Care trans_formieren : Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
Autor/in:
Seeck, Francis
Quelle: Bielefeld: transcript (Queer Studies, 31), 2021. 252 S
Inhalt: "Wie wird Care jenseits heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen? Wie werden Fürsorge und Selbstsorge in nicht-binären und trans Räumen organisiert und gelebt – abseits medizinischer und familiärer Versorgungskontexte? Dazu gibt es bislang kaum Forschung. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und interviewte und begleitete Personen, die Sorgearbeit für andere trans und nicht-binäre Personen leisten. Die ethnographische Studie vertieft das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care. Zudem macht sie auf die Bedeutung der Kategorie Klasse in Sorgebeziehungen aufmerksam. Sie zeigt, wie Klassenunterschiede und Klassismus den Zugang zu Für_Sorge erschweren, dass in den Zonen der Prekarität aber auch neue Formen der Fürsorge entstehen. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentralen Bestandteil ethnographischer Forschung produktiv zu machen."
Schlagwörter:Care; nicht-binär; Sorgearbeit; trans
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Diversity
Dokumenttyp:Monographie
Kritik-Intervention-Transformation : Feministische Widerständigkeit im hegemonialen Geschlechterdispositiv
Autor/in:
Grabow, Jördis
Quelle: Wiesbaden: Springer VS, 2021. 249 S
Inhalt: „Feministische Bewegungen und ihre diversen widerständigen Praktiken haben in den vergangenen Jahren wieder an Sichtbarkeit gewonnen. Neben Protest- und Aktionsformen lassen sich auch zahlreiche Praktiken finden, die das Alltagsleben feministischer Akteur*innen prägen. Charakteristisch vereinen die heterogenen feministischen Widerstände Kritik-, Interventions- und Transformationspraktiken, die das hegemoniale Geschlechterdispositiv sowie realwirksame Hervorbringungen hinterfragen, angreifen und verändern. Die Autorin untersucht in ihrer explorativen Studie verschiedene Widerstandspraktiken und analysiert deren Bedeutung für gesellschaftliche Wandlungsprozesse. Bildet Geschlecht weiterhin die zentrale Bezugsdimension innerhalb feministischer Bewegungen? Wie definieren Feminist*innen die Kategorie Geschlecht und in welchem Verhältnis stehen ein theoretisches Geschlechterwissen, die feministische Praxis und das feministische Subjekt zueinander?“
Inhalt: „Freundschaft galt - philosophisch und historisch gesehen - lange als eine Sache unter Männern. Diese mikrohistorische Fallstudie nähert sich dagegen einem Begriff der Freundin an: Was bedeutet und umfasst Freundschaft, wenn sie zwischen Frauen »stattfindet«? Entlang dreier Beziehungen der Intellektuellen Lou Andreas-Salomé (1861 -1937) nimmt Anna Leyrer Fäden des philosophischen Freundschaftsdiskurses auf und verwebt sie neu: Die Frage nach Gleichheit und Differenz steht etwa im Zentrum des Gesprächs zwischen Andreas-Salomé und Schriftstellerinnen-Freundin Frieda von Bülow. Mit der Pädagogin Ellen Key tauscht sie sich vor dem Hintergrund der Frauenbewegung um 1900 über die Abgrenzung der Freundschaft von Liebe und Sexualität aus. Und mit der Verbindung zwischen den »Vatertöchtern« Anna Freud und Andreas-Salomé, die sich selbst als Schwestern bezeichnen, wird der dritte Aspekt des Konzepts der »Freundin« beleuchtet - die Bedeutung und Spannkraft des Familiären.“
Quelle: Nomos (Arbeit, Organisation und Geschlecht in Wirtschaft und Gesellschaft, 10), 2021. 300 S
Inhalt: Wie steht es um Emotionen im politischen Feld? Wie wichtig ist emotionales Kapital und was bedeutet es, Emotionsarbeit leisten zu müssen? Welche Rolle spielen dabei das Geschlecht sowie auch der Körper? Was folgt aus der zunehmenden Relevanz von Social Media im politischen Alltag? Ergeben sich hieraus neue emotionale Belastungen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum dieses Buches. Es bietet einen Einblick in ein politisches Feld aus einer arbeits- und geschlechtersoziologischen Sicht. Die Verfasserin hat hierzu Bundestagsabgeordnete interviewt und kann so ein anschauliches Bild der emotionalen Herausforderungen politischer Arbeit geben.
Schlagwörter:Arbeitssoziologie; Emotionen; Geschlecht; Geschlechtersoziologie; Körper; Politik; Politikerin; Social Media
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Die gleichgeschlechtliche Familie : Soziologische Fallstudien
Autor/in:
Funcke, Dorett
Quelle: Springer VS, 2021.
Inhalt: Gegenstand des Buches sind gleichgeschlechtliche Paare, die sich ihren Kinderwunsch erfüllt haben. Eine der zentralen Fragen, die im Buch verhandelt werden, ist: Haben wir es hier mit einer Entwicklung im Bereich des sozialen Wandels von Familie zu tun, die darauf verweist, dass im Zusammenleben von Eltern und Kindern die Regelstruktur der Kernfamilie ihre bedeutungsstrukturierende Kraft eingebüßt hat? Die Befunde stimmen skeptisch. Die Fallanalysen zeigen, dass wir es hier mit einer Lebensform zu tun haben, die sich nicht vom Modell der Kernfamilie emanzipiert, sondern in ihren typischen Reaktionen auf die Folgen der Abweichung vom „Standardmodell“ ihren Willen zur Konvention ausdrückt und damit die Institution Familie bekräftigt.
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Monographie
Die Gleichheit der Geschlechter : Eine Literaturgeschichte der Aufklärung
Autor/in:
Schabert, Ina
Quelle: J.B. Metzler, 2021.
Inhalt: "Amazonen der Feder, Bürgerinnen in der Republik des Geistes, weibliche Intellektuelle: die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts war der Ort, an dem Schriftstellerinnen ihre Befähigung zur kulturellen Teilhabe beredt unter Beweis stellten und mal in Auseinandersetzung mit, mal mit Unterstützung von männlichen Kollegen einforderten. Sie entwickelten spezifische Strategien der Autorisierung einer weiblichen Perspektive – Strategien, die über intellektuelle Netzwerke im Europa der Aufklärung zirkulierten. Dabei spielte nicht nur die geistige Emanzipation der Frau aus der patriarchal geforderten Unmündigkeit eine Rolle, sondern auch die sexuelle Selbstbestimmtheit. Dieser Sammelband stellt die weiblichen Beiträge vor allem zur englischen und französischen Literatur des Zeitraums in die sozio-politischen und ideengeschichtlichen Zusammenhänge der Geschlechtergeschichte, und stellt so selbst ein wichtiges Stück feministischer Literaturgeschichtsschreibung dar. Er versammelt erstmals die feministischen Forschungen von Ina Schabert zur Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts und macht damit die Schriften einer der einflussreichsten Gender-Forscherinnen in Deutschland in einer neu edierten, kritischen Ausgabe verfügbar."
Das Gehirn hat kein Geschlecht : Wie die Neurowissenschaft die Genderdebatte revolutioniert
Autor/in:
Joel, Daphna; Vikhanski, Luba
Quelle: dtv, 2021.
Inhalt: "Noch immer hält sich der Mythos, Frauen und Männer würden sich in Eigenschaften und Verhaltensweisen grundlegend unterscheiden. Auch die Wissenschaft versuchte lange zu beweisen, dass männliche und weibliche Gehirne von Natur aus unterschiedlich ticken.
Die israelische Neurowissenschaftlerin Daphna Joel widerlegt diese Theorie. Anhand neuester Studien und ihrer eigenen bahnbrechenden Forschung belegt sie, dass jedes Gehirn ein einzigartiges Mosaik ist, das sowohl »männliche« als auch »weibliche« Merkmale in sich vereint. Und sie erklärt, warum wir alle verlieren, wenn wir an Geschlechterstereotypen festhalten.
Ein faszinierender Blick auf unser Gehirn und ein starkes Plädoyer für die Abkehr von einem System, das Menschen aufgrund ihres Geschlechts in zwei Kategorien einteilt."
Compulsory Motherhood, Paternalistic State? : Ukrainian Gender Politics and the Subject of Woman
Autor/in:
Tarkhanova, Oleksandra
Quelle: Palgrave Macmillan, 2021.
Inhalt: “This book examines Ukrainian state gender politics and investigates how gendered subject positions and policy discourses are constructed within and through social policies. Set against the backdrop of the post-Soviet transformations, nation-building, neoliberalization, and post-Maidan political transformations, policy and discursive changes reflect and reproduce the gender norms that not only derive from these ideological processes but also actively legitimize and enable them. This book considers how the relations between the state and woman-citizen are changing: from socialist paternalism to nationalist affective bond and neoliberal sacrificial citizenship, which conceals women within families but also deeply relies on their unpaid work. The book brings the Ukrainian case into the European debate on conservative neoliberal transformations and anti-gender political sentiment, and by doing that, advances the feminist theorization on neoliberalism. This book will be of particular interest to scholars in gender politics, sociology of policy, and postsocialist or Eastern European studies.”
The [M]OTHER : Geschlecht im Hochschulreformdiskurs
Autor/in:
Michalczyk, Stephanie
Quelle: Beltz Juventa, 2021.
Inhalt: „Der Hochschulreformprozess der 2000er-Jahre hat zur Implementierung neuer Governanceformen sowie zur Stärkung neoliberaler Positionen an Hochschulen geführt. Parallel wurden das Anliegen der Chancengleichheit erweitert und die hochschulische Gleichstellungspolitik ausgebaut. Auf Grundlage einer Wissenssoziologischen Diskursanalyse werden die Verhandlungen von Geschlechterungleichheit im öffentlichen Hochschulreformdiskurs untersucht und die Kontinuität vergeschlechtlichter Deutungsmuster aufgezeigt, die auch zu einer kritischen Diskussion des Verhältnisses von Gleichstellungspolitik und neoliberaler Hochschulpolitik führen.“