Alexander Jedinger: Conspiracy Mentality Predicts Public Opposition to Foreign Trade, in: Front. Psychol., 17 June 2021, https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.658919
Die Ausbreitung protektionistischer Stimmungen und Maßnahmen hat Fragen nach den psychologischen Quellen der Handelsoffenheit in der Bevölkerung aufgeworfen. Die aktuelle Studie untersuchte die Auswirkungen eines bisher vernachlässigten Faktors auf die Einstellung zum internationalen Handel: Verschwörungsmentalität. Verschwörungsmentalität beschreibt den verallgemeinerten Glauben, dass politische und wirtschaftliche Ereignisse von mächtigen, bösartigen Kräften kontrolliert werden, die im Verborgenen agieren. Anhand von Daten aus einer Querschnittsbefragung deutscher Erwachsener (N = 391) hat der Autor die Hypothese aufgestellt und herausgefunden, dass Verschwörungsmentalität eindeutig mit der wahrgenommenen Bedrohung durch den Außenhandel und der Ablehnung des internationalen Handels verbunden ist. Diese Ergebnisse legen nahe, dass individuelle Unterschiede in der Verschwörungsmentalität einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der mit der wirtschaftlichen Globalisierung verbundenen Ängste leisten.