Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1994. 16 S
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Zwischenbilanz: der Sfb 186 in der dritten Forschungsphase (1-4); Helga Krüger: Statuspassagen und Kategorie Geschlecht (5-9); Wolfgang Voges: Konzeptionelle Überlegungen zur Erklärung von Armutsdynamik (9-16).
Schlagwörter:gender relations; gender; social security; life career; Statuswechsel; Armut; Risiko; change of status; risk; soziale Sicherung; vocational education; woman; Geschlechterverhältnis; Theoriebildung; Berufsbildung; Lebenslauf; gender-specific factors; poverty; theory formation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, soziale Probleme
Körperpolitik: Zur Rolle der Körpersprache in der symbolischen und interaktiven Konstruktion von Geschlecht
Autor/in:
Mühlen Achs, Gitta
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 5-16
Inhalt: Die kulturell motivierte machtsymbolische Codierung der Körper und die Verinnerlichung ritualisierter Dominanz- bzw. Unterwerfungsmuster als angemessener Ausdruck der Geschlechtsidentität verdeutlichen nicht nur den Geschlechterunterschied, sondern begründen zugleich eine vertikale Geschlechterordnung. Eine auf diese Weise vergeschlechtlichte Körpersprache verankert auf dem Hintergrund ihrer elementaren Besonderheiten diese Herrschaftsstruktur im Kern des individuellen Selbst. Auf der Strecke bleibt die gemeinsame Kommunikationsbasis. Unter der Maxime männ1icher Überlegenheit entwickeln beide Geschlechter paradoxe Strategien, mit denen sie in je spezifischer Weise "erfolgreich" aneinander scheitern: Frauen, indem sie sich unterwerfen, um ihre Ziele zu erreichen, und Männer, indem sie dominieren müssen, um "schwach" werden zu können.
Schlagwörter:Körpersprache; Dominanz; gender; social construction; Macht; domination; power; identity; Identität; corporeality; soziale Konstruktion; body; body language; Herrschaft; Körperlichkeit; Körper; dominance; Konstruktion von Geschlecht
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Zur Bedeutung der Geschlechtlichkeit für die Psychologie
Titelübersetzung:The importance of sexuality for psychology
Autor/in:
Vinnai, Gerhard
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 48-50
Inhalt: Der Beitrag kritisiert eine geschlechtslos und affektarm agierende akademische Psychologie, die Affektvermeidung und Verleugnung von Geschlechtlichkeit als "wissenschaftlich" deklariert. Die Frauenbewegung kritisiert die Wissenschaft als "männlich", aber sie ist noch nicht einmal das. Der Artikel hebt hervor, dass gelungene Bildungsprozesse in der Psychologie auf eine Verknüpfung subjektiver Erfahrungen mit Theoriekonstruktionen angewiesen sind. Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Subjektivität ist für Studierende der Psychologie unabdingbar, was das verschulte Psychologiestudium aber geradezu verhindert. Die Hemmungen sind aber keineswegs nur intellektuell, vielmehr werden sie bestimmt von bewussten und unbewussten Ängsten und dagegen gerichteten Abwehrmechanismen. Im Gegensatz aber zur "naturwissenschaftlich" agierenden akademischen Psychologie bezieht sich die Psychoanalyse stets auf das Subjektive. Aber auch die Psychoanalyse wich teilweise vor dem Geschlechtlichen aus, etwa durch die - durchaus notwendige - Beschäftigung mit den "frühen" Störungen. Die Psychoanalyse dachte aber kaum jemals darüber nach, inwieweit nicht analysierte (männliche) Geschlechtlichkeit vielleicht Einfluss auf die psychoanalytische Methode als solche genommen haben könnte. Der Beitrag fordert abschließend, dass eine kritische Psychologie die Bedeutung der Geschlechtlichkeit auch für psychologische Theorien reflektieren muss. Eng damit verbunden ist auch eine Auseinandersetzung mit Affekten. Das würde auch ein besseres Verständnis des Verhältnisses von Allgemeinem und Besonderem ermöglichen: Ein Mensch ist ein Individuum, und doch auch Vertreter einer größeren Gruppe (etwa der Männer). Andere Beziehungen zwischen den Geschlechtern könnten eventuell auch veränderte, freiere Formen des intellektuellen Begehrens hervorbringen. (ICB)
SSOAR Kategorie:Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Psychologie, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Psychologie, Persönlichkeitspsychologie, Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Wissenssoziologie, interpersonelle Kommunikation
The impact of social crises on dissocial and problem behavior of women: effects on sex differences across the life course ; a case study of the war and post-war crisis in Germany 1945-1949
Titelübersetzung:Der Einfluß von sozialen Krisen auf asoziales und problematisches Verhalten von Frauen ; Effekte von Geschlechtsunterschieden entlang des Lebenslaufs ; eine Fallstudie der Kriegs- und Nachkriegskrise in Deutschland 1945-1949
Autor/in:
Karstedt, Susanne
Quelle: Soziale Probleme, 4 (1993) 2, S 139-166
Inhalt: 'Kriege und tiefgreifende Transformationen des gesamten institutionellen und sozialen Geflechts, wie sie derzeit in den Ländern Mittel- und Osteuropas stattfinden, haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechter, Männer und Frauen erleben unterschiedliche Formen von Belastungen, erfahren aber auch unterschiedliche neue Möglichkeiten, das Leben zu meistern. Entsprechend werden sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich der Reaktionen ergeben. Kriminalität, psychische Krankheiten und Selbstmord werden kurzfristige, wenn nicht gar langfristige Verschiebungen der Relationen zwischen den Geschlechtern aufweisen, vor allem in jenen Kohorten, die besonders hart zu einem entscheidenden Zeitpunkt im Lebenslauf getroffen wurden. Zwar sind Krisen einzigartige historische Ereignisse, jedoch lassen sich vergleichbare Elemente ausmachen, und insbesondere schienen die Auswirkungen auf bestimmte Kohorten bzw. Altersgruppen viele Gemeinsamkeiten aufzuweisen. Mit der Nachkriegszeit in Deutschland wird eine Krise untersucht, deren Auswirkungen auf die betroffenen Kohorten nun zu überblicken sind. Die Unterschiede in den Belastungen beider Geschlechter werden anhand von Kriminalitätsbelastung, Selbstmord, bzw. der Relation zwischen männlichen und weiblichen Raten sowie Anteilen von weiblichen Patienten in psychiatrischen Krankenhäusern Schleswig-Holsteins für Altersgruppen und Kohorten analysiert. Die Ergebnisse weisen auf Unterschiede der männlichen und weiblichen Suizidraten in den verschiedenen Kohorten und Altersgruppen hin, wobei sich in den besonders stark betroffenen Kohorten eine dauerhafte Verringerung der Differenz zwischen männlichen und weiblichen Raten zeigt. Entsprechende Verschiebungen in den Anteilen der weiblichen Patienten in psychiatrischen Krankenhäusern konnten nicht gefunden werden, und Veränderungen der Kriminalitätsbelastung von Frauen scheinen kurzfristig und überwiegend ökonomisch bedingt zu sein. Soziale Krisen scheinen für Frauen vor allem dann eine typische anomische Situation zu schaffen, wenn die Deutungsmuster, die sie zur Bewältigung der Situation aktivieren können, ihnen neue Möglichkeiten blockieren und vor allem die defizitären Aspekte in den Mittelpunkt der Erfahrungen stellen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Wars, civil wars and sweeping changes of the institutional and social fabric of societies, such as the countries of Eastern Europe, have different impacts on the life of men and women. Both genders will be exposed to different forms of strain and stress, or to different opportunities. Consequently, the gender differences of criminal behavior, mental disorders and suicides will change during such crises and in their aftermath, but there might be as well lasting impacts on those cohorts that have been hit hardest or at a crucial life-stage. Though such crises are 'unique' historical events in a strict sense, the search for their constituent elements and a 'theoretically meaningful approach' favours a 'diachronic comparative' perspective (Elder 1994). The social, political and economic crisis after World War II in Germany bears much in common with the present crisis in the countries of Eastern Europe as well as in the five new states of the Federal Republic of Germany. The 'historical event' (1945-1949) is analysed with regard to short-term as well as long-term impacts on gender differences with regard to crime rates, suicide rates and mental illness. The results indicate that the Second World War had a crucial impact on gender differences of suicide rates for different cohorts and a different periods in the life course. Concomitant changes of differences of mental illness could not be found for the respective cohorts at a later life-stage. Changes of gender differences of criminal behavior seem to be short-termed. The results are discussed with regard to situations of anomie that women experience during severe socio-economic and socio-political crises.' (author's abstract)|
Erwerbsarbeit im Eheleben: männlicher und weiblicher Erwerbsverlauf zwischen Dependenz und Unabhängigkeit
Titelübersetzung:Gainful work in married life: male and female careers between dependence and independence
Autor/in:
Erzberger, Christian
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 16), 1993. 45 S
Inhalt: Hängt die Erwerbsbeteiligung von Ehefrauen nur vom sozioökonomischen Status des Ehemannes ab, oder gibt es noch andere Erklärungsfaktoren für Umfang und Struktur von eheweiblicher Erwerbsarbeit? Für die Untersuchung dieser Fragestellung wurden die Ehemänner, der in dem Projekt "Statuspassagen von Frauen zwischen Erwerbsarbeit und Familie" (SFB 186, Teilprojekt B1) befragten Frauen retrospektiv zum Verlauf ihres Erwerbslebens befragt. Die dann integrierten Datensätze der Ehepartner sind Grundlage der Analyse, die sich neben dem Status der Ehemänner zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebenslaufs auf die Arbeitsmarktchancen der Ehefrauen aufgrund der Verwertbarkeit ihrer beruflichen Erstausbildung konzentriert. Als wesentliches Ergebnis kann festgehalten werden, daß dem sozioökonomischen Status des Mannes nicht die Bedeutung zukommt, die ihm bisher beigemessen wurde. Die "erstberufsinduzierten Durchsetzungschancen" der Ehefrau spielen ebenfalls eine erhebliche Rolle für Ausmaß und Art ihrer Erwerbstätigkeit (z.B. im erlernten Beruf oder in anderen Tätigkeiten bzw. in nicht sozialversicherungspflichtiger Tätigkeit). (IAB2)
Quelle: Geschichte und Gesellschaft : Zeitschrift für historische Sozialwissenschaft, 18 (1992) 2, S 137-142
Schlagwörter:gender; soziale Klasse; social class; 19. Jahrhundert; nineteenth century; historische Analyse; historical analysis; soziale Ungleichheit; social inequality; Identität; identity
SSOAR Kategorie:Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Postmoderne und Geschlechter-Beziehungen in der feministischen Theorie
Titelübersetzung:Postmodernism and relationships between the genders in feminist theory
Autor/in:
Flax, Jane
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 16 (1992) 3/4, S 69-102
Inhalt: Die Autorin geht davon aus, daß sich die westliche Gesellschaft und Kultur in einem grundlegenden Transformationsprozeß befinden. Dieser Prozeß wird theoretisch wiedergegeben und repräsentiert durch die Psychoanalyse, die feministische Theorie und die postmoderne Philosophie. In dem vorliegenden Aufsatz befaßt sich die Autorin im Kontext der Postmoderne mit der feministischen Theorie, ihren Zielen, Logiken und Problempunkten. Sie ordnet die feministische Theorie in ihren sozialen und philosophischen Kontext ein, dessen Kritik sie darstellt und dem sie zugleich angehört. Neben der Reflexion der Geschlechterverhältnisse als grundlegendem Ziel feministischer Theorie befaßt sich die Autorin auch mit der Art und Weise, wie feministische Theoretikerinnen über das Geschlechterverhältnis und andere soziale Verhältnisse denken. In diesem Sinne bewegt sie sich zwischen der Reflexion der Geschlechterverhältnisse und dem Nachdenken darüber, wie über sie gedacht wird bzw. gedacht werden könnte. (pag)
Schlagwörter:soziale Beziehungen; Theorie; transformation; objective; gender; Transformation; Western world; Denken; logic; metatheory; Logik; social process; thinking; Postmoderne; theory; Feminismus; social relations; westliche Welt; Metatheorie; sozialer Prozess; postmodernism; Ziel; feminism
SSOAR Kategorie:Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftslogik, Ethik der Sozialwissenschaften, Frauen- und Geschlechterforschung, Philosophie, Theologie