Geplante Kinderlosigkeit? : ein lebensverlaufstheoretisches Entscheidungsmodell
Titelübersetzung:Planned childlessness? : a decision model based on life course theory
Autor/in:
Schröder, Torsten
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 401-423
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Inhalt: Eines der zentralen theoretischen Probleme der Analyse der Entscheidung für oder gegen Kinder betrifft die Frage nach der Bewertung des Lebensziels Elternschaft bzw. Familie gegenüber anderen Lebensbereichen. Der Autor stellt in seinem Beitrag einen entscheidungstheoretischen Ansatz vor, der davon ausgeht, dass Individuen ihre Lebensplanungen und die Bewertung von Lebenszielen oftmals an äußere, nicht beeinflussbare Rahmenbedingungen anpassen. Die Lebensziele eines Menschen und ihre subjektive Wichtigkeit sind im Lebenslauf nicht stabil, sondern sie ändern sich mit den erfahrenen äußeren Bedingungen und können zugunsten anderer Ziele zurückgestellt werden. Ferner sind unterschiedliche Mechanismen der Anpassung der Lebensplanung an ungünstige Rahmenbedingungen wählbar - z.B. kann das Anspruchsniveau zur Verwirklichung des Ziels verringert oder das Lebensziel neu bewertet werden. Der Autor zeigt auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse und der Daten des Sozio-ökonomischen Panels, dass sich diese Anpassungsprozesse empirisch beobachten lassen. Da subjektive Präferenzen, Wünsche und Nutzeneinschätzungen keine konstanten Persönlichkeitsmerkmale darstellen, ist daher auch der Nutzen von Konstrukten wie dem Kinderwunsch gering, wenn nicht der Lebenslaufkontext, widerstrebende Lebensziele sowie äußere Umstände und innere Dispositionen explizit berücksichtigt werden. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderlosigkeit; Familienplanung; Lebenslauf; Entscheidung; Modell; Forschungsansatz; Entscheidungstheorie; Individuum; Anpassung; Zielsetzung; Rahmenbedingung; Elternschaft; Orientierung; Kinderwunsch
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Kinderfrage und der halbierte Wandel in den Geschlechterverhältnissen
Titelübersetzung:The question of children and the halved change in gender relations
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 337-363
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Inhalt: Die Autorin diskutiert die makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Geburtenverhaltens in modernen Gesellschaften aus einer feministischen Perspektive. Den Geburtenrückgang und die hohe Kinderlosigkeit interpretiert sie als Folge eines ungleichen Wandels der Geschlechterverhältnisse im privaten Bereich. Die Ungleichheit der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung wird ferner durch die Institutionen des Marktes und des modernen Wohlfahrtsstaates unterstützt, obwohl immer weniger Frauen bereit sind, die traditionellen Aufgaben, die ihnen Männer, Staat und Markt zuweisen, zu erfüllen. Hinzu treten steigende Anforderungen von Seiten des Arbeitsmarktes im Zuge des globalisierten Kapitalismus, die in zunehmendem Maße als unkompatibel mit den Anforderungen an Elternschaft und Familie empfunden werden. Die Kinderlosigkeit kann vor diesem Hintergrund auch eine Strategie zur Vermeidung der Risiken von Reproduktionsarbeit darstellen. Insgesamt lassen sich Geburtenrückgang und Kinderlosigkeit als Ausdruck der rationalen Anpassung des Geburtenverhaltens an die Widersprüche im Wandel des Geschlechterverhältnisses und insbesondere an die institutionell gestützte ungleiche Arbeitsteilung der Geschlechter erklären. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderlosigkeit; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Theorie; Struktur; generatives Verhalten; Geburtenrückgang; Familie; Staat; Markt
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulbildung und Kinderlosigkeit: deutsch-deutsche Unterschiede
Titelübersetzung:University level of education and childlessness: differences between west and east Germany
Autor/in:
Boehnke, Mandy
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 295-315
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Inhalt: Die Autorin stellt einen Ansatz vor, der sowohl strukturelle als auch kulturelle Faktoren zur Erklärung der unterschiedlichen Prävalenz von Kinderlosigkeit einbezieht. Dadurch kann gezeigt werden, dass nach wie vor große Ost-West-Unterschiede in der subjektiven Bedeutung von Kindern bestehen. Die größere Wichtigkeit von Kindern und Familie im Osten, welche zugleich deutlich weniger als im Westen nach dem Bildungsabschluss differenziert ist, ordnet die Autorin einer kulturellen Dimension von Familialismus zu. Eine zweite, strukturelle Ebene von Familialismus betrifft die wohlfahrtsstaatlichen Institutionen. In Ostdeutschland treffen relativ gute Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das heißt eine fortgeschrittene strukturelle De-Familialisierung, auf einen ausgeprägten kulturellen Familialismus. Dadurch entstehen günstige Voraussetzungen für ein Leben mit Kindern - im Unterschied zum Westen, wo struktureller Familialismus und kulturelle De-Familialisierung eine gegenteilige Wirkung entfalten. Die Autorin zieht zur Plausibilisierung dieser Hypothesen ausgewählte Daten aus dem European Value Survey (EVS) 1999/2000, der Population and Policy Acceptance Study (PPAS) 2003, dem Mikrozensus 2001 sowie dem DJI-Familiensurvey 2000 heran. (ICI2)
Schlagwörter:neue Bundesländer; alte Bundesländer; Kinderlosigkeit; Hochschulbildung; Einfluss; Struktur; Kultur; Kind; Betreuung; Akademikerin; Familie-Beruf; Familienplanung; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das CHE-Hochschulranking - Methodik und Ergebnisdarstellung
Titelübersetzung:CHE university ranking - methodology and presentation of the results
Autor/in:
Federkeil, Gero
Quelle: Amtliche Hochschulstatistik und Hochschulrankings: Beiträge zur wissenschaftlichen Tagung des Statistischen Bundesamtes am 9. und 10. November 2006 in Wiesbaden. Wiesbaden (Statistik und Wissenschaft), 2007, S. 14-22
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Inhalt: Das CHE-Hochschulranking startete 1998 mit einem Vergleich in den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Chemie, in denen damals die Einschätzung der Verfügbarkeit von Daten wie auch der Bereitschaft, sich einem bundesweiten Vergleich zu stellen, am positivsten eingeschätzt wurden. Seitdem ist das Fächerspektrum kontinuierlich auf nunmehr 36 Fächer angewachsen, die das Fächerspektrum von rund 80 % der Studienanfänger Deutschland abdecken. Seit 2004 begann das CHE schrittweise mit einer Internationalisierung des Rankings und bezog erst die Universitäten Österreichs und später auch die der Schweiz mit ein. Der Beitrag gibt im Folgenden zunächst einen Überblick über die Zielsetzung des CHE-Rankings. Ferner werden vier methodische Grundsätze des Rankings dargestellt, die es insbesondere von den meisten angelsächsischen Rankings unterscheidet: strikt fachspezifisches Ranking, multi- dimensionales Ranking anstelle eines Gesamtwertes, multiperspektivisches Ranking und Berechnung von Ranggruppe anstelle von Rangplätzen. Abschließend gibt der Beitrag einen Überblick über die Indikatoren sowie die Art der Ergebnisdarstellung des CHE-Hochschulrankings. (ICG2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Ranking; internationaler Vergleich; Österreich; Schweiz; Studienanfänger; Transparenz; Effizienzanalyse; Hochschulforschung; Arbeitsmarkt
CEWS Kategorie:Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterregime im Top-Management europäischer Konzerne : Wirtschaftseliten in Frankreich, England und Deutschland
Titelübersetzung:Gender regime in the top management of European trusts : economic elites in France, England and Germany
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 49-68
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Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung markiert vor dem Hintergrund der Konjunktur empirischer Studien zu den Rekrutierungsmechanismen für Spitzenpositionen von Wirtschaftsunternehmen eine Leerstelle dieser Untersuchungen: Obwohl auf eindringliche Weise soziale Schließungsmechanismen nachgewiesen werden, gerät das Fernhalten der sozialen Gruppe der Frauen aus den Führungsetagen der Wirtschaft in den europäischen Ländern in diesen Untersuchungen nur am Rande in den Blick. So geht es in den Ausführungen einerseits darum, das verfügbare statistische Zahlenmaterial vorzustellen, um die Ausgrenzung von Frauen aus den obersten Führungsetagen auf quantitativer Ebene fassbar zu machen. Hierbei bezieht sich die Autorin auf zwei exklusive Gruppen: Erstens geht es um Positionen mit großer wirtschaftlicher Entscheidungsmacht, also um die Vorstände und Aufsichtsräte der jeweils größten börsennotierten Großunternehmen; zweitens um Spitzenfunktionen in den großen multinationalen Finanzdienstleistungsunternehmen, den Banken, Börsen und Investmentfonds und damit um die Berufsgruppen der BankerInnen und AnalystInnen, die heute maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensentscheidungen ausüben. Mehr noch als zahlenmäßige Trends interessieren hier allerdings die geschlechtsdiskriminierenden Muster und Regeln der Auswahl von Führungspersonal in diese Spitzenpositionen, die faktisch zur Ausgrenzung von Frauen führen und Schließungsprozesse ihnen gegenüber produzieren. Entsprechend werden die Karrierewege, die Habitusformen und Distinktionsstrategien der Wirtschaftseliten vor dem Hintergrund der aktuellen ökonomischen Transformationen in drei Kernländern des Kapitalismus, in Frankreich, England und Deutschland mit einem kritisch-distanzierten Blick beschrieben, d.h. im sekundäranalytischen und oft gegen den Strich zu bürstenden Rekurs auf Forschungsliteratur zu den ökonomischen Machtkonstellationen in diesen drei Ländern. (ICG2)
Schlagwörter:Frankreich; Großbritannien; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Gewerbe; monetärer Sektor; Forschungsstand; Wirtschaftselite; Elitebildung; Chancengleichheit; Diskriminierung; Management; Konzern; Wirtschaft; Personalentwicklung; Personaleinstellung; soziale Ungleichheit; Exklusion
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Alltag der Exzellenz : Konstruktionen von Leistung und Geschlecht in der Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses
Titelübersetzung:Everyday excellence : constructions of achievement and gender in the promotion of trainee scientists
Autor/in:
Beaufays, Sandra
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 145-165
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Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung erörtert die Annahme, wonach auch wissenschaftliche Leistung in sozialen Prozessen von Zuschreibung und Anerkennung entstehen und deshalb niemals frei von Machtverhältnissen und damit auch nicht objektive Grundlage für einen fairen Wettbewerb um rare Spitzenpositionen in diesem gesellschaftlichen Handlungsfeld ist. Um diese Argumentation zu verdeutlichen, wird - geleitet von der Frage, wie Leistung als soziale Konstruktion erst in der sozialen Praxis entsteht - in vier Schritten vorgegangen: Zunächst wird aus einer wissenschaftssoziologisch informierten Perspektive und im Rekurs auf Analysekonzepte von P. Bourdieu die soziale Dimension von Leistung geklärt. Vor dem Hintergrund statistisch gut belegter Disparitäten zwischen Frauen und Männern in Bezug auf die Partizipationschancen an wissenschaftlicher Arbeit als Beruf werden anschließend Forschungsfrage und -design sowie zentrale Befunde einer empirischen Studie über Karrierebedingungen von Nachwuchswissenschaftlern vorgestellt. In dieser Untersuchung hat sich gezeigt, dass für das Sichtbar-Werden und die Anerkennung von Leistung im wissenschaftlichen Feld zum einen das Selbstverständnis der NachwuchswissenschaftlerInnen und zum anderen die Vorverständnisse der Mentoren bei der Wahrnehmung ihrer MitarbeiterInnen von zentraler Bedeutung sind. Über das empirische Material der Studie werden das Selbstverständnis von NachwuchswissenschaftlerInnen und die Förderungspraxis von Mentoren herausgearbeitet, in der sich die 'illusio' (Bourdieu) des wissenschaftlichen Feldes spiegelt. In diese illusio, also in den praktischen Sinn des wissenschaftlichen Feldes sind Anerkennungsmechanismen eingelagert, die vor allem Frauen auf dem Weg zu einer wissenschaftlichen Karriere behindern. (ICG2)
Schlagwörter:Elite; Elitebildung; Bourdieu, Pierre; Wissenschaftler; wissenschaftliche Arbeit; Leistung; Leistungsbewertung; Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; soziale Gerechtigkeit; soziale Ungleichheit; soziale Konstruktion; soziale Anerkennung; Gleichstellung; Hochschulforschung
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
... weil unter Umständen auch zählt, was kein Geld einbringt : Haus-Frauen der Wirtschaftselite
Titelübersetzung:... because something that doesn't bring in money may also count : house-wives of the economic elite
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 69-86
Details
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung beschäftigt sich auf Grundlage einer empirischen Studie mit nicht erwerbstätigen Ehefrauen von Topmanagern deutscher Wirtschaftsunternehmen. Im Mittelpunkt der ideologietheoretisch angeleiteten Analyse steht die Bezugnahme der interviewten Ehefrauen von Spitzenmanagern auf ein über Leistung oder natürliche Überlegenheit definiertes Elitekonzept. Im ersten Schritt geht es um die Frage, wie sich die Befragten, deren Vorstellungen von Meritokratie, Leistung und Elite auf der erfolgreichen Partizipation am marktvermittelten Wettbewerb beruhen, als Angehörige einer gesellschaftlichen Elite verstehen können. Hierfür gilt es, in den Darstellungen der befragten Frauen Prozesse der Selbstkonstitution zu entziffern, die zugleich Positionen und Strukturen sozialer Ungleichheit reproduzieren. Im zweiten Schritt wird die Analyse der konstitutiven Verschränkung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen in den Blick genommen. Denn Individuen konstituieren sich nicht nur als InhaberInnen bestimmter sozialer Positionen, sondern immer auch als geschlechtliche Subjekte. Hier knüpft die Autorin an A. Maihofers (1995) Ansatz zu Geschlecht als Existenzweise an, in welchem sie einerseits gegen ein Verständnis von Geschlecht als bloßes Bewusstseinsphänomen und andererseits gegen die Vorstellung von Geschlecht als Effekt von Darstellungen und Rollen argumentiert. (ICG2)
Schlagwörter:Ehefrau; Management; Unternehmensführung; Wirtschaftselite; soziale Einstellung; soziale Klasse; Selbstbild; Geschlechtsrolle; Leistungsideologie; Leistungsorientierung; Elite; Elitebildung; Marktwirtschaft; soziale Ungleichheit; Hausfrau; soziale Schicht; Rollenverständnis; Rollenzuschreibung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mit Eliteförderung zur Geschlechtergerechtigkeit? : Stellungskämpfe von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld
Titelübersetzung:Gender justice through the promotion of elites? : struggles by female researchers on women and gender in the field of science
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 126-144
Details
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung geht davon aus, dass sich der Kampf für den Abbau von sozialer Ungerechtigkeit und die Befürwortung eines affirmativen Elitekonzepts in Bildung und Wissenschaft ausschließen. Eine herrschaftskritische Frauen- und Geschlechterforschung muss ohne dieses Konzept auskommen, so die zu begründende These. Im ersten Schritt wird auf die Frage eingegangen, warum jeder Elitebegriff ein anti-demokratisches Konzept darstellt, an das Befreiungsbewegungen, die einen plural-universalistischen Anspruch verfolgen, nicht anknüpfen können. Im zweiten Schritt setzt sich die Autorin aus diesem Blickwinkel mit den Zugängen zu Elitekonzepten und zum aktuellen Elitediskurs in der Frauen- und Geschlechterforschung auseinander. Es wird gezeigt, dass die affirmative Haltung zum Elitediskurs vor allem ein Effekt der immer noch marginalen Position von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld ist, die zur Folge hat, dass sie die 'Regeln des Spiels' kaum beeinflussen, geschweige denn grundlegend verändern können. Im abschließenden Fazit wird ein Ausweg aus diesem Dilemma diskutiert, der nach Ansicht der Autorin darin besteht, sich beständig die Möglichkeiten von Kritik und Widerstand im Feld von Wissenschafts- und Bildungspolitik zu vergegenwärtigen und die hier herrschenden Diskurse sowie die eigenen Handlungen daraufhin zu prüfen, ob sie Kritik und Einspruch förderlich oder hinderlich sind. (ICG2)
Schlagwörter:Elite; Elitebildung; Chancengleichheit; Geschlechterpolitik; Geschlechterforschung; Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Wissenschaftspolitik; Bildungspolitik; Forschungsansatz; soziale Ungleichheit; soziale Gerechtigkeit; Bildungswesen
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Elite, Exzellenz, Exklusion? : Elite und Eliten ; Konjunktur eines politisch-rhetorischen Begriffs und einer analytischen Kategorie
Titelübersetzung:Elite, excellence, exclusion? : elite and elites; cycle of a political rhetorical concept and an analytical category
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 9-28
Details
Inhalt: Der Einführungsartikel zu dem Herausgeberband 'Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten' (2007) gibt einen Überblick über den Stand der Frauen- und Geschlechterforschung zum Untersuchungsgegenstand der Partizipationschancen von Frauen an gesellschaftlichen Spitzenpositionen sowie ihrer Teilhabe an der Elitepolitik. So wird zunächst 'Elite' und 'Eliten' als politisch-rhetorischer Begriff bzw. analytische Kategorie näher bestimmt. Es lässt sich resümieren, dass eine empirische Analyse, welche die Bedeutung von sozialer Herkunft und Geschlecht als Ungleichheit kumulierende Dimensionen der Selektion in den Mittelpunkt rückt, noch aussteht. Ferner wird nach der Berücksichtigung der Herrschaftskritik im Rahmen der feministischen Elitenforschung gefragt, die feministischen Diskursverschiebungen und deren Konvergenzen zu Elitendenken und Elitepolitik werden beleuchtet. Abschließend werden die Einzelbeiträge und damit die Struktur des Bandes skizziert, die folgende Aspekte umfasst: (1) sozial- und elitetheoretische Diskussionslinien sowie Geschlechterregime (2) in der Ökonomie, (3) in der Wissenschaft und (4) in der Politik. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Forschungsstand; Geschlechterforschung; Exklusion; Elite; Elitebildung; Eliteforschung; Politik; Wirtschaft; soziologische Theorie; soziale Ungleichheit; soziale Gerechtigkeit; Chancengleichheit; Feminismus; Herrschaft; Frauenerwerbstätigkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Ungleichheit versus soziale Differenzierung : Paradigmenwechsel feministischer Theoriebildung?
Titelübersetzung:Social inequality versus social differentiation : paradigm change in feminist theory formation?
Autor/in:
Hornung, Ursula
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 29-46
Details
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung formuliert 'gute Gründe' für eine Distanz geschlechterreflektierter SoziologInnen, insbesondere jener im Bereich sozialer Ungleichheitsforschung, gegenüber Elitentheorien. So richtet sich im ersten Schritt der Blick auf die Fragestellungen und Methodologien der soziologischen Ungleichheitforschung und -theorie sowie auf deren geschlechtertheoretisch informierte Variante. Von hier ausgehend, wendet sich der zweite Schritt den Unvereinbarkeiten zwischen geschlechterreflektierter Ungleichheitstheorie und Elitetheorie zu, in dem die Inkompatibilitäten der Ungleichheitsforschung mit den erkenntnisleitenden Fragestellungen, Prämissen und theoretischen Konzepten der Elitetheorie markiert werden. Dies bildet das Fundament, um im dritten Schritt aufzuzeigen, warum ein Anschluss geschlechtertheoretisch informierter Ungleichheitsforschung an Elitetheorie wenig Erkenntnisgewinn für jene verspricht. Im vierten Schritt wird dies abschließend am Beispiel der Gleichstellungspolitik, die - wenn einzig am Horizont von weiblicher Elitebildung legitimiert - sich um ihren emanzipatorischen und gesellschaftstransformatorischen Gehalt bringt. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Gleichstellung; Elite; Eliteforschung; soziale Gerechtigkeit; soziale Ungleichheit; soziologische Theorie; Methodologie; Theoriebildung; Chancengleichheit; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag