Strategien zum Abbau von Frauenbenachteiligung : Frauenförderung oder Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Strategies for reducing discrimination against women : promotion of women or equal opportunity policy
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, No. 7), 1995. 15 S.
Inhalt: "Die anhaltende geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation in westlichen Industriegesellschaften ist wissenschaftlich erklärungs- und politisch veränderungsbedürftig, um so mehr, als sich in den letzten Jahrzehnten die traditionellen Unterschiede in Erwerbsverhalten und Qualifikationsstruktur der Geschlechter eher reduziert haben. Der Beitrag fragt nach den Erfolgsaussichten der bisher in Deutschland praktizierten Strategie der Frauenförderung, die sich von eher egalitär ausgerichteten Strategien nach US-amerikanischem Vorbild aber auch von dem wohlfahrtsstaatlich ausgerichteten schwedischen Modell durch eine Orientierung auf Geschlechterdifferenz unterscheidet. Am Beispiel empirischer Ergebnisse zu Struktur und Wirkung von Frauenförderung in der Privatwirtschaft und an Hochschulen wie auch der Diskussion um neue Chancen von Frauen im Management wird gezeigt, daß diese Konzepte, die die Vereinbarkeitsproblematik, Qualifizierungsprobleme oder aber vermeintliche spezifisch weibliche Fähigkeiten zum Ausgangspunkt nehmen, unzulänglich sind, weil sie das traditionelle, inzwischen jedoch brüchig gewordene Familien- und Erwerbsmuster und die darin eingelagerten Machtstrukturen nicht in Frage stellen. Eine erfolgversprechende Gleichstellungspolitik, für die es durchaus Ansatzpunkte gibt, muß diesen Zusammenhang wie auch die widersprüchliche, sozial differenzierende Entwicklungsdynamik gesamtgesellschaftlicher Strukturveränderungen in den Blick nehmen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Sex segregation of labor markets still is common in most western industrialized countries. This structure needs explanation and political change, even more as in the last decades sex differences in labor market participation and education became less important. The German 'women promotion' strategy differs from the more egalitarian oriented politics in the United States or the Swedish welfare state model as it focuses an social difference of women's life course rather than an status equality. This paper questions the impact and outcomes of these promotion politics and linked discourses. As research results from various fields show (i.e. industry, university and management), difference oriented strategies fail to cope with the ongoing erosion of the traditional 'normal wages labor'/ 'house wife family' system and the gender hierarchies built in these structures. However, given the examples of some more promising antidiscrimination measures regarding work, family, and welfare state, a 'sustainable' political strategy that challenges gender hierarchies as well as social inequality within the dynamics of restructuring modern societies seems possible." (author's abstract)
"Frauengeförderte Menschen" : Hochschulsonderprogramm II des Bundes und der Länder zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen
an der Freien Universität Berlin ; Evaluation 1991-1995
Titelübersetzung:"Promoted women" : special university program II of the Federal Government and the
Bundesländer on the promotion of female trainee scientists at the Free University
of Berlin; evaluation 1991-1995
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung; Berlin (Extra-Info, 19), 1995. 54, ca. 44 S.
Inhalt: Das zweite Hochschulsonderprogramm (HSP II) dient im wesentlichen der Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses und enthält einen expliziten Frauenförderauftrag. An
der Freien Universität Berlin wurde der Frauenförderauftrag des HSP in ein Stipendienprogramm
umgesetzt, in dessen Rahmen Promotions-, Habilitations-, Wiedereinstiegs- und Kontaktstipendien
vergeben werden. Die vorliegende Evaluation des Stipendienprogramms umfaßt die Zeit
von 1991 bis 1995. Alle 87 Stipendiatinnen, die in die Förderung einbezogen waren,
werden schriftlich befragt zur Person, zur schulischen Ausbildung und zum Studium,
zur Berufstätigkeit und zur Lehrerfahrung, zur Motivation und zum Stand der Arbeit,
für die sie das Stipendium erhalten haben. In einer offenen Frage werden die Stipendiatinnen
um eine Bewertung des Stipendienprogramms gebeten. Obwohl die Befragung etwa den gleichen
Anteil an positiven und negativen Aspekten der Stipendienförderung ermittelt, wird
insgesamt festgestellt, daß die Sonderprogramme einen besonderen Wert für die Frauen
haben, nicht zuletzt ermöglichen sie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher
Arbeit. (ICA)
Verbessert die Gleichstellungspolitik der EG die beruflichen Perspektiven von Frauen?
