Der Stellenwert von Expertisen als begleitende Aktivität der Hochschulforschung : Einleitung
Titelübersetzung:The importance of expert reports as an accompanying activity in university research : introduction
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Schomburg, Harald; Teichler, Ulrich
Quelle: Aktuelle hochpolitische Trends im Spiegel von Expertisen: Internationalisierung, Strukturwandel, Berufseinstieg für Absolventen. Bettina Alesi (Hrsg.), Nadine Merkator (Hrsg.). Kassel: Jenior (Werkstattberichte), 2010, S. 5-12
Inhalt: Die Tatsache, dass die Hochschulforschung als ein Schwerpunktbereich einer Universität im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt und unterstützt worden ist, hat sich in Deutschland über mehrere Jahrzehnte hinweg nur an der Universität Kassel ergeben. Damit ist das "Internationale Zentrum für Hochschulforschung" (INCHER-Kassel) ein interessanter Fall, an welchem beobachtet werden kann, wie eine Hochschulforschung operiert, die von der Unabhängigkeit der Forschung an Universitäten und von den Qualitätsansprüchen der Universität in Theorien und Methoden getragen wird und sich zugleich dem Anspruch der Praxisrelevanz ähnlich wie die anwendungsnah institutionalisierte Forschung stellt. In der vorliegenden Publikation werden drei neuere Expertisen von Mitgliedern des INCHER-Kassel vorgestellt, die einen breiten Fundus an einschlägigen Informationen zu aktuell diskutierten Themen bieten. Es handelt sich um folgende Expertisen, die die Autoren in ihrer Einleitung kurz vorstellen: "Internationalisierung von Hochschule und Forschung", "Rascher Wandel mit offenem Ausgang" und "Humankapitalpotenziale der gestuften Hochschulabschlüsse in Deutschland". (ICI2)
Quelle: Bildungsverlierer: neue Ungleichheiten. Gudrun Quenzel (Hrsg.), K. Hurrelmann (Hrsg.). VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 313-337
Inhalt: Jugendliche mit Migrationshintergrund haben im Vergleich zu den Einheimischen deutlich geringere Chancen, die Studienberechtigung zu erwerben oder in die tertiäre Ausbildung einzutreten. Vor dem Hintergrund dieser Fakten geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, warum Schulkinder mit Migrationshintergrund deutlich schlechtere Bildungs- und Ausbildungschancen haben als altersgleiche Schweizer. Diese Frage wird zum einen für den Übergang von der Primarstufe auf die weiterführenden Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I empirisch untersucht. Zum anderen steht für die Schulabgänger nach der Sekundarstufe I im Zentrum der empirischen Analyse, ob sie eine berufliche Ausbildung aufnehmen oder gänzlich ausbildungslos verbleiben und ohne Berufsabschluss das Bildungssystem verlassen. Der Beitrag gliedert sich wie folgt: Im zweiten Abschnitt werden in aller Kürze Struktur und Organisation des Schweizer Bildungssystems und neuere Entwicklungen in der Bildungsbeteiligung - unter besonderer Berücksichtigung von Migranten und Ausländern - beschrieben. Eine knappe Diskussion der Erklärungsansätze für die Nachteile von Migranten im Bildungssystem bildet den zweiten Teil der Studie. (ICA2)
Forschungsperspektiven zur Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre : anwendungsorientiert und lokal am Beispiel "Gender und Diversity"
Titelübersetzung:Research prospects for the development of the quality of studies (academic) and teaching : application-oriented and local based on the example of "gender and diversity"
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. 333-349
