Das transsexuelle Schneiden als Symptom des zweigeschlechtlichen Weltbildes
Titelübersetzung:Transsexual cutting as a symptom of the hermaphroditic image of the world
Autor/in:
Schachl, Tonia
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 21 (1997) 3/4, S 151-174
Inhalt: Transsexuelle, die sich der geschlechtsangleichenden Operation unterziehen wollen, versuchen, einen seelischen Konflikt körperlich zu beseitigen. Sie privatisieren mit dieser rigiden Ordnung ihres Körpers in die konventionellen Schablonen aber auch das gesellschaftliche Problem der Geschlechterdichotomisierung, funktionieren somit als SymptomträgerInnen und entheben die Normalen bis zu einem gewissen Grad der Konfrontation damit. Je unauffälliger die Transsexualität in Richtung (Trans-)Normalität verschwindet, desto besser können sich die Betroffenen in die Gemeinschaft integrieren. Je auffälliger - transsozial sichtbarer - sie sind, desto geringer ist die soziale Akzeptanz, nicht nur bei Normalen, sondern gerade auch bei den erfolgreich normalisierten zurechtgeschnittenen Transsexuellen. Diese Tendenz zur Anpassung, die einen Operationssog bewirkt, wird durch die öffentlichen Bilder der Medien subtil gefördert aber auch gespiegelt.
Schlagwörter:gender relations; transsexualism; social recognition; surgery; soziale Anerkennung; soziale Integration; social integration; Transsexualität; gender role; mental conflict; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Akzeptanz; acceptance; Operation; psychischer Konflikt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sonstiges zur Soziologie
Ein Problemaufriß zur Kategorie "Geschlecht" in der feministischen Kriminologie
Titelübersetzung:Outline of the problems relating to the category of "gender" in feminist criminology
Autor/in:
Gransee, Carmen
Quelle: Kriminologisches Journal, Jg. 29 (1997) H. 1, S. 2-18
Inhalt: "Der Beitrag skizziert unterschiedliche theoretische Bezugsrahmen der Kategorie 'Geschlecht', die es ermöglichen, die verschiedenen Dimensionen von Geschlechterverhältnissen (gesellschaftliche, symbolisch-kulturelle und subjektive) begrifflich fassen und analytisch verklammern zu können und verdeutlicht deren Relevanz für die kritische Kriminologie anhand von Beispielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article outlines different theoretical frames of reference of the category 'gender'. These frames of reference make it possible to conceptually conceive and analytically consolidate the different dimensions of gender relations (social, symbolic-cultural and subjective). Additionally, with the aid of examples, the article elucidates the relevance of these frames for critical criminology." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 14 (1996) H. 1/2, S. 5-18
Inhalt: Mit Blick auf die Geschichte der Auseinandersetzungen innerhalb der Frauenbewegung, insbesondere die Positionen des Radikalfeminismus und liberalen Feminismus, geht es in dem Beitrag darum aufzuzeigen, daß "Gleichheit" und "Differenz" zwei Bezugspunkte von feministischen Emanzipationsansprüchen sind, die zusammengehören. Als Grund für den erkenntnistheoretischen Mangel vieler feministischen Forschungsarbeiten zu dieser Thematik wird die Tatsache gesehen, daß die identitätslogischen Prämissen unausgelotet bleiben, die sowohl im Differenz- wie auch im Gleichheitsansatz stecken. In Anlehnung an Th. W. Adorno werden vor allem zwei methodische Fallstricke herausgearbeitet, in denen sich identitätslogische Denkweisen verfangen können, wie sie vor allem in radikalfeministischen Arbeiten zu finden sind. Das Problem vieler feministischer Analysen ist, daß diese entweder im Anderen das Ähnliche und im Gleichen das Abweichende nicht beachten, oder beides benennen, ohne zu klären, wie Gleichheit und Differenz zusammenhängen. (ICH)
Inhalt: Der Beitrag ist aus einem soziolinguistischen Forschungsprojekt an der Universität Konstanz erwachsen, das sich mit der Analyse von Diskursstrategien und interaktionsstilistischen Verfahren beschäftigt, die an der Produktion von Asymmetrie/Symmetrie der Geschlechter in drei unterschiedlichen Gesprächstypen (Fernsehdiskussion, informelle Unterhaltungen und Gespräche im professionellen Rahmen) beteiligt sind. Besonderes Augenmerk wird dabei auf vorgegebene und kreierte Kontextfaktoren gelegt, d.h. für verschiedene Situationen wurde aufgezeigt, wie unterschiedliche Grade von Symmetrie/Asymmetrie zwischen Frauen und Männern ausgehandelt werden. Der Beitrag untersucht hier anhand der Dissensformatierung in akademischen Gesprächen, inwieweit die Befunde des Forschungsprojekts mit dem Verhalten von Expertinnen im akademischen Kontext in Übereinstimmung stehen. Die Analysen im akademischen Bereich bestätigen die Ergebnisse der Untersuchungen medialer Kontexte, wonach Frauen nicht im gleichen Maß am Prozess der Aushandlung von Expertenrollen beteiligt sind. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sex differences in academic advancement : results of a national study of pediatricians
Autor/in:
Sullivan, Lisa M.; Dukes, Kimberly A.; Phillips, Carol F.; Kelch, Robert P.; Schaller, Jane G.
Quelle: The New England journal of medicine, Vol. 335 (1996) No. 17, S. 1282-1289
Inhalt: "Background: Although the numbers of women in training and in entry-level academic
positions in medicine have increased substantially in recent years, the proportion
of women in senior faculty positions has not changed. We conducted a study to determine
the contributions of background and training, academic productivity, distribution
of work time, institutional support, career attitudes, and family responsibilities
to sex differences in academic rank and salary among faculty members of academic pediatric
departments. Methods: We conducted a cross-sectional survey of all salaried physicians
in 126 academic departments of pediatrics in the United States in January 1992. Of
the 6441 questionnaires distributed, 4285 (67 percent) were returned. The sample was
representative of U.S. pediatric faculty members. Multivariate models were used to
relate academic rank and salary to 16 independent variables. Results: Significantly
fewer women than men achieved the rank of associate professor or higher. For both
men and women, higher salaries and ranks were related to greater academic productivity
(more publications and grants), more hours worked, more institutional support of research,
greater overall career satisfaction, and fewer career problems. Less time spent in
teaching and patient care was related to greater academic productivity for both sexes.
Women in the low ranks were less academically productive and spent significantly more
time in teaching and patient care than men in those ranks. Adjustment for all independent
variables eliminated sex differences in academic rank but not in salary. Conclusions:
Lower rates of academic productivity, more time spent in teaching and patient care
and less time spent in research, less institutional support for research, and lower
rates of specialization in highly paid subspecialties contributed to the lower ranks
and salaries of female faculty members in pediatrics." (author's abstract)|
Schlagwörter:Medizin; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Soziologie, Recht, Geschlecht: Bemerkungen über ein schwieriges Verhältnis
Titelübersetzung:Sociology, law, gender: comments on a difficult relationship
Autor/in:
Lucke, Doris
Quelle: Soziale Probleme, 7 (1996) 1, S 27-42
Inhalt: 'Der Beitrag befaßt sich mit der Beziehung von Soziologie und Recht zum Geschlecht. In einer professions- und disziplinkritischen Perspektive wird die Frage diskutiert, wie es zu der lang anhaltenden Ignoranz der Geschlechterproblematik in beiden Disziplinen kommen konnte und welche Konsequenzen sich hieraus für eine künftige Rechtssoziologie der Geschlechterverhältnisse ergeben.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article deals with the relations between sociology, right and gender. In a critical view the question is discussed, how it was possible that both professions and disciplines could ignore problems of gender for such a long time. Grounded by evident causes the authoress argues for a future sociology of law which regards the category of gender as well.' (author's abstract)|
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Unterrichtsfach Mathematik hinsichtlich der Fähigkeitseinschätzung, Leistungserwartung, Attribution sowie Lernaufwand und im Interesse
Autor/in:
Rustemeyer, Ruth; Jubel, Angelica
Quelle: Zeitschrift für pädagogische Psychologie, Jg. 10 (1996) Nr. 1, S. 13-25
Die Öffnung der Universitäten für Frauen : ein internationaler Vergleich für die Zeit vor 1914
Titelübersetzung:Opening up of universities to women : an international comparison of the period before 1914
Autor/in:
Costas, Ilse
Quelle: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 23 (1995) H. 4, S. 496-516
Inhalt: Der Kampf der Frauen um Zugang zu den Universitäten verlief in einzelnen Ländern sehr unterschiedlich: In den USA studieren Frauen seit 1833, in England seit 1869, in Frankreich seit 1861, in der Schweiz seit 1865; an deutschen Universitäten werden Studentinnen erst um die Jahrhundertwende zum Studium zugelassen. Angesichts großer struktureller Ähnlichkeiten in den einzelnen Ländern hinsichtlich der Geschlechterhierarchie stellt sich die Frage nach den Gründen für die Zulassungsdifferenzen. Hierzu werden zunächst der politische Handlungsspielraum der Frauenbewegung sowie ihre theoretischen Grundlagen untersucht. Dabei zeigt sich, daß zu keiner Zeit in Deutschland der Gedanke der Geschlechteregalität in der Frauenbewegung ähnlich ausgeprägt war wie in den angelsächsischen Ländern. Stets überwog in der Auseinandersetzung der Geschlechter die Prämisse unterschiedlicher Geschlechtscharaktere. Hieran anschließend wird das Bildungssystem und die in ihm möglichen Berufskarrieren von Frauen, der Grad der Professionalisierung und das Sozialprestige akademischer Berufe sowie die Arbeitsmarktsituation von Akademikerinnen dargestellt. Der internationale Vergleich macht insgesamt deutlich, daß die Bedingungen und Strukturen, die den Zugang von Frauen zu den Universitäten erschweren, in Deutschland besonders stark ausgeprägt waren und daß die Tradition egalitär begründeter Frauenforderungen in Deutschland nur gering ausgeprägt war. (ICD)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Workshop des Arbeitskreises "Frauen und Technik" : Frauenberufe und Männerberufe im historischen Wandel
Titelübersetzung:Workshop of the working party "Women and technology" : historical change in occupations for men and women
Autor/in:
Schmucki, Barbara; Blum, Martina
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis, Jg. 4 (1995) H. 1, S. 69-74
Inhalt: Der Arbeitskreis "Frauen und Technik" hat sich auf der Tagung der Gesellschaft für Technikgeschichte im Juni 1994 konstituiert. Anstoß war, daß die deutsche Technikgeschichte, ganz im Gegensatz zur englisch- und französischsprachigen Forschung, bislang den Aspekt der Geschlechterhierarchie und seine Auswirkungen auf den technischen Wandel kaum rezipiert hat. Der Arbeitskreis verfolgt zwei Ziele: zum einen soll inhaltlich die Geschlechterperspektive in die technikgeschichtliche Forschung integriert werden, zum anderen dient er als wissenschaftliches und politisches Forum und der dringend nötigen Vernetzung der Forscherinnen in diesem Arbeitsfeld. Der vorliegende Beitrag referiert einige der auf der Tagung gehaltenen Referate. Als Resultat des Workshops kristallisierte sich folgender Punkt heraus: Es ist allgemein zu hinterfragen, wie geeignet der Berufsbegriff für die Analyse von Geschlechterordnung und technischem Wandel ist. (pmb)