Die strukturierte Promotionsförderung ist ein noch relativ junger, aber bereits stark frequentierter Weg zum Doktorgrad in Deutschland. Seit zwei Jahrzehnten wird daran gearbeitet, die strukturierte DoktorandInnenausbildung als eine qualitativ hochwertige Alternative zur Individualpromotion zu etablieren.
Das systematische Konzept der vergleichsweise neuen Promotionsmöglichkeit birgt die Chance, den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. Denn durch gegliederte Ausbildungsabläufe mögen sich Promotionszeiten verkürzen lassen. Zudem soll der strukturierte Ansatz dazu dienen, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit auf der akademischen Karriereleiter weiter auszubauen. Das Problem der strukturierten Promotionsförderung bestand im Mangel an empirischen Daten über den Erfolg der sehr unterschiedlichen Formen, welche beispielsweise Graduiertenkollegs, Promotionsstudiengänge oder Graduiertenschulen aufweisen.
Viele Bildungsberichte beklagten eine nicht ausreichende Anzahl von Promotionen in Deutschland. Die meisten Untersuchungen beziehen sich jedoch meist nur auf individuelle Promotionsverläufe. Gender- und Diversity-Aspekte wurden dabei selten systematisch fokussiert. Die Fragen nach Transparenz und Optimierung im Hinblick auf die strukturierte Promotionsförderung nahmen jedoch an Bedeutung zu.
Es musste geklärt sein, was Struktur im besagten Kontext meint.
Es musste verdeutlicht sein, wie sich strukturierte Förderprogramme hinsichtlich Geschlecht und Vielfalt auswirken. Es musste erkennbar sein, wie die Zielstellungen der Promotionsförderung zum jetzigen Zeitpunkt umgesetzt sind. Lassen sich unter den vielen verschiedenen Förderstrukturen inzwischen Typen erkennen?
Für welche Männer und Frauen werden unter Gender- und Diversity-Gesichtspunkten mehr Chancen geschaffen? Und: Ist die strukturierte Promotionsförderung wirklich eine hervorragende Chance für den Wissenschaftsstandort Deutschland?
Korff, Svea; Roman, Navina (Hg.) (2013): Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung. 2. Aufl. Wiesbaden: Springer-Verlag.
Baader, M., Korff, S.; Schröer, W. (2013): Ein Köcher voller Fragen – Instrument zur Selbstevaluation. In: Korff, S.; Roman, N. (2013) . Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung. Wiesbaden: VS Verlag.
Herz, A., Korff, S. & Roman, N. (2012). Strukturiert, aber gerecht? Auf der Spur nach Strukturen in Programmen strukturierter Promotion. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaften, 45.
Korff, S., Oppermann, C., Roman, N.; Schröder, J. (2011). Bleibt alles anders? – Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung an deutschen Hochschulen. In B. Blätter, A. Franzke; A. Wolde (Hg.). Neue Karrierewege für Frauen an der Hochschule? (S. 143-161). Sulzbach: Ulrike Helmer-Verlag.
Korff, S., Roman, N. & Schröder, J. (2011). Inside the Blackbox – Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung? In S. Beaufays, A. Engels; H. Kahlert (Hg.). Einfach Spitze? Neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft (S. 25-56). Frankfurt a.M.: Campus Verlag.