Titelübersetzung:Is the equal opportunities policy of the EC improving the occupational prospects of women?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Europäische Integration und Arbeitsmarkt: Grundlagen und Perspektiven. Werner Weidenfeld (Hrsg.), Elmar Hönekopp (Hrsg.), Regina Konle-Seidl (Hrsg.), Ulrich Walwei (Hrsg.), Heinz Werner (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 1994, S. 133-163
Inhalt: "In dem Beitrag werden fünf Handlungsebenen der europäischen Gleichbehandlungspolitik benannt, die sich hinsichtlich ihrer politischen Reichweite und Wirkungskraft unterscheiden. Neben den legislativen und jurikativen Initiativen der EG werden die experimentellen Modellvorhaben und die strukturpolitischen Maßnahmen der Frauenförderung, die im wesentlichen über den Europäischen Sozialfonds abgewickelt werden, dargestellt. Die weitreichenden Entschließungen des Europäischen Parlaments zur Geschlechtergleichstellung (5. Handlungsebene) münden aufgrund der mangelnden Gestaltungskompetenz des EP nicht in politische Maßnahmen. Im zweiten Teil des Beitrags werden in einem international und intertemporär vergleichenden Ansatz einige Entwicklungstendenzen der Beschäftigungssituation von Frauen untersucht. Es wird auf die komplexen methodologischen und statistischen Probleme verwiesen, die sich bei dem Versuch stellen, Veränderungen der beruflichen Situation von Frauen auf die angesprochenen gemeinschaftlichen Politikansätze zurückzuführen." (Autorenreferat, IAN-Doku)
Inhalt: "Ein Ratgeber für alle Frauen, die sich für die Durchsetzung von Chancengleichheit an den Hochschulen einsetzen. Insbesondere Frauenbeauftragte werden von diesem Handbuch profitieren, aber auch alle anderen Frauen erfahren Grundlegendes über die rechtlichen Grundlagen, Arbeitsfelder, Gesetzesinitiativen und organisatorische Strategien für eine aktive Gleichstellungspolitik. Ein Anhang mit Literatur und Adressen rundet dieses nützliche Buch ab." (Autorenreferat)
Frauenpolitik an der Hochschule : Entwicklungen im Zuge der Institutionalisierung
Titelübersetzung:Women's policy at universities : developments in the course of institutionalization
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 38 (1993) H. 2, S. 211-221
Inhalt: Die institutionelle Verankerung von Frauenpolitik an Hochschulen gestaltet sich bisher sehr widersprüchlich. Zwar ist in der Hochschulpolitik eine gerwisse Sensibilisierung für Frauenfragen zu beobachten, aber dieses Verständnis beinhaltet oft nicht die Bereitschaft, effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Frauen an den Hochschulen zur ergreifen. Die Autorin schildert die Entwicklung in fünf Phasen: 1. Problemwahrnehmung, Problemformulierung; 2. Richtlinien zur Erhöhung des Anteils von Wissenschaftlerinnen; 3. Verankerung von Frauenbeauftragten in den Landeshochschulgesetzen; 4. Ausstattung der Gleichstellungsstellen und 5. Frauenförderung im Rahmen der offiziellen Hochschulpolitik. (IAB)
Frauenförderung an den Hochschulen Westeuropas? : zur Umsetzung des EG-Rechts zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in seiner Anwendung auf die Hochschulen
Titelübersetzung:Promotion of women at universities in Western Europe? : implementation of EC law relating to equality of treatment of men and women in its application to universities
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, (1993) H. 2, S. 235-261
Inhalt: In dem "Aufsatz wird ein Vergleich über die Frauenförderung an den Hochschulen der EG-Staaten anhand der Umsetzung der EG-Richtlinie zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen vom 9.2.1976 in die nationale Gesetzgebung angestellt. Es wird davon ausgegangen, daß sich die Verwirklichung sowohl im Zeitpunkt, als auch in der Reichweite und im Umfang in den EG-Mitgliedsländern unterscheidet. Anhand der festgestellten Unterschiede werden die Länder in drei Typen unterteilt, nämlich in einen germanisch-protestantischen Kulturraum, in Länder mit einer Diskrepanz zwischen Sprache und Religion und in einen katholischen Kulturraum. Die Förderung von Frauen, so das Resümee, sei abhängig vom "Kulturtyp" eines Landes, eine Interpretation, die zur weiteren Diskussion herausfordert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Tarifliche und betriebliche Vereinbarungen zur Frauenförderung : ein Weg zur beruflichen Gleichstellung der Geschlechter?
Titelübersetzung:Collective agreements and company agreements relating to the promotion of women : one way to obtain occupational equality of rights between men and women?
Autor/in:
Hornung, Ursula
Quelle: Transformationen im Geschlechterverhältnis: Beiträge zur industriellen und gesellschaftlichen Entwicklung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Monika Goldmann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1993, S. 138-161
Inhalt: Ausgehend von gesellschaftstheoretischen Reflexionen von Geschlechterungleichheit in Erwerb, Familie und sozialen Sicherungssystemen versucht die Autorin Kriterien zur Beurteilung von Frauenfördervereinbarungen zu konzipieren. Die hierauf aufbauende Bestandsaufnahme und Maßnahmenanalyse von betrieblichen und tariflichen Vereinbarungen ergibt, daß sich in der momentanen Frauenförderpolitik Kapitalverwertungs- und Geschlechterlogik in einer Weise verschränken, die eher zur Aufrechterhaltung von Geschlechterungleichheit beitragen könnte denn zu ihrem Abbau. Konkret heißt das, daß über 90Prozent der Maßnahmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betreffen (vor allem Möglichkeiten von Teilzeitarbeit und Erziehungsurlaub), die so gestaltet sind, daß sie nahezu ausschließlich von Frauen in Anspruch genommen werden. (IAB)
Situation und Perspektiven von Frauen in Wissenschaft und Forschung : Fachtagung des Bundesamts für Bildung und Wissenschaft und des Eidg. Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (12. März 1993)
Titelübersetzung:Situation of and prospects for women in science and research : specialized conference of the Federal Office for Education and Science and the Swiss Office for Equal Opportunities (March 12, 1993)
Herausgeber/in:
Bundesamt für Bildung und Wissenschaft -BBW- Nationale Forschungsinstitutionen, Eidgenössisches Département des Innern -EDI-
Quelle: Wissenschaftspolitik, (1993) Nr. 59Beiheft, 101 S.
Inhalt: Die Referate und Arbeitsgruppen der am 12.3.1993 in Bern veranstalteten Tagung befassen sich mit der Situation von Wissenschaftlerinnen, mit Frauenfördermaßnahmen im universitären Bereich sowie mit der Frauenforschung vor allem in der Schweiz, insbesondere an den Universitäten Bern und Genf. Frauenforschung und Frauenförderung in den Niederlanden sowie europäische und internationale Netzwerke und Maßnahmen zur Förderung von Akademikerinnen sind weitere Themen, während sich ein grundsätzlicherer Beitrag mit der Fragestellung befaßt: Wie männlich ist die Wissenschaft - wie weiblich kann sie sein? (IAB)
Verbot der unmittelbaren und mittelbaren Diskriminierung bei beruflichem Aufstieg
Titelübersetzung:Ban on direct and indirect discrimination in the case of occupational promotion
Autor/in:
Buglass, Anke; Heilmann, Joachim
Quelle: Arbeit und Recht : Zeitschrift für Arbeitsrechtspraxis, Jg. 40 (1992) H. 12, S. 353-360
Inhalt: Die Autoren dokumentieren die arbeits- und verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern beim beruflichen Aufstieg im öffentlichen Dienst. Es werden die Kriterien Dienstalter, Dienstzeiten und Anciennität im Hinblick auf eine mittelbare Diskriminierung von Frauen häher beleuchtet. Der zweite Teil des Beitrags behandlet die Verfassungsmäßigkeit von Frauenförderrichtlinien bzw. -gesetzen in diesem Zusammenhang. Dabei wird auf die Urteile des OVG Münster und des LAG Bremen zu diesem Thema eingegangen. (IAB)
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.; Expertengespräch "Frauen in Forschung und Lehre - Gleichstellung als politische Herausforderung"; Sankt Augustin (Vorträge und Beiträge der Politischen Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., H. 21), 1992. 62 S.
Inhalt: Vorgelegt werden Beiträge zu einem Expertengespräch mit Hochschullehrerinnen und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen aus dem Jahr 1992. In einem ersten Referat wird die Benachteiligung von Mädchen und Frauen im Erziehungsprozeß in Kindheit und Schule behandelt. Es schließt sich eine Untersuchung zu Barrieren im Bildungsweg von Studentinnen in europäischer Perspektive an, die Selektionsprozesse im Zugang zur Universität, Barrieren im Laufe des Studiums sowie die Chancenungleichheit beim Übergang in den Beruf thematisiert. Weitere Beiträge behandeln die Bedeutung des Hochschulrahmengesetzes für die Frauenförderung und seine Umsetzung in den Ländern, die Gleichstellungsarbeit an den Hochschulen des Landes Sachsen sowie Frauenförderung im Bereich Wissenschaft und Hochschule in europäischer Perspektive. (ICE)