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Transparenter Zugang zu Forschungsdaten und Angebote für vergleichende Analysen über Raum und Zeit – das GESIS-Datenarchiv teilt sich


Kategorien: Pressemitteilung

Das GESIS-Datenarchiv für Sozialwissenschaften teilt sich und fokussiert seine Aufgabenbereiche in zwei neuen Abteilungen. Die Abteilung Data Services for the Social Sciences (DSS) bietet Zugang zu FAIRen Daten für die Wissenschaft und baut seine Expertise im Forschungsdatenmanagement aus. Die Abteilung Survey Data Curation (SDC) bereitet Daten für vergleichende Analysen über Raum und Zeit auf und erweitert ihr Spektrum auf Datenanreicherungen mit neuen Datenformaten.

Seit seiner Gründung im Jahr 1960 sind die Aufgaben des GESIS-Datenarchiv für Sozialwissenschaften stetig gewachsen. Die Kernaufgabe der Abteilung ist die Langzeitarchivierung und die Schaffung eines Zugangs zu sozialwissenschaftlichen Forschungsdaten. Sie archiviert Umfragedaten und bereitet diese so auf, dass sie verknüpft, gefunden und ausgewertet werden können. Dafür wurde besonders im Bereich des Forschungsdatenmanagement weitreichende Expertise aufgebaut, die die Abteilung als Botschafterin für FAIRe Daten an die Forschenden weitergibt.

Für vergleichende Forschungsansätze werden langjährige Umfrageprogramme, bei denen GESIS involviert ist, zur Verfügung gestellt. Dies beinhaltet neben der Integration und Kumulationen für vergleichende Analysen über die Zeit auch die Datenharmonisierung aus internationalen Umfrageprogrammen zu bestimmten Themenbereichen, die Datenanreicherung mit Informationen zur Georeferenzierung sowie die Verlinkung von Daten aus verschiedenen Datenquellen wie z.B. aus Social-Media-Daten.

Beide Aufgabenbereiche zeichnen sich jeweils durch eine hohe Komplexität und Dynamik aus. Um diese strategisch weiterzuentwickeln und jeweils an den Bedarfen der Scientific Community auszurichten, ist eine Trennung in den Arbeitsprozessen, den zugrunde liegenden Forschungsbereichen und auch in der Leitung naheliegend.
GESIS hat deshalb die Teilung des bisherigen Datenarchivs in zwei Abteilungen beschlossen, die sich jeweils auf einen der Bereiche konzentrieren. Diese setzen sich seit 1. Juni 2021 für ihre Aufgabenbereiche ein. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden haben wir für die beiden neuen Abteilungen zukunftsträchtige Strategien entwickelt, die uns dabei unterstützen, unsere Angebote noch besser an die Bedarfe der Forschenden auszurichten und unsere Forschung stärker zu fokussieren“, fasst Prof. Dr. Christof Wolf, Präsident von GESIS, zusammen.

Die Mission der neuen Abteilung Data Services for the Social Sciences (DSS) ist es, Daten FAIR (Findable, Accessible, Interoperable and Re-Usable) zu machen und reproduzierbare Forschung in den quantitativen Sozialwissenschaften zu fördern. Damit Datenbestände langfristig nutzbar und interpretierbar bleiben, auch wenn sich die Technologie oder die Bedürfnisse der Forschungsgemeinschaft ändern, bietet sie nachhaltige Infrastrukturen und Dienstleistungen für Datenmanagement, Kuratierung und Langzeitarchivierung. Dazu zählen Archivierungsdienste mit verschiedenen Kuratierungsstufen für verschiedene Bedarfe sowie der Zugang zu den archivierten Daten einschließlich des Zugangs zu sensitiven Daten im GESIS Secure Data Center. Die Datenregistrierungsagentur da|ra und Schulungen zum Datenmanagement für das leichtere Auffinden und Re-Analysieren von Daten vervollständigen das Portfolio.

Die neue Abteilung Survey Data Curation (SDC) kuratiert und reichert Datenversionen unserer Datenerhebungen sowie weitere für die Scientific Community besonders interessante Studien mit Zusatzinformationen an, um die Forschung bei vergleichenden Analysen über Raum und Zeit zu unterstützen. Dafür werden Arbeiten zu zeitlichen und inhaltlichen Harmonisierungen sowie Georeferenzierungen der Daten verstärkt. Zu den kuratierten Daten gehören langfristige nationale (z. B. ALLBUS, GLES, Politbarometer, FReDA) und internationale (z. B. ISSP, EVS, CSES, Eurobarometer) Befragungsprogramme mit einem großen Kreis an Nutzenden. Neu entwickelt werden Möglichkeiten der Verknüpfung mit digitalen Verhaltensdaten und anderen Datenformaten.
Die empirische Sozialforschung wird von der Teilung der beiden Aufgabenbereiche profitieren: zum einen durch den Ausbau von Expertise und Angebot für einen transparenten und sicheren Zugang zu Forschungsdaten und zum anderen durch erweiterte Analysemöglichkeiten von besonderen Datenzusammenstellungen.

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