GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften: Homepage aufrufen
Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Gender Bias in der Wissenschaft

Mit kognitiven Kategorien reduzieren wir Komplexität und sortieren und ordnen die tägliche Informationsflut. Zu den kognitiven Kategorien zählen zum Beispiel Schemata (Kalin & Hodgins, 1984), Prototypen (Fiske & Taylor, 1991) sowie Stereotypen (Glick et al.,1988). Die Reduktion von Komplexität hat aber auch ihre Schattenseiten. Sie kann zu Verzerrungen und vorschnellen Annahmen führen, die sich nachteilig auf bestimmte Personengruppen auswirken. Implicit Bias (oder auch Unconscious Bias genannt) sind solche Verzerrungen. Ein konkretes Beispiel für einen Implicit Bias ist Gender Bias. Als Gender Bias werden systematische Verzerrungseffekte bezeichnet, die durch geschlechtsbezogene Stereotypisierungen und Vorurteile entstehen. Gender Bias wirkt nicht nur in alltäglicher Kommunikation und Interaktion, sondern auch in Wissenschaft und Forschung, beispielweise bei Forschungsdesign und -ergebnissen sowie bei personalpolitischen Entscheidungen.

Informieren Sie sich hier über Studien zu diesem Thema, stöbern Sie in Videomaterial und erfahren Sie von Lösungsansätzen zur Reduzierung von Gender Bias. Aufgrund der häufigeren Verwendung und der dadurch besseren Auffindbarkeit wird hier der Begriff Gender Bias im Singular verwendet, obwohl inhaltlich mehrere verschiedene Verzerrungseffekte und kognitive Abkürzungen angesprochen werden.

Einführung und Definitionen

Definitionen sowie Hintergrundinformationen zum Thema Gender Bias.

Forschungsüberblick zu Gender Bias

Studien zu Gender Bias im Kontext von Empfehlungsschreiben, Auswahlverfahren, Forschungsförderung, Konferenzen sowie studentische Lehrevaluationen.

Ressourcen für den Abbau von Gender Bias

Medien und Materialien für die Sensibilisierung und Reduktion von Gender Bias in Forschung und Lehre.

Wie wird Gender Bias in der Wissenschaft in den Social Media thematisiert? Verfolgen Sie die neuesten Gespräche auf Twitter. 

Die hier präsentierten Informationen wurden Anfang 2022 grundlegend überarbeitet und Mitte 2023 aktualisiert. Wir danken an dieser Stelle herzlich Jessica Schülein und Jessica Langolf für die Erstellung bzw. grundlegende Überarbeitung.

Da das Thema vor allem im angelsächsischen Raum erforscht und beschrieben wird, sind die verlinkten Texte, Videos und Studien vorrangig in englischer Sprache. Die Forschungsergebnisse entstanden größtenteils in den USA und Großbritannien sowie in Skandinavien. Studien für den deutschen Sprachraum Studien stehen aus. Solche Untersuchungen innerhalb der deutschsprachigen Forschungslandschaft werden sich mit den in den bisherigen Studien verwendeten Begriffen race und ethnicity auseinandersetzen sowie die nationalstaatsspezifischen gesellschaftlichen Diskurse und Lebensrealitäten in Begriffsverwendungen berücksichtigen müssen, um eine reflektierte Verwendung jener Begriffe zu leisten (siehe ECU Use of language: race and ethnicity  oder auch APA inclusive language guideline).