Biographie und Geschlecht: zur biographischen Konstruktion sozialer Wirklichkeit in Frauenlebensgeschichten
Titelübersetzung:Biography and gender: the biographical construction of social reality in women's life histories
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Bremen (IBL Forschung, 1), 1996. X,614 S
Inhalt: Die Autorin untersucht das Verhältnis von "Biographie und Geschlecht" am empirischen Beispiel lebensgeschichtlicher Erzählungen von Frauen aus verschiedenen proletarischen Milieus. Im ersten Teil der Arbeit werden einige Hauptlinien der wissenschaftlichen Diskussion über "weibliche Biographien" nachgezeichnet. Der empirische zweite Teil beginnt mit einer Explikation der methodologisch-theoretischen Voraussetzungen, wobei besonders auf die Funktion des biographischen Erzählens eingegangen wird. Anhand einer Fallstudie wird einerseits die Interpretationsmethode transparent gemacht, andererseits werden die entwickelten Generalisierungen und Hypothesen beispielhaft im Material "verankert". Anschließend werden Hypothesen auf allgemeiner Ebene formuliert, welche die Matrix für die vergleichenden Analysen mit anderen Fällen bilden. Weitere Fälle werden vorgestellt und die Perspektive der doppelten Vergesellschaftung von Frauen in Beruf und Familie kontrastiert. (prb)
Oh boy, it's a girl! Dekonstruktion/ Kritik der Kategorie Geschlecht ; eine Chance für feministische Soziale Arbeit mit mißbrauchten/ mißhandelten Mädchen?
Titelübersetzung:Oh boy, it's a girl! Deconstruction/ criticism of the category of gender; a chance for feminist social work with abused/ maltreated girls?
Autor/in:
Szemeredy, Susanne
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 20 (1996) 4, S 65-86
Inhalt: "Der Artikel 'Oh boy, it's a girl!' geht der Frage nach, ob Dekonstruktion/Kritik der Kategorie Geschlecht fruchtbar sein kann für feministische Sozialarbeit mit mißbrauchten/mißhandelten Mädchen. Dazu werden Teile der Sozialarbeitstheorie Staub-Bernasconis und dekonstruktive Ansätze (Judith Butler) synthetisiert. Die Autorin kommt zu dem Schluß, daß die vorgelegte Synthese sinnvoll und geeignet ist, feministische Sozialarbeit anders zu begründen, und daß sich durch diese Synthese zahlreiche methodische Konsequenzen für den genannten Arbeitsbereich ergeben, insbesondere im Hinblick auf die Mitwirkung der Mädchen und der in diesem Bereich arbeitenden Frauen am Herstellungsprozeß der hierarchisch konstruierten Zweigeschlechtlichkeit." (Autorenreferat)
Von der Natur zur Ökologie - oder: Wie patriarchal sind "unsere" Umwelt-Konzepte?
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Zwischen Abgrenzung und Annäherung: Planerinnen und Planungspraxis in den neuen Bundesländern. Bielefeld (Frei-Räume: Streitschrift der feministischen Organisationen der Planerinnen und Architektinnen), 1995, S 160-171
Inhalt: Umweltschutz, Umweltzerstörung, Ökologiebewegung, Öko-Aktivisten ... der Schlagworte sind viele in einem Problemfeld, das zunehmend auch zu einem öffentlichen Diskurs, zu einem Alltagsthema geworden ist. Der Beitrag diskutiert die Begriffe Umwelt - Natur - Ökologie, um den implizit transportierten Inhalten und ihren Wirkungen auf die Spur zu kommen. Vor allem die feministischen Philosophinnen und Wissenschaftskritikerinnen weisen bereits seit Mitte der 1980er Jahre darauf hin, dass bereits seit der griechischen Antike mit diesen Begriffen auch Geschlechterkonstruktionen verbreitet werden, die in der Regel ein hierarchisches Geschlechterverhältnis und einen Natur-Kultur-Dualismus proklamieren. In Abwägung der derzeitigen Verwendungszusammenhänge erscheint im Hinblick auf zukunftsfähiges verantwortungsvolles Handeln eine Rückbesinnung auf ein vielfältiges Natur-Konzept, das den Menschen als Teil derselben einbindet, am sinnvollsten.
Frauenforschung in der Psychologie: zur Situation an der Freien Universität Berlin
Autor/in:
Kurth, Anne
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 66-68
Schlagwörter:Theorie; gender relations; gender; practice; Frauenforschung; women's studies; Praxis; university; Hochschullehrer; Geschlechterverhältnis; situation; theory; Psychologie; Situation; psychology; university teacher; Freie Universität Berlin
SSOAR Kategorie:Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Psychologie, Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Plädoyer für die Unverzichtbarkeit psychoanalytischen Denkens im feministischen Diskurs
Autor/in:
Gast, Lilli
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 32-41
Inhalt: Vor dem Hintergrund der aktuellen Gender Studies sowie der konstruktivistischen Geschlechterforschung wird an die subversive und aufklärerische Radikalität des psychoanalytischen Subjektbegriffs erinnert und dessen strukturelle Verwandtschaft mit den (ehemals?) zentralen Anliegen der feministischen Theorie herausgearbeitet.
Des weiteren finden die Spezifik der im eigentlichen Sinne konstruktivistischen Denkpraxis der Freudschen Psychoanalyse und deren erkenntnislogische Implikationen eine würdigende Erörterung. Abschließend erfolgt ein grober Abriß eines die psychoanalytische Erkenntnismethode integrierenden Forschungsprogramms zur Analyse der weiblichen Subjektkonstitution.