Frühjahrstagung der Sektion „Methoden der empirischen Sozialforschung“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Potentiale und Herausforderungen von digitalen Verhaltensdaten in der empirischen Sozialforschung

Termin
25. bis 26. März 2022 (virtuell)

Veranstalter
Bernd Weiß (GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Team GESIS Panel)
Heinz Leitgöb (KU Eichstätt-Ingolstadt, Universität Leipzig)

Aktualisierungen
2022-04-11: Veröffentlichung der Vortragsfolien I
2022-03-25: Aktualisierung des Tagungsprogramms
2022-03-18: Zugangsinformationen an Teilnehmende verschickt
2022-03-13: Schließung des Registrierungsportals
2022-01-25: Veröffentlichung Tagungsseite und -programm; Registrierungsportal freigeschaltet
2022-02-25: Aktualisierung des Tagungsprogramms; Veröffentlichung der Abstractbandes

Programm
Tagungsprogramm (222 kB) (Version vom 25.03.2022)
Abstractband (9.14 MB) (Version vom 23.02.2022)


Vortragsfolien (Stand vom 11.04.2022)

Autor:innen Vortragstitel
Hartmann, Florian G. & Tarnai, Christian Ranking oder Rating von Präferenzen? Eine Erkundungsstudie anhand der Einstellung zu Erziehungszielen (646 kB)
Berens, Florian Nutzung digitaler Lernverhaltensdaten in Lernforschung und Bildungssoziologie: Beispiele zur kombinierten Nutzung verschiedener Datentypen für die Sozialforschung (552 kB)
Malich, Sonja; Bähr, Sebastian; Haas, Georg-Christoph; Keusch, Florian; Kreuter, Frauke & Trappmann, Mark Methodische Herausforderungen bei der Aufbereitung und Auswertung von Smartphone-Daten zur Messung sozialer Interaktion (439 kB)
Wenz, Alexander & Keusch, Florian Wie lässt sich die Akzeptanz von Smartphone-Datenerhebungen erhöhen? (250 kB)
Höhne, Jan Karem & Gavras, Konstantin Sprechen oder Tippen: Vergleich von Sprach- und Textantworten auf offene Fragen zu sensitiven Themen in Smartphone-Umfragen (676 kB)
Nguyen, H. Long; Tsolak, Dorian; Karmann, Anna; Knauff, Stefan & Kühne, Simon Effiziente und reliable Geokodierung deutscher Twitter-Daten zur räumlichen Datenverknüpfung mit amtlichen Statistiken und anderen Datenquellen (1.35 MB)
Brandt, Philipp Computational ethnography and relations in New York City’s yellow cab industry (2.00 MB)
Bach, Ruben & Kern, Christoph Von Big Data zu sozialwissenschaftlichen Variablen: Strategien zur Extraktion von Informationen aus digitalen Verhaltensdaten (5.70 MB)
Silber, Henning; Gerdon, Frederic; Bach, Ruben; Kern, Christoph; Keusch, Florian & Kreuter, Frauke In which situations are people likely to share their health data? A vignette experiment on willingness to donate three different types of health data (365 kB)
Aroudaki, Hicham; Oberwittler, Dietrich; Gahler, Christopher & Hasitzka, Carina Anonymisierte Mobilitätsdaten in der raum-zeitlichen Analyse von Kriminalität in Großstädten – Erste Erfahrungen aus einem Corona-Projekt (7.25 MB)
Köbe, Philipp Digitale Verhaltensdaten zur Steuerung des Gesundheitsverhaltens benachteiligter Gruppen (1.48 MB)
Schmidt, Felix; Maier, Michaela; Otto, Lukas; Stier, Sebastian & Thomas, Fabian Erfassung von Wahlkampfkommunikation in multiplen Kommunikationskanälen: Eine Verknüpfung von Befragungen, Mobile Experience Sampling and Web Tracking (1.48 MB)

Inhalt
Zwischenmenschliche Interaktionen, aber auch gesellschaftliche und politische Teilhabe, finden in immer stärkerem Maße in digitaler Form statt. Durch die vielfältige Nutzung digitaler Technologien wie sozialer Medien, digitaler Marktplätze, Smartphones, oder Wearables hinterlassen soziale Akteure in vielen Lebensbereichen digitale Spuren. Durch diese Entwicklung entsteht gegenwärtig eine enorme Fülle an Daten, die soziale, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Prozesse in bisher ungekannter zeitlicher, räumlicher und inhaltlicher Granularität abbilden. Diese Daten werden unter dem Begriff „digitale Verhaltensdaten“ (DVD) subsumiert und können für die wissenschaftliche Forschung nutzbar gemacht werden. Sie besitzen häufig relationalen Charakter und können sowohl kommunikative als auch multimediale Inhalte aufweisen. Zudem erfüllen sie häufig, aber nicht zwangsläufig, die Kriterien, die sich für die Bezeichnung „Big Data“ etabliert haben. 

Die Verwendung von DVD als neuem Datentyp stellt in den Sozialwissenschaften eine methodische Innovation dar, die in vielen Forschungsfeldern die Möglichkeit zur Bearbeitung neuer inhaltlicher Forschungsfragen eröffnet. Im Gegenzug sind mit der wissenschaftlichen Nutzung von DVD völlig neue Herausforderungen verbunden, da etwa für Umfragedaten etablierte Datenmodelle, Mess(fehler-)theorien und Evaluationskriterien bestenfalls eingeschränkt übertragbar sind. Vor diesem Hintergrund ist die empirische Sozialforschung zunehmend gefordert, sich intensiv mit den Potentialen aber auch den Herausforderungen der Nutzung von DVD auseinanderzusetzen, um eine hohe Qualität der auf DVD beruhenden Befunde sicherzustellen. 

Vor diesem Hintergrund widmet sich die Tagung dem Thema „Potentiale und Herausforderungen von digitalen Verhaltensdaten in der empirischen Sozialforschung“. Die Tagung soll überdies dazu genutzt werden, um den hier vertretenen Fachcommunities die strategische Neuausrichtung von GESIS im Bereich „digitale Verhaltensdaten“ vorzustellen. Digitale Verhaltensdaten werden zukünftig ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten von GESIS sein. Ziel ist der abteilungsübergreifende Aufbau neuer Erhebungs-, Aufbereitungs-, Analyse-, und Archivierungsinfrastrukturen, sowie die Forschung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen mit neuen Datentypen und Methoden.