Intersektionalität und Diversity – zwei kompatible Paradigmen?
Autor/in:
Walgenbach, Katharina
Quelle: ZDfm (Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management), 3 (2018) 1, S 34–48
Inhalt: In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob Intersektionalität und Diversity zwei kompatible Paradigmen sind, die sich in einem integrativen Ansatz zusammenbringen lassen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Beobachtung, dass in Teilen der Diversity Studies für eine Verknüpfung von Diversity und Intersektionalität plädiert wird. Dies erscheint aber aus Sicht der Intersektionalitätsforschung problematisch, da es sich um zwei Paradigmen handelt, die von unterschiedlichen Gründungsnarrativen und Prämissen ausgehen. Für das Paradigma Intersektionalität hätte eine selektive Integration dieser Prämissen gravierende epistemologische Konsequenzen.
Ausmaß, Entwicklung und Ursachen sozialer Ungleichheit beim Promotionszugang zwischen 1989–2009
Autor/in:
Jaksztat, Steffen; Lörz, Markus
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, 47 (2018) 1, S 46–64
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie sich herkunftsspezifische Unterschiede beim Promotionszugang im Zeitverlauf entwickelt haben und welche Ursachen möglichen Veränderungen zugrunde liegen. Vor dem Hintergrund kultureller Reproduktions- und rationaler Entscheidungsprozesse werden verschiedene Erklärungsansätze skizziert und hinsichtlich ihrer empirischen Evidenz betrachtet. Als Datenbasis dienen Hochschulabsolventenstudien der Kohorten 1989 bis 2009. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Jahren bemerkenswerte Unterschiede nach sozialer Herkunft bestehen. Zudem finden sich Hinweise dafür, dass Ungleichheiten am Promotionsübergang im Zeitverlauf tendenziell zugenommen haben. Diese Zunahme ist offenbar vorwiegend auf ein verändertes Bildungsverhalten der weniger privilegierten Gruppen zurückzuführen. Insbesondere die Studienfachwahl, aber auch primäre Herkunftseffekte sowie eine stärkere Einbindung der privilegierten Gruppen in den Universitätsbetrieb in Form von Hilfskrafttätigkeiten scheinen zu zunehmenden Unterschieden geführt zu haben.
Wer nicht gezählt wird, zählt nicht : Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten in der Einwanderungsgesellschaft - eine anwendungsorientierte Einführung. Vielfalt entscheidet - Diversity in Leadership
Inhalt: Die Diskussion zu Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten ist in Deutschland noch relativ jung, daher gibt es noch keine allgemein anerkannte Definition. Auf europäischer Ebene heißt es in dem 2016 veröffentlichten European Handbook on Equality Data:
„The notion of equality data is used in this handbook in reference to any piece of information that is useful for the purposes of describing and analysing the state of equality. The information may be quantitative or qualitative in nature. The main focus is on equality statistics, by which are meant aggregate data that reflect inequalities or their causes or effects in society.”22
Der Begriff Gleichstellungsdaten kann somit sehr weit gefasst werden und grundsätzlich alle qualitativen und quantitativen Daten und Informationen beschreiben, die hilfreich sind, um den Status quo von Gleichberechtigung zu beschreiben und Diskriminierung bzgl. aller Diskriminierungsdimensionen transparent zu machen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes definiert Gleichstellungsdaten hingegen spezifischer als Daten, die mit der Intention erhoben werden, Diskriminierung zu vermindern. Gleichstellungsdaten sind demnach: „Daten, die mit dem Ziel erhoben werden, systematische Benachteiligungen sichtbar zu machen und Maßnahmen zur Gleichstellung ergreifen zu können.”
Die Einführung beantwortet grundlegende Fragen zum Thema Antidiskiminierungs- und Gleichstellungsdaten.
Schlagwörter:Antidiskriminierung; Befragung; Diskriminierung; ethnische Herkunft; gender monitoring; Migrationshintergrund; Monitoring; people of color; Rassismus; Statistik; survey
Employee voice mechanisms for lesbian, gay, bisexual and transgender expatriation: the role of Employee-Resource Groups (ERGs) and allies
Autor/in:
McNulty, Yvonne; McPhail, Ruth; et al.
Quelle: The International Journal of Human Resource Management, 29 (2018) 5, S 829–856
Inhalt: Recent literature on lesbian, gay, bisexual and transgender (LGBT) expatriates has largely taken an employee perspective. Less attention has been devoted to organizational mechanisms supporting LGBT voice opportunities for global mobility. In this study, we use respondent data from 15 LGBT employees in combination with data from five global mobility managers to examine the role of Employee Resource Groups. Using the depth, scope and level of voice to frame the study in relation to stereotype threat theory, the findings show that discrimination and stigmatization are prevalent features affecting voice. The findings advance three distinct contributions concerning marginalized (LGBT) employee voices about expatriation: the importance of ‘informal’ social dialogue, the shallow ‘depth’ to voice decision-making roles about LGBT expatriation, and a consideration of ‘silence’ in voice literatures.
Herausgeber/in:
Auferkorte-Michaelis, Nicole; Linde, Frank
Quelle: Leverkusen: Barbara Budrich, 2017. 240 S
Inhalt: Diversity Management ist eine Aufgabe, der sich eine Hochschule als Gesamtorganisation stellen muss. Der Band soll einen umfassenden Blick auf die Arbeit mit Vielfalt an höheren Bildungseinrichtungen ermöglichen. In praktischen Beiträgen teilen Diversity-Expertinnen und -Experten von Hochschulen im In- und Ausland ihr Wissen und ihre Erfahrung zu Diversity Management in den Kernbereichen Lehre, Forschung, Ablauf/Struktur und Kompetenzentwicklung.
Dieses „Hochschulbuch“ soll einen umfassenden Blick auf die Arbeit mit Vielfalt an höheren Bildungseinrichtungen ermöglichen und folgt mit seiner thematisch breiten Ausrichtung der ganzheitlichen Philosophie von KomDiM. In praktischen Beiträgen teilen (inter)nationale Diversity-Expertinnen und -Experten aus dem KomDiM-Netzwerk ihr Wissen und ihre Erfahrung zu vier Kernbereichen der Organisation Hochschule:
So wird im Abschnitt Lehre betrachtet, wie Vielfalt im Studienalltag wirken kann, etwa in der Hochschuldidaktik, bei der diversitätssensiblen Gestaltung von Prüfungen oder auch in der Studienberatung. Der Abschnitt Forschung bietet Beiträge zur vielfaltsorientierten Hochschulforschung, etwa zur Diversität der Fachdisziplinen. Im dritten Abschnitt Ablauf/Struktur/Steuerung richtet sich der Fokus der Beiträge auf die Hochschule als Organisation insgesamt. So werden u.a. Diversity Management als Hochschulstrategie oder die Strukturanbindung von Diversity-Projekten thematisiert. Im vierten Abschnitt Kompetenzentwicklung wird daran anknüpfend betrachtet, wie die Akteurinnen und Akteure in der Organisation Hochschule mehr Diversity-Kompetenz aufbauen können. Die Beiträge, etwa zur Wirksamkeit von Diversity-Tagen oder auch zur Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, liefern dazu Denkanstöße.
Understanding the Status of under-represented Groups in the Information and Communication Technologies : A report to the Engineering and Physical Sciences Research Council
Inhalt: This report presents the findings of a research project commissioned by the Engineering and
Physical Sciences Research Council (EPSRC) to explore the barriers facing under-represented
groups in Information and Communication Technologies (ICT) research. The focus of this
research is predominantly on the issue of gender, but other characteristics (disability,
ethnicity, age, and sexual orientation) were also considered.
To date there has been a lack of specific research looking at the experience of postgraduates
and staff in computer science and the related disciplines relevant to EPSRC’s ICT research
portfolio. Therefore the aim of the study was to identify and document the challenges and
barriers faced by under-represented groups pursuing careers in academic research in these
areas. This should help the academic community to better understand and therefore address
these barriers, so that more people from under-represented groups are attracted to, and
stay in, these disciplines.
The objectives of the study were therefore:
· to investigate the nature of the cohort of researchers in ICT across the career stages;
· to identify and describe the nature of the barriers and challenges facing under-
represented groups in pursuing academic careers;
· to identify the features of the environment and culture of ICT as practised in
academia that make it more or less attractive to under-represented groups; and
· to generate evidence-based recommendations that can be used by the community
and/or EPSRC as appropriate, to effect change.
The study had four elements:
1) A review of relevant literature in order to: identify the key likely issues from existing
work on women in STEM, academia and the tech industry more broadly; and to
develop the ensuing empirical work and help contextualise its findings.
2) Analysis of bespoke data from the Higher Education Statistics Authority (HESA), in
order to establish the extent of under-representation in computer science, and
whether job characteristics such as permanence and length of tenure were
concentrated within particular groups.
3) An online survey (which was completed by 866 respondents) to collect the views and
experiences of current and former postgraduates and staff.
4) 46 follow up interviews, to explore the issues raised in the survey in more depth.
Public organisations and diversity : Approaches to an under-researched topic
Autor/in:
Bührmann, Andrea D.; Schönwälder, Karen
Quelle: Journal of Ethnic and Migration Studies, 43 (2017) 10, S 1635–1643
Inhalt: In research on migration and ethnicity, institutions and organisations have traditionally played an important role. Citizenship law and institutional discrimination, to name just two examples, have been key research topics. And yet, we maintain that, first, ongoing processes of diversification present new challenges to the existing institutional structures of major countries of immigration. Second, the specifics of organisations are understudied in this field of research. In this issue, we present examples of research that looks into responses of organisations to diversity, hoping to thus stimulate further debate. As different types of organisations may respond in different ways, we focus on public organisations in order to make a contribution to a better understanding of their specific characteristics. All articles in this collection investigate developments in west European states with longerterm democratic and welfare-state traditions, features that shape the structure and culture of public organisations and thus impact on their responses to diversity.
Diversity konkret gemacht : Wege zur Gestaltung von Vielfalt an Hochschulen
Autor/in:
Heitzmann, Daniela; Klein, Uta
Quelle: s.l.: Beltz Juventa, 2017, 2. Aufl.. 184 S
Inhalt: Eine Diversity-gerechte Gestaltung von Hochschulen als Organisationen vollzieht sich auf mehreren Ebenen (un)gleichzeitig. Die Beiträge bieten einen praxisorientierten und analytischen Zugang zur Umsetzung von Diversity. Vorgestellt werden konkrete Umsetzungen von Diversity-Management an Hochschulen. Eine Diversity-gerechte Gestaltung von Hochschulen als Organisationen vollzieht sich auf mehreren Ebenen (un)gleichzeitig. Die vorliegenden Beiträge bieten einen praxisorientierten und analytischen Zugang zur Umsetzung von Diversity. Vorgestellt werden konkrete Umsetzungen von Diversity-Management an Hochschulen - als umfassende strukturelle Verankerung - und auch Maßnahmen in einzelnen Fächern wie die Integration von Diversity Education in den Studiengang. Thematisiert werden darüber hinaus interkulturelle und intersektionelle Orientierung in Lehre und Beratung an der Hochschule und Herausforderungen bei Verknüpfungen von Gleichstellungs- und Diversity-Maßnahmen. Schließlich werden Ergebnisse einer umfangreichen Studierendenerhebung zu Diskriminierungserfahrungen vorgestellt.
Diversity und Diversity Studies : Konzeptualisierung eines neuen Forschungsfeldes
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2017. 300 S
Inhalt: Das Buch leistet einen Beitrag zur Konzeptualisierung von diversity studies. Zunächst wird der Forschungsstand zu Vielfalt in verschiedenen Gesellschaften aufgearbeitet. Anschließend wird zwischen diversity als Analyse- und als Praxiskategorie unterschieden. Schließlich werden methodische und erkenntnistheoretische Herausforderungen abgeleitet.