Black Box Berufung: Strategien auf dem Weg zur Professur
Autor/in:
Färber, Christine; Riedler, Ute
Quelle: Frankfurt am Main: Campus, 2016, 2. aktual. Aufl.. 305 S
Inhalt: Wer sich für Wissenschaft als Beruf entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um die Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Der Konkurrenzdruck ist in allen Fächern groß und trotz vorhandener gesetzlicher Regeln sind die Verfahren fürBewerberinnen und Bewerber meist undurchschaubar: Zu viele, nicht selten widerstreitende Interessen sind im Spiel. Berufungsverfahren gleichen daher einer Blackbox, sind sie doch Anlass für vielerlei Spekulationen, Gerüchte und Projektionen. Das Buch klärtüber die offiziellen Abläufe und die formalen Anforderungen auf, von der Ausschreibung über die Arbeit von Auswahlkommissionen, von der schriftlichen Bewerbung über das »Vorsingen« bis hin zur Berufungsverhandlung. Darüber hinaus werfen die Autorinnen einen Blick hinter die Kulissen des formalen Prozesses, indem sie wechselweise die Perspektiven der Bewerber und der Kommissionsmitglieder einnehmen. Sie zeigen insbesondere, was Frauen in Berufungsverfahren beachten müssen und wie dieEntmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden gelingt. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Geschlechterverhältnis; Hochschule; Professor; Training
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Monographie
Überlegungen zur Optimierung von Berufungsverfahren in der Psychologie
Autor/in:
Abele-Brehm, Andrea E.; Bühner, Markus
Quelle: Psychologische Rundschau, 67 (2016) 4, S 262–275
Inhalt: Die Qualität unserer Wissenschaft wird maßgeblich über die Personen, die psychologische Professuren besetzen, bestimmt. Gute Besetzungen können das gesamte Institut bzw. Fakultät voranbringen. Fehlbesetzungen können jahrzehntelange negative Auswirkungen auf ein gesamtes Institut bzw. eine Fakultät haben. Die große Relevanz der Aufgabe „Auswahl der geeignetsten Person für die Professur“ korrespondiert häufig jedoch nicht der Professionalität der Berufungsverfahren. Der vorliegende Beitrag möchte die Diskussion über die Validität von Entscheidungen in Berufungsverfahren initiieren und einige Überlegungen präsentieren, wie diese unter Berücksichtigung vielfältiger Anforderungen an Professuren gesteigert werden könnte.
Wer soll die Professur bekommen? Eine Untersuchung zur Bewertung von Auswahlkriterien in Berufungsverfahren der Psychologie
Autor/in:
Abele-Brehm, Andrea E.; Bühner, Markus
Quelle: Psychologische Rundschau, 67 (2016) 4, S 250–261
Inhalt: Die Entwicklung einer Wissenschaft ist abhängig von den Personen, die sie tragen. Der Auswahl geeigneter Personen in Berufungsverfahren auf Professuren kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Die vorliegende Studie beschäftigt sich erstmals damit, wie Kolleginnen und Kollegen der Psychologie Berufungsverfahren beurteilen; wie wichtig sie verschiedene Indikatoren für die Eignung auf eine Professur einschätzen; wie hoch die Diskrepanz zwischen gewünschter und tatsächlicher Relevanz dieser Indikatoren ist; sowie wie sie zu verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Berufungsverfahren stehen. Es wurden 3.784 Mitglieder der DGPs angeschrieben, um an einer online Befragung teilzunehmen.
Zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses an Universitäten: Deutschland im Vergleich mit Frankreich, England, den USA und Österreich
Autor/in:
Kreckel, Reinhard
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung 1-2 | Thema: Karrierewege des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF) (Hrsg.), München. 2016, S 12–41
Inhalt: In einem Vergleich der deutschen Universitäten mit den Forschungsuniversitäten in Frankreich, England und den USA wird gezeigt, dass Deutschland sich hinsichtlich der Lage des Hochschullehrernachwuchses heute auf einem ausgesprochenen Sonderweg befindet, der historische Ursachen hat. Die starke Beharrungstendenz der universitären Karrierestruktur in Deutschland wird auf ein den deutschen Universitäten eigentümliches implizites „System von aufeinander bezogenen Denk und Zugzwängen“ zurückgeführt. Dessen vier Eckpfeiler sind die Habilitation, das Hausberufungsverbot, das Lehrstuhl- und Fachvertretungsprinzip sowie das Konstrukt der Qualifikationsstelle. Ein abschließender Blick wird auf das Nachbarland Österreich geworfen, wo in den letzten Jahren eine interessante Synthese aus dem US-amerikanischen Tenure TrackModell, dem westeuropäischen TenureSystem und dem im deutschsprachigen Raum dominierenden Qualifikationsstellen und Habilitationsmodell eingeführt worden ist.
Der Diskriminierungsdiskurs und das Kavaliersmodell universitärer Frauenförderung
Autor/in:
Hirschauer, Stefan
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, 67 (2016) 2, S 119–136
Inhalt: Der Aufsatz untersucht die universitäre Gleichstellungspolitik auf ihre Ziele und Prämissen, Maßnahmen und Effekte. Vor dem Hintergrund zahlreicher empirischer Studien zu den Karrierenachteilen von Frauen im privaten Leben scheint die Gleichstellungspolitik mit ihrem Fokus auf Diskriminierung in Organisationen fehlgesteuert. Dies erklärt nicht nur ihre schwache Wirksamkeit, es erzeugt auch wachsende Schäden. Das Kavaliersmodell der Frauenförderung viktimisiert und stigmatisiert Frauen, benachteiligt Männer, und setzt Berufungsverfahren einer dauerhaften politischen Verdächtigung aus, die ihre professionelle Neutralität und soziale Akzeptanz beschädigen. Die universitäre Gleichstellungspolitik ist, wie andere Sozialtechnologien, Teil des Problems geworden, das sie lösen soll. Lindern kann sie es nur, wenn sie ihren paternalistischen Diskriminierungsdiskurs durch einen kompensatorischen familiären Lastenausgleich ersetzt. (Autorenzusammenfassung)
Quelle: Sociological Perspectives, 59 (2016) 2, S 225–245
Inhalt: Women are underrepresented in U.S. tenure-track faculty positions, and institutional interventions are key to creating greater gender equality and accessing women’s potential. This study examines the effectiveness of one “transformational” intervention, the ADVANCE Institutional Transformation initiative, implemented at the University of California, Irvine (UCI), in 2001. We compare data on women’s representation in faculty positions before and during the UCI ADVANCE Program (1993–2009) to that of seven other campuses in the University of California system, where no initiatives of this scale were implemented. Using descriptive figures, T tests, and regression analyses, we find that UCI had a higher percentage of women faculty and hired a greater percentage of women during ADVANCE years, but did not retain women at a greater rate. We describe the UCI ADVANCE program and its structure, including its “Equity Advisors,” who we suggest have been important in improving women’s representation among faculty at UCI.
Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Freiburg, 2016. 25 S
Inhalt: Dieser Leitfaden strukturiert die Abläufe von Berufungsverfahren. Er dient der Qualitätssicherung und stellt eine Selbstbindung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg dar, von der nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden darf.
Schlagwörter:Auswahlverfahren; Berufungsverfahren; Gender Training; Geschlechtergerechtigkeit; Professur; Uni Freiburg
Limits to meritocracy? Gender in academic recruitment and promotion processes
Autor/in:
Nielsen, Mathias Wullum
Quelle: Sci. and Pub. Pol. (Science and Public Policy), 43 (2016) 3, S 386–399
Inhalt: According to the literature, women researchers are sometimes at a disadvantage in academic recruitment due to insufficient network ties and subtle gender biases among evaluators. But how exactly do highly formal recruitment procedures allow space for mobilizing informal, potentially gendered, network ties? Focusing on the preliminary stages of recruitment, this study covers an underexposed aspect of women's underrepresentation in academia. By combining recruitment statistics and interviews with department heads at a Danish university, it identifies a discrepancy between the institutionalized beliefs among managers in the meritocracy and the de facto functioning of the recruitment procedures. Of the vacancies for associate- and full professorships, 40% have one applicant, and 19% are announced under closed procedures with clear implications for gender stratification. The interviews reveal a myriad of factors explaining these patterns showing how department heads sometimes exploit decoupling processes to reduce external constraints on management function and ensure organizational certainty.
Autor/in:
Abramo, Giovanni; D'Angelo, Ciriaco Andrea; Rosati, Francesco
Quelle: Scientometrics, 106 (2016) 1, S 119–141
Inhalt: It is well known that women are underrepresented in the academic systems of many countries. Gender discrimination is one of the factors that could contribute to this phenomenon. This study considers a recent national academic recruitment campaign in Italy, examining whether women are subject to more or less bias than men. The findings show that no gender-related differences occur among the candidates who benefit from positive bias, while among those candidates affected by negative bias, the incidence of women is lower than that of men. Among the factors that determine success in a competition for an academic position, the number of the applicant's career years in the same university as the committee members assumes greater weight for male candidates than for females. Being of the same gender as the committee president is also a factor that assumes greater weight for male applicants. On the other hand, for female applicants, the presence of a full professor in the same university with the same family name as the candidate assumes greater weight than for male candidates.
Quelle: Berlin; Heidelberg: Springer Science and Business Media, 2015.
Inhalt: Dieses Buch bietet Personalverantwortlichen an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen einen praxisnahen Überblick über Grundlagen und Methoden einer erfolgreichen Personalauswahl. Neben aktuellen Forschungserkenntnissen aus Personalpsychologie und Wirtschaftswissenschaften werden Besonderheiten des Kontextes Wissenschaft, geschlechtergerechte Personalauswahl sowie konkrete Handlungsempfehlungen und Beispiele erfolgreicher Praxis vermittelt.
Der Inhalt: Handlungsempfehlungen für einen idealtypischen Auswahlprozess: Anforderungsanalysen, Gestaltung von Stellenausschreibungen, Unterlagensichtung, Arbeitsproben, Bewerbungsinterviews, Entscheidungsfindung und Onboarding Besonderheiten der Auswahl im Wissenschaftskontext: Berufungsverfahren an Universitäten, Geschlecht und Personalauswahl u.a. Sensibilisierung von Personalverantwortlichen, um die besten Talente für die Wissenschaft zu gewinnen und Diversität zu fördern Good Practice: Checklisten und Beispiele erfolgreicher Umsetzung Die Zielgruppen Personalverantwortliche an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen, Professorinnen und Professoren aller Fachrichtungen, Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulleitungen
Die Herausgeber_innen: Prof. Dr. Claudia Peus ist Professorin für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement an der TUM School of Management der Technischen Universität München. Dr. Susanne Braun ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement der Technischen Universität München und am LMU Center for Leadership and People Management der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dipl.-Psych. Tanja Hentschel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement an der TUM School of Management der Technischen Universität München. Prof. Dr. Dieter Frey ist Professor emeritus für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Leiter des LMU Center for Leadership and People Management.
Die Autor_innen: Namhafte Expertinnen und Experten aus Personalpsychologie, Wirtschaftswissenschaften und Praxis haben mit ihrem Wissen und Erfahrungsschatz zum Herausgeberwerk beigetragen