten Kind zeigt sich für die Gesamtbevölkerung kein Reformeffekt. Allerdings verbergen sich hinter der Gesamtbetrachtung gruppenspezifische Effekte. Die Mikrozensus-Analysen zeigen, dass die altersspezifischen Fertilitätsraten bei 35- bis 44-jährigen Akademikerinnen angestiegen sind, auch in der Ereignisanalyse zeigt sich ein signifikanter Interaktionseffekt für die Elterngeldreform und dieses Alter. Beides deutet darauf hin, dass das Elterngeld den Recuperationeffekt - das Nachholen aufgeschobener Geburten - von hochqualifizierten Frauen ab Mitte 30 verstärkt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses the effects of the German parental leave benefit, which was introduced in 2007, on household income and fertility. The analysis combines SOEP and German Micro Census data in order to apply techniques based on event history analysis (SOEP) as well as differential analyses based on a high number of cases (Micro Census). It is argued that on average, the income situation of families with babies has slightly improved, but this is due to a considerable raise for highly-educated parents. The results for fertility correspond to these income effects: The multivariate analyses for the transition to the second child show no reform effect regarding the total population. However, there are interesting group-specific effects. Age-specific fertility rates, which are based on Micro Census data, are increasing among 35- to 44-year-old highly-educated women. In addition, the event history analysis shows a significant effect for the interaction of reform and this age group. Both suggest that the parental leave benefit has an effect on recuperation among highly-educated women who are at least in their mid-thirties." (author's abstract)
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 40), 2013. 262 S.
Inhalt: "In welcher Weise und bedingt durch welche Faktoren ergeben sich Bezugslinien zwischen Bildung und der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit? Unter dem Fokus auf Prozesse sozialer Ungleichheit werden in vier thematischen Blöcken in diesem Band jüngste empirische Forschungsergebnisse vorgestellt und praktische Konsequenzen diskutiert. Schwerpunktmäßig werden Übergänge, Aspekte von Migration, Bildungsorte und Diskurse in den Blick genommen. Auch theoretische Debatten etwa um das Konzept der Intersektionalität werden berücksichtigt. Insgesamt entsteht eine multiperspektivistische Sicht auf die Problematik von Bildung und sozialer Ungleichheit." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Kreckel: Vorwort (9-12); Susanne Siebholz/ Edina Schneider/ Susann Busse/ Sabine Sandring/ Anne Schippling: Prozesse sozialer Ungleichheit - eine Einleitung (13-20); Werner Helsper: Die Bedeutung von Übergängen im Bildungsverlauf. Einleitender Beitrag (21-28); Marlis Buchmann/ Irene Kriesi: Welche Rolle spielt das Geschlecht für den Schuleintritt und die Schulleistungen im mittleren Primarschulalter? (29-42); Susanne Siebholz: Der Übergang von der Grund- in die Sekundarschule bei Kindern in Heimen. Erste Ergebnisse zu ihren Orientierungen in Bezug auf die Schulfindung (43-56); Edina Schneider: Schulische Aufwärtsqualifizierungen bei Hauptschülern im Rahmen biografischer Prozessverläufe - Potentiale eines schülerbiografischen Zugangs (57-68); Teresa Falkenhagen: Selektion oder Öffnung am Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium? (69-86); Iris Bednarz-Braun: Migration und (Aus-)Bildung. Einleitender Beitrag (87-92); Joachim Gerd Ulrich: Institutionelle Mechanismen der (Re-)Produktion von Ausbildungslosigkeit (93-106); Jörg Eulenberger: Erklärungsversuche für die schlechteren Übergangschancen in Ausbildung von Aussiedler/innen (107-120); Susann Busse: Bildungsorientierungen Jugendlicher mit vietnamesischem Migrationshintergrund zwischen Stigmatisierung und Entthematisierung (121-136); Heinz-Hermann Krüger/ Ursula Rabe-Kleberg: Orte der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten. Einleitender Beitrag (137-140); Sascha Neumann: Kindheit und soziale Ungleichheit. Perspektiven einer erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung (141-152); Ulrike Deppe: Schulische Anerkennungsverhältnisse zwischen 13-Jährigen, ihren Eltern und Freunden und die Konstruktion von Bildungsungleichheit. Ein exemplarischer Fallvergleich (153-164); Daniela Winter: Kinder und ihre Bezüge auf das Materielle: Welchen Sinn und welche Bedeutungen Kinder Artefakten geben (165-176); Beate Beyer: Chancengleichheit im Kindergarten? Inkludierende und exkludierende Einstellungs- und Handlungsmuster in Einrichtungen früher Bildung (177-188); Julia Canstein: Zivilgesellschaftliches Engagement für Schüler in Japan - Was kann es angesichts sozialer Ungleichheit in der Bildung leisten? (189-200); Christiane Thompson: Diskurse und soziale Ungleichheit. Einleitender Beitrag (201-204); Sandra Koch: Der Kindergarten als Bildungsort - Wie Essen bildet (205-216); Anne Schippling: Am Übergang in eine französische Elitehochschule. Diskursanalytische Perspektiven (217-228); Christiane Thompson: Zum Ordnungsproblem in Diskursen (229-244); Jürgen Budde: Intersektionalität als Herausforderung für eine erziehungswissenschaftliche soziale Ungleichheitsforschung (245-258).
Deutsch-französischer Vergleich : eine kritische Reflexion über die nationalen Modelle
Titelübersetzung:German-French comparison : a critical reflection on national models
Autor/in:
Marry, Catherine
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, S. 815-828
Inhalt: "In diesem Vortrag gehe ich auf einige Debatten der französischen Soziologie ein, die sich mit deutsch-französischen Vergleichen der Hierarchien in Schule, Beruf und Geschlecht beschäftigen. Zunächst berichte ich über die Geschichte der deutsch-französischen Vergleiche der Einkommens- und Berufshierarchien, die Anfang der 70er Jahre von dem LEST (Laboratoire d'économie et de sociologie du travail) in Aix-en-Provence, in Zusammenarbeit mit einer Gruppe des ISF in München, unter Leitung von Burkart Lutz, gemacht wurden. Diese Forschung bestätigte bestehende Kritik am französischen Berufsausbildungssystem, welches häufig als verantwortlich für die hohe Anzahl jugendlicher Arbeitsloser gesehen wurde. Deutschland galt in diesem Vergleich als ein beneidenswertes und beneidetes Vorbild. Die 'Entdeckung' der Frauen und des gender-Konzepts von der Erziehungs- und Arbeitssoziologie, hatte dazu geführt, den Vergleich des LEST, der den Geschlechtsaspekt außer Acht gelassen hatte, neu zu überdenken. Studien relativieren die Vorzüge des deutschen Vorbilds: Tatsächlich scheint dieses Modell vor allem Männern zu Gute zu kommen. Die durchgeführten Arbeiten über Ingenieurinnen und Akademikerinnen in den beiden Ländern bestätigten die geringe Akzeptanz, die in Deutschland vollzeitbeschäftigten beschäftigten Müttern und höher qualifizierten Frauen entgegengebracht wird. Die Verlagerung der Analyse weiblicher Verhaltensmuster hin zu einer Analyse 'versteckter Mechanismen männlicher Dominanz' wie sie von Beate Krais vorgeschlagen wurde, zeigt hingegen eine große Ähnlichkeit zwischen den beiden Ländern, und weit über ihre Grenzen hinaus. Zum Abschluss hinterfragen wir ganz allgemein diese Tendenz 'vorbildhafte Modelle' in internationalen Vergleichen zu benutzen und schlagen mehrere Strategien vor, wie man noch einen Schritt weitergehen könnte: gekreuzte Blicke auf beide Länder, ein 'innerer' Blick auf die eigene Realität und auf die des 'nahen Fremde,' ein Rückgreifen auf Nachbardisziplinen, wie Geschichts- und Politikwissenschaften, und unterschiedliche Analyseeinheiten (Nation, Region, Städte...)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
2. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland
Titelübersetzung:Second atlas on equality between women and men in Germany
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Berlin, 2013. 86 S.
Inhalt: Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist auch im Jahre 2012 noch nicht verwirklicht. Auf zahlreichen Feldern sind zwar mitunter beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Trotzdem stellt sich der Alltag von Frauen und Männern in vielen gesellschaftlichen Bereichen immer noch sehr unterschiedlich dar: Frauen finden sich seltener in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, sie werden schlechter bezahlt, arbeiten häufiger in Teilzeit und leisten den Löwenanteil an Sorgearbeit. Gleichzeitig ergreifen Männer Berufe wie Erzieher und Grundschullehrer seltener und haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Frauen. Hinter den heutzutage oft weithin bekannten Zahlen und Befunden verbirgt sich jedoch eine enorme geografische Vielfalt innerhalb Deutschlands. Der vorliegende zweite Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland dokumentiert diese regionalen Unterschiede durch eine bundeseinheitliche Bestandsaufnahme für die Landes- und die Kreisebene. Eine solche vergleichende Erfassung von wichtigen Indikatoren ermöglicht es, für die Unterstützung einer Chancengleichheitspolitik den regional erreichten Stand abzubilden. Damit wird die Arbeit des ersten "Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland - Eine Standortbestimmung" fortgeführt, um auch die Entwicklungen im Zeitverlauf abbilden zu können. Der Bericht umfasst folgende Themenfelder: (1) Partizipation, (2) Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifikation, (3) Arbeit und Einkommen, (4) Lebenswelt. (ICI2)