CEWSwiki Forschungsprojekte zu Gender und Wissenschaft

Karriereplanung von HTWK-Studenten im Geschlechtervergleich

Rahmenbedingungen

von 2000/01 bis 2003/12
abgeschlossen
gefördert
HWP-Programm

Projektbeschreibung

Career planning of HTWK-students in gender comparison

Ziel des Forschungsmoduls ist es, Bestimmungsfaktoren der Karriereplanung von Studenten im Geschlechtervergleich zu erfassen sowie eine mögliche Anpassung der Karriereziele nach mehreren Jahren Berufserfahrung aufzuzeigen. Darüber hinaus soll die Rolle des Mentoring für die Laufbahnentwicklung insbesondere von weiblichen Führungskräften untersucht werden. Auf der Grundlage der empirischen Erkenntnisse sollen Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in Forschung, Lehre und Wirtschaft entwickelt werden. Gerade in der wichtigen Phase des Berufseinstiegs sind frauenspezifische Trainingsmaßnahmen geboten, die mögliche Defizite im Verhalten und in der Kommunikation von weiblichen Absolventen ausgleichen sollen.

Diese Thematik wurde im Workshop "Intensivtraining Karriereplanung für Studentinnen" umgesetzt. Gemeinsam mit den Studentinnen konnten Problemfelder der Karriereplanung diskutiert und Vorschläge für eine systematische Karriereplanung vorgestellt und eingeübt werden.

Wichtige Ergebnisse im Überblick:

*Führungslaufbahn: Während männliche Studierende auf eine mittlere oder gehobene Führungslaufbahn (Top-Management) hinarbeiten, begnügen sich die weiblichen Studierenden mit der unteren oder mittleren Führungslaufbahn.

*Selbstvertrauen: Die befragten Studenten verfügen über ein deutlich größeres Selbstvertrauen in ihre Leistungsfähigkeit oder auch in die Realisierbarkeit ihrer Karrierepläne als ihre Kommilitoninnen.

*Unterstützung: Studentinnen wünschen sich von der Hochschule mehr Unterstützung in ihrer Karriereplanung, z.B. durch die Organisation von Unternehmensbesichtigungen oder von Karriereseminaren.

*Ursachen für die geringe Frauenquote im Management: Die Gründe für die geringe Anzahl von weiblichen Führungskräften sind vielfältig. Zum einen werden die bekannten Hürden wie mangelhafte Kinderbetreuungsmöglichkeiten thematisiert. Zum anderen wird die bewusste Entscheidung der Frauen genannt, die Führungslaufbahn an einem bestimmten Punkt zu verlassen, um sich verstärkt der Familie zu widmen. Hier spielen zum Teil Versagensängste in einer männlich geprägten Unternehmenswelt eine Rolle, aber eben häufig auch der höhere Stellenwert der Familienarbeit für die Frauen.

*Strategien zur Verbesserung des Frauenanteils in Führungspositionen: Workshops und Seminare, die sich mit den kommunikativen Fähigkeiten oder mit Anforderungen an eine systematische Karriereplanung befassen, sind für weibliche Studierende unerlässlich. Nachholbedarf zeigt sich bei vielen Studentinnen im Engagement in Gremien und Organisationen in und außerhalb der Hochschule. Diese für den Berufseinstieg wichtige Zusatzqualifikation wird nur vereinzelt erbracht und soll deshalb durch gezielte Information angeregt werden. Nach dem Berufseinstieg können Frauen individuell über Mentoringprogramme gefördert werden. Hier weisen die empirischen Erkenntnisse auf ein hohes Verbesserungspotential hin. So wird derzeit Mentoring häufig unsystematisch und ohne Fokussierung auf weibliche Problemfelder umgesetzt.

Karriereplanung; Studierende; Geschlechtervergleich; Verhalten; Training; Berufsbildung; Berufsverlauf; Berufseinstieg; Mentoring
Deutschland
Sachsen

Beteiligte Personen

Prof. Dr. Sabine Hüttinger 
keine Angabe

Methoden & Stichprobe

Quantitativer Fragebogen (face-to-face, telefonisch, schriftlich); Quantitative Online-Befragung; Quantitatives Interview
Qualitatives Interview
Studierende; AbsolventInnen

Ergebnisse/Output

Hüttinger, S.: Karriereplanung von HTWK-Studenten im Geschlechtervergleich. Leipzig, Okt. 2003, 4 S.