Inhalt: In der Hochschulentwicklung ist die einzelne Hochschule für Profilbildungen, neue Steuerungsverfahren und Zukunftsentscheidungen auf zuverlässige, kleinformatige quantitative und qualitative Daten angewiesen. Dies wird hier am Beispiel der Hochschuldidaktik und Hochschulentwicklung der Universität Essen-Duisburg diskutiert, die derzeitig dabei ist, ein umfassendes und anwendungsbezogenes Konzept zur Integration von Gender und Diversity in Studium und Lehre für die Hochschule zu entwickeln. Exemplarisch wird dies für die beiden Projekte "Gender als Indikator für gute Lehre" und "Implementation eines universitätsweiten Mentoring-Systems" gezeigt. An diesen Beispielen wird deutlich, wie eine enge Verknüpfung von Perspektiven der Hochschuldidaktik mit Perspektiven der Geschlechterforschung und des Diversity Management sehr fruchtbare und innovative Ergebnisse für die Hochschulentwicklung hervorbringt. Eingebettet ist diese Diskussion in den theoretischen Rahmen des Institutional Research. Die Strategien des Institutional Research führen zu einer größeren Akzeptanz, Situationsangemessenheit und realistischen Orientierung an Rahmenbedingungen und Bedarfen der verschiedenen Akteursgruppen und bringen über selbstreflexives institutionelles Handeln die Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre voran. (ICE2)
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. 317-331
Inhalt: Die Verfasser diskutieren Ergebnisse des Gender-Reports 2010. Der Frage "Welche Bildung für wen?" wird im Kontext der Bildungsexpansion insbesondere unter geschlechtsspezifischen Aspekten nachgegangen. Zum einen geht es hier um die zahlenmäßige Repräsentation von Frauen und Männern auf allen Hierarchiestufen und in allen Disziplinen. Zum anderen wird die Gleichstellungsperspektive thematisiert, die in einer qualitativen Analyse untersucht wird. Nach einer kurzen Darstellung der Geschichte der Hochschulen in der Metropolregion Ruhrgebiet werden Auswirkungen der Geschlechterverhältnisse wie die gläserne Decke und Schereneffekte beim wissenschaftlichen Personal behandelt. Danach werden quantitative Effekte von Geschlecht und Migration diskutiert. Es zeigt sich, dass Frauen in allen Bereichen aufholen, insbesondere beim wissenschaftlich-künstlerischen Personal und bei den Professuren. (ICE2)
Von der bedingten Universität zum emanzipatorischen Wissen : für eine demokratische Hochschulreform - jenseits von "Bologna"
Titelübersetzung:From the conditional university to emancipatory knowledge : for democratic university reform - beyond "Bologna"
Autor/in:
Demirovic, Alex
Quelle: Was passiert?: Stellungnahmen zur Lage der Universitäten. Johanna-Charlotte Horst (Hrsg.), Johannes Kagerer (Hrsg.), Regina Karl (Hrsg.), Vera Kaulbarsch (Hrsg.), Johannes Kleinbeck (Hrsg.), Elias Kreuzmair (Hrsg.), Anouk Luhn (Hrsg.), Adrian Renner (Hrsg.), Anna Sailer (Hrsg.), Tillmann Severin (Hrsg.), Hanna Sohns (Hrsg.), Jennifer Sréter (Hrsg.). Zürich: Diaphanes (Unbedingte Universitäten), 2010, S. 393-405
Inhalt: Die Universität kann nach Meinung des Autors aus einer materialistischen Sicht als ein historisch epistemologisches Terrain begriffen werden, das die Prozesse der Erkenntnis, der Wissenserarbeitung und -verbreitung auf eine spezifische Weise organisiert. Gesellschaften erzeugen immer Wissen, das sie für die Aneignung der Natur und die Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse benötigen. Unter den Bedingungen der Herrschaft von Menschen über Menschen und der Herrschaft von Menschen über Natur sind die Wissensarten und die Arten des Wissens immer auch davon bestimmt, dass sie zu dieser Herrschaft beitragen müssen. Die Bildungsreformen im Hochschulwesen können vor diesem Hintergrund allenfalls einige Verbesserungen herbeiführen. Gerade deshalb ist es aber notwendig, das Studium in einer Weise zu organisieren, dass es mit konventionellen Alltagsgewohnheiten bricht und den Individuen einen Freiraum gewährt, in dem sie intellektuell neue Wege auszuprobieren und weit voraus zu denken lernen. Denn die Ängstlichkeit angesichts eines unübersichtlichen Arbeitsmarktes blockiert das freie Denken und die Autonomie der Vernunft. Die Orientierung an der Praxis geht allzu leicht in eine Zensur kritischen Wissens über, wie es die Hochschulen ermöglichen und erarbeiten sollten. Ein gutes Studium wäre ein kritisches Studium und es sollte zur Ausbildung der Fähigkeit zum mutigen Gebrauch des eigenen Verstandes und zur ebenso mutigen demokratischen Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse beitragen. (ICI2)
Der Übergang vom universitären Ausbildungs- ins Wissenschaftssystem : das Beispiel der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
Titelübersetzung:Transition from the university training system to the science system : the example of the Prussian Academy of Sciences in Berlin
Autor/in:
Hoffmann, Petra
Quelle: Das Geschlecht der Wissenschaften: zur Geschichte von Akademikerinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Ulrike Auga (Hrsg.), Claudia Bruns (Hrsg.), Levke Harders (Hrsg.), Gabriele Jähnert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010, S. 157-182
Inhalt: Ihren Statuten nach war die Preußische Akademie der Wissenschaften (PAW) eine Forschungsstätte ohne Lehraufgaben. Das vor allem unterschied sie von der Universität. An der Akademie konnten Wissenschaftler forschen ohne lehren zu müssen. In empirischen Untersuchungen wird in der Organisations- wie in der Geschlechtersoziologie auf die Prägekraft von Organisationen verwiesen und betont, dass die Karriereverläufe von Wissenschaftlerinnen von Organisationsstrukturen beeinflusst und von ihren spezifischen Eigenarten mitbestimmt werden. Im Zusammenhang damit sind das wissenschaftliche Umfeld und vor allem die Arbeitszeit der Wissenschaft in den Blick geraten. Im Anschluss daran und am historischen Beispiel der Akademie vertritt die Autorin die These, dass an der PAW die Startbedingungen für Männer und Frauen relativ ähnlich waren, für Frauen war es aber schwieriger, dem ersten Schritt in die Wissenschaft hinein einen zweiten folgen zu lassen. Die Gründe für die Verankerungsprobleme von Frauen in der Wissenschaft werden in sozialen, politischen und eben auch strukturellen Faktoren gesehen Im Beitrag werden in einem kurzen ersten Abschnitt die wesentlichen Merkmale der Akademieforschung genannt. In Abschnitt zwei wird der empirische Befund über die Einbeziehung von Wissenschaftlerinnen in die Forschungsarbeit der PAW präsentiert und anschließend in Abschnitt drei diskutiert. (ICA2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäisierung der Hochschulpolitik
Titelübersetzung:Europeanization of university policy
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 51-70
Inhalt: Seit etwa 2000 entsteht durch die hochschulpolitischen Diskussionen der Eindruck, die Hochschulen in Europa würden sich rasch auf ein einheitliches und weitgehend auf europäischer Ebene gesteuertes System zubewegen. Akteure und Experten dagegen verweisen auf verbleibende Unterschiede der nationalen Hochschulsysteme und auf relativ schwache Mechanismen europaweiter Hochschulsteuerung, aber auch sie konstatieren einen beschleunigten Prozess der Europäisierung. Dar vorliegende Beitrag verfolgt daher folgende Entwicklungstendenzen und Frage: Welche Wege hat Europa in der Hochschulentwicklung und -politik von den ersten Jahren politischer Konsolidierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis kurz vor die für 2010 avisierten Ziele der Etablierung eines europäischen Hochschulraums und eines europäischen Wissenschaftsraums genommen? Dazu werden drei verschiedene, aber miteinander verknüpfte Aspekte erörtert: (1) Fortbestand nationaler Besonderheiten (europäische Vielfalt) oder Zunahme von europäischen Gemeinsamkeiten in der quantitativen, strukturellen, funktionalen und organisatorischen Hochschulentwicklung; (2) die Zunahme grenzüberschreitender Aktivitäten (Mobilität von Studierenden und Lehrenden, Kooperation, Wissenstransfer u. a.); (3) die wachsende Bedeutung von supranationaler Kooperation und von supranationalen Instanzen bei der Steuerung. (ICA2)
Zum Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht - feldspezifische und habituelle Bedingungen
Titelübersetzung:The relationship between research promotion, career and gender -field-specific and habitual conditions
Autor/in:
Leemann, Regula Julia; Da Rin, Sandra
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 135-155
Inhalt: "Anhand von zwei Fallbeispielen wird aufgezeigt, dass das Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht ein komplexes ist, das sich nicht auf einfache, geschlechtsspezifische Formen reduzieren lässt. Der Zugang zu und die Wirkung von Forschungsförderung sowie ihre Bedeutung für eine erfolgversprechende Laufbahn lassen sich nur aus dem Zusammenwirken institutioneller und habitueller Bedingungen sowie biografischer Faktoren erklären. Dimensionen geschlechtsspezifischer Integrations- und Ausschlussmechanismen im Verhältnis zur Forschungsförderung ergeben sich vor allem in Bezug auf die Abhängigkeit von Drittmitteln bei der Gestaltung der Laufbahn, die Möglichkeitsbedingungen für geografische Mobilität, die für eine Antragstellung wichtigen Vorleistungen und Unterstützungen sowie den für die Etablierung in der Forschung geforderten Habitus und die damit verbundene Lebensform." (Autorenreferat)
Inhalt: "We use two case studies to show that the relation between research funding, career trajectory, and gender is fairly complex and cannot be reduced to simple gender-specific forms. Access to and outcomes from research funding instruments as well as their importance for a successful career have to be explained by the interwoven effects of institutional and habitual conditions and the researcher's career biography. Gender-specific mechanisms of integration and exclusion in relation to research funding are mainly related to how dependent the researcher is an thirdparty funds while he or she is planning an academic career, how geographically mobile the researcher is, the requirements (achievements, support) for handing in an application, and the habitus and lifestyle the scientist needs to establish him- or herself within the research community." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familie und Beruf : geschlechtsspezifische Unterschiede von Pädagog/innen und Mediziner/innen
Titelübersetzung:Family and occupation : gender-specific differences between pedagogues and doctors
Autor/in:
Wagner, Maria
Quelle: Transitionen - Übergänge vom Studium in den Beruf: zur Verbindung von qualitativer und quantitativer Forschung. Heide von Felden (Hrsg.), Jürgen Schiener (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Lernweltforschung), 2010, S. 157-183
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich zunächst mit der Gender-Kategorie als sozialer Konstruktion auseinander und begründet die Notwendigkeit der Gender-Perspektive. Des Weiteren wird gezeigt, wie diese Kategorie innerhalb der vorliegenden Studie untersucht wurde und welche Leitthemen bei der Kategorisierung des Materials ausschlaggebend waren. Zusätzlich wird der Blick auf die Begrifflichkeit und Bedeutung von Work-Life-Balance gelenkt, die in der Gestaltung der eigenen Biografie Relevanz gewinnt. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Befragung anhand ausgewählter Textpassagen illustriert und diskutiert. Untersucht wird, ob sich signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern innerhalb des eigenen Studienfachs wie auch innerhalb der verschiedenen Studienfächer bezüglich der Vereinbarkeitsproblematik, Beziehungsorientierung und Bedeutung der Work-Life-Balance herauskristallisieren. Solche Unterschiede lassen sich zwischen den Fächergruppen allerdings kaum identifizieren. (ICE2)
Spielplatz der Exzellenz : eine Kultur der Sorge an Hochschulen
Titelübersetzung:Play ground of excellence : cultures of care in German universities
Autor/in:
Macha, Hildegard; Gruber, Susanne
Quelle: Care - wer sorgt für wen?. Vera Moser (Hrsg.), Inga Pinhard (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2010, S. 135-147
Inhalt: "Auf der Grundlage einer empirischen Erhebung von Gender-Mainstreaming-Prozessen an 15 deutschen Hochschulen werden Verknüpfungen von Gleichstellungspolitiken und Anstrengungen zur Entwicklung familienfreundlicher Strukturen untersucht. Dabei zeigt sich, dass sich beide Aspekte in universitären Organisationsentwicklungen gegenseitig bedingen und insofern Gleichstellungspolitik ohne ein gleichzeitige Entwicklung von 'Kulturen der Sorge' nicht zu haben ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses on processes of Gender Mainstreaming at 15 universities in Germany concerning the aspects 'equality' and 'care'. It can be shown that Gender mainstreaming cannot be isolated from questions of care within efforts of organizational development." (author's abstract)