Studie zur Lebenszufriedenheit im zweiten COVID-19-Pandemie Lockdown


Kategorien: GESIS-News

Autor*innen: Lisa Schmid, Pablo Christmann, Anne‑Sophie Oehrlein, Annika Stein and Carolin Thönnissen

Titel: Life Satisfaction during the Second Lockdown of the COVID‑19 Pandemic in Germany: The Effects of Local Restrictions and Respondents’ Perceptions about the Pandemic

In Applied Research in Quality of Life

https://doi.org/10.1007/s11482-023-10249-x

Link mit kostenfreiem Zugang:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11482-023-10249-x.pdf

Während der COVID-19 Pandemie wurde versucht, die Verbreitung des Virus mit Hilfe politischer Maßnahmen zu verlangsamen. In Deutschland haben sich diese Maßnahmen in ihrer Stärke und Dauer regional unterschieden. Die Studie von Lisa Schmid und Kolleg*innen untersucht, ob die Lebenszufriedenheit während der Pandemie von diesen Maßnahmen beeinfluss wurde. Zum einen waren die Forschenden an regionalen Unterschieden verschiedener Maßnahmen und deren Dauer interessiert. Zum anderen haben die Forschenden die wahrgenommene Belastung durch die Pandemie auf das Wohlbefinden der Bevölkerung in Deutschland berücksichtigt und Unterschiede zwischen Eltern und Kinderlosen sowie zwischen Männern und Frauen untersucht. Dafür werteten die Forschenden die Daten von „FReDA- Das familiendemographische Panel“ im Zeitraum von April bis Juni 2021 aus. Die Daten ermöglichen Aussagen zu Personen zwischen 18 und 49 Jahren in der Zeit des zweiten Lockdowns in Deutschland.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Kreise in Deutschland hinsichtlich der Stärke der eingesetzten politischen Restriktionen sowie deren Dauer unterscheiden. Allerdings sind zwischen den Kreisen keine Unterschiede in der Lebenszufriedenheit auf Bevölkerungsebene erkennbar. Auch die wahrgenommene Belastung der Pandemie unterscheidet sich im Durchschnitt nicht zwischen den Kreisen. Auf Personenebene zeigt sich, dass Menschen, die die Pandemie als belastend wahrgenommen haben, im Frühjahr 2021 mit ihrem Leben weniger zufrieden waren. Dieser Zusammenhang ist bei Müttern besonders stark ausgeprägt. Die Studie zeigt, dass die individuelle Wahrnehmung der Pandemie für das Wohlbefinden ausschlaggebend ist. Regionale und zeitliche Unterschiede in den politisch eingesetzten Maßnahmen hingegen können nach den Erkenntnissen der Forschenden die Lebenszufriedenheit nicht erklären.