Solidarität in der Zeit von aufeinander wirkenden Krisen (SOLIKRIS)
Leitung
Katsanidou AlexiaDr. Christina Eder
Team
Dr. Boris HeizmannDr. Spyridoula (Roula) Nezi
Dr. Bernd Weiß
Dr. Steffen Pötzschke
Nora Huth
Projektbeschreibung
Deutschland und andere europäische Länder waren in den letzten zehn
Jahren verschiedenen Krisen oder zumindest als Krise bezeichneten
Phänomenen ausgesetzt. Das Forschungsprojekt „Veränderung durch Krisen?
Solidarität und Entsolidarisierung in Deutschland und Europa“, kurz
Solikris, blickt auf diese Situation mit zwei zentralen Annahmen:
erstens, auch wenn die unterschiedlichen Krisen nicht zwangsläufig
kausal miteinander verbunden sind, so überlagern sie sich dennoch in
ihrer Wirkung auf Gesellschaften, Politik und das Verhältnis von
Nationalstaaten. Zweitens, verbindet all diese Krisen die Tatsache, dass
sie auf unterschiedliche Weise die Solidarität und den Zusammenhalt von
Individuen, sozialen Gruppen, aber auch Staatengemeinschaften
herausfordern. Herausforderungen dieser Art können Solidarität mindern,
also eine Entsolidarisierung vorantreiben. Letztlich sind es aber eben
auch jene Herausforderungen, die potentiell Solidarität aktivieren oder
sogar verstärken. Vor diesem Hintergrund lautet die zentrale
Forschungsfrage von Solikris: Welche positiven und negativen Effekte
haben die verschiedenen gemeinsam wirkenden Krisen auf die Solidarität
innerhalb und zwischen den Ländern Europas?
Zur Beantwortung dieser Fragestellung schlägt das Projekt zwei
zentrale inhaltliche Stoßrichtungen vor, die aufgrund ihrer für
demokratische Gesellschaften elementaren Bedeutung nicht nur
exemplarische Hinweise auf die Entwicklung der Solidarität im Kontext
der Krisen geben können, sondern schon für sich wissenschaftlich,
politisch und öffentlich relevante Aussagen ermöglichen. Die inhaltliche
Ausrichtung fokussiert zum einen auf politische bzw. demokratische
Solidarität, unter besonderer Berücksichtigung politischer Legitimität
und institutionellen Vertrauens. Zum anderen untersuchen wir
(Veränderungen der) Solidarität zwischen bestimmten gesellschaftlichen
Gruppen, konkret der (i) Aufnahme- und Einwanderergesellschaft und (ii)
zwischen der älteren und der jüngeren Generation.