Akkreditierung - Mission erfüllt? : Hochschulleitungen blockieren Qualitätsprüfungen
Titelübersetzung:Accreditation - mission completed? : university directors are blocking quality tests
Autor/in:
Banscherus, Ulf
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 28 (2011) Nr. 2, S. 35-39
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Inhalt: "Früher sollten staatliche Rahmenprüfungsordnungen die Gleichwertigkeit und Vergleichbarkeit der Studiengänge sichern. In dem Maße, wie die Hochschulen in eine formelle 'Autonomie' entlassen werden und angehalten sind, unterschiedliche 'Profile' auszubilden, entstand seit Ende der 1990er Jahre ein Akkreditierungssystem, das seitdem kontinuierlich kritisiert wird. Der Autor zeichnet die Debatte nach und analysiert die dahinter liegenden Interessen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Studiengang; Qualitätssicherung; Akkreditierung; KMK; Regelung; Kritik; Hochschulpolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hochschulreformen früher und heute : zwischen Autonomie und gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch
Titelübersetzung:University reforms in the past and present : between autonomy and the social aesthetic requirement
Herausgeber/in:
Pöppinghege, Rainer; Klenke, Dietmar
Quelle: Köln: SH-Verl. (Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Bd. 18), 2011. 270 S.
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Inhalt: "Ausgehend von den fundamentalen Veränderungen der deutschen Hochschullandschaft im Zuge des Bologna-Prozesses lädt der Sammelband zu einer historischen Einordnung der aktuellen Reformpolitik ein. Die vom 18. Jahrhundert über das Kaiserreich bis in die DDR und die Bundesrepublik reichende Rückschau bietet im Unterschied zu einer gegenwartsfixierten Betrachtungsweise überraschende Einsichten in die treibenden Kräfte und hintergründigen Interessenlagen von Hochschulreformen. Über Jahrhunderte erweist sich die Spannung zwischen Wissenschaftsfreiheit und staatlichem bzw. gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch als politischer Dauerbrenner. Auf die Frage, wie das Hochschulwesen Innovationsdynamik und hohes (Aus-)Bildungsniveau sicherstellen kann, sind immer wieder unterschiedliche Antworten gefunden worden, stets aber ging es um die schwierige Balance zwischen Hochschulautonomie und externer Einflussnahme. Setzten früher staatliche Instanzen nachhaltige hochschulpolitische Impulse, so tritt vor allem im letzten Jahrzehnt das Bemühen um marktwirtschaftliche Wettbewerbs- und Steuerungsmodelle in den Vordergrund, um die 'Effizienz' und Forschungsdynamik des Wissenschaftssystems im 'globalen Wettbewerb' zu steigern. Hier führt die historische Rückschau zu der Frage, wer in der aktuellen Situation in welchem Interesse die Wettbewerbsregeln und Qualitätsstandards definiert und wo Wissenschaftsethik und gesamtgesellschaftliche Verantwortung ihren Platz haben, wenn der Staat sich zugunsten gesellschaftlicher Interessengruppen zurückzieht." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Rainer Pöppinghege, Dietmar Klenke: Einführung. Über die Legitimität und Notwendigkeit historischer Reformbetrachtungen (7-24); Matthias Asche: Das "große Universitätssterben" in den Jahrzehnten um 1800. Zu Reformbedürftigkeit und Reform(un)fähigkeit deutscher Universitäten im Zeichen von Aufklärung und Utilitarismus (25-48); Bernhard vom Brocke: "Exportschlager Humboldt?" Preußische Hochschulpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Kaiserreich und Weimarer Republik (49-64); Rainer Pöppinghege: "Wo unterm, überm Firmament, gleicht einer dem Privatdozent?" Wissenschaftliche Leistungselite oder akademisches Proletariat? (65-79); Roman Köster: Die deutsche Nationalökonomie in den 1920er Jahren und die Einführung des Diplomexamens (80-100); Karin Zachmann: Wissenskulturen und Frauenstudium. Reformprozesse an deutschen Technischen Hochschulen im 20. Jahrhundert (101-115); Konstantin von Freytag-Loringhoven: Kollegienhäuser als Orte der universitären Erziehung. Gescheiterte Reformbestrebungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit (116-128); Helge Kleifeld: Hochschulpolitik als Arbeitsfeld studentischer Verbindungen 1945-1961 (129-145); Wolfgang Lambrecht: "Lange Linien" und Brüche in der (deutsch-)deutschen Hochschulpolitik nach 1945 (146-157); Uwe Rohwedder: SDS-Hochschuldenkschrift und VDS-Neugründungsgutachten. Zwei studentische Beiträge zum Reformdiskurs der 1960er Jahre (158-172); Anne Rohstock: "Wartet nicht auf Veränderungen an der Uni, sondern macht sie selbst!" Studentenrevolte und Hochschulreform in Bayern und Hessen 1957-1976 (173-185); Wilfried Rudloff: Die Studienreform in der Hochphase der Hochschulexpansion: Zwischen Effektivierung und Projektstudium? (186-216); Dietmar Klenke: Das Verfassungsgerichtsurteil von 1973 über die universitäre Mitbestimmung. Ein Balanceakt zwischen Demokratisierungs-Mythos und bildungsaristokratischem Freiheitsprivileg (217-246); Michael Gemperle, Peter Streckeisen: Der Bologna-Prozess als Kristallisationspunkt neoliberaler Umgestaltung der schweizerischen Hochschulen (247-262).
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Reformpolitik; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Deutsches Kaiserreich; Weimarer Republik; Volkswirtschaftslehre; Studium; Technische Hochschule; Studentenverbindung; Studentenbewegung; Bundesverfassungsgericht; Bologna-Prozess
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Akademischer Kapitalismus : zur politischen Ökonomie der Hochschulreform
Titelübersetzung:Academic capitalism : political economy of university reform
Autor/in:
Münch, Richard
Quelle: Berlin: Suhrkamp (Edition Suhrkamp, 2633), 2011. 457 S.
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Inhalt: In der Studie wird die Transformation der Wissenschaft in Forschung und Lehre in ihren wesentlichen Dimensionen untersucht. Der Verfasser beginnt mit der zunehmenden Überlagerung des wissenschaftlichen Gabentausches zwecks Produktion von Wissen als Kollektivgut durch eine von den Kriterien des sogenannten Shanghai-Rankings der 500 sichtbarsten Universitäten der Welt erzeugte Weltliga der Wissenschaft (Kapitel I). In dieser Weltliga werden Universitäten zu Unternehmen gemacht, die sich einen Verdrängungswettbewerb um Forschungsgelder und um die besten Forscher, Lehrer und Studierenden liefern (Kapitel II). In ihrem Inneren wird die neue Universität zur Audit-Universität, die zwecks besserer strategischer Positionierung im wissenschaftlichen Feld die Qualitätssicherung durch die akademische Gemeinschaft und die Fachgesellschaften durch ein manageriales Controlling ersetzt (Kapitel III). Es entsteht eine Art Panoptikum des Qualitätsmanagements, das die Wissenschaft in das Korsett der Normalisierung steckt (Kapitel IV). Die um sich greifende Evaluationsmaschinerie setzt hoch selektive, die Vielfalt der Wissenschaft einschränkende Maßstäbe und erzeugt eine sich zunehmend verfestigende, erneuerungsfeindliche Stratifikation der Fachbereiche und Universitäten (Kapitel V). New Public Management trifft auf schon gegebene Ungleichheiten der Mittelausstattung und bedient so den Monopolmechanismus, sodass sich eine Unterinvestition in der breiten Masse der Standorte und eine Überinvestition an weniger privilegierten Standorten ergibt. Die Konsequenz ist zunehmende Ineffizienz des Mitteleinsatzes (Kapitel VI). Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an den deutschen Hochschulen folgt dem Paradigma von NPM. Infolgedessen ergibt sich nicht die erhoffte Steigerung der Forschungsleistungen (Kapitel VI). Der Bologna-Prozess forciert den Umbau der Universitäten in Unternehmen, die im europäischen Hochschulraum um Studierende konkurrieren. Der Sachwert des Berufstitels wird durch den symbolischen Wert des Zeugnisses einer mehr oder weniger prestigereichen Universität verdrängt (Kapitel VII). Zusammenfassend sind es drei Phänomene, die der neuen akademischen Welt ihren Stempel aufdrücken: die Audit-Universität, die unternehmerische Universität und der akademische Kapitalismus (Schlussbetrachtung). Statistische Analysen zum akademischen Leistungswettbewerb schließen die Untersuchung ab (Anhang). (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Ökonomisierung; Kommerzialisierung; Bologna-Prozess; Management; Managementansatz; Unternehmen; Qualitätskontrolle; sozialer Wandel; Differenzierung; Marketingpolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Zusammenhänge zwischen Hochschulpolitik und Hochschulentwicklung : statistische Analysen
Titelübersetzung:Connections between university policy and university development : statistical analyses
Autor/in:
Reisz, Robert D.; Stock, Manfred
Quelle: Hochschulen nach der Föderalismusreform. Peer Pasternack (Hrsg.). Leipzig: Akad. Verl.-Anst. (Hochschulforschung Halle-Wittenberg), 2011, S. 314-339
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Inhalt: Der Beitrag untersucht den Einfluss der Hochschulpolitik auf die Hochschulentwicklung. Die Analyse unterscheidet drei Ebenen: (1) die Ebene der politischen und hochschulpolitischen Orientierungen; (2) die Ebene des neuen Hochschulreglements; (3) die Ebene der faktischen Hochschulentwicklung. Die statistisch gestützte Analyse geht der Frage nach, ob sich mit bestimmten Orientierungen und mit bestimmten Hochschulreglements im allgemeinen und in den Ländern bzw. Ländergruppen bestimmte Effekte im Hinblick auf die Hochschulentwicklung verbinden. Zur Beschreibung der Hochschulentwicklung greift der Beitrag auf einen Datensatz zurück, der im Rahmen eines umfassenden Konzeptes zur Beobachtung föderaler Unterschiede im Hochschulwesen aus den amtlichen Statistiken des Bundes und der Länder zusammengestellt wurde. Hinzu treten weitere Erhebungen von Daten zur Beschreibung der politischen Orientierungen und der Hochschulreglements. Die Daten wurden für die einzelnen Bundesländer in der Form von Zeitreihen erhoben, die sich über eine Spanne von elf Jahren erstrecken, in der Regel von 1998-2008. (ICB2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Entwicklung; politischer Einfluss; politische Einstellung; Orientierung; institutionelle Faktoren; Reform; Steuerung; Struktur; Föderalismus; politische Reform
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Leistung oder "Matthäus-Prinzip" : die hierarchische Differenzierung der deutschen Universitäten durch die Exzellenzinitiative
Titelübersetzung:Achievement or "Matthew Effect" : hierarchichal differentiation of German universities through the excellent initiative
Autor/in:
Hartmann, Michel
Quelle: Bildung MACHT Gesellschaft. Marisol Sandoval (Hrsg.), Sebastian Sevignani (Hrsg.), Alexander Rehbogen (Hrsg.), Thomas Allmer (Hrsg.), Matthias Hager (Hrsg.), Verena Kreilinger (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2011, S. 163-185
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Inhalt: Die Exzellenzinitiative stellt auf der Ebene der kompletten Universitäten grundsätzliche Unterschiede fest zwischen 'exzellent' auf der einen und 'durchschnittlich' auf der anderen Seite, sprich zwischen Elite und Masse, zementiert sie in einem Ranking und weitet sie auf Dauer weiter aus. Die Exzellenzinitiative stellt auf der Ebene der kompletten Universitäten grundsätzliche Unterschiede fest zwischen 'exzellent' auf der einen und' durchschnittlich' auf der anderen Seite, sprich zwischen Elite und Masse, zementiert sie in einem Ranking und weitet sie auf Dauer weiter aus. Die Hochschulen, die jetzt nicht zu den Gewinnerinnen zählen, werden sich auch in Zukunft unwiderruflich im Hintertreffen befinden. Das gilt zunächst ganz unmittelbar finanziell, denn die Länder werden ja nicht nur ihren 25-prozentigen Anteil an den Kosten der Exzellenzinitiative, sollten Universitäten aus ihrem Bundesland erfolgreich sein, finanzieren müssen, sie müssen nach dem Rückzug des Bundes aus dem Hochschulbau auch an diesem Punkt eine größere finanzielle Last tragen als bislang. Außerdem müssen die im Wettbewerb siegreichen Universitäten spätestens ab 2017, wenn der Wettbewerb endgültig ausläuft, wieder mit den eigenen Mitteln haushalten. Um das Niveau halten zu können, werden sie ab diesem Zeitpunkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr Landesmittel bekommen. Bei realistischer Betrachtung bedeutet das: Um diese zusätzlichen Gelder aufbringen zu können, müssen die Länder woanders sparen. Allen augenblicklichen Verlautbarungen zum Trotz dürfte das auf Kosten der Verlierer des Wettbewerbs gehen. Dass anderslautende offizielle Aussagen vorrangig der Beruhigung dienen und in der Regel nur recht wenig mit der Realität zu tun haben, zeigen die Erfahrungen der letzen Jahre. (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Hochschulpolitik; soziale Differenzierung; Elite; Masse; Leistung; soziale Ungleichheit; Rationalisierung; Wohlfahrtsstaat; USA; Selektion; Perspektive; Nordamerika; Wettbewerb
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Governance von Hochschulen : wie lässt sich ein Politikfeld steuern?
Titelübersetzung:Governance of universities : how can a policy area be controlled?
Autor/in:
Wilkesmann, Uwe
Quelle: Pluralismus - Strategien - Entscheidungen: eine Festschrift für Prof. Dr. Klaus Schubert. Nils C. Bandelow (Hrsg.), Simon Hegelich (Hrsg.), Klaus Schubert (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 305-323
Details
Inhalt: Ein konkretes Beispiel für den Versuch einer wissenschaftlich fundierten politischen Steuerung ist die deutsche Hochschulpolitik. Der Autor konfrontiert in seinem Beitrag die Ergebnisse des Neuen Steuerungsmodells an Hochschulen mit Aussagen von Professoren im Rahmen einer Online-Befragung. Die Ergebnisse sind für die Vertreter der Anreizsteuerung an Hochschulen ernüchternd: Externe Anreize tragen nicht dazu bei, die Lehrmotivation von Professoren zu steigern. Vielmehr müssen pluralistische Strategien zur Sozialisation von Professoren und zur Beteiligung der Betroffenen an der Formulierung der Spielregeln an Hochschulen genutzt werden. (ICB2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschullehrer; Anreizsystem; Unterricht; Institutionenökonomie; Steuerung; Neue Politische Ökonomie; Management; öffentliche Verwaltung; Governance; Politikfeld; politische Steuerung; Berufsgruppe
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Abgelehnte Exzellenz : die Folgen und die Strategien der Akteure
Titelübersetzung:Rejected excellence : the consequences and the strategies of the actors
Autor/in:
Simon, Dagmar; Schulz, Patricia; Sondermann, Michael
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 161-197
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Inhalt: Der Beitrag untersucht die Reaktion von betroffenen Akteuren von abgelehnten Clusteranträgen im Rahmen der seit 2005 durchgeführten Exzellenzinitiative (EI). Um Motive der Förderorganisationen und mit den Programmen verfolgte Ziele einordnen zu können, werden insgesamt sechs leitfadengestützte Interviews mit Repräsentanten der Förderorganisationen geführt und mit Blick auf hochschulinterne Weiterförderung von Clusterprojekten drei Interviews mit Vertretern von Hochschulleitungen. Der erste Schritt beleuchtet zunächst die Bewertungen des Begutachtungsverfahrens durch die interviewten WissenschaftlerInnen. Anschließend geht es um den Umgang mit den Begutachtungsergebnissen und um die Frage, inwiefern sich Umweltbedingungen an den betroffenen Hochschulen geändert haben sowie welche Konsequenzen sich hieraus kurz- bis mittelfristig ergeben. Danach wird dargestellt, ob und wie die Konzepte auf alternativen Wegen weiterverfolgt bzw. eingestellt werden. Ferner wird die Bewertung der EI aus Perspektive der Sprecher abgelehnter Cluster wiedergegeben und sowohl Lerneffekte als auch Planungen für neuerliche Auswahlrunden zur EI diskutiert. Der zweite Schritt wirft einen Blick auf (1) die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Exzellenzprogramme auf Bundesebene, (2) die Kompensationsprogramme auf Landesebene, (3) die Landesexzellenzprogramme sowie (4) Programme weiterer Akteure. Die Ausführungen machen deutlich, dass mit der EI bei den nicht geförderten Antragstellern in der Tat Mobilisierungseffekte erzeugt werden: Nur ein kleiner Teil der Interviewten hat nach der Ablehnung resigniert, der überwiegende Teil der Vorhaben wird mit anderen universitären Finanzressourcen, Landesmitteln oder Bundesprogrammen umgesetzt, wenn auch in wesentlich kleinerem Umfang. (ICG2)
Schlagwörter:Bildungsangebot; Bildungspolitik; Bildungsprogramm; Bildungsreform; Forschungspolitik; Forschungseinrichtung; Hochschulpolitik; Hochschulforschung; Wissenschaftspolitik; Förderungsprogramm; Bundesland
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Was macht eigentlich ... das Ministerium?" : Überlegungen zu Wissenschaftsministerien von morgen
Titelübersetzung:"What does the Ministry ... actually do?" : reflections on future science ministries
Autor/in:
Müller, Ulrich; Michalke, Jens Philipp; Behm, Britta L.; Ziegele, Frank
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH -CHE-; Gütersloh (Arbeitspapier / CHE, Nr. 132), 2010. 45 S.
Details
Inhalt: "Hochschulen agieren in Deutschland seit einigen Jahren unter deutlich veränderten
Rahmenbedingungen: erweiterte rechtliche Handlungsspielräume gewähren ihnen umfangreiche
Freiheiten, denen aber auch eine weitaus stärkere Eigenverantwortung korrespondiert.
Diese weitgehende Hochschulautonomie steht für ein neues, sich immer noch wandelndes
Verhältnis zwischen Staat und Hochschulen. Wissenschaftsministerien haben in der Folge
zahlreiche Kompetenzen und Entscheidungsbefugnisse an die Hochschulen delegiert. Die
Veränderung der Beziehungen zwischen Ministerium und Hochschule hat die Hochschulen
im Innern drastisch verändert. Dem Paradigmenwechsel in den Steuerungsinstrumenten
und den Governance-Strukturen der Hochschulen folgte bisher aber nur eine partielle
Reform von Aufgabenbild, Rolle und Organisation des 'Gegenübers' Wissenschaftsministerium.
Im Sinne der Ganzheitlichkeit der Reform bzw. der Konsistenz und des Erfolgs des New-Public-Management-Ansatzes
müssen nun auch die Wissenschaftsministerien stärker als bisher in den Blick genommen
werden. Im vorliegenden Papier wird der Veränderungsbedarf in deutschen Wissenschaftsministerien
analysiert und systematisiert. Unstrittig ist: Der Staat wird nicht aus seiner Verantwortung
entlassen: seine übergreifende Steuerungsfunktion ist nach wie vor demokratisch und
verfassungsrechtlich legitimiert und gesellschaftlich gewollt. Was aber sind die aktuell
verbleibenden ministeriellen Kernaufgaben, die nicht delegierbar sind? Welche neuen
Rollenbilder für Ministerien resultieren aus dem Reformprozess? Wie müssen Steuerungsinstrumente
umgesetzt werden, damit sie die Erreichung gesellschaftlicher und politischer Ziele
adäquat und autonomiewahrend sicherstellen? Welche Veränderungen sind ministeriumsintern
(Organisations- und Personalentwicklungsprozess) anzustoßen bzw. fortzusetzen?" (Autorenreferat)
Inhalt: "Higher education institutions in Germany have been operating under significantly
changed framework conditions for some years now: expanded scope for legal action grants
them comprehensive freedom, which at the same time means more individual responsibility.
This wide range of autonomy for higher education institutions reflects the new relationship
between state and higher education institutions that is still changing today. Ministries
of science have therefore delegated numerous competencies and decision-making powers
to higher education institutions. The change in the relationship between ministry
and higher education institution has had a drastic change on the internal mechanisms
of higher education institutions. The paradigm shift in steering instruments and governance
structures in higher education institutions has only been followed by partial reform
of the tasks, role and organisation of the 'other side', i.e. the ministry of science,
however. In terms of the comprehensiveness of the reform or the consistency and success
of the New Public Management approach, the focus now needs to be on the ministries
of science more than before. This paper analyses and systematises the need for change
in German ministries of science. Indisputable is the fact that the state will not
be released from its responsibilities. Its comprehensive steering function is democratic,
legitimised by constitutional law and the will of society. But which of the ministries'
remaining key tasks cannot be delegated? Which new role models for ministries emerge
from the reform process? How should steering instruments be implemented in order to
ensure that social and political objectives are achieved both adequately and at the
same time maintaining autonomy? Which changes need to be initiated or continued in
the ministries (organisational and staff development process)?" (author's abstract)|
Schlagwörter:Ministerium; Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Autonomie; Demokratie; Verfassungsrecht; Rechtsgrundlage; Personalentwicklung; Organisationsentwicklung; politische Steuerung; Reformmodell; Reformpolitik; Governance; staatliche Einflussnahme
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Ein Rückblick auf die erste Exzellenzinititative : es geht noch besser!
Titelübersetzung:A review of the first Excellence Initiative : it can be even better!
Autor/in:
Zürn, Michael
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 219-229
Details
Inhalt: Der Autor berichtet als Mitglied der Fachkommission und der Gemeinsamen Kommission zur Exzellenzinitiative (EI) über die Entstehung und Entwicklung dieses Hochschulförderungsprogramms in Deutschland. In diesem Zusammenhang werden Ansprüche, Erfolge und auch Probleme bei der Umsetzung der EI beschrieben. So tritt die EI mit dem Ziel an, forschungsfreundlichere Strukturen zu schaffen, die Universitäten zu internationalisieren, interdisziplinäre, fakultätsübergreifende Kooperationen inner- und außerhalb der Universität zu installieren sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern zu forcieren. Nach Ansicht des Verfassers ist die EI eine gute Sache und sollte weitergeführt werden. Gleichzeitig ist es jedoch wenig zielführend, in Jubelarien über die bisher erkennbaren Nebeneffekte der Initiative einzustimmen und dabei gewichtige Verfahrensprobleme zu übersehen, die die eigentlichen Ziele der Initiative gefährden. Für die folgende Runde besteht nun zeitlich die Gelegenheit, sich im Vorfeld wesentlich systematischer Gedanken über die Evaluation und deren Kriterien als Mittel der Selektion von Exzellenz zu machen. Die Beziehung von Reputation und Wettbewerb, von wissenschaftlicher Vergangenheit und Zukunft, von Leistungsnachweisen und Leistungsversprechen bedarf der Klärung, sonst könnte die EI bald eine breite Unterstützung verlieren. (ICG2)
Schlagwörter:Bildungsangebot; Bildungspolitik; Bildungsprogramm; Bildungsreform; Bildungsexpansion; Forschungspolitik; Forschungseinrichtung; außeruniversitäre Forschung; Hochschulforschung; Hochschulpolitik; Kooperation; Studium; Wissenschaftspolitik; Wissenschaftsbetrieb; Förderungsprogramm
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Formen der Governance und ihre Folgen für die akademische Kultur und Identität
Titelübersetzung:New forms of governance and their consequences for academic culture and identity
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Fuchs, Marek
Quelle: Public Governance und schwache Interessen. Ute Clement (Hrsg.), Jörg Nowak (Hrsg.), Christoph Scherrer (Hrsg.), Sabine Ruß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 75-94
Details
Inhalt: Die Verfasser behandeln mit den deutschen Hochschulen einen Bereich, in dem die Einführung einer outputorientierten Steuerung über Elemente wie Globalhaushalte und Zielvorgaben eine "Kulturrevolution" ausgelöst und die Traditionsbestände einer akademischen Selbstverwaltung und der Autonomie der Wissenschaft zugunsten einer Stärkung des Leitungsebenen geschwächt hat. Am Beispiel des Faches "Mittelalterliche Geschichte" wird deutlich, dass Fachbereiche durch Zielvereinbarungen stärker von Präsidium oder Rektorat zur Einwerbung von Drittmitteln gedrängt werden. Für die Forschung hat sich der Zwang zur Drittmittelakquisation in so fern ausgewirkt, als es mehr Kooperation und mehr interdisziplinäre Forscherteams gibt, aber auch mehr Popularisierung von Forschungsergebnissen und mehr Kontrolle durch die Universitätsleitung. Daher sind unorthodoxe Forschungsperspektiven schwerer aufrecht zu erhalten. Die Verfasser vertreten die These, dass gerade die drittmittelstarken Forschergruppen, die sich an den marktförmigen Erfordernissen orientieren, die tradierten Elemente einer selbst gesteuerten akademischen Kultur besser bewahren können. Sie gehen davon aus, dass es in diesem Umbruchsprozess durchaus auch zu einer produktiven Integration von Wissenschaftslogik und neuen Governance-Elementen kommen kann, sodass Forschende und Lehrende nicht notwendigerweise zu schwachen Akteuren beim Umbau der Hochschulen werden. (ICE2)
Schlagwörter:Governance; Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Kultur; Identität; Selbstorganisation; Selbststeuerung; Zielvereinbarung; Selbstverwaltung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag