Praxisbericht: Erfolgsstrategien für Geschlechterpolitik in einer männlich dominierten Organisation am Beispiel der IG Metall
Titelübersetzung:Praxis report: Success strategies for gender policy in male-dominated organisations, using the example of IG Metall (IGM = the German Metal Workers Union)
Autor/in:
Banos, Sissi
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 24 (2017) 2, S 241-250
Details
Inhalt: Industriegewerkschaften und allen voran die IG Metall galten und gelten auch heute noch als der Prototyp einer spezifisch männlich dominierten Organisation. Der Beitrag beschreibt die genderpolitischen Entwicklungslinien innerhalb der IG Metall, die von der absoluten Unterrepräsentanz von Frauen hin zu einem für Industriegewerkschaften weltweit bisher nicht gekannten Frauenanteil von 30 Prozent bei den Gewerkschaftssekretärinnen und -sekretären sowie einem stetig steigenden Anteil von Frauen bei den hauptamtlichen Führungspositionen geführt haben. Die Autorin analysiert die Erfolgsfaktoren und hier insbesondere die Verbindung des Gender- und Diversitätsthemas mit der strategischen Neuausrichtung und damit einhergehenden Organisationsentwicklungs- und Modernisierungsprozessen der IG Metall, um sich angesichts des gesellschaftlichen und industriellen Strukturwandels gestärkt aufzustellen. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf alte und neue Herausforderungen.
Schlagwörter:Industriegewerkschaft; industrial union; IG Metall; IG Metall; Organisationskultur; organizational culture; woman; Mitgliedschaft; membership; Führungsposition; executive position; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Organisationsentwicklung; organizational development; Diversität; diversity; Quote; quota; Geschlechterpolitik; gender policy; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Beeinflussen berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Unterbrechungsdauer von Frauen? Eine längsschnittliche Analyse der Bedeutung beruflicher Merkmale für die Berufsrückkehr von Müttern in Deutschland
Titelübersetzung:Do occupation-specific hours of employment influence the interruption duration of women? A longitudinal study on the return of German mothers to their pre-birth occupation
Autor/in:
Hondralis, Irina; Buchholz, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 156-178
Details
Inhalt: "Der Beitrag geht der Frage nach, ob berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Erwerbsunterbrechungsdauer von Frauen nach der Familiengründung beeinflussen und welche Bedeutung berufstypische Arbeitszeitmerkmale für Frauen mit unterschiedlichem Bildungsniveau haben. Dazu wurden die Längsschnittdaten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels über ein Daten-Linkage mit aggregierten Berufsdaten aus dem Mikrozensus angereichert. Die Ergebnisse der empirischen Analysen zeigen, dass sich berufstypische Arbeitszeiten neben Individualmerkmalen signifikant auf die Berufsrückkehr von Müttern auswirken. Für hochqualifizierte Frauen erwiesen sich lediglich die für einen Beruf typischen Überstunden als einflussreich. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Rückkehr von Akademikerinnen aufgrund von höheren Opportunitätskosten und womöglich auch einer höhere Erwerbsneigung durch die arbeitszeitlichen Gegebenheiten im Austrittberuf kaum tangiert ist. Für mittel- und insbesondere geringqualifizierte Frauen sind jedoch andere Faktoren, nämlich die Arbeitszeitlänge, die Verbreitung von Heimarbeit und - für beruflich nicht qualifizierte Frauen - auch die Verbreitung von Nacht- und Wochenendarbeit relevant. Insgesamt legen unsere Ergebnisse nahe, dass berufstypische Arbeitszeiten insbesondere für die Unterbrechungsdauer von geringgebildeten Müttern eine bedeutende Rolle spielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses how occupation-specific hours of employment influence the employment interruptions of women after family formation, and whether employment hours have an impact on different educational groups. This study uses detailed longitudinal data from the German National Educational Panel Study and aggregated occupational data from the Microcensus. Our results show how occupation-specific employment hours, even after controlling for individual characteristics, significantly influence the employment interruptions of mothers. The interruption duration of women with tertiary education is solely influenced by the amount of overtime working hours associated with specific occupations. This result indicates that the return-to-work of tertiary educated women remain mostly unaffected by their hours of employment, and likely to be attributed to both elevated opportunity costs and higher career orientations. Whilst medium and less educated women reduce their time-out from their occupation when the working hours are short and working from home is possible. Atypical employment hours, such as night-shift or weekend work, are found to be exclusively relevant for less educated women. Overall, our results demonstrate that hours of employment play an important role for the employment continuity of women without a tertiary education." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Erwerbsverlauf; employment history; woman; Berufsunterbrechung; career break; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitszeit; working hours; Qualifikation; qualification; Bildungsniveau; level of education; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany; Berufsmerkmale; Ereignisdatenanalyse; Wiedereinstieg
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterpolitische Verschiebungen in der deutschen Mindestlohndebatte: 'Equal Pay' für Frauen oder für männliche Leiharbeiter?
Titelübersetzung:Gendered shifts in the German minimum wage debate: 'Equal Pay' for women or for male temporary workers?
Autor/in:
Henninger, Annette
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 24 (2017) 2, S 135-155
Details
Inhalt: Der Beitrag analysiert die Debatte über die Einführung des Mindestlohns von 2002 bis 2013. Gefragt wird, inwiefern die überproportionale Niedriglohn-Betroffenheit von Frauen in die Problemwahrnehmung von Gewerkschaften und Parteien einfloss, wie sich deren Deutungen im Zeitverlauf veränderten und welcher Frame sich schließlich durchsetzte. Als Analyserahmen dient eine Kombination aus Machtressourcen-Ansatz und Framing-Konzepten. Die Befunde zeigen, dass nach anfänglichen internen Kontroversen im DGB und bei den Mitte-Links-Parteien zunächst die Rahmung des Mindestlohns als Frage sozialer Gerechtigkeit dominierte. Dieser Frame war anschlussfähig für die Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit. Ab 2010 erhöhte die Opposition den Druck auf die konservativ-liberale Regierung und forderte die schnelle Einführung des Mindestlohns als Schutz vor Lohndumping durch osteuropäische Leiharbeitsbeschäftigte. Ende 2011 gab die CDU den Widerstand gegen eine gesetzliche Lohnuntergrenze auf und stellte nun ebenfalls Lohngleichheit in der Leiharbeit ins Zentrum. Damit trat im Verlauf der Debatte zunehmend eine männerdominierte Zielgruppe für eine Politik in den Vordergrund, die vor allem Frauen nützt.
Schlagwörter:Lohnpolitik; wage policy; Tarifvertrag; collective agreement; Tarifverhandlung; collective bargaining; Mindestlohn; minimum wage; Niedriglohn; low wage; woman; soziale Gerechtigkeit; social justice; Geschlechterpolitik; gender policy; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; Gewerkschaftspolitik; trade union policy; Leiharbeit; temporary work; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Einkommenspolitik, Lohnpolitik, Tarifpolitik, Vermögenspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wo schaffen es Frauen an die Spitze? Eine empirische Analyse mit Betriebsdaten
Titelübersetzung:Where do women reach top positions? An empirical analysis with establishment data
Autor/in:
Ellguth, Peter; Kohaut, Susanne; Möller, Iris
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 24 (2017) 2, S 196-217
Details
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, welche betrieblichen Faktoren die Präsenz von Frauen in Führungspositionen beeinflussen. Hierbei interessiert uns auch die Rolle des Betriebsrats. Für unsere multivariate Analyse nutzen wir das IAB-Betriebspanel 2014 und verwenden Zähldatenmodelle mit der Anzahl Frauen im Führungsteam als abhängiger Variablen. Wir schätzen sowohl Modelle für die erste als auch für die zweite Führungsebene. Für die erste Führungsebene lassen sich Hinweise auf die in der Literatur beschriebenen Barrieren finden, die als gläserne Klippen und Böden bzw. Etagen, auf denen Frauen kleben bleiben, umschrieben werden. Insgesamt vermitteln die Ergebnisse aber vor allem den Eindruck, dass Frauen in "unattraktiven" Betrieben eher in Führungspositionen zu finden sind.
Schlagwörter:woman; Führungsposition; executive position; Vorstand; board of directors; Management; management; Frauenanteil; proportion of women; beruflicher Aufstieg; career advancement; Mobilitätsbarriere; mobility barrier; Chancengleichheit; equal opportunity; Gleichberechtigung; equality of rights; Organisationskultur; organizational culture; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Väter und Berufstätigkeit - Einführung in das Schwerpunktthemenheft
Autor/in:
Buschmeyer, Anna; Müller, Dagmar
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 3-10
Details
Schlagwörter:Vaterschaft; fatherhood; Berufstätigkeit; gainful occupation; woman; Familienarbeit; family work; Kinderbetreuung; child care; Elternurlaub; parental leave; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Mutter; mother; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
In welchen Betrieben verdienen Frauen mehr? Der Einfluss betrieblicher Statusrelationen auf die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit
Titelübersetzung:In which firms do female workers earn more? The influence of status relations in the firm on the gender wage gap
Autor/in:
Schweiker, Michael
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 24 (2017) 3, S 321-346
Details
Inhalt: Dieser Beitrag untersucht, inwiefern die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit in Deutschland von statusbasierten Ansprüchen im Betrieb abhängig ist. Grundsätzlich sollte sich die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit verringern, wenn sich der Status von Frauen im Betrieb relativ zu ihren männlichen Kollegen erhöht. Es werden zwei Indikatoren für diese betrieblichen Statusrelationen entlang der Geschlechtskategorie betrachtet: Frauenanteil im Management und Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim Besitz von Hochschulabschlüssen. Mit der Verdienststrukturerhebung von 2010 und Multilevel Modellen kann gezeigt werden, dass sich der relative Lohn von Frauen mit steigendem Frauenanteil im Management und mit zunehmenden Vorteilen beim Besitz von Hochschulabschlüssen erhöht. Diese positiven Effekte auf den Lohn von Frauen variieren zudem entlang der Lohnverteilung: Bildungsvorteile von Frauen wirken sich stärker positiv auf hohe Löhne aus, während der Frauenanteil im Management eher unteren Lohngruppen hilft. Schließlich sind die Effekte stärker ausgeprägt in Betrieben ohne Tarifbindung.
Schlagwörter:Lohnunterschied; wage difference; gender-specific factors; Ungleichheit; inequality; Beruf; occupation; soziale Position; social position; woman; Management; management; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Lohnfindung; wage determination; Tarifvertrag; collective agreement; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Theorie relationaler Ungleichheit; Statusrelationen; Tarifbindung; Betriebe; gender wage gap; relational inequality theory; categorical status distinctions; coverage by collective wage agreements; work organizations
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Einkommenspolitik, Lohnpolitik, Tarifpolitik, Vermögenspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender und Diversity im Unternehmen: Transformatives Organisationales Lernen als Strategie
Autor/in:
Macha, Hildegard; Brendler, Hildrun; Römer, Catarina
Quelle: Opladen, 2017. 243 S
Details
Schlagwörter:Gleichstellung; Chancengleichheit; human resources development; learning organization; Doing Gender; Personalentwicklung; advancement of women; Federal Republic of Germany; organizational culture; woman; Unternehmenskultur; Diversität; lernende Organisation; doing gender; Frauenförderung; Organisationskultur; equal opportunity; Führungsposition; affirmative action; diversity; executive position
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Organisationssoziologie, Militärsoziologie
Dokumenttyp:Monographie
Geflüchtete Frauen in Deutschland: Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Female Refugees in Germany: Language, Education and Employment
Autor/in:
Worbs, Susanne; Baraulina, Tatjana
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (FZ); Nürnberg (BAMF-Kurzanalyse, 1-2017), 2017. 14 S
Details
Inhalt: Das BAMF-Forschungszentrum legt eine neue Kurzanalyse zur Situation geflüchteter Frauen in Deutschland vor. Dabei werden wissenschaftliche Erhebungen mit Daten aus Verwaltungsstatistiken verknüpft. Die Ergebnisse zeigen: Geflüchtete Frauen sind hoch motiviert zur gesellschaftlichen Teilhabe, benötigen aber aufgrund von "Startnachteilen" besondere Unterstützung.
Inhalt: The BAMF's Research Centre has presented a new brief analysis of the situation facing refugee women in Germany, linking research findings with data obtained from administrative statistics. The results reveal that refugee women are highly motivated when it comes to participation in society, but that they need special support because of "initial disadvantages".
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; Flüchtling; Irak; Erwerbsbeteiligung; Syrien; Federal Republic of Germany; Sprachkenntnisse; woman; Afghanistan; level of education; labor force participation; Iraq; Syria; refugee; knowledge of languages; Bildungsniveau; Afghanistan; labor market
SSOAR Kategorie:Migration
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Aus westlicher Sicht: das "Ereignis Köln" und Perspektiven transnationaler feministischer Solidarität
Autor/in:
Kosnick, Kira
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 147-155
Details
Schlagwörter:Transnationalisierung; gender relations; sexueller Missbrauch; Islamic society; transnationalization; Islam; Rassismus; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; woman; Geschlechterverhältnis; Islam; sexual harassment; Feminismus; Muslim; Muslim; feminism; islamische Gesellschaft; sexual abuse; sexuelle Belästigung; racism
CEWS Kategorie:Sexuelle Belästigung und Gewalt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Partizipationsbiographien engagierter Migrantinnen: eine biographieanalytische Studie über Partizipationsprozesse im Kontext von Migration und Geschlecht
Autor/in:
Bel Adasme, Melisa
Quelle:
Details
Inhalt: Migrantinnen engagieren sich auf vielfältiger Weise in der deutschen Gesellschaft, dies wird jedoch oft nicht oder kaum wahrgenommen. Die wenigen Studien, die sich mit Formen des Engagements von Migrantinnen beschäftigen, erklären nicht, warum Engagement ausgerechnet in einem bestimmten Bereich vollzogen wird und nicht in anderen. Genauso wenig wird etwas über die Umstände und die zeitlichen Ereignisabfolgen ausgesagt, die zum Engagement führen. Die biographische Perspektive ermöglicht es, den biographischen Partizipationsprozess, in dem sich Engagement herausbildet, in den Blick zu nehmen. So werden einerseits Migrantinnen als handelnde Akteurinnen und „Expertinnen“ wahrgenommen und ihre Ressourcen in den Vordergrund gestellt. Andererseits wird sichtbar, dass Engagement nur dann zustande kommt, wenn es zu der Lebenssituation und den jeweiligen biografischen Präferenzen „passt“. Dank dieser Perspektive können die partizipationsbiographischen Potenziale und Ressourcen, die sich prozesshaft in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Strukturen entwickeln und entfalten, in ihrer Entstehung betrachtet und analysiert werden.
Schlagwörter:Partizipation; participation; bürgerschaftliches Engagement; citizens' involvement; Biographie; biography; biographische Methode; biographical method; Migration; migration; gender-specific factors; Geschlechterforschung; gender studies; Migrationsforschung; migration research; Migrant; migrant; woman; Engagement; involvement; Ehrenamt; honorary office; Integration; integration; Federal Republic of Germany; biographischer Prozess
